Orthodoxe Heirat

  • Hatten mit einem uns bekanntem Ukrainisch/Deutschem Ehepaar eine Diskussion über eine orthodoxe Heirat in der Ukraine.


    Unteranderem ging es darum, ob es einem vor Gericht geschiedenem ehemalig Katholisch getrautem möglich ist,
    trotz der in der „Vorehe“ katholischen Trauung, jetzt seine neue Ehefrau – orthodox, Kirchlich in der Ukraine zu heiraten.


    So viel ich weis, ist es nicht möglich, sich in der Katholischen Kirche scheiden zulassen!
    Habe ich damit recht?


    Gibt es einen Weg, das die beiden trotzdem orthodox heiraten können?
    Hat dies bereits einer gemacht?


    Gruß Sascha

  • Ich habe es noch nicht gemacht. Was ich mich dabei aber fragen würde: Woher soll die orthodoxe Kirche in der Ukraine wissen, ob der deutsche Mann schon einmal katholisch in Deutschland geheiratet hat?


    Also ich sehe da keine größeren Probleme. Regeln lässt sich alles in UA :thumbup:

  • Ja, du hast Recht, in der Ukraine ist alles möglich. Habe ich so in der Diskussion nicht bedacht!
    Aber, was für eine Heirat wäre dies, mhm, :dash:


    Wiederrum spricht dafür, wenn sich zwei lieben… :rolleyes:

  • Mal anders gedacht: muss man nicht in der UA bei einer Hochzeit / Heirat (genauso wie hier) eine Urkunde bringen, dass man nicht (mehr) verheiratet ist ?.
    Spätestens dann würde doch auffallen, dass man schon mal verheiratet war, egal ob nun evang., katholisch, ohne Konfession... usw.

  • Eine kirchliche Eheschließung besitzt keinen Rechtsstatus das heist ohne Standesamtliche Trauung ist sie nur vor Gott und der Kirche gültig und das ist in D. genau so wie in UA.
    Ich würde bei einem russischen oder ukrainischen Priester nachfragen das kann man auch in Deutschland tun. Es existieren in vielen deutschen Städten orthodoxe Kirchen.
    Sollte die kirchliche Trauung möglich sein schön für euch. Wenn dies nicht der Fall ist betrügt ihr euch selbst, die katholische Trauung zu verschweigen, um sich die Orthodoxe zu erschleichen.


    Ich will jetzt nicht den Moralapostel spielen aber man sollte nicht für die Leute kirchlich heiraten oder weil es schick und in Mode ist, sondern aus Überzeugung. Für alles andere reicht eine standesamtliche Trauung.


    Gruß Tilko =!..

  • Aber wenn man konfessionslos verheiratet war, dann war man doch (zumindest in den Augen der römisch katholischen Kirche - keine Ahnung wie da die offizielle Position der orthodoxen Kirche ist) nie verheiratet. Ein Bekannter war geschieden, hat sich orthodox taufen lassen und dann kirchlich in UA geheiratet. Dies war kein Problem. Die Trauung muss man ohnehin zahlen (das hat mit Bestechung nichts zu tun), denn in UA gibt es ja keine Kirchensteuern und die Priester müssen ja auch leben.


    Gruß
    Siggi

  • Aber wenn man konfessionslos verheiratet war, dann war man doch (zumindest in den Augen der römisch katholischen Kirche - keine Ahnung wie da die offizielle Position der orthodoxen Kirche ist) nie verheiratet.

    @ Siggi,


    verheiratet war man schon auch für die Kirche, nur halt nicht vor Gott und in diesem Punkt ist die katholische Kirche recht hart. Sie duldet nur eine einzige vor Gott geschlossene Ehe, eine Auflösung dieser ist nur unter großen Schwierigkeiten möglich. Frag mich jetzt aber nicht wie das alles funktioniert, ich weiss nur das eine erneute kirchliche Trauung für den Otto Normalkatholiken praktisch nicht möglich ist.


    Ich bin zum ... mal verheiratet aber nie kirchlich demzufolge darf ich ohne Probleme kirchlich/orthodox heiraten, zumal ich seit ca. 4 Jahren orthodox bin. Viele Ehepaare heiraten in der Orthodoxen Kirche oft erst Jahre nach der standesamtlichen Trauung, dass ist nicht ungewöhnlich.


    Ein Bekannter war geschieden, hat sich orthodox taufen lassen und dann kirchlich in UA geheiratet.

    Bei mir hatte man die evangelische Taufe anerkannt so wurde ich ohne Taufe in die orthodoxe Kirche aufgenommen. Es sind auch Trauungen, bei denen ein Partner einer anderen christlichen Konfessionen angehört, möglich ohne zum orthodoxen Glauben überzutreten.


    Gruß Tilko

  • Ich hatte damals meiner Frau auch vorgeschlagen, in der Annahme ihr einen Gefallen zu tun, kirchlich zu Heiraten und das es mir ehrlich gesagt scheißegal sei, ob ich jetzt christlich, jüdisch, Hindi oder Buddist bin.
    Antwort war- wenn ich es nich erst meine, dann sollte man es lassen.


    In der Ukraine ist man da traditioneller und sollte auf die Befindlichkeiten Rücksicht nehmen und es ernst meinen.
    Da ich Religion und Kirche nicht ernst nehmen kann, war das auch die beste und ehrlichsten Entscheidung.


    Ansonsten solltes es kein Problem sein, einem Pope etwas Geld in die Hand zu drücken und sich orthodox trauen zu lassen.

  • Also ich habe nur gute Erfahrung in der Ukraine gemacht. Ich war zwar schonmal verheiratet aber nur standesamtlich. Da ich mittlerweile konfessionslos bin, hat mich der Priester in der Ukraine gesegnet. Er meinte, dass er mich nicht orthodox taufen kann, da ich katholisch getauft wurde. Nachdem ich aber keinem Glauben mehr angehörte, segnete er mich und dann konnten wir ohne Probleme die Hochzeit in der örtlichen Kirche feiern. So richtig auf Ukrainisch mit allem was dazugehört. Er hat sich sehr gefreut, dass wir uns in seiner Kirchengemeinde trauen haben lassen und freut sich heute noch sehr wann wir kommen. Wenn man dann einmal im Jahr zu Besuch kommt und in die Messe geht, wird man namentlich erwähnt, dass man aus Österreich gekommen ist. Ländlich, Herzlich, Gastfreundlich und einfach schön. Jeder der es nicht kennt, dem entgeht dabei was. Am 4.1. ist es wieder soweit. Did Moroz wir kommen!

    "Der Kopf ist rund damit das Denken seine Richtung ändern kann"

  • @ Zmax,


    bei mir ist es ähnlich nur war ich 2x verheiratet und die kirchliche Trauung steht uns noch bevor. Wir haben im letzten Sommer aber unsere Tochter taufen lassen, was sehr ergreifend und schön war zumal die Taufe wärend des Gottesdienstes in der Kirche erfolgte. Das ist in einer großen Kirche eher unüblich da es dafür meist einen extra Raum in einem Nebengebäude der Kirche gibt, ich glaube das war ein Gefallen des Erzpriesters an den Patenonkel unserer Tochter. Na egal es war einfach klasse und ich bekomme heute noch eine Gänsehaut wenn ich daran denke.


    @ Dante,


    man sollte eine kirchliche Hochzeit nur dann machen wenn man selbst davon überzeugt ist und darann glaubt, ansonsten kann man auch ohne kirchlichen Trauschein und den Segen Gottes recht glücklich sein.


    Gruß Tilko

  • Als geschiedener Katholik kann man sich orthodox trauen lassen. Von kirchlicher Seite steht dem nichts im Weg. Nach dem Standesamt-Termin ist das möglich. Meiner Erfahrung nach weiß nur nicht jeder Pope, dass eine konfessionsübergreifende Trauung möglich ist.

  • In der Zwischenzeit, hatte mein Freund ein Gespräch mit einem katholischen Priester und sogar ein Rechtsgelehrter war anwesend.
    Sie hätten die verschiedenen Möglichkeiten erörtert, leider gibt es keine Scheidung, einigstes was es gäbe ist eine Nichtigkeitserklärung der Vorehe. Aber wäre nur sehr schwer und nur unter extremen Bedingungen erzielbar.
    Mit Zeugen die die Ehe als nichtig betrachten, Schriftlichen Bestätigungen der Nichtigkeit usw. (genaueres weis ich dazu nicht ?(


    Man kam da auch zu dem Entschluss, in der Ukraine ist alles machbar und wenn Mann und Frau einen Orthodoxen Pastor findet der Sie traut…


    Vielen Dank mal für eure Meinungen, Erfahrungen!


    Sascha

  • man sollte eine kirchliche Hochzeit nur dann machen wenn man selbst davon überzeugt ist und daran glaubt, ansonsten kann man auch ohne kirchlichen Trauschein und den Segen Gottes recht glücklich sein.


    Es ging auch eher um die traditionelle Zeremonie. Ich kenne in Deutschland nur sehr, sehr, sehr wenige Menschen (persönlich eigentlich niemanden), die kirchlich geheiratet haben, weil sie religiös sind oder von der Kirche als Institution überzeugt sind.
    Der Grund war eine schöne, traditionelle Hochzeit in weiß und die Atmosphäre.


    Oder nehmen wir die Konfirmation: Hier geht es wohl eher um die 4 stellige Vergütung in Form von Geschenken, als um das Glaubensbekenntnis eines Pubertierenden gegenüber Gott. :pleasantry:

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