Deutschunterricht, Fragen auf die ich keine Antwort habe

  • Da meine zukünftige jetzt einen Deutschkursus in Vinnitsa besucht, muss ich jeden Abend ihre Hausaufgaben überprüfen und es kommen ab und zu Fragen auf, auf die ich auch keine Antworten habe.


    Als erstes behauptet ihre Lehrerin das die Worte "er" und "ihr" zwar verschieden geschrieben werden, aber die Aussprache ist gleich.
    Nun nehme ich für mich in Anspruch das ich einwandfreies Hochdeutsch spreche und ich spreche diese Worte unterschiedlich aus.
    Ist das ein Fehler der Lehrerin, oder gibt es irgendwo in Deutschland einen Dialekt wo das so vorkommt?


    Eine weitere Frage ist:
    Warum heißt es, ich fahre nach Russland, ich fahre nach Deutschland, aber in die Schweiz, in die Ukraine?


    Grüße
    Holger


  • Im Hochdeutschen wird ihr und er unterschiedlich ausgesprochen und so sollte es auch gelehrt werden. Ob man sich mit der Lehrerin "anlegen" will oder nicht, muss die Situation entscheiden. Das mit den Laendern liegt daran, dass Laendernamen grammatikalisch verschiedene Geschlechter haben.

  • die Worte "er" und "ihr" zwar verschieden geschrieben werden, aber die Aussprache ist gleich


    Mag ja sein, dass bei bestimmten Dialekten die Aussprache gelich ist. So sehr ich Dialekte schätze und achte, aber deine Frau sollte Deutsch lernen. Die Aussprache ist m. E. nach unterschiedlich!


    ich fahre nach Russland, ich fahre nach Deutschland, aber in die Schweiz, in die Ukraine


    - bei Ländern ohne Artikel (Deutschland, Österreich, Finnland, Frankreich, Brasilien etc.): nach
    - bei Ländern mit Artikel (die Schweiz, die Ukraine, die USA): in die

  • Das Erstere ist der phonetischen Schreibweise zu verdanken und solltest Du einfach so stehen lassen. Umgekehrt, also beim Ukrainisch, hast Du für Dich die selben Probleme mit der phonetischen Darstellung der Laute!


    Es heisst das Deutschland und das Russland, beides sächlich, aber die Schweiz und die Ukraine, beides weiblich!
    Männlich fällt mir sporadisch nur der Vatikan, als Staat ein.
    So ist es halt mit den Geschlechtern, selbst bei den Staaten, die einen gelten als Vaterland, die anderen als Mutterland!


    Gruss Oldtrotter

  • - bei Ländern ohne Artikel (Deutschland, Österreich, Finnland, Frankreich, Brasilien etc.): nach
    - bei Ländern mit Artikel (die Schweiz, die Ukraine, die USA): in die


    Genau! Problematik mit zu und nach.. Aber das darf man später nicht mehr so eng nehmen.
    Übrigens ist das ein starkes Problem mit dem Deutschen.


    Ich habe eine gute Freundin, die auch lange Zeit Deutsch im Unterricht hatte. Sie hat mir letztens noch weiß machen wollen, dass alle Deutschen ISCH sagen, anstatt Ich... Nun, ich habe ihr dann erklärt, dass es bei unseren türkischen Mitmenschen Gang und Gäbe wäre, aber nicht im Deutschen.


    Problematisch wird es, wenn du ihr erklären musst, warum es "die Tür" ist und nicht das Tür ;)

  • - bei Ländern ohne Artikel (Deutschland, Österreich, Finnland, Frankreich, Brasilien etc.): nach
    - bei Ländern mit Artikel (die Schweiz, die Ukraine, die USA): in die


    Danke erst einmal.
    Und welche Länder einen Artikel haben ist stumpf auswendig zu lernen oder gibt es da eine Regel die das herleitet?


    Grüße
    Holger

  • Und welche Länder einen Artikel haben ist stumpf auswendig zu lernen oder gibt es da eine Regel die das herleitet?


    Jetzt bin ich mal Böse:
    Ich fliege nach Amerika, aber fliege in die Vereinigten Staaten ;)
    Ich empfehle dir mal den Duden zu nehmen und dann gleich die richtigen Artikel dazulernen. Das ist wichtig für später!

  • Jetzt bin ich mal Böse:


    Ich auch:
    Ich fliege nach Russland
    Ich fliege in die Ukraine
    Ich fliege in die Sovjetunion


    Ich fliege nach Deutschland
    Ich fliege in die BRD


    Grüße
    Holger

  • Als erstes behauptet ihre Lehrerin das die Worte "er" und "ihr" zwar verschieden geschrieben werden, aber die Aussprache ist gleich.


    Das Einzige was mir dazu einfällt, ist die Tatsache, dass ein Deutscher die Endung "er" nicht auf die Reihe kriegt. Da wird das "er" einfach als "a" ausgesprochen.
    Ich kenne zum Beispiel niemanden, der "Fenster" sagt. Ich höre immer nur "Fensta"
    "Tiga" habe ich schon oft gehört, aber den "Tiger" habe ich bis jetzt nur gelesen.
    Schreiner, Kiefer, Bettler... Nie gehört... :popcorn:

  • Für Dich lieber den84 noch eine Erklärung: Deutschland das Land der Deutschen
    Frankreich das Reich der Franken
    Es sind also zusammengesetzte Worte, wobei das Geschlecht abhängig von der Endung ist, also die Union oder die Staaten usw. usf.


    Ach und was die Betonung des Buchstaben "r" angeht, da empfiehlt sich eine Reise in den Westerwald oder die Wetterau, Hessen lässt grüssen!


    Oldtrotter

  • Also Rumbo, zu prüfen wäre, wie viele Male Du persönlich die Grenze zur DDR mit dem PKW passiert hast und an welchen Grenzübergängen. Ich persönlich habe mehrfach diese Grenze passiert und ich bin jedesmal in korrektem Hochdeutsch angesprochen worden.


    Auf meine letzte Zollerklärung von Helmstedt/Marienborn warte ich heute noch. Grund: hatte eine Videokassette zuviel dabei " Gottes vergessene Kinder " Dieser Film wurde stichprobenartig überprüft. War eher etwas ungewöhnlich, dass ich als DDR-Bürger im Besitzer einer neueren Videokamera war.


    Diviner

    quod licet iovi non licet bovi

  • Ach und was die Betonung des Buchstaben "r" angeht, da empfiehlt sich eine Reise in den Westerwald oder die Wetterau, Hessen lässt grüssen!


    Lieber nicht! :D Ich habe 21 Jahre lang im Westerwald gelebt und habe dieses rollende "r" hassen gelernt! Der restliche Akzent, der dort gesprochen wird, ist ebenfalls sehr "gewöhnungsbedürftig".

  • Es sind also zusammengesetzte Worte, wobei das Geschlecht abhängig von der Endung ist, also die Union oder die Staaten usw. usf.


    Das Geschlecht ist in der deutschen Sprache abhängig von der Endung? Bitte, Bitte und noch mal Bitte ( von mir aus mit Staubzucker drüber) wo steht die Regel!?


    Aber in deinem Beispiel hat es schlicht und ergreifend den Plural erwischt, da werden sogar Männer mit dem weiblichen Artikel ausgestattet.


    Gruß Herr Mayer, der es mit Mark Twain hält http://www.alvit.de/vf/de/mark…iche-deutsche-sprache.php

    • Wir müssen einräumen, dass der Mensch mit allen seinen hohen Eigenschaften noch immer in seinem Körper den unauslöschlichen Stempel seines niederen Ursprungs trägt.
    • Charles Darwin
  • Also Rumbo, zu prüfen wäre, wie viele Male Du persönlich die Grenze zur DDR mit dem PKW passiert hast und an welchen Grenzübergängen. Ich persönlich habe mehrfach diese Grenze passiert und ich bin jedesmal in korrektem Hochdeutsch angesprochen worden.


    Tschulligung, habe meinen Beitrag nochmal geändert...
    Konnte nicht ahnen, dass das extra nochmal erwähnt werden muss... :whistling:


  • Lieber nicht! :D Ich habe 21 Jahre lang im Westerwald gelebt und habe dieses rollende "r" hassen gelernt! Der restliche Akzent, der dort gesprochen wird, ist ebenfalls sehr "gewöhnungsbedürftig".


    Im Westerrrrrrwald bläst auch derrrr Wind rrrrecht kalt

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