Erfolgreiche Aussteiger in Osteuropa

  • Echt jetzt?
    Also von Landwirtschaft kenne ich nicht viel, auch wenn ich von Dörpe bin.
    Aber 5-15.000.- Euro ist ja stark. Mit 5.000.- Euro sind wir Agrarinvestoren?
    Was soll das sein, und was für ne Rendite bringt sowas?


    Es geht hier nicht um Millionen Euro Renditen. Denke, das ist wohl für jeden klar. Es geht um folgendes:


    Erstmal anfangen. Sprich nicht sehr viel investieren. So das der Gewinn so viel bringt, das man damit etwa 2-4 Menschen das ganze Jahr mit einem MINIMUM Polengehalt versorgen kann. Auch sollte es so viel bringen, damit man etwas sparen kann und langsam aber sicher sein Ding erweitern/vergrößern kann.


    Um die 5000 Euro.


    Hektar Land kaufen und Knoblauch pflanzen. Etwa 10 000 - 15 000 Eur Gewinn pro Jahr.


    Etwa 10 000 Euro.


    Hektar Land kaufen und Himbeeren pflanzen. Etwa 30 000 - 40 000 Euro Gewinn pro Jahr. (Aber erst ab den zweiten und dritten Jahr). Das erste Jahr kommt bekommt man um die 15 000 Eur.


    Imker werden. Ein Bienenstock etwa 30-50 Eur mit einer Bienenfamilie. Im zweiten Jahr etwa 25 eur Gewinn, ab den dritten Jahr so um die 35-40 Eur/Bienenstock.


    Zwiebeln anbauen. Teil gleich verkaufen, den anderen Teil im Wintergewichtshaus zu Frühlingszwiebeln verwenden.


    Sanddorn Bauer werden.


    15 000 Eur.


    Schweinezucht für 100 Tiere. Etwa 20 000 Eur, wen du sie im Großhandel verkaufst und etwa 40 000 Eur im Jahr, wen du sie auf dem Bazar verkaufst.

  • Das wird schwer bei den vielen verstädterten Landsleuten, noch wenn sie den Glauben an sich selbst aufgegeben haben. Ohne Moos ist auch nix los, viele haben noch nicht mal einen Kleingarten geführt und die erwähnten Lebensmittel? die kauft man doch alle bei LIDL..

  • Also wen 1 Hektar etwa 30 000 - 40 000 Eur im Jahr bringt (nach etwa zwei-drei Jahren). Wie können dann 10 Hektar 1 Million Eur bringen?


    1 Hektar Land bekommst du noch mit einer Familie mit etwa 4 Personen selber hin. Aber das auch nur, 12 Stunden Tag und das etwa 5 Monate lang. Mehr als 1 Hektar schafft man ohne zusätzliche Mitarbeiter nicht. Bei uns haben Studenten und Menschen etwa 400-700 Grivna am Tag erhalten, als Himbeerpflücker. Bei etwa 3,4 Hektar und mehr, brauchst du schon Erntemaschinen, weil das sich mehr lohnt, als Arbeiter.

  • Zu möglichen Kalkulationen einfach ein überschaubares Beispiel aus Thailand, wo ich mal Spendengelder in Höhe von umgerechnet 250€ in einem Kinderdorf investiert habe: 1500m² brachliegendes Land an einem Fischteich werden mit einem Trecker umgegraben (65€) dann zweihundert Bananenpflanzen gesetzt (50€) und schon ab dem nächsten Jahr fährt man nach Abzug der Arbeitskosten für die Ernte (fünf Tage a 9€) plus Pacht (90€) einen Reingewinn von 15.000 THB ein, was umgerechnet vierhundertfünfzig Euro sind..


    PS: noch Berechnungen für Kartoffeln, Rote Beete und Knoblauch aus Mecklenburg gefällig? oder wieder LIDL..

  • @Klempner, wer eine gute ukrainische Partnerin hat kann den Schritt wagen, was natürlich viele monogame Einzelkämpfer per se aus selektiert oder zu mindestens ihre Startbedingungen erschwert. Das gilt für Kleingründungen sicher genauso wie für Rentner/Pensionäre, welche meinen auch allein da ein glückliches Leben führen zu können. Alterseinsamkeit ist für 70+ hüben wie drüben das größte Problem. Die besagten Kinder, welche "alle auf gepackten Koffern sitzen.." kenne ich aus der jüngeren westukrainischen Verwandtschaft nicht. Man ist bodenständig oder wie die Tochter und auch eine Nichte aus Ternopil nach mehreren Deutschlandausflügen (mit Kinderbetreuung und Altenpflege) dauerhaft geheilt und arbeitet am Flughafen oder als Verkäuferin. Cousine Vika (24) hat in Lemberg Mediendesign studiert und arbeitet in der Stadt für rund 15.000 UAH zufrieden, gut vernetzt und reist mit ihrer Tanzgruppe von Litauen bis Italien und Griechenland. Neffe Serhij (28) ist als gut bezahlter Angestellter ebenfalls in Lemberg für ein amerikanisches Bestattungsunternehmen tätig. Oh.. da gibt es ja erfolgreiche Gründer aus dem Westen..


    @lev, das haben "Millionengeschäfte" so an sich, ich habe auch viele Kollegen überlebt, die Riesengeschäften mit ganzen Firmenversicherungen/Pensionskassen nachgejagt sind, während mir ausschließlich die PKV für den Arzt, den Selbstständigen, den kleinen Beamten wichtig war..


    @Ahrens, wer nicht 10.000€ übrig und somit auch noch immobil ist, sollte als Optimist aufmerksam den Koran studieren, als Pessimist im nächsten Baumarkt einen Strick kaufen..


    Bist aber auch in einem extrem ertragreichen Vers. Geschäft tätig. Ich kenne die Provisionen für abgeschlossene PKV. Wer da fleißig ist und das entspr. Klientel hat, wird doch zwangsweise zum Millionär.

  • Na nach ein paar Jahren hast Du dann ja mit 10 Hektar ungefähr so eine Summe zusammen und kannst Dir einen Porsche Turbo kaufen....:)).
    Das hört sich an wie in meiner Jugend, hier aufm Dorf.
    Mit der halben Verwandschaft auf so einem Nebenerwerb zum privaten Verzehr, samt Schweinen usw....:))
    Gott sei Dank dass die Plackerei vorbei ist....:)))
    Klar das sind Erinnerungen an ne unbeschwerte Kindheit aufm Land in einer heilen Welt. Aber als Lebensentwurf im 21. Jahrhundert und in dem Alter wär das Nix mehr für mich.
    Das wird irgendwie von Städtern romantisiert.
    Ich glaub nicht dass das in der Ukraine ne Zukunft hat.
    Ich meine für Kleinbetriebe.

  • Millionen Menschen leben als Selbstversorger auf wenigen Hektar nicht nur in der Ukraine so. Ich selbst konnte mir vor zehn Jahren mit 3-5 terminierten PKV Kunden auch nicht vorstellen eines Tages mal glücklich mit Katze und Harke in einem Gemüsebeet zu wühlen. Aber Du feierst ja auch bald Deinen 50.Geburtstag, dann kannst Du das Leben etwas ruhiger angehen..

  • Bei den ganzen Berechnungen von den Himbeeren usw. fehlen noch die kosten für den 24/7 privaten Wachdienst der Tag und Nacht die Felder bewacht. Als meine Frau nach Deutschland kam und in Stuttgart die Weinberge,in Fellbach am Stadtrand die Felder mit Erdbeeren,Rosenkohl,Kürbissen usw. gesehen hat, hat sie mich gefragt : Kannst du dir das in der Ukraine vorstellen? Sie sagte das wäre in der Ukraine nicht möglich. Die Leute würden dir die ganzen Felder leerräumen.Und dann könntest du es ein paar Stunden später selbst auf dem Basar kaufen :thumbup:

    Das Leben als Rentner ist nicht das Schlechteste :D
    Na ja , eins stört schon , als Rentner bekommt man keinen Urlaub mehr
    :hmm:

  • Also so schlimm ist es auch wieder nicht! Ich habe mir öfters gewünscht, jemand würde die Ernte klauen bei meiner Schwiegermutter auf dem Feld, als ich mithelfen musste die schweren Kürbisse und Melonen (ohne Schubkarre) einzubringen....jetzt habe ich ihnen wenigstens eine Schubkarre für 1000UAH gekauft...50 Jahre ohne Schubkarre, muss man sich mal vorstellen!!!

  • Also so schlimm ist es auch wieder nicht! Ich habe mir öfters gewünscht, jemand würde die Ernte klauen bei meiner Schwiegermutter auf dem Feld, als ich mithelfen musste die schweren Kürbisse und Melonen (ohne Schubkarre) einzubringen....jetzt habe ich ihnen wenigstens eine Schubkarre für 1000UAH gekauft...50 Jahre ohne Schubkarre, muss man sich mal vorstellen!!!


    Manchmal glaube ich ihr kennt alle eine andere Ukraine als ich.
    Ich sehe nur Häuser mit mindestens 1.80m hohen Mauern umgeben. Leute die am Fischteich schlafen damit kein Fisch geklaut wird.
    Jeder versucht den anderen übers Ohr zu hauen. Absprachen haben wenig wert.


    Und du sagst so schlimm ist es auch wieder nicht? Es ist noch viel schlimmer;-)

  • Wenn auf dem Dorf rauskommt, wer das geklaut hat, hat er verschissen. Der macht kein Auge mehr zu in der Nacht. Aber klar, wenn es an einer Verbindungsstraße liegt, wäre das sicherlich eine andere Geschichte, wenn einfach ein paar Sprinter schnell die Karre vollladen können und abdampfen.

  • Wenn du das professionell aufziehen willst, reichen dir die 1000qm vor dem Haus nicht. Da musst du schon außerhalb vom Dorf was machen.

    Das Leben als Rentner ist nicht das Schlechteste :D
    Na ja , eins stört schon , als Rentner bekommt man keinen Urlaub mehr
    :hmm:

  • @plougras kommt drauf an was du machst, aber für manche Sachen muss man sich in der Hinsicht absichern.


    @Ahrens mit einer Ausnahme, sind es alles kleine Familienbetriebe die auch gut laufen. Bis jetzt habe ich nur einmal einen Mann getroffen, der aus Donbass geflohen ist und sich an Knoblauch rangemacht hat. Alleine, zumindest am Anfang.


    Bei uns gibt es leider keine Familie, die da mitmachen kann. Entweder schon zu alt zu krank, oder extrem gläubig (Schweinefleisch erlaubt Gott nicht, usw). Bleiben zwei erwachsene Kinder übrig. Die Tochter (30) lebt mit ihren arabischen Mann in Ägypten. Er schlägt sie, er arbeitet nicht, nur sie arbeitet jeden Tag 7 Tage die Woche. Aber sie will lieber das, als auf dem Land zu leben.


    Der Sohnemann (26) lebt in Kiev und hat am Ende des Monats schon kein Geld. Mietet mit seiner Freundin ein kleines Zimmer. Er könnte hier im eigenen Haus leben. Führerschein und Auto haben, aber er will das Leben in Kiev auch nicht loslasen.

  • Manchmal glaube ich ihr kennt alle eine andere Ukraine als ich.
    Ich sehe nur Häuser mit mindestens 1.80m hohen Mauern umgeben. Leute die am Fischteich schlafen damit kein Fisch geklaut wird.
    Jeder versucht den anderen übers Ohr zu hauen. Absprachen haben wenig wert.


    Und du sagst so schlimm ist es auch wieder nicht? Es ist noch viel schlimmer;-)


    Die Leute in UA, sind von extremer Angst geprägt und geben für ihre "Sicherheit" eine Menge Geld aus. Unsere Freunde, wohnen im 2. Stock und haben sich an die Balkontür geschmiedete Gitter anbringen lassen. Wir waren Mal mit dem Wohnmobil bei ihnen zu einer Feier und konnten auf Grund von diversen Alkoholika nicht mehr fahren. Wir sagten, wir schlafen vor der Tür im WoMo und sie hielten uns für verrückt, das wäre Selbstmord. Alles Moskalis in der Region.
    Wir fühlen uns in UA nicht unsicherer, wie in Deutschland. Fahren seit 35 Jahren nach Lviv und hatten noch nie eine gefährliche Situation. Ja, habe gerade drei Mal aufs Holz geschlagen.

  • Plougras hat sich darüber lustig gemacht hat, das in der Ukraine alles geklaut wird, im Vergleich zu Deutschland. In der Ukraine klauen sie sogar Gemüse, was für schlimme Menschen sind das.


    Ja, das stimmt. Aber das ist genau dasselbe, wie die deutschen Medien agieren, extrem lückenhaft. Wen jetzt einer das liest, der keine Ahnung von der Ukraine hat, der denkt bestimmt: was, die Ukrainer klauen sogar Gemüse?`Da muss die Kriminalität ja extrem hoch sein.


    Ja die Ukrainer klauen Gemüse. Rund um unser Dorf wächst Mais. Die Leute gehen mit einem Sack hin und machen ihm voll. Das ist klauen klar. Aber die meisten Menschen, gehen auf die Felder gleich nach der Ernte, um das was noch auf der Erde liegt einzusammeln. Das ist per Definition, natürlich auch geklaut. Genau so darf man die Mentalität in Deutschland und der Ukraine nicht vergleichen. In Deutschland zeigen die Bauern Menschen an, auch wen sie nur eine Handvoll auf dem Boden liegende Walnüsse aufsammeln. In der Ukraine sagt kein Bauer den Menschen etwas, die nach der Ernte die Reste aufsammeln. Aber wieso machen sie das? Weil alle Ukrainer Verbrecher sind? Nein! Weil viele sonst kaum überleben können. Der Mais ist das Futter für Hühner und Enten und Gänse. Was ist daran bitte schön witzig, das Menschen um nicht zu verhungern Essen klauen?


    Von der anderen Seite, klauen die Menschen von normalen Mitbürger nichts. Ich leben genau am Waldrand. Dort könnte ich gar nicht, auch wen ich das wollen würde, alles umzäunen. Jetzt ist schon fast ein Jahr vergangen, aber nichts wurde geklaut. Ich rede ja gar nicht vom Gemüse. Ich habe bis jetzt noch kein Gebäude, wo ich z.b meinen Anhänger und andere Sache reinstellen kann. Unser kleiner Hund schläft zuhause, da kann Nachts jeder reingehen und alles klauen, das würden wir nicht mal bemerken. Aber das passiert nicht.


    Genauso wenig, ist es interessant die Kriminalstatistik in Deutschland und der Ukraine zu vergleichen. Z.b aus dem Jahr 2018. Wer die Ukraine nicht kennt, wird staunen. Siehe da, auch laut Statistik ist Deutschland ein viel gefährliches Land als die Ukraine. Deswegen ist es nicht nur meine Vermutung, sondern einen Tatsache, das man sich hier viel sicherer fühlt als in Deutschland.


    Sogar wen man sich die alten Statistiken anschaut, vor 2015. Sogar da, ist die Ukraine sicherer gewesen wie Deutschland. Deswegen ist die Tatsache, das Omas und Opas mit 2000 Grivna Pension sich Nachts aufmachen, um Gemüse zu klauen, überhaupt nicht witzig und hat mit der allgemeinen Sicherheit im Land, überhaupt nichts zu tun.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!