Auto kaufen und zulassen

  • Hallo an Alle,


    nachdem ich jetzt schon über ein Jahr in Kiew wohne und noch einige Zeit hier bleiben werde, habe ich mich jetzt dazu entschlossen, mir ein Auto zu kaufen.


    Aus diesem Grund würde es mich mal interessieren, wer von euch vielleicht schon damit Erfahrungen gemacht hat und wie das abläuft. Also Autokauf und Zulassung in der Ukraine. Zum Glück muss ich nicht alles alleine machen, sondern habe die Unterstützung eines Arbeitskollegen für den Kauf und auch die Behördengänge. Noch zu meinem Status. Also ich habe eine Aufenthaltsgenehmigung, Arbeitsvisum und bin auch hier in Kiew registriert. Ich hoffe mal, dass dieser Status für eine Autozulassung und Abschluss einer Versicherung ausreicht.


    Wäre für Tipps und eigene Erfahrungsberichte sehr dankbar! Ebenfalls wäre ich dankbar wenn davon abgesehen werden könnte, das Thema in die Richtung "Autokauf in Deutschland und Import Ukraine" oder "Mit deutschem Auto in der Ukraine" abgleiten zu lassen. Diese Themen habe ich schon alle bedacht, kalkuliert und bin für mich zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Autokauf in der Ukraine der sinnvollste Weg für mich ist! :thumbup:

  • Da solltest Du Dich mal an Siggi wenden. Der müsste Dir eigentlich Informationen zum Thema geben können, da er schon mehrere PKW in UA gekauft hat.

  • Hallo,


    wir haben vor gut 5 Jahren ein Auto in UA gekauft und dieses Jahre ebenfalls eins.


    Hier ins Geschäft und kaufen. Nichts anzahlen, bevor das Ding übergeben wird (so halten wir es zumindest). Bei Bestellung max. 10% wäre das höchste der Gefühle für mich. Gezahlt haben wir immer in Bar. (Foto nicht vergessen, ein paar Hunderttausend in Bar sind schon eindrucksvoll.) Handeln ist unserer Erfahrung nach äußerst schwer möglich. Mit viel Überredung hatten wir gerade mal $300 bekommen. In DE wären 10-15% drin gewesen. Aber so ist das eben in UA.


    Versicherung haben wir bei Pro100 gemacht, hatte für uns die besten Konditionen. Immer das Kleingedruckte gut durchlesen (dafür habe ich meine Frau). Billigere Versicherungen hätte es gegeben, aber die zahlen z.B. nicht bei Raub oder nicht, wenn das Fahrzeug nachts nicht in einer Garage steht. Wir haben ein Änderung im Standardvertrag ohne Aufpreis bekommen: Auslandsaufenthalte bis 6 Monate pro Kalenderjahr sind mitversichert. Standard wären 30 Tage gewesen. Im ersten Jahr haben wir eine VK, im Anschluss werden wir das nicht mehr machen, denn die VK kostet uns gut 20'000 pro Jahr. Dafür lasse ich in DE einen versteckten Schalter montieren, der das Gefährt aus Kraft setzt. Aber eins sollte klar sein: Wenn jemand wirklich will, ist kein Auto vor einem Diebstahl geschützt. Die Gefährdung in Kiew kann ich nicht abschätzen, sollte aber wohl höher als in einer Kleinstadt auf der Krim sein.


    Bei der Zulassung hilft uns immer eine Person, bei der wir früher auch den "TÜV" gekauft hatten. Dadurch geht es deutlich schneller.


    Gruß
    Siggi

  • Danke dir Siggi für die Tipps.


    Bei wird es aber ein Gebrauchtwagen sein und da kann man schon noch ein wenig handeln! Noch eine Frage zur Versicherung und zur Zulassung. Läuft das über dich oder über deine Frau? Mich würde es eben interessieren, wie das alles aussieht wenn man Ausländer ist und eben kein ukrainischer Staatsbürger.


    VK möchte ich auch nicht machen und wurde mir von abgeraten. Aber mal sehen. Wegen dem Thema Diebstahl. Also wäre ich ein Dieb, würde ich mein Auto nicht stehlen, dafür stehen ganz andere Kaliber in meiner Nachbarschaft :D Habe aber 2 Möglichkeiten mein Auto abzustellen. Auf dem Innenhof mit allen anderen Autos der Bewohner meines Hauses oder 200m weiter auf einem bewachten Parkplatz.

  • Bzgl. Gebrauchtwagen kann ich leider keine Tipps geben.


    Meine Frau macht bei uns alles, was mit Verwaltung zu tun hat. Mir gehört in UA gar nichts, weder irgendeine Immobilie, noch das auf der Bank angelegte Geld, also auch das Auto nicht. Ich habe nur einen Talon (so etwas wie ein zweiter Fahrzeugschein), damit ich mit dem Ding allein ins Ausland fahren kann. Eine Vollmacht benötigt man für Fahrten im Inland ja nicht mehr. Das hat den Vorteil, dass niemand von mir eine medizinische Untersuchung oder ähnliches sehen will/wollte.


    Gruß
    Siggi

  • Na gut. Wenn das Alles über deine Frau läuft, ist das natürlich etwas anderes.


    Mal sehen wie es dann bei mir laufen wird.

  • Dann musst Du Dir jetzt wohl eine :monster: suchen! :rofl:

    Denke das wäre kein Problem. Aber ob ich mir jetzt hier in Kiew eine Frau suche, auf die ich mein Auto zulasse, alle Papiere auf sie laufen und die Verischerung auch und ich für alle Kosten und den Kauf des Autos aufkomme, weiß ich nicht sio wirklich. Ich glaube dann versuche ich erstmal den Weg alleine zu bestreiten ;)

  • Auch wir sind auf der Suche nach einem gebrauchten Auto. Da wir damit auch ein wenig das Land erkunden wollen, dachte ich an einen Lada Niva (geländegängig, wahrscheinlich einfach und überall zu reparieren und wenigstens mit ein bisschen landesbezug ;)) - allerdings wird uns von allen Seiten geraten: besser einen 10 Jahre alten deutschen Wagen kaufen als einen neuen russischen. Da wir uns beide nicht mit Autos auskennen (wäre unserer erstes), wissen wir nun nicht so recht was wir kaufen sollen.


    Hat jemand einen Tipp für uns? In Kiew würde der Wagen kaum gefahren - höchstens mal zum Einkaufen in den größeren Einkaufszentren am Stadtrand. Er soll eher zur Landeserkundung dienen. Preislich sollte er eher am unteren Ende der Preisskala liegen bzw. nach zwei Jahren ohne allzugroßen Wertverlust weiterzuverkaufen sein.


    Grüße
    MAP

  • Wir hatten anfangs auch überlegt, einen Lada zu erwerben. Ebenso wurde uns von allen Seiten abgeraten. Der Lada Niva ist auf der anderen Seite aber ein Auto, was selbst in Westeuropa bei bestimmten Zielgruppen wegen seiner Geländegängigkeit sehr beliebt ist. Wenn ihr also mehr auf schlechten Straßen oder im Gelände unterwegs seien wollt, dann ist dieser Wagen sicher keine schlechte Wahl. Für den Stadtverkehr, für die Überlandfahrten (auf den zunehmend immer besser werdenden Straßen) im Sommer (kein Klima, kein Durchzug, etc.) ist dieser Wagen sicher alles andere als eine gute Wahl. Es kommt immer darauf an, wofür man einen Wagen verwenden will. Ich kann zumindest von meinen Erfahrungen am Strand auf der Krim her sagen: Mir kommt nur noch ein Wagen mit Bodenfreiheit und permanenten Allradantrieb inkl. Differentialsperre in UA ins Haus. Der Niva ist dabei im unteren Preissegment konkurrenzlos. Wenn ihr mehr ausgeben könnt, dann wäre vielleicht ein gebrauchter Subaru auch eine Alternative, obwohl den Niva im Gelände vermutlich keiner das Wasser reicht.
    http://www.spiegel.de/auto/fah…hte/0,1518,799967,00.html


    Ihr müsst Eure eigene Entscheidungen treffen und auch selbst mit den Konsequenzen (ob sie nun gut oder schlecht sind) leben.


    Gruß
    Siggi

  • Ich habe mal von einem Taxifahrer erfahren das ein Golf III sehr beliebt ist.
    Wegen seiner Bodenfreiheit und Federung ist er wohl sehr gut für Ukrainische Straßen geeignet.
    Außerdem soll er sich gut reparieren lassen.


  • Jeder Autoladen fuer Neuwagen kann das Auto gegen extra Bezahlung fuer dich anmelden, ohne dass du Stress damit hast.
    Geht auch schnell und einfach. Du musst dann nur unterschreiben und bekommst alle Papiere und deinen Wagen schon mit Kennzeichen dran.
    Frag mal nach!


    Der Service kostet im Durschnitt 1300 UAH, das also fuer den Autohaendler.
    Insegamt sind ca. 11.000 UAH fuer Autoanmeldung faellig (Service des Autohaendlers inkl.+Sersicherung).


    Kein Witz!


    Wenn Du das Auto selber anmelden willst, zahlste ca. 7.000 UAH, einfache Versicherung inkl.


    Ich weiss, dass der Preis arg hoch ist im Vergleich zu normalen europaeischen Laendern, aber die Ukraine ist eben nun mal keins.

  • Wenn Du das Auto selber anmelden willst, zahlste ca. 7.000 UAH, einfache Versicherung inkl.


    Die Haftpflicht kostete bei uns keine 300UAH.
    Die Gebühren für die DAI ca. 200UAH.
    Der Mann, der alles beschleunigt hat, wollte für seinen Service auch ein paar Hunderter.
    Hinzu kommen noch die Kennzeichen (Preis vergessen). Insgesamt ist das gut ein Tausender, aber niemals 7000UAH! Der Betrag ist jenseits von gut und böse.
    Hier sind alle Gebühren aufgeführt:
    http://www.prostopravo.com.ua/…erechen_platnyh_uslug_gai


    Wichtig: Bei Erstanmeldung eines Neuwagen (das gilt aber nur für Neuwagen) werden 3% des Wagenpreises an die Pensionskasse fällig. Bei einem günstigen Neuwagen mögen wir dann also auf insgesamt 7000UAH kommen, sonst kann ich mir diesen Betrag nicht erklären.


    Gruß
    Siggi

  • Die Gebühren für die Pensionskasse sind übrigens grundsätzlich bei allen Zahlungen bei Behörden usw fällig.
    Steuernummer nicht vergessen, brauchst Du auch bei Zulassungen und Erwerb von Kfz usw.Zwei Monate nach
    Wohnsitzname in der Ukraine (Resident) Führerschein erwerben bzw umschreiben lassen. Ärztliche Untersuchung
    mit Gesundheitspass und anschließende theoretische Prüfung in der Behörde. Deutscher Führerschein wird eingezogen
    und neuer ukrainischer Führerschein mit 50jähriger Laufzeit erteilt. Es kann passieren, dass die Fahrzeugklassen auf
    Klasse B reduziert werden aufgrund der ärztlichen Untersuchung, aber ich brauche aufgrund meines Alters eh keine
    Busse und Lkw zu bewegen.
    Es empfiehlt sich stets den Führerschein in Verbindung mit dem Gesundheitspass und Ausweis als Resident sowie Fahrzeug-
    schein und Versicherungsbescheinigung (Windschutzscheibe rechts gut sichtbar anbringen) mit sich zu führen.
    Nur noch strahlende Gesichter bei der Miliz, meinen Pass will man nur noch an der Grenze zur EU sehen.
    Ich hab es nie bereut, eine Ukrainerin geheiratet zu haben und mit ihr zu ihrer Familie in die Ukraine gezogen zu sein.
    Gruß
    oldtrotter


  • Danke dir vielmals für die Infos! Das mit dem Führerschein war mir nicht so wirklich bewusst. Dachte ich könnte hier am Anfang mit meinem EU bzw. dem internationalen Führerschein fahren. Auch sehr interessant das mein andere Führerschein eingeogen wird. Also das muss eigentlich nicht sein, aber schauen wir mal.


    Muss ich mich mal informieren wie das alles so abläuft mit der Umschreibung. Mal eine Frage zu der theoretischen Prüfung. Ist die dann auf ukrainisch? Russisch? Deutsch? Englisch?


    Aber vielleicht gibt es auch "andere" Wege die Umschreibung durchzuführen. Wäre aber für ein paar Erfahrungen sehr dankbar!

  • Der deutsche Führerschein kann umgeschrieben werden, es ist keine Prüfung erforderlich (so zumindest die Theorie):
    Gültigkeit des Führerscheins für Residenten


    Dadurch, dass bei mir das Fahrzeug auf meine Frau angemeldet ist, wurde von mir keine ärztliche Untersuchung verlangt. Ich fahre nach wie vor ohne ukrainischen Führerschein, obwohl das formal vermutlich nicht korrekt ist. Aber noch niemand hat daran in all den Jahren Anstoß genommen.


    Ich hatte vor Jahren einmal versucht, den Führerschein umschreiben zu lassen, aber man war auf Anhieb wenig kooperativ und bot mir nur den kostenpflichtigen Erwerb eines UA Führerscheins an. Da ich an dieser Stelle aber kein konkretes Problem hatte, habe ich keine schriftliche Frage an die Behörde formuliert, gemäß dem Motto: Warum Probleme heute lösen, die vielleicht nie wirklich existieren?


    Gruß
    Siggi

  • Danke dir Siggi! Deine Informationen sind in etwa auch das, was ich eben aus einem Gespräch mit meinem Arbeitskollegen erfahren haben. Er sagte auch, dass es bei einer Kontrolle durch die Verkehrspolizei hier in Kiew eigentlich niemanden interessieren würde. Man würde wahrscheinlich nur eine Verwarnung bekommen. Wie es dann eben bei einem Unfall aussieht, ist die andere Frage.


    Die ärztliche Untersuchung wäre aber kein Problem. Die kostet 150 UAH. Wenn der Test nicht nötig ist, umso besser! Aber wir werden uns hier auch mal schlau machen und sehen was die Behörden hier in Kiew so sagen werden!


    Trotzdem nochmals vielen Dank!!!

  • Bitte die Verordnung 511 Teil 30 vom 20.05.2009 des Ministerkabinetts der Ukraine
    -Übereinkommen über den Straßenverkehr vom 08.11.1969- beachten
    60 Tage nach Erhalt des Aufenthaltstitels für den ständigen Wohnsitz in der Ukraine ist die ukrainische Fahrerlaubnis zu erwerben. Medizinische Untersuchung und Ablegung der theoretischen Prüfung ist zwingend vorgeschrieben, auf die praktische
    Prüfung kann verzichtet werden (langfristiger Besitz eines ausländischen Führerscheines und daraus resultierende Fahrpraxis)!
    Dieses ist die aktuelle gesetzliche Handhabe und betrifft lediglich die Inhaber des Aufenthaltstitels für den ständigen Wohnsitz
    in der Ukraine.
    Gruß oldtrotter

  • Auch wir sind auf der Suche nach einem gebrauchten Auto. Da wir damit auch ein wenig das Land erkunden wollen, dachte ich an einen Lada Niva (geländegängig, wahrscheinlich einfach und überall zu reparieren und wenigstens mit ein bisschen landesbezug ;)) - Allerdings wird uns von allen Seiten geraten: besser einen 10 Jahre alten deutschen Wagen kaufen als einen neuen russischen. Da wir uns beide nicht mit Autos auskennen (wäre unserer erstes), wissen wir nun nicht so recht was wir kaufen sollen.
    Hat jemand einen Tipp für uns? In Kiew würde der Wagen kaum gefahren - höchstens mal zum Einkaufen in den größeren Einkaufszentren am Stadtrand. Er soll eher zur Landeserkundung dienen. Preislich sollte er eher am unteren Ende der Preisskala liegen bzw. nach zwei Jahren ohne allzugroßen Wertverlust weiterzuverkaufen sein.


    Hallo MAP,


    ich lebe in D, fahre aber inzwischen den dritten Lada in Folge, momentan einen Priora Universal 2171 mit LPG. Mit dem Wagen waren wir in diesem Sommer auch rund 3 Wochen in UA unterwegs. Auf den meisten Straßen und Wegen war ich dabei sehr froh, ein Fahrzeug mit großer Bodenfreiheit und für schlechte Straßen geeignetem Fahrwerk zu steuern, wie es Lada eben auch bei seinen PKW-Modellen (nicht nur beim Niva) bietet. Falls du ein Fahrzeug suchst, dass meist auf mehr oder weinger befestigten Wegen genutzt wird, kann ich dir den Kalina oder Priora sehr empfehlen. Die neueren Modelle (auch der Niva) bieten auch einige Annehmlichkeiten wie Klimaanlage usw. Die älteren Modelle (wie der Shiguli) sind dagegen natürlich wartungsfreundlicher, da kaum Elektronik vorhanden ist.


    Du solltest aber damit leben können, dass du von den meisten Ukrainern (und auch Deutschen) als zumindest spleenig, wenn nicht sogar unzurechnungsfähig in Bezug auf deine Fahrzeugwahl betrachtet werden wirst. Ich kann nach rund 5 Jahren Erfahrung mit der Marke Lada das allerdings nicht nachvollziehen, denn die Fahrzeuge sind zwar etwas billiger und einfacher konstruiert, kosten dafür aber auch nur 30 - 50 % in der Anschaffung und haben bei mir stets zuverlässig funktioniert.


    Bei einem gebrauchten Lada in UA wäre ich trotzdem eher zurückhaltend, da die Marke dort eher ungeliebt ist und die Fahrzeuge meiner Erfahrung nach meist nur getreten aber nicht gewartet und schon gar nicht gepflegt werden. Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich mich für einen fabrikneuen 2107 entscheiden, den noch fachmännisch mit Unterbodenschutz und Hohlraumversiegelung versehen lassen und mich am klassischen Fahrgefühl und dem unschlagbaren Peis-Leistungsverhältnis erfreuen. :usfahren:


    Viele Grüße


    Reinhard

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