Angst vor der Zukunft?

  • Möchte noch ein Nachtrag machen, was das Thema Liebe betrifft:


    Ich musste mir am Anfang immer wieder von Ihr sagen lassen, dass ich sie nicht Liebe oder sie nicht das Gefühl hätte, von mir geliebt zu werden. Kann sich das einer mal vorstellen? Ich mit fest schlagendem Herz, voll verliebt in diese Frau und dann solche Worte?


    Der Sache auf den Grund gegangen, merkte ich auch schon bald, was sie damit meinte. Ich bin nicht der Typ, der eine Frau 3x am Tag verwöhnen muss (oder will) und das an jedem Ort der Welt. ich umarme sie auch lieber einmal um ihr zu zeigen, dass ich sie mag. Sie hat aber genau diese Einstellung von den Männern, dass Liebe und Begehrlichkeiten gleichzustellen sind. Ihre Meinung also: Wenn ich sie also nicht mindestens jeden Tag mehrmals begehre, dann liebe ich sie auch nicht.


    Für mich sind das wirklich Einstellungen, wie wir sie vor 100 Jahren hatten...

  • Nun, Mann muss entscheiden, ob er eine Frau will, die unterwürfig ist und alles macht was Mann sagt oder ob er den aus meiner Sicht mehr herausfordernden Weg einschalgen will und sich eine Partnerin sucht, welche ihm in die Augen schauen und mit ihm mithalten kann


    Frauen aus UA sind nicht unterwürfig. Die Mechanismen sind ganz andere, viel subtiler. Vom Mann wird erwartet, dass er bei seiner Entscheidung die Bedürfnisse der Partnerin berücksichtigt. Tut er das nicht und trifft die falsche Entscheidung, dann darf er sich das (je nach Tragweite der Entscheidung) ggf. die nächsten 30 Jahre anhören. Die Herausforderung ist viel größer in einer binationalen Beziehung, so sehe ich das zumindest.


    Ein ganz kleines Beispiel zum Umgang miteinander: In DE würde die Frau vermutlich sagen: "Fahre mich gerade mal in die Stadt". In einer binationalen Beziehung mit einer Ukrainerin kann es zu der Situation kommen, dass sie nichts sagt und er sich später anhören darf: "Du warst unaufmerksam. Du weißt doch, dass ich zum Einkauf in die Stadt muss und hast mich nicht hingefahren."


    Gruß
    Siggi

  • Für mich sind das wirklich Einstellungen, wie wir sie vor 100 Jahren hatten...


    aber nicht gebannt. Denn DU bist nicht wie vor 100 Jahren. Deine Probleme kenne ich selber sehr gut. Meine erste Freundin in UA (vor 15 Jahren, eine echte Frau Dr. med.) sagte mir damals auch einmal: "Du redest ja wie eine Frau", als wir über Verständnis, Gefühle etc. sprachen. Und da war nicht als Kompliment gedacht. War mir eine Lehre. Seitdem versuche ich, aus "Hänschen" "Hans" zu machen. Mit mäßigem Erfolg, aber kleine Fortschritte sind zu sehen. Allerdings, ohne Frau Dr. :)


    Darum werde ich zu diesem Thema auch nichts mehr sagen. Sondern tun.

  • Ich habe meine Frau geheiratet weil ich von Ihr 100% Liebe gespürt habe und mit ihr einen gleichwertigen Partner gefunden habe.
    Eine Frau die nur zu Dir kommt weil Sie versorgt sein möchte kannst Du doch auch zu genüge in der Schweiz oder Deutschland finden!
    Ok. Die sehen nicht so gut aus. Aber so musst Du nicht den Umweg über die Ukraine machen?!
    Hoffentlich legst Du Dir kein faules Ei ins Nest.

  • Hallo Zusammen


    Ihr habt alle irgendwie recht, weil ich aus den verschiedenen Situationen mit Ihr zusammen Eure Erfahrungen teilen kann. Ich sehe, es wird nicht einfach werden, aber dafür spannend und herausfordernd. Und da ich nach einer über 15 jährigen Ehe genau das suche, erhoffe ich mir doch, dass ich auch mein Glück davon tragen werde. Ich bin sehr optimistisch eingestellt und bin auch bereit, für eine Frau da zu sein und ihre Bedürfnisse (soweit ich kann) abzudeken oder diesen zu entsprechen.


    Ein Mann ist das Gesicht der Familie und die Frau hat stolz zu sein auf ihren Mann. Genau wie sich die Frau hübsch macht um aufzufallen. Es sind halt schon andere Gegebenheiten und andere Wichtigkeiten, die in diesen Kulturen eine grosse Rolle spielen. Musse und einfach mal nichts tun, gehört nicht in ihren Lebensplan. Eine gewaltige, aber nicht uninteressante Umstellung.


    Ich liebe meine zukünftige Frau und ihre Kinder auch. Es ist mir aber klar, dass ich sicher mehr Gefühle für sie habe als sie für mich, weil ich in ihren Augen kein echter Mann bin, verglichen mit einem Ukrainer. Dafür sieht sie andere positive Dinger, wie beispielsweise die der Treue, der familiären Interessen, der Romantik und der Zufriedenheit.


    Es sit also noch nicht alles verloren.


    Lukas

  • Jetzt habe ich mir das Thema hier 2 mal durchgelesen und weiß nicht so recht was ich davon halten soll. Es kann so oder so sein.


    Ich weiß nicht wie deine alleinstehende Frau mit Kindern um ihren täglichen Lebensunterhalt kämpfen muß. In UA kann das eine echt harte Aufgabe sein, und auch einen Menschen dahin veränder das er etwas härter geworden ist. Dazu kommt bestimmt noch etwas Lampenfieber vor dem bevorstehenden großen Schritt. Den Kopf voll mit Gedanken und mit Organisation beschäftigt, läßt manchmal vieleicht keinen Raum für Gefühlsduselei. Da zählt dann nur noch ein gut überlegter Plan. Es steht ja immerhin viel auf dem Spiel.


    Vieleicht ist es ja einfach nur so.


    Gruß


    Redrider

  • Hallo


    Ich denke einmal, dass der Faktor Lampenfieber hier sehr gross ist und zusammen mit dem Stolz nun das Ergebniss ihrer Verschlossenheit liefert. Frau ist zu stolz um zuzugeben, dass sie in diesem Faktor Schwächen aufweisst. Ich stelle eh fest, dass die Menschen dort nicht gerne über Schwächen reden. Da sind wir weitaus offener.


    Vielen Dank für all die Kommentare. Sie haben mir geholfen, die Sache aus einer etwas anderen Perspektive zu betrachten. Für mich war halt nur schlimm festzustellen, dass seit sie das Visum beantragt hat, unsere Kommunikation eingebrochen und meine Gefühlswelt darunter sehr gelitten hat. Schlimm für mich ist, dass sie darauf angesprochen kaum reagiert.


    Lukas

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!