Straßenbahn und Bus in Lviv

  • Seit 1880 fährt die Straßenbahn auf der Meterspur durch Lemberg, erst als Pferdebahn, später als Elektrische und hat bis heute fast 8 politische Systeme überlebt. Wer sich näher mit ihr beschäftigt wird spätestens wenn er im Fahrgastraum deutsche Werbung aus den frühen Neunzigern sieht feststellen, daß ein beachtlicher Teil des Fuhrparks aus den Städten Erfurt und Gera in Thüringen übernommen wurde. Auch 40 DM für Schwarzfahrten werden noch aufgerufen.. wer die Stadt kennenlernen will ist gut beraten sich gleich eine Monatskarte zu 160 UAH (rund 6€) an einem Kiosk in der Stadt zu kaufen und dann alle feinen, aber auch derben Gerüche Lembergs hautnah zu erspüren. Noch billiger geht's mit den Marschrutkas, wo man dicht an dicht sitzt und sicher von einem runtergekommenen Taxi sowjetischer Bauart aus den frühen Siebzigern träumt. Das arme Modell steht inzwischen verlassen in der Drahomanova Straße, unweit vom Botanischen Garten.


    Quelle: Львiвський електротранспорт

  • Die "Netzwerkkarte" gilt aber nicht in den gezeigten Marschrutkas. Nur in der Tram und im Elektrobus. Marschrutkas sind jedoch das Hauptverkehrsmittel in Lviv. Bis Du den Abo-Preis wieder raus hast musst Du mindestens 33 Fahrten hinlegen. Darum ist das Ticket auch nicht wirklich beliebt.


    Für den Elektrobus und die Tram kann man zudem "elektronische Tickets" mit einer Gültigkeit von einer Stunde, einem Tag oder drei Tagen kaufen. Das 3-Tage Ticket kostet glaube ich 40 UAH (wenn nicht wieder erhöht wurde). Aber wie gesagt: Man ist dann bei der Wahl der Verkehrsmittel sehr eingeschränkt.

  • Das Netz von allein acht Straßenbahnen und nochmal acht Trolleybussen ist für die Größe der Stadt gigantisch. Die einmal gekaufte Monatskarte hat gerade für hier lesende Neulinge den Vorteil nicht im Gedränge mit der Geldbörse hantieren zu müssen nur um lächerliche 5 UAH (18ct) zu bezahlen; auch muss Geld wie Du alter Hase natürlich weißt von Fahrgast zu Fahrgast bis zum Fahrer durchgereicht werden, oft gibt's dann noch sprachliche Probleme.. klar wer ein "Schmartfone" hat kann natürlich eine Applikation nutzen.


    Quelle: Map of Lviv with routes. Lviv buses, trams, trolleybuses, route taxis. Lviv public transport

  • Finde ich jetzt auch nicht die Welt, wenn man 6 Euro für die ganzen Fahrten im Monat abdrückt. Sicherlich geht es günstiger, aber im Vergleich zu Wien mit 8 Euro am Tag ist das ja ein Witz! Du könntest die Karte ja im Notfall jemanden weiterverkaufen, wenn es so sehr schmerzt.

  • aber im Vergleich zu Wien mit 9 Euro am Tag


    Erstens kostet das Ticket in Wien nur € 8.-, zweitens ist es 24-Stunden (!) gültig und drittens sind die Öffis von der Frequenz her (U-Bahnen, die zur Stoßzeit im 3-4 Minutentakt verkehren, findest in Deutschen Städten kaum....) sensationell!!! :thumbup: Auch ist das Streckennetz ein Vielfaches und nicht vergleichbar mit Lemberg.


    72-Stunden-Tickets gibt es um € 17,10 - ideal für Touris, die einige Tage bleiben. Es gibt dann noch einige Varianten und die Monatskarte kostet in Wien € 51.-, während man mit der Jahreskarte um € 1.- pro Tag fährt.


    Ich bin zufrieden mit diesen Preisen! :)

  • Finde ich jetzt auch nicht die Welt, wenn man 6 Euro für die ganzen Fahrten im Monat abdrückt. Sicherlich geht es günstiger, aber im Vergleich zu Wien mit 8 Euro am Tag ist das ja ein Witz! Du könntest die Karte ja im Notfall jemanden weiterverkaufen, wenn es so sehr schmerzt.


    Das Problem ist hier nicht der Preis. Für den Laien ist nur nicht ersichtlich, welche Transportmittel wirklich genutzt werden können. Wahrscheinlich denken die meisten Leute, dass solch ein Monatsticket für Bus, Trolley und Tram gilt. Was eben nicht stimmt. Noch nicht einmal die fünf neuen Shopping-Center kann man damit kostenlos erreichen. Was für viele Ukrainer schon als Ausschluss-Kriterium gilt. Als Tourist hingegen hält man sich in Lviv nur im Zentrum auf und kann sämtliche Attraktionen innerhalb von 20 Minuten zu Fuß erkunden. Ein solches Monatsticket brauchen nur Leute die etwas außerhalb und unmittelbar in Nähe einer Tram- oder Trolley-Strecke wohnen. Das ist in Lviv die Minderheit der Bevölkerung. Da decken die nicht inkludierten Busse die Bedürfnisse besser ab.


    Übrigens: Das 24-Stunden-Ticket oder 3-Tage-Ticket in Wien ist im Vergleich zu den Tickets in Deutschland absolut billig.

  • Ich sagte ja nicht, dass Wien teuer ist, aber das Verhältnis zum Monatsticket zum 24 Stunden Ticket ist doch was anderes, oder nicht? In Wien zahlt jeder gerne die 8 Euro, in Lviv sind 6 Euro im Monat teuer! Mal abgesehen, dass man das Monatsticket nicht wirklich braucht. Aber ich das 24 Stunden Ticket in Wien auch nicht....

  • in Lviv sind 6 Euro im Monat teuer!


    Finde ich jetzt auch nicht die Welt, wenn man 6 Euro für die ganzen Fahrten im Monat abdrückt.


    :hmm:


    Ich sagte ja nicht, dass Wien teuer ist,


    Also für mich hast du das mit der nachfolgend zitierten Aussage schon getan:


    Sicherlich geht es günstiger, aber im Vergleich zu Wien mit 8 Euro am Tag ist das ja ein Witz!


    :whistling:


    In Wien zahlt jeder gerne die 8 Euro,


    Nicht unbedingt gerne, aber man weiß, dass man einen passenden Gegenwert erhält. :thumbup:


    Mal abgesehen, dass man das Monatsticket nicht wirklich braucht. Aber ich das 24 Stunden Ticket in Wien auch nicht....


    Ah - du bist also der Tourist, der mit seiner Karre die Straßen verstopft. :rolleyes:

  • Altdeutsche Pfennigfuchser gibt es also leider auch in der Ukraine.. aber zum Trost auf der Monatskarte sind deutlich die Symbole einer Straßenbahn und eines Oberleitungsbusses/Trolleybusses aufgedruckt. Selbstredend geht es im Zentrum um den Rynok bequem per pedes, aber wer nur die hier erwähnten Restaurants außerhalb der Touristenzone aufsuchen will oder sich gar für Geschichte interessiert und zur Pohuljanka will, den Striysky Park für Verliebte besucht oder gar zum Flughafen.. der müsste lange laufen. Die Karte habe ich nicht fotografiert, sondern wie jedes mal einer jungen Anverwandten geschenkt.

    Einmal editiert, zuletzt von Jason ()

  • Hier nur zur Ehrenrettung der Öfis in Wien. Hier kostet ein Jahreskarte für ein Supernetz aus U-Bahn Bus und Straßenbahnen 365 Euro. Das sind 1 Euro pro Tag. Das bringt Autos von der Straße

  • Auch die Berliner Verkehrsbetriebe haben eine ganze Reihe von Straßenbahnfahrzeuge nach Lemberg, Dnipro und Saporosje verkauft. Von der in Berlin gängigen Normalspur mit 1435mm müssen sie vorm Einsatz auf 1000mm Spurweite umgerüstet werden und wie man sieht rattern die Dinger wahrscheinlich noch Jahrzehnte..


    Quelle: Berliner Straßenbahn (berlin-straba.de)

  • Noch billiger geht's mit den Marschrutkas, wo man dicht an dicht sitzt und sicher von einem runtergekommenen Taxi sowjetischer Bauart aus den frühen Siebzigern träumt.


    Sage nur, du hast schon mal in einer Marschrutka gesessen. War jetzt fünf Wochen in Lviv, bin unzählige mal mit ihr gefahren und habe nicht einmal ein Sitzplatz bekommen. Fast immer steht man wie ein Hering, übrigens auch in den Bussen. Ganz extrem die Linie 3A und 46.
    Bist bestimmt immer sehr spät abends unterwegs.
    Und wiso ist die Marschrutka billiger ? Da zahlst du 7 UAH wie im Bus, nur die Tramway und der Trolleybus kosten noch 5 UHA.

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