eAT - Gebührenbefreiung für Familienangehörige von Deutschen ist weggefallen

  • Die deutschen Ämter schlagen bei den Gebühren kräftig zu. Der Schuldige ist wieder einmal nicht der schwerfällige Amtsapparat, nein, es ist die angeblich teure Plastikkarte. Interessant ist, dass diejenigen, die zahlen müssen, wohl die Sozialhilfeempfänger und Asylanten mitfinanzieren dürfen. Und ... für Schweizer geht's wohl auch billiger. Hier eine kleine "Geschmacksprobe":




    "Gebühren für elektronische Aufenthaltstitel (eAT)




    Den eAT gibt es seit dem 1. September 2011. Die Kosten für die Herstellung dieser Dokumente sind erheblich höher als für die vorher verwendeten Etiketten, die in den Pass oder Passersatz eingeklebt wurden.


    Die neuen Gebühren


    Erteilung einer Niederlassungserlaubnis


    250 Euro für Hochqualifizierte (§ 19 Abs. 1 AufenthG),


    200 Euro für Selbständige (§ 21 Abs. 4 AufenthG),


    135 Euro in den den übrigen Fällen. ..."


    http://www.duesseldorf.de/ausl…eat_gebuehren/index.shtml

  • Nochmals ein kleiner Nachtrag, der sofort verdeutlicht warum einer deutsche Ausländerbehörde in Zukunft nicht daran gelegen ist, dass ein/e Ehepartner/in eine Aufenthaltserlaubnis von anfangs mehr als 12 Monaten bekommt. Die Verlängerung bringt nämlich richtig Knete in die Kasse:


    § 45 Gebühren für die Aufenthaltserlaubnis
    An Gebühren sind zu erheben 1. für die Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis


    a) mit einer Geltungsdauer von bis zu einem Jahr 100 Euro,


    b) mit einer Geltungsdauer von mehr als einem Jahr 110 Euro,


    2. für die Verlängerung einer Aufenthaltserlaubnis


    a) für einen weiteren Aufenthalt von bis zu drei Monaten 65 Euro,


    b) für einen weiteren Aufenthalt von mehr als drei Monaten 80 Euro, ...


    http://www.gesetze-im-internet…JNR294510004BJNG001200000

  • Niemand zwingt diese Menschen hier leben zu müssen - in der zB UA brauchen Ukrainer keine Aufenthaltserlaubnis.


    Und nach dem Verursacherprinzip ist nicht zu verstehen dass der dt. Steuermichel diese Leistung finanziert!


    Was also soll die Aufregung - diese Geiz ist geil Mentalität schadet langfristig allen!


    Auch ich zahle wenn ich mich nur für ein paar Tage in Tiraspol anmelde.

  • Meine Frau hat am Freitag Post von der Ausländerbehörde Berlin bekommen. Sie soll am 16.10.(!) mit mir und div. Unterlagen zur Behörde kommen, damit der elektronische Aufenthaltstitel erstellt werden kann.
    Besonders gefreut hat uns der letzte Punkt der mitzubringenden Dinge, die von dir schon erwähnten 135,-€ Gebühr :pillepalle: :cursing:

  • Und nach dem Verursacherprinzip ist nicht zu verstehen dass der dt. Steuermichel diese Leistung finanziert!


    Hallo Budweiser,
    Staatsdiener werden bereits durch den Steuerzahler (also auch durch mich) bezahlt. Es bedarf also keines nochmaligen "Melkens". Die Eheschließung mit meiner ausländischen Frau brachte mich allenfalls in die günstigere Steuerklasse III. Ab da wurden wir als Eheleute steuerlich zusammen veranlagt. Alle Kosten wie Sprachkurs, Beschaffung von Dokumenten und eben jetzt auch Gebühren im Zusammenhang mit Aufenthaltstiteln sind Kosten im Rahmen der gesetzlichen Unterhaltsgewährung. Es sind somit keine steuerlich relevanten Ausgaben.


    Meine Frau hat die Niederlassungserlaubnis etwas länger; also betraf es uns selbst noch nicht. Mir geht es nur generell gegen den Strich, dass wir als binationales Ehepaar hinhalten müssen.


    Das erinnert mich an Pferde und den Reitsport - Equidenpass, veterinärmedizinische Untersuchung, Transponder - nee diese Kapsel, Pferdekennzeichen etc. Es wird überall zusätzlich Geld geschnitten.
    Gruß nobody

  • Sie soll am 16.10.(!) mit mir und div. Unterlagen zur Behörde kommen


    Hallo Marcusha, kannst du denn überhaupt bei der langen Vorlaufzeit den Termin planen? Ich würde das bei meiner selbständigen Tätigkeit nicht hinbekommen. Ist Not am Mann, so bin ich halt unabkömmlich. Gottlob konnten sich bislang selbst Ärzte etc. damit arrangieren, dass ich nicht sooo kann. Auch mal absage.
    Und ein Termin bedingt dann auch, dass ich nicht ellenlang dort warten kann. Zeitraubende Dinge verschiebe ich zwangsläufig in die ganz späten Nachmittagsstunden.
    Gruß nobody

  • Alles, was mit der Ausländerbehörde zu tun hat, ist lästig. Die Gebühr macht es noch lästiger, aber das ist schon alles. Für andere Leistungen des Staates wie z.B. Zulassung eines KFZ zahlt man auch. 100 Euro kostet auch ein Essen in einem guten Lokal. Schlimm ist diese Gebühr nur für sozial schwache Familien.


    Gruß
    Siggi

  • Nochmals ein kleiner Nachtrag, der sofort verdeutlicht warum einer deutsche Ausländerbehörde in Zukunft nicht daran gelegen ist, dass ein/e Ehepartner/in eine Aufenthaltserlaubnis von anfangs mehr als 12 Monaten bekommt. Die Verlängerung bringt nämlich richtig Knete in die Kasse:


    Naja meine Frau hatte auch erst mal nur 1 Jahr erhalten! als Begründung wurde angeführt das man erst mal sehen wolle ob auch der Integrationskurs wahrgenommen wird :pillepalle: nachdem sie letzten Mai wieder hin musste zur ABH konnte sie ein Schriftstück der Volkshochschule vorlegen, aus dem ging hervor das der Integrationskurs regelmäßig besucht wurde und das einzelne Kurse erfolgreich beendet wurden.


    Daraufhin hat sie eine befristete Aufenthaltserlaubnis für 3 Jahre erhalten. Naja die Kosten sind ja bekannt :(


    Im Prinzip wäre es ja gar nicht weiter schlimm alle 12 Monate hin zu müssen nur, würde ich das als eine ziemliche Abzocke ansehen jedesmal so viel zahlen zu müssen. Während des Integrations und Orientierungskurses, der sich bei meiner Frau übrigens über ca. 6 Monate hinzog, blieb kaum eine Möglichkeit für sie, sich eine Arbeit zu suchen. Der Integrationskurs Kursus ging immer Mo-Fr von 10-13.00 Uhr, der nachfolgende 2 wöchige Orientierungskurs fand dann von 10-14.00 Uhr statt.


    Naja letztendlich hat sie das jetzt alles hinter sich und hat nun auch Zeit zum arbeiten !wsmile!

  • Mir geht es nur generell gegen den Strich, dass wir als binationales Ehepaar hinhalten müssen.

    Das nervt mich auch total. :thumbdown:

    Hallo Marcusha, kannst du denn überhaupt bei der langen Vorlaufzeit den Termin planen?

    Ich bin "nur" Angestellter, aber in meiner Arbeitszeit flexibel. Da der Termin früh um 8.00Uhr ist und wir nicht so weit weg von der ABH wohnen, werden wir erst zusammen dort aufschlagen und anschließend gehe ich arbeiten, das geht schon.

  • Da der Termin früh um 8.00Uhr ist und wir nicht so weit weg von der ABH wohnen


    Ich wäre über einen Termin sogar erfreut. So etwas gab es in Deggendorf nicht. Man kam und wenn zu viel los war durfte man sich entscheiden zwischen: Warten und ein anderes Mal probieren. Meist haben mich die Mitarbeiter der ABH aber vorgezogen, denn ich war frech, bin einfach (nach Einklopfen) herein, habe mich als Deutscher zu erkennen gegeben und darauf verwiesen auch noch arbeiten zu müssen. Die wartenden Ausländer auf dem Gang haben mich dafür nicht geliebt, wenn ich ihre Blicke richtig deute.


    Gruß
    Siggi

  • Ich wäre über einen Termin sogar erfreut. So etwas gab es in Deggendorf nicht.

    Ja, hier in Berlin bekommt man noch was für sein Geld! ;)

  • Hallo,
    wenn ich mal so zusammenrechne:


    600 Euro ca. für Eigenanteil Sprachkurs


    100 Euro für den ersten Aufenthaltstitel über 1 Jahr,
    80 Euro für die kommenden 2 -3 Jahre,
    135 Euro für die Niederlassungserlaubnis


    Das hat schon was ... rund ein Tausender nur für eine erwachsene Person. Führerschein, Heimfahrten wegen Passangelegenheiten gar nicht mitgerechnet. Da steht die Denke so manch heiratswilligen Mannes voll daneben. Billig, willig, Heimchen am Herd aus Osteuropa ?
    Potztausend ... Wohnung umgestalten wegen !hua! ... und dann hat der Zuwachs eventuell noch Ansprüche und einen eigenen Kopf !?


    Männer, seid gewarnt. Gruß nobody

  • wenn ich mal so zusammenrechne:


    600 Euro ca. für Eigenanteil Sprachkurs


    100 Euro für den ersten Aufenthaltstitel über 1 Jahr,
    80 Euro für die kommenden 2 -3 Jahre,
    135 Euro für die Niederlassungserlaubnis

    Das sind doch peanuts, was hast du für Reisen und Mitbringsel ect. bis zu eurer Hochzeit ausgegeben? Ich rechne meine Kosten erst garnicht nach, kostet es was es soll, für mich ist es eh zu spät :D !

  • Das sind doch peanuts


    Die Großmutter meiner Frau ist seit vielen Jahren pflegebedürftig. Seit Ende 2010 mit 2 Betreuern in Wechselschicht. Alles in allem dürften sich die Aufwendungen für Großmutter im sechsstelligen Bereich (glücklicherweise in UAH) befinden. Die Kosten laufen weiter, sie sind ca. um 400-500 Euro pro Monat höher, als ihre Rente (ca. 800UAH Sozialrente).


    Gruß
    Siggi

  • Interessant. Wo habt ihr denn die Betreuer denn her. Wir haben versucht, Betreuer zu finden, welcher meiner Schwiegermutter nebst -vater unterstützend helfen. Leider war in Zapo niemand zu finden, welcher diesbezüglich, vorerst noch stundenweise, tätig werden wollte.

  • Zuerst haben wir es selbst probiert. Aber das hatte keinen langen Bestand. Dann haben wir uns an eine Arbeitsvermittlung (eine Agentur) gewandt. Da zahlt man einen einmaligen Beitrag. Kann sein, dass es stundenweise mehr Probleme macht. Wir haben Leute, die davon leben (können/müssen). Stundenweise ist eher etwas für Rentner als Zuverdienst. Einfach in der Nachbarschaft herum fragen.


    Gruß
    Siggi

  • Warum sich über die paar Groschen für unseren deutschen Amtsschimmel ärgern ? Ist es wirklich so wichtig was man für die Eine oder Andere unumgängliche Dienstleistung unseres oder eines jeden anderen Staates bezahlen muß ?
    Schlußendlich zählt es doch nur, das man es für seine Frau macht. Und da es sich sowieso nicht ändern läßt, zieht man es durch. Jammern hilft da nicht.
    Und wer immer noch glaubt, eine Frau aus Osteuropa für kleines Geld in Deutschland integrieren zu können, ist meiner Meinung nach ein Träumer.


    Gruß
    Redrider

  • Ob sich eine Frau aus Osteuropa, oder sonst wo her, in Deutschland integrieren lässt oder nicht, dass ist doch allenfalls sekundär eine Frage des Geldes. Viel wichtiger ist, wie sie selber mit der neuen Situation umgehen kann.


    Natürlich habe auch ich keine Probleme mit der neuen Gebührenordnung für den eAT. Ich finde nur, dass die Gebühren doch sehr willkürlich, und dementsprechend ein wenig hoch angesetzt sind. Ich, z. B., dürfte den Höchstsatz von 250 € schmücken, und dabei hätte meine Frau noch nicht mal den Ansatz einer Chance, ihre Qualifikation am hiesigem Arbeitsmarkt einzubringen.

  • Wir haben 110 Euro für 3 Jahre gezahlt.
    Hat ca. 4 Wochen gedauert.


    Der Integrationskurs war freiwillig - wir haben aber darauf bestanden ihn zu machen.
    Wir zahlen für den Sprachkurs bis B1 jeweils 1 Euro selbst pro Stunde.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!