Was sind eure Geschäftserfahrungen in der Ukraine?

  • Die Ukraine ist eines der aermsten Laender Europas. Nach dem BIP/Kopf liefert es sich seit Jahren mit Albanien ein trauriges Kopf an Kopf Rennen. Nur noch Moldawien ist schlimmer dran. Das vielbeschworene Potential der Ukraine greift nicht. Was sind eure Erfahrungen bei Geschaeftsbeziehungen in und mit der Ukraine? Wo seid ihr schon mal auf die Nase gefallen oder habt euch die Finger verbrannt? Warum kommt die Ukraine einfach nicht mit dem Hintern hoch? Was muss sie besser machen und mit wem muss sie es besser machen? Oder ist etwa alles Bestens?
    Bitte hier keine Beitraege von irgendwelchen angeblichen dunklen Maechten aus dem Ausland oder dem internationelen Sklavenmarkt. Mich interessieren nur konkrete Erfahrungen und Meinungen von Geschaeftsleuten.

  • Von der geografischen Lage und vom Lohngefüge her wären ukrainische Firmen durchaus interessant als Partner, oder die
    Ukraine interessant um Niederlassungen zu gründen.
    Einige Gründe, die dagegen sprechen:
    -fehlende Rechtssicherheit
    -Korruption
    -unplanbare Zollabwicklung
    z.B. in der Autoindustrie benötigt man Zulieferer, die dazu in der Lage sind, auf den Punkt die geforderte Menge in der geforderten Qualität zu liefern.
    Mit z.B. China oder Marokko funktioniert das, mit UA würde man aufgrund oben angeführter Gründe ein enormes Risiko eingehen


    Gruß


    KWB

  • Ich hatte 2002-2004 Softwareentwickler in UA gesucht. Zu dem Zeitpunkt war ich in UA nicht ansässig. An einem zweiten Job waren sehr viele interessiert, aber keiner wollte das Risiko eingehen, ausschließlich für einen Ausländer zu arbeiten, der vor Ort nicht präsent war. Auch verloren einige Bewerber jeden Realitätssinn und verlangen Beträge, die das mehrfache über dem damaligen Marktwert lagen. Emotional habe ich mich nur bei wenigen Bewerbern wohl gefühlt und diesen konnte ich wiederum nicht genug Stabilität vermitteln, als das sie ihren aktuellen Job gekündigt hätten. Sie konnten wir nicht zusammenkommen.


    In meinem engeren Kreis wurden einige Kleinunternehmen in den Jahren 2002-2005 gegründet. Hier gab es nie irgendwelche Probleme administrativer Art. Pro Kleinunternehmen wurden durchschnittliche Gewinne im mittleren fünfstelligen Eurobereich eingefahren und die Steuern lagen unter 1%. Für einen Selbständigen ist eine Gewinnverlagerung nach UA durchaus schon mehr als eine Überlegung wert.


    Gruß
    Siggi

  • Ich habe mal einen Beachvolleyball von 40 auf 25 Griven runtergehandelt :D Spaß bei Seite.


    Die Baufirma eines Bekannten meiner Freundin hat den Zuschlag für den Bau des zweiten Terminals am Flughafen Odessa erhalten. Grund des Ausbaus sei die Basketball EM 2015 in Ukraine/Odessa. Einige Geschäftspartner von ihm hatten sich allerdings direkt nach der Elefantenrunde, an der u.a. ein Sohn von Janukowitsch teilnahm, ihre Teilnahme an den Baumaßnahmen zurückgezogen. Aus Furcht vor Korruption und Machenschaften, wie ich mitbekommen habe. Konkreteres weiß ich leider nicht.


    Gruß

    За Украинy!

  • Im ukrainischen Verwandtenkreis haben wir einen Zollbroker. Mit ihm hatte ich mal das Thema angeschnitten, in UA ein Tochterwerk zu planen. Die Antwort war:
    "Fang gar nicht erst an".


    Gruß


    KWB

  • Ich hatte 2002-2004 Softwareentwickler in UA gesucht. Zu dem Zeitpunkt war ich in UA nicht ansässig. An einem zweiten Job waren sehr viele interessiert, aber keiner wollte das Risiko eingehen, ausschließlich für einen Ausländer zu arbeiten, der vor Ort nicht präsent war. Auch verloren einige Bewerber jeden Realitätssinn und verlangen Beträge, die das mehrfache über dem damaligen Marktwert lagen.

    - Zu spät
    - Zu "knickerig".


    Ich kenne da eine andere Story, zwar nicht aus UA, sondern nur aus der Nähe der UA, da hatte jemand schon vor der Jahrtausendwende angefangen. Und sich dort auch immer längere Zeit aufgehalten. Und auch ein mehrfaches der damals üblichen Gehälte gezahlt, bis zu $2000/Monat. Wie gesagt, schon vor dem jetzigen Jahrtausend. Das hatte dann die Konsequenz, daß er wirkliche Spitzenleute bekam, die z.B. auch in der Lage waren, Crosscompiler zu entwickeln, incl. Runtimelibraries für die Portierung DOS -> Linux. Aber natürlich auch Anwendungsentwicklung für Realtimesysteme oder Y2K-Portierungen durchführen konnten. Z.B. für eine Firma in Schweinfurt, unter HP-UX, mit OS/und DB-Upgrade etc. Ach, bis auf die Inbetriebnahme selber natürlich remote. Wobei der Endkunde eine ganze Zeit über gar nicht mitbekam, daß von "janz weit wech" auf seinem System gearbeitet wurde :)
    Die Inbetriebnahme selber erfolgte schneller als geplant nur 3 Wochenenden, also Test/Inbetriebnahme/Abnahme. Die Leute aus dem Osten hatten natürlich offizielle Arbeitsvisa.
    Fast vergessen, ich spreche hier von einem kompletten Rechnersystem für die Verwaltung und Steuerung eines Distributionscenters, mit direktem Anschluß an die Produktion.


    Der Admin von xxx in Schweinfurt war ganz geplättet, als die Planung für die Umstellung gemacht wurde. Er meinte zunächst mal "so geht das doch gar nicht, ich habe doch die HP-Techniker gefragt". Tja, man muß halt eben besser sein.
    Die erwähnten, gut bezahlten Leute hatten natürlich auch keine Probleme mit vielen Überstunden oder Wochenendarbeit.


    Ist aber eigentlich "Off topic", da ja nicht "Business in UA".
    Wobei sich vielleicht diejenigen, welche hier Positives aus der UA berichten könnten, aus den in den Negativbeiträgen enthalteten, z.T. korrekten Gründen, wohlweislich zurückhalten.

  • In der Ukraine sind Geschäfte möglich, und zwar entweder



    - als ganz großer



    - oder als ganz kleiner



    Wirklich große Unternehmen haben dem Land (und den örtlichen Behörden) etwas zu bieten (Steuern, Arbeitsplätze,Infrastruktur..) die können sich auch eine Rechtsabteilung/Anwälte leisten die die schlimmsten Angriffe z.B. der Steuerpolizei abwehren können.


    Oder man "kocht auf kleiner Flamme", Business bleibt in der Familie, Angehörige der Ehefrau oder Partnerin verdienen sich was dazu, so fliegt man unter dem Radar der Behörden, Reichtümer verdient man damit allerdings nicht, aber die ukrainischen Verwandten können sich auf diese Weise ein Zubrot verdienen.


    Für ein mittelständisches Unternehmen ist die Ukraine aus den hier bereits genannten Gründen kein gutes Pflaster,einfach zu viel Risiko, das gilt auch für Softwareentwickler. Kenne einige Leute die sich in der Ukraine ein "blaues Auge" geholt haben, ein Bekannter hat dies sogar im ganz wörtlichem Sinn erlebt.


    Besser geschäftlich nach Rumänien oder in die baltischen Staaten orientieren, dort befindet man sich im EU-Binnenmarkt und es gibt sowas wie eine basale Rechtssicherheit.

  • - Zu spät, - Zu "knickerig".


    Bei mir war es eher: Nicht "hungrig" genug und nicht einfach genug (bezogen auf meine Person) . Ich nicht bin nach UA gegangen, um mehr Verantwortlichkeiten, mehr Kontrollen und mehr Aufträge am Hals zu haben. Es gab ja eine rein deutsche, eingespielte Alternative für mich.


    Gruß
    Siggi

  • jimknopf, ich glaube wir werden einfach keine Freunde:


    Zitat jimknopf: "...bis zu $2000/Monat. Wie gesagt, schon vor dem jetzigen Jahrtausend. Das hatte dann die Konsequenz, daß er wirkliche Spitzenleute bekam, die z.B. auch in der Lage waren, Crosscompiler zu entwickeln, incl. Runtimelibraries für die Portierung DOS -> Linux. Aber natürlich auch Anwendungsentwicklung für Realtimesysteme oder Y2K-Portierungen durchführen konnten. Z.B. für eine Firma in Schweinfurt"


    Hmm, mal abgesehen davon dass es damals bereits Cross Compiler gab (GNU C, Free Pascal Compiler,...wozu noch einen entwickeln?), DOS auf Linux wohl auch 1998 nicht mehr taufrisch war, eine runtime library als A und O wohl immer dazu gehoert und das Y2K Problem schon seit 13 Jahren abgegessen ist (auch da gab es ON Command CCM und viele viele andere Loesungen, da waren ukrainische Programmierer weder die Ersten, noch die Einzigen) ist das Gesagte von einem anderem Aspekt interessant: Erstens werde ich den Eindruck nicht los, dass sich gerade ukrainische Programmierer oft selbst ueberschatzenund das Fahrrad zweimal erfinden. Zweitens oft in der Vergangenheit leben und Drittens die Guten laengst im Ausland sind.
    Frage: liegt es nur am Geld und dann werden die guten Leute kommen?


    Wobei der Endkunde eine ganze Zeit über gar nicht mitbekam, daß von "janz weit wech" auf seinem System gearbeitet wurde :)


    Tja, da haben wir sie wieder unsere liebe Ukraine...Abgesehen davon dass ohne Wissen des Auftraggebers remote Zugriffe (das heisst fuer die nicht ganz so versierten Techniker unter euch uebersetzt, dass sich jemand von irgendwo in der Welt Zugriff auf das gesamte! (wir reden hier von Portierung) Rechnernetzwerk verschafft hat, auf alle Daten: Buchhaltung, Lagerwirtschaft, Lohnunterlagen, Entwicklungsunterlagen, technische Zeichnungen oder Kundendaten etc) auf das Allerheiligste einer Firma gemacht wurden, was auch schon damlas kriminell war, so etwas ist einfach nur unloyoal.
    Mich ueberrascht das keineswegs, genau das macht es auslaendischen Firmen so schwer hier Fuss zu fassen, man kann niemandem vertrauen.
    Aber wie sieht es mit dem Unrechtsbewusstsein aus? Schauen wir mal was uns jimknopf zu sagen hat:

    Tja, man muß halt eben besser sein.



    Ich verneige mich in tiefer Achtung, jimknopf. :hail:

  • .. aber dieser besagte Kunde (und nicht nur dieser) hatte das überhaupt nicht gestört. Da er ja eine Systemumstellung bekam, welche ein Wochenende weniger benötigte, als geplant. So etwas kannte er gar nicht :) Zumal ein Realtimesystem nicht vergleichbar ist mit der von Dir erwähnten Lohnbuchhaltung oder Dokumentenverwaltung.


    Allerdings war das auch rein formal und rechtlich völlig ok. Es gibt eben auch Firmen, denen man einen Gesamtauftrag gibt. Und dann zählt nur das Resultat.


    Übrigens, mit Crosscompiler meinte ich natürlich zwischen verschiedenen OS, und verschiedenen, z.T. proprietären Sprachen.
    Beispiel: Eine selbstentwickelte, auf DOS und einem eigenen Basic-Dialekt basierende multiprogrammingfähige Laufzeitumgebung mit eigenem, transaktionsorientierten Dateisystem und die dazugehörigen Anwendungen auf Fortran/Windows/Oracle mit Hilfe eines Crosscompilers umstellen, also alte DOS/Basic-Sources rein, neue Windows/Fortran Sources raus.
    Da braucht man dann schon eine neue, eigene Runtimelibrary, damit das dann auch nach der Übersetzung auf Windows lauffähig ist.
    Sorry für das Fachchinesisch.


    Der Kunde, der dies bekam, ist ein international arbeitender Anlagenbauer, z.B. für komplette Distributionszentren, u.A. für einen schwedischen Möbelhändler.



    >Drittens die Guten laengst im Ausland sind<
    Da ist allerdings was dran. Hab selber mitgeholfen dabei, sozusagen als kleiner Nebenerwerb. Direkt nach Einführung der Green Card in D. Was mir dann ein Jahr später die Einladung der DW zu einem Fernsehinterview einbrachte, da ich zu den Ersten gehörte.


    >jimknopf, ich glaube wir werden einfach keine Freunde:<
    Kein Problem. Spielen halt in unterschiedlichen Ligen.

  • Mich verwundert es nun aber auch:


    1) Fortran ist eine Sprache für Wissenschaftliche Anwendungen / Wissenschaftler... Was will ein Unternehmen damit?


    Hätte es geheissen "von DOS/Cobol zu Windows/C [++ | #]" hätte ich es glatt geglaubt. ;)




    2) Auch unter Windows gibt es gute Basic-Dialekte, die nahezu dieselbe Effizienz wie C haben - z.B. PureBasic (sogar in 64-Bit-Version und für Mac OS X erhältlich).


    Da hätte es gar kein Wechsel auf - was war`s nochmal? - Fortran bedurft... Also ich hätte das nicht gemacht!


    :lol:

  • .. daß man aus best. Gründen manche Sachverhalte etwas "anonymisiert", sofern sie öffentlich gepostet werden ?


    Wenn die wirklich interessanten Thematiken (Big Endian, Little Endian; Storage of Arrays etc.) durchaus vergleichbar sind, kann man das guten Gewissens tun.


    Zu 2) Sag doch besser: Hättest Du nicht machen oder bezahlen können. Es gibt übrigens Anlagenbauer, die haben so etwas wie eigene Standardsoftware (Prozeßverwaltung, Laufzeitbibliothek, Dateisystem etc.). Mehrfach eingesetzt, und die läuft dann so 15 Jahre, oder auch länger, mit Anpassungen bei verschiedenen Endkunden. Bis gemerkt wird, daß die Wartung der HW zu teuer wird. Und man stellt dann eben um, auf neue HW, aber auch neus OS oder Sprache. Wofür es dann verschiedene Verfahren gibt, vom Neuschreiben mal abgesehen. Denn das will man sich bei einer laufende Anlage im 24h-Betrieb nicht antun. Oder aber man muß sich das Verfahren zur Umstellung selber schaffen. Wobei es natürlich sehr angenehm ist, wenn man dann vom alten Sourcecode ausgehen kannn, welchen man reinschiebt, und der für die nächsten Jahre zukunftssichere Sourcecode in anderer Sprache, für andere HW und anderes OS kommt als Ergebnis raus.

  • Sorry für die Einmischung. Aber das

    welchen man reinschiebt, und der für die nächsten Jahre zukunftssichere Sourcecode in anderer Sprache, für andere HW und anderes OS kommt als Ergebnis raus.


    halte ich für ziemlich illusorisch.


    Gruß
    Michael

    Gruß
    Michael

  • Wow, jimknopf,


    jetzt bin ich aber beeindruckt, welche "Wortmonster" du kennst.


    Little Endian ist bekannt aus der PC (INTEL-) - Welt und Big Endian aus der Mainframe-Welt - und beides bezeichnen Bit-weise Speicherung...


    Und weder das Eine noch das Andere hat etwas mit der eigentlichen Programmiersprache zu tun - und beantwortet nicht, wieso nicht dieselbe Sprache (nur einmal eben von DOS auf Windows portiert) genommen wurde.




    Ach ja: Und wenn du und deine Programmier so hyper-genial seit, wie du sagst, dann können sich sowohl Apple als auch Microsoft warm anziehen - denn dann wird die nächste dominierende Systemumgebung von euch kommen! Dann sind Windows und Mac OS X jetzt schon "Schei*dreck der EDV-Geschichte"!


    Und damit bin ich hier jetzt raus!


    !happy!

  • Little Endian ist bekannt aus der PC (INTEL-) - Welt und Big Endian aus der Mainframe-Welt - und beides bezeichnen Bit-weise Speicherung...

    Sagen wir mal besser, es besagt einfach, wie herum wird gespeichert. Ich meine, MSB. Unabhängig davon, ob Mainframe, Mini, PC oder PLC.
    Und wenn man eben Source Code einer Sprache aus einer Welt in den Source Code der anderen Welt übersetzt, ist das natürlich zu berücksichtigen. Auch bei Speicherung mehrdimensionaler Arrays, wie ich schon andeutete. Daß das allerdings nicht jeder versteht, ist entschuldbar.


    >Und weder das Eine noch das Andere hat etwas mit der eigentlichen
    Programmiersprache zu tun - und beantwortet nicht, wieso nicht dieselbe
    Sprache (nur einmal eben von DOS auf Windows portiert) genommen wurde.<


    Neee, ganz bestimmt nicht. Warum sollte ich ? Zum Einen die Antwort schon gegeben (wer Lesen kann ist im Vorteil), zum Anderen gehört so was ja auch nicht gerade in den PC/MAC-Bereich.

  • das erklärt uns teilweise unbewusst, aber immerhin freiwillig, jimknopf.
    Problem 1: keine zielführende Gesprächsführung. In Verhandlungen mit Russen und Ukrainern wird nicht zielorientiert vorgegangen, es wird oft am Thema vorbeigearbeitet. Beispiel jimknopf ( er hat es selbst gemerkt):
    Zitat jimknopf: "Ist aber eigentlich "Off topic", da ja nicht "Business in UA". "


    Problem 2: Selbstdarstellung und der Versuch Eindruck zu machen. Bis zu einem bestimmten Grad noch erträglich, aber leider in der UA eine furchtbare Marotte dieses sich mit fremden Federn schmücken. Es ist wichtig wie groß und teuer das Auto ist oder mit wem man sich bereits im Leben traf (Präsident? Minister? Oligarch?) oder man kennt jemanden der jemanden kennt... oder man war bereits im Fernsehen, wie unser freiwilliger Helfer:
    Zitat jimknopf: "Was mir dann ein Jahr später die Einladung der DW zu einem Fernsehinterview einbrachte"
    Zitat jimknopf: "Wobei der Endkunde eine ganze Zeit über gar nicht mitbekam, daß von "janz weit wech" auf seinem System gearbeitet wurde :-)"
    Zum letzten obigen Zitat: er hat die Arbeit nicht einmal selbst gemacht, das haben andere für ihn erledigt.


    Problem 3: Unprofessionalität, versteckt hinter Fachchinesisch. Hier noch einmal kommtarlos das was ich schon mit Genuss auseinandergenommen habe:
    Zitat jimknopf: "...auch in der Lage waren, Crosscompiler zu entwickeln, incl. Runtimelibraries für die Portierung DOS -> Linux. Aber natürlich auch Anwendungsentwicklung für Realtimesysteme oder Y2K-Portierungen durchführen konnten. Z.B. für eine Firma in Schweinfurt, unter HP-UX, mit OS/und DB-Upgrade etc
    ...die haben so etwas wie eigene Standardsoftware (Prozeßverwaltung, Laufzeitbibliothek, Dateisystem etc.). Mehrfach eingesetzt, und die läuft dann so 15 Jahre, oder auch länger, mit Anpassungen bei verschiedenen Endkunden. Bis gemerkt wird, daß die Wartung der HW zu teuer wird. Und man stellt dann eben um, auf neue HW, aber auch neus OS oder Sprache. Wofür es dann verschiedene Verfahren gibt, vom Neuschreiben mal abgesehen. Denn das will man sich bei einer laufende Anlage im 24h-Betrieb nicht antun. Oder aber man muß sich das Verfahren zur Umstellung selber schaffen. Wobei es natürlich sehr angenehm ist, wenn man dann vom alten Sourcecode ausgehen kannn, welchen man reinschiebt, und der für die nächsten Jahre zukunftssichere Sourcecode in anderer Sprache, für andere HW und anderes OS kommt als Ergebnis raus"


    Problem 4: Gelabere, endloses Gelabere. Für mich eines der schlimmsten Probleme.


    Problem 5: Keine Fehlereinsicht, also auch keine Fehleranalyse möglich. Nehmen wir wieder jimknop. Anstelle zuzugeben dass das kriminell und unloyal war den eigenen Arbeitgeber über remote-Zugriffe auf das ganze System aus Osteuropa vorher nicht zu informieren, wird lamentiert und relativiert:
    Zitat jimknopf: ".. aber dieser besagte Kunde (und nicht nur dieser) hatte das überhaupt nicht gestört.


    Problem 6: Samorotshitch golowu, geflügeltes Wort in der Ukraine und Russland. Das heist den Gesprächspartner so lange zu verwirren bis dieser von diesem Blödsinn genervt einfach abschaltet.
    Hier verbunden mit Problem 7 : es gibt keine festen Formulierungen, alles wird bei Bedarf einfach "anders gemeint" und im eigenen Sinne verändert.
    Auch hier hat jimknopf wieder einige Steilvorlagen zur Demonstration geliefet. Wenns in der Diskussion eng wird, wird einfach aus Anwendungsentwicklung für Realtimesysteme bei Bedarf eine ganze Portierung, oder aus einem Crosscompiler Portierung DOS nach Linux mal schnell gleich mehrere und auch noch zu proprietären Sprachen.


    Leider leider ist das aber nicht alles was ich dazu zu sagen hätte.


    Eine Bitte: bleibt beim Thema, ingnoriert solche Beiträge wie von jimknopf einfach.

  • Guten Abend,


    Du triffst den beruehmten Nagel, peterkrefeld.


    Aber back to the point
    Wir müssen unbedingt noch DEN ukrainisch/russischen Bestseller erwaehnen.
    Das Buch der "100.000 Ausreden".
    Russen und Ukrainer (Businessmen) sind immer in der Lage zu erklaeren warum etwas NICHT funktioniert.
    Dabei ist ihnen i.d.R. keine Ausrede zu daemlich um sie nicht zu verwenden. Wenn es darum geht eine Erklaerung
    fuer das "Nichtgelingen", für mangelnde Qualitaet, für nicht eingehaltene Termine zu finden sind sie hier in UA
    einfach top of the range.
    Dabei so borniert, dass sie nicht einmal merken, wie lächerlich sie sich oftmals machen.
    Das gepaart mit der Unfähigkeit zur Selbstkritik und der fehlenden Fähigkeit Verantwortung übernehmen zu wollen
    ist aus meiner Sicht das allerschlimmste.
    Das macht mich verrückt.
    Wenn mir hier jemand sagt "...kein Problem Marcus", dann stellen sich mir alle Nackenhaare senkrecht, weiss ich doch,
    dass das Gegenteil eintreten wird.
    Maulhelden triffst du hier 10 an jeder Kreuzung. Diejenigen, die ihren, meist grossen Worten, wenigsten kleine Taten folgen lassen
    suchst du manchmal über Monate.


    Gleichwohl kenne ich zum Glück 2 oder 3 positive Beispiele und ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass man gleich ganz andere
    Resultate erzielt, sobald man mit den Frauen hier zu tun hat. Da wird zielorientiert gearbeitet.
    Gruss aus Cherkassy


    Marcus

  • und die Steuern lagen unter 1%. Für einen Selbständigen ist eine Gewinnverlagerung nach UA durchaus schon mehr als eine Überlegung wert.


    Du spielst auf den "tshastny predprinimatjel" an? Bei hohen Umsätzen bzw. Gewinnen durchaus interessant - bis zu den bekannten Obergrenzen. Bei Kapitalgesellschaften kommt man aber nicht auf so geringe Sätze.

  • Zum Thema Steuern haben wir schon einen Thread:
    Steuern in UA
    Interessant ist vor allem das vereinfachte, pauschalisierte Besteuerungsverfahren. Bei Gründung einer TOV (GmbH) steht man sich steuerlich um Größenordnungen schlechter. An die Gründung einer TOV habe ich daher nie ernsthaft gedacht.
    Die Umsatzgrenzen für die pauschalisierte Besteuerung sind relativ hoch (je nach Steuersatz zwischen 1-5MUAH p.a.).
    http://www.gtai.de/GTAI/Naviga…euerrecht,did=441814.html
    Falls dies dennoch nicht reichen sollte, ist es ggf. eine Variante, den Umsatz auf mehrere Personen zu verteilen. Die Umsatzgrenzen sind personenbezogen, auch Ehepaare können sie daher zweimal nutzen. Am interessantesten ist diese Variante für die Geschäftsaktivitäten, die eine sehr hohe Wertschöpfung haben (also z.B. für Dienstleister). Ein Ehepaar kann somit bis zu 10MUAH (ca. 1 MEuro) jährlich umsetzen. Das muss man erst einmal erwirtschaften!


    Gruß
    Siggi

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