Übersiedlung in die Ukraine

  • Ja Siggi da hast du wohl recht. Es gibt da schon viele Ausnahmen. In diesen Länder wo du sagst möchte ich auch nicht mit allem Geld der Welt leben.
    Aber man kann diese Länder überhaupt nicht mit der Ukraine vergleichen. Man kann wenn alle Umstände passen und man seine Ansprüche reduzieren kann, gut in der Ukraine leben. Man muss sich eben anpassen können.
    Das muss aber jeder für sich entscheiden.

    Einmal editiert, zuletzt von wildtiger ()

  • Hallöchen erstmal,


    Ich hatte das Glück in der Ukraine geboren worden zu sein, lebe aber seit meinem 2. Lebensjahr in Deutschland. Wir fahren seitdem jährlich in die Ukraine, insofern kenne ich das Land sehr gut.
    Leben möchte ich dort nicht.
    Zum Thema Engelsgeduld:
    Ja, man braucht sie, gerade für die alltäglichen Dinge des Lebens.
    Das fängt schon an, wenn man an der Supermarktkasse ansteht, weil die Kassiererin der Meinung ist, das Date ihrer besten Freundin erstmal (lautstark) am Telefon auszuwerten und eben einfach grad mal keinen Bock hat zu arbeiten.
    Oder wenn man sich mit jemandem verabredet hat, Uhrzeiten werden dort generell nicht ausgemacht (zumindest unter jungen Leuten)....man taucht einfach irgendwann mal auf...
    Oder wenn es mal wieder kein warmes Wasser gibt, oder, was auch schon vorkam, gar kein Wasser....das ist dann halt einfach so, es gibt niemanden der so richtig weiß, wann es wieder welches gibt und so wirklich stören scheint es auch keinen. Das verwundert allerdings auch nicht, bei der katastrophalen Qualität des Leitungswasser (auf keinen Fall trinken!!!)
    Desweiteren kommt es natürlich drauf an, wohin du gern möchtest. Im Westen der Ukraine wird in der Regel eher ukrainisch gesprochen, aber mittlerweile kommt man auch mit russisch sehr gut durch.


    Versteht mich nicht falsch, ich liebe dieses Land, aber diese Dinge sollten einem klar sein, bevor man sich dazu entschließt in die Ukraine zu gehen.
    Russisch- und/oder Ukrainischkenntnisse sollten definitiv vorhanden sein, Englisch kann man vergessen.
    Ich kann dabei allerdings nur für die Westukraine sprechen....die Ostukraine hab ich bisher leider noch nie besucht. Weißt du denn schon wo genau du hinmöchtest und was du dort machen möchtest?
    Arbeit wird dort nämlich sehr schlecht bezahlt, es sei denn du hast irgendeine Qualifikation die dort kein anderer hat!


    Wenn du das alles bedenkst und immernoch dort hinmöchtest, dann wünsche ich dir viel Glück, Kraft und Ausdauer dieses zu meistern!
    Es kann nämlich auch sehr schön sein in einem Land zu leben, in denen dich der Nachbar noch kennt ;)

  • Mich_laust_der_affe
    Herzlich Willkommen im Forum. Schön, eine Ukrainerin hier zu haben! !wsmile!
    Ich glaube nicht, dass irgendwelche oberflächlichen Kleinigkeiten bei der Wahl des Wohnorts wirklich wichtig sind. Niemand wird aus UA weglaufen, weil es kein warmes Wasser gibt (sondern statt dessen einen Boiler einbauen). Genauso wird niemand in die Ukraine verziehen, weil er überall in der Natur köstliches Schaschlik zubereiten kann, ohne das Verbote ihn behindern.


    Für einen Ausländer wird das soziale Umfeld, insbesondere das familiäre Umfeld viel wichtiger sein. Das stelle ich mir in der Tat anfangs mit wenig Sprachkenntnissen ohne richtige Freunde und ohne Familie nicht einfach vor. Wenn dazu noch die Geldknappheit und der Frust bei der Arbeitssuche kommt, dann bleibt vom positiven Lebensgefühl nicht mehr viel übrig.


    Gruß
    Siggi

  • Die Liste der Länder, die sich nicht gut für die Auswanderung eines durchschnittlichen Europäers eignen, der einen europäischen Lebensstil wünscht, ist gar nicht so kurz. Aber die Ukraine gehört m.E. nicht auf diese Liste.

    Siggi. Du bist kein durchschnitts Europäer. Aus diesem Grunde kannst Du auch Deine Vorteile voll entfalten; sowohl in der Vorbildung wie auch im unternehmerischen Ansatz. Und dann kann man sich in der UA auch sauwohl fühlen. Jedoch diesen Ansatz zu vermitteln ist sehr schwierig und man muss sich nicht für alles offenbaren. Normalerweise sind hierfür hochbezahlte Berater erforderlich.

  • @romeo_on_tour
    Du hast natürlich recht. Die Ukraine ist kein Einwanderungsland. Zu hoch sind die bürokratischen Hürden bei der Einwanderung. Zu schlecht ist die ökonomische Situation. Der durchschnittliche Deutsche wandert nicht ohne Grund am liebsten in die Schweiz, USA oder nach Österreich aus. Länder wie die Ukraine sind nur etwas, für eine ganz kleine Randgruppe der Auswanderer.


    Gruß
    Siggi

  • Siggi: Schau Dir mal die Straßen an – Avatar – da sollen Frauen laufen können? Da ist ja nicht mal gestreut im Winter auf den Straßen :phatgrin: ....


    ................................ das ist was für eine Randgruppe.... !tanz1!

  • Schau Dir mal die Straßen an – Avatar – da soll Frauen laufen können? Da ist ja nicht mal gestreut im Winter auf den Straßen


    Und sie könnnen es doch! :thumbup:

    mfg
    badossi
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    Wer keine Angst vorm Teufel hat, braucht auch keinen Gott.
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  • Schau Dir mal die Straßen an – Avatar – da sollen Frauen laufen können?


    Man sieht: Ein armes Land. Die Frauen haben keine ordentliche Winterkleidung. ;)


    Zitat

    Da ist ja nicht mal gestreut im Winter auf den Straßen


    Weil das Salz sonst sofort von der Straße gestohlen würde... Skandalöse Zustände, wohin man schaut.


    Gruß
    Siggi


    P.S: Schlimm diese Leute, die nicht einmal ernst bei einem Thema bleiben können. Nachher werde ich sicher von Michael geschimpft.

  • sorry, dass mit den Zitaten kriege ich noch nicht hin.
    Aber, um auf Dein leckeres Schaschlyk in der Natur zurückzukommen: ich finde es ganz toll, dass das Leben in der Ukraine nicht so primär von Verboten und Gesetzen bestimmt wird, wie hier in Deutschland.
    Jedoch finde ich, ist leider das Umweltbewusstsein nicht so stark ausgeprägt in der Ukraine; und so sieht schon manchmal der Strand am Fluss aus, wie eine Müllkippe.
    Es ist eben nicht gerade romantisch inmitten von verrosteten Blechdosen und Plastikflaschen. Wenn wir am Fluss gegrillt haben, nahmen wir anschließend unseren Müll immer mit nach Hause, aber anscheinend waren wir die Einzigen, die das so machten.
    Meine Frau sagte, es gab früher ein ausgezeichnetes Pfandsystem; sogar auf leere Schnapsflaschen gab es Pfand. Wieso gibt es das heute nicht mehr?
    Was machst Du eigentlich beruflich in der Ukraine, wenn ich das fragen darf. Ich habe mir schon öfter darüber Gedanken gemacht, was ich dort machen könnte, aber mir ist einfach nichts eingefallen.
    Ich habe keinen ausgeprägten Geschäftssinn und zwei linke Pf... Einen Bürohengst braucht dort keiner, die haben sie selber genug.

  • P.S: Schlimm diese Leute, die nicht einmal ernst bei einem Thema bleiben können. Nachher werde ich sicher von Michael geschimpft.


    Siggi können wir uns darauf einigen? Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine erfolgreiche Frau…. und in der Not wird der Mann eben verschleppt und versklavt………oh, wie uneigennützig...........das Leben ist halt schlecht :thumbup:

    Wie ich sehe, wirst Du immer von der untergehenden Sonne beim Fernsehen geblendet. Das ist ärgerlich :patsch:

  • Zitat

    Was machst Du eigentlich beruflich in der Ukraine, wenn ich das fragen darf.


    Wie ich weiter oben schon schrieb: Ich bin in der glücklichen Situation meinen Job fast von jedem Ort der Welt mit Internetanschluß ausführen zu können. Andere Residenten, die auch diese Form der "Telearbeit" machen, arbeiten fast alle (so wie ich auch) im IT Bereich. Der eine arbeitet an einem Help Desk, der nächste ist Web Designer, ein anderer Grafiker. Ich bin vor allem als Software Architekt und Entwickler tätig. Dann kenne ich aber noch andere, z.B. einen Day-Trader und einen Patentanwalt. Aber es gibt auch Personen, die vor Ort ihre Kunden haben. Das sind alles (umgesetzte) Ideen, von denen ich gehört habe: Gästehaus, Brautmoden, Wasserbetten, Offshore Software-Entwicklung als Dienstleistung, Produktion von Leberkäse (zwischenzeitlich wieder eingestellt), Produktion von Würsten (wohl auch wieder eingestellt), Copy-Shop, Produktion von Naturholzmöbeln, etc.


    Aber alle diese Personen vereint eins: Entweder sie hatten Startkapital oder eine entsprechende berufliche Qualifikation (einige sogar beides). Leider hat Michael weder das eine noch das andere und daher benötigt er IMHO schon eine gehörige Portion Zähigkeit und Glück, damit es trotzdem klappt.


    Gruß
    Siggi

  • danke für Deine Antwort!


    Ja, das glaube ich allerdings auch.
    Für ihn wäre es das Beste, wenn ihm D zu sehr auf den Keks geht und er sich das leisten kann, mal ein paar Wochen dort zu relaxen, aber dann wieder zurück nach D.
    Ohne Beziehungen und ohne Freunde wird es sowieso nichts dort, wenn Du noch nicht einmal die Sprache sprichst.
    Für mich ist ein Ukraine-Besuch immer Entspannung pur. Aber ich freue mich dann auch, wieder zurück nach D zu kommen. Sicher hängt es auch davon ab, welcher Standard Dich in UA erwartet und wieviel Platz Dir zur Verfügung steht.
    Wenn Du mit 9 Personen in einer Drei-Raum-Wohnung zusammen bist (was hier in D undenkbar wäre), dann belastet das schon nach einer Weile. Aber man kann sich schon für ein Weilchen damit arrangieren.

  • Tag 2 der Forums-Mission
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    Wieder einmal herzlichen Dank an alle Beteiligten!
    Es scheint ja mitunter eine gesellige Runde zu sein !trio!
    Auch danke für die Hinweise, was einen da so alles erwarten kann. Ich kam überraschender Weise bereits in den Genuß, da hab' ich natürlich erstmal blöd aus der Wäsche geguckt !think!


    Frage: Wer kennt deutschsprachige Unternehmen/Firmen (österreichisch, deutsch oder schweizerisch) in Winnitsa?
    Das wäre ja zumindest arbeitstechnisch erstmal ein Ansatz, oder?
    Abgesehen davon habe ich bereits schon etwas unternommen, aber bis jetzt ohne Rückmeldung.


    Mit den besten Grüßen
    Michael aus BW

  • Tag 4 der Forums-Mission


    Liebe Freunde des Ukraine-Forums,


    ich habe bereits einige interessante und informative Eindrücke gewonnen. Das Schiff hat nach wie vor weiter Kurs Richtung Ukraine. Ich finde es gut, daß es so viele unterschiedliche Betrachtungsweisen und Meinungen dazu gibt.


    Wie heißt es doch so schön:"Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg" und ich habe einen sehr starken Willen!!!


    Der entscheidende Punkt dürfte wohl sein, was man selbst vom Leben erwartet, wodurch man sein persönliches Glück gedenkt zu erreichen?
    Der eine sieht sein Glück in materiellen Dingen, der andere strebt nach harmonischer Zweisamkeit, der nächste hat wieder eine andere Zielsetzung?


    Auf jeden Fall sind weiterhin gute Anregungen gefragt, wie die Mission zum Erfolg geführt werden kann!


    Mit den besten Grüßen
    Michael aus BW

  • Hallo Michael,


    Der entscheidende Punkt dürfte wohl sein, was man selbst vom Leben erwartet


    Das ist zwar auch wichtig, aber IMHO dürfte der entscheidende Punkt die ökonomische Grundlage sein. Ich habe schon einige Auswanderer aufgeben gesehen. In den meisten Fällen konnten sie schlicht ihren Lebensunterhalt in UA nicht verdienen. Den letzten hat erst letztes Jahr in Sumy erwischt. Er kam ohne große Rücklagen, sein Konzepte, über das Internet Geld zu verdienen, funktionierten allesamt zu schlecht. Nach gut einem halben Jahr musste er zurück in die Schweiz. Da er dort seine Wohnung aufgegeben hatte, stand er dort ohne ein einzige Möbelstück (alle seine Möbel hatte er 6 Monate zuvor entsorgt - ein Verkauf war unmöglich), ohne genug Geld für die Hinterlegung einer Kaution für eine Mietwohnung und ohne einen Job. Da ist dann der Neuanfang in der alten Heimat schwierig.


    Gruß
    Siggi

  • und tschuess

    2 Mal editiert, zuletzt von romeo_on_tour ()

  • Das fängt schon an, wenn man an der Supermarktkasse ansteht,

    Kenne ich von D auch, Aldi, Lidl und Co. mam fährt beim Personal mit den Minimalprinzip und damit auf Schlange an der Kasse.


    Oder wenn man sich mit jemandem verabredet hat, Uhrzeiten werden dort generell nicht ausgemacht

    Kenne ich nicht so...Verspätungen ja, aber das man keine Uhrzeit ausmacht, das kenne ich seit 1990 so überhaupt nicht.

    katastrophalen Qualität des Leitungswasser

    Also meine liebsten in Dniporpetrovsk sind noch nicht umgefallen, selbst wenn sie es mal trinken...kommt sicher auf die Region an. In Dnipropetrovsk werden die Leitungen jedes Jahr für einen Monat abgeschaltet und revisioniert. Ja, da gibts dann mal Tage kein warmes Wasser und ein paar komplett keines. Kenne aus Cherson aber auch, das es warmes Wasser nur 2 x am Tag gibt. morgens 9 - 10 und dann abends wieder 1 - 2 Stunden. Aus anderen Regionen der UA (Odessa, Chmelnitzkyj, Isjaslav, Rivne, Kyiv...) kenne ich das seit 1990 überhaupt nicht.

  • Tag 7 der Forums-Mission


    Liebe Freunde des Ukraine-Forums,


    aufgrund der zahlreichen Zugriffe auf dieses Thema, möchte ich gerne einige Dinge für interessierte Übersiedler näher beleuchten.


    Die Motive für eine Übersiedlung könnten zwar sehr unterschiedlich sein, sind aber letztendlich dann doch ein Frau(gut daß es sie gibt :rolleyes: ).


    Mann sollte diese Sache keinesfalls als Experiment betrachten, da gibt es sicherlich Orte, die leichter dazu dienen.
    Ich war zwar erst einmal in der Ukraine, aber ich stelle es mir schon sehr schwer vor dort zu bestehen.
    Ich lege jetzt ganz einfach mal zu Grunde, daß jeder, der solch einen Plan hat, schon einmal in der Ukraine gewesen ist. Ansonsten unbedingt erst anschauen, ganz wichtig!


    Daß man die Sprache relativ schnell lernen sollte und daß man auch ohne Arbeit nicht dort bestehen kann, darüber sind sich hier im Forum alle einig.


    Zur Vorgehensweise:

    • a) Sprache lernen, entweder durch die Volkshochschule oder privat (wenn man Glück hat bekommt man dies schon ab 10.-Euro die Stunde)
    • b) In dem Bereich, wo man arbeitet nach internationalen Firmen Ausschau halten und dort nachforschen, ob man da reinkommt? Es gibt immer Firmen, die dankbar sind, wenn sie Landsleute im Ausland einsetzen können.
    • c) Prüfen, ob man die Möglichkeit hat, über sein Hobby dort gesellschaftlich Fuß zu fassen? Das geht natürlich nicht mit jedem Hobby. Aber unbedingt dran arbeiten, ein Umfeld zu schaffen! Das kann auch über Arbeitskollegen passieren.


    Über die Möglichkeiten der Selbständigkeit in der Ukraine kann ich leider nichts sagen, da ich in diesem Bereich nur in Deutschland Erfahrung habe.


    Für den Fall, daß die Übersiedlung nach einiger Zeit aus verschiedenen Gründen abgebrochen werden muß, darüber nachdenken: "Was passiert, wenn ich nach Deutschland zurück muß?" Ich habe diesen Satz jetzt aus meiner Sicht ganz bewußt so gewählt, möchte jetzt aber auf keinen Fall eine Diskussion darüber auslösen!


    Es grüßt Euch Michael aus BW

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