Geschäfte mit der Ukraine

  • Der Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) entwickelte die Standards für die Durchführung von Prozessaudits in Zusammenarbeit mit vielen deutschen Automobilherstellern und Zulieferern. Das Prozessaudit nach VDA 6.3 stellt ein wesentliches Instrument zur Prozessüberwachung dar. Es ist Bestandteil der VDA-Strategie „Qualitätsstandard der Automobilindustrie (VDA 6)“ .


    Es sollte mich sehr wundern, wenn DAIMLER diesen Standard nicht hält. Kennst Du (markro) Dich auf diesem Gebiet aus ? Da es mich persönlich interessiert, werde ich einen guten Freund hauptberuflich als Prozessauditor VDA 6.3 - Lieferkette tätig - beauftragen, mal beim DAIMLER anzufragen, ob Kabelbäume von einer ukrainischen Firma verwendet werden, die nicht dem Prozessaudit unterliegen. Expressis verbis gehe ich vom Stand 2011 aus, was in 2003 war, ist natürlich nicht Gegenstand meiner Aussage.


    VDA 6.3 Prozessaudit



    Diviner

    quod licet iovi non licet bovi

  • ob Kabelbäume von einer ukrainischen Firma verwendet werden, die nicht dem Prozessaudit unterliegen


    Das würde ich für ausgeschlossen halten. Ich kann mich immer noch daran erinnern, wie unsere Produktionsmaschinen (die bei Siemens und Osram die Halbleiter z.B. für BMW, Ford, etc. produzierten) einem Audit unterzogen wurden. Gar nicht zu sprechen von den (extrem seltenen) Vorfällen, wenn man auch nur ein einziges fehlerhaftes Bauteil durch die Qualitätskontrolle geschlüpft war. Das gab einen riesen Aufstand bis in die höchsten Etagen des Konzerns. Jedes Bauteil wurde mit einem Barcode versehen, seine Messdaten vollständig gespeichert. Man hätte noch viele Jahre später genau überprüfen können, welche Eigenschaften das Bauelement gemäß Ausgangsprüfung hätte haben sollen.


    Gruß
    Siggi

  • Es sollte mich sehr wundern, wenn DAIMLER diesen Standard nicht hält. Kennst Du (markro) Dich auf diesem Gebiet aus ?


    Ich hab nie behauptet das Daimler diesen Standard heute oder in der Vergangenheit nicht hält oder gehalten hat!


    Nur in diesem Werk waren damals keine deutschen beschäftigt! Weder als Geschäftsführer noch zum Controlling.
    Ich weiß auch das damals die Frauen zum Lernen in die CZ gekarrt wurden.
    Ich kenne mich damit nicht aus, hab mich aber schlapp gelacht als ich die ganzen Zertifikate (Din ISO usw.) im Foyer gesehen habe!

  • generell kann es so im falle mit den kabeln zutreffen, denn da offenbar arbeiten hauptsächlich mashcinen und anlagen, wobei der menschliche faktor praktisch ausgeschlossen ist.


    in der ua hat man auch immer bessere qualität ins ausland geliefert als auf den binnenmarkt.


    woher kennste dieses werk eigentlich?



    welches ich meine hat weder deutsche Leitung noch Kontrolle!


    Und kann trotzdem Qualität liefern die für Daimler ausreicht!

  • generell kann es so im falle mit den kabeln zutreffen, denn da offenbar arbeiten hauptsächlich mashcinen und anlagen, wobei der menschliche faktor praktisch ausgeschlossen ist.


    Maschinen?? Vielleicht die Lötkolben, und die werden von den Frauen bedient! Da ist alles noch Handarbeit!

  • denn da offenbar arbeiten hauptsächlich mashcinen und anlagen, wobei der menschliche faktor praktisch ausgeschlossen ist.


    Das ist immer die Fantasie von denen, die die Anlagen entwerfen. Leider gibt es das in der Praxis nicht. Den menschlichen Faktor hat man immer und sei es nur im Störfall, dafür dann aber um so massiver.


    Gruß
    Siggi

  • Also markro, jetzt wird es sehr interessant. Dein erwähntes "Werk"müßte ja wohl das genannte sein.


    Mich wundert, das es in der Nähe mehrere Werke gibt, oder ist das neue Werk in Strij der Nachfolger von Volovets ?


    LEONIE in der UKRAINE


    Meine damalige LAG war als Personalleiterin einer Gruppe Ukrainerinnen ( am Anfang war auch ein Ukrainer dabei) im KWL (Kabelwerk Lausitz) in Varnsdorf (CZ) tätig. Was Du "gekarrt" nennst" ist mir etwas anders bekannt,zumal ich das anders in Erinnerung habe. Zur Personalchefin und zur QM-Mitarbeiterin CZ habe ich gute Kontakte.


    Spätestens heute am Abend werde ich N., die leitende QM-Mitarbeiterin von LEONI befragen.


    Diviner

    quod licet iovi non licet bovi

  • also, Siggi, das ist eine Utopie, wat du schreibst. Den menschlichen Faktor gibt es weeeeit nicht immer, zumal moderne Anlagen auch automatische Selbstdiagnostik- und Produktkontrollsysteme haben, die herstellerseitig vorgegeben sind.


    Kabelproduktion ist eine hochtechnologische Sache, dort areiten arge Anlagen, bei Juschkabel zum Beispiel kluge vollautomatische Linien aus Österreich.
    Sind die Ziehdüsen schon angenutzt, stoppt die Anlage sich selbst.
    Gibt man mangelhafte Materialien rein - geht die Anlage nicht.
    und so weiter.


    Mir ist schleierhaft, welche Handarbeit es in der heutigen GroßserienKabelproduktion überhaupt noch geben kann.


    Aber kehren wir auf den Punkt der Sache zurück. Geschäfte setzen halt Geschäfte voraus, und in Anbetracht der Tatsache, dass Arbeit in der Ukraine lächerlich billig ist, ließe sich was unternehmen, die Frage ist nur was und mit wem....! Wollen wir uns mal darüber unterhalten.

  • also, Siggi, das ist eine Utopie, wat du schreibst. Den menschlichen Faktor gibt es weeeeit nicht immer, zumal moderne Anlagen auch automatische Selbstdiagnostik- und Produktkontrollsysteme haben, die herstellerseitig vorgegeben sind.


    Ist gut dies von einem Spezialisten zu hören. Ich habe ja nur 2 Jahrzehnte in diesem Bereich gearbeitet und vermutlich zu wenig Erfahrung, weil ich ja nur die Selbstdiagnostik- und Kontrollsystem federführend entworfen und implementiert habe...


    Aber mit Deinem Glaube an die Beherrschbarkeit von Technik stehst Du sicher nicht allein da. Ich erinnere an Aussagen wie "Die Titanic ist unsinkbar" oder auch "Ein GAU in einem KKW ist so extrem unwahrscheinlich, dass es praktisch unmöglich ist."


    Es geht meist nicht um den normalen Prozessablauf. Es geht um:
    - Fehlerhafte Bestückung der Automaten
    - Fehlerhaftes Eingangsmaterial
    - Fehler beim Zusammenbau des Automaten nach einer Wartung
    - Fehlerhafte Bedienung nach Störungen (obwohl im Handbuch der Anlage - was natürlich kein Bediener je gelesen hat - alles genau aufgeführt ist)
    - Systematisches "Austricksen" der Anlage von den Wartungsgruppen, um durch Überbrückung von Sensoren und Sicherheitsschaltungen die Ausbeute zu erhöhen.
    ... und natürlich oft sogar auch um eine nette Kombination obiger (und weiterer) "undenkbarer" Situationen.


    Kleine Geschichte am Rande: Wir hatten bei Osram zwei Computersysteme, die sich gegenseitig und die Funktion einer Maschine überwachten. Programmiert von verschiedenen Menschen, in verschiedenen Sprachen. Ein riesiger Mehraufwand, um die Sache sicherer zu machen. Es gab eine Maschine, die Fehler machte, weil beide Computer, die gleichen, falschen Entscheidungen (aber nur in einem Spezialfall) trafen. Bei der Endabnahme bemerkte man dies nicht, weil QS genau diesen Spezialfall nicht getestet hatte, der ohnehin recht selten in der Praxis war. Unvorstellbar? Nein, eine ganz einfache Erklärung kam ans Tageslicht. Bei der Inbetriebnahme schaltete sich die Maschine bei diesem Spezialfall ab, weil die Entscheidungen der beiden Computer nicht übereinstimmten. Die Entwickler der beiden Systeme sprachen miteinander und der eine überzeugte den anderen, dass er einen Fehler gemacht hatte (was nicht stimmte) und dieser implementierte dann die Fehler des anderen in exakt derselben Weise. Somit war das gut konzipierte Sicherungssystem vollständig kompromittiert worden. Keiner erzähle mir noch einmal, der menschliche Faktor sei ausschließbar.


    Gruß
    Siggi

  • Ich mische mich mal in eure Diskussion über Qualitätskontrolle ein ..
    Siggi - Danke - über deine ersten 3 Absätze hab' ich Tränen gelacht ;(
    :nono: vierter abschnitt war in einem Ähnlichen Fall gestern Abend Familienunterhaltung aber zum Arbeitsbereich Folienhersteller
    alle Technik und alle Prüfverfahren hatten mehrere Monate versagt
    das Material war in der Mitteleuropäischen Klimazone nur zum Teil Tauglich :hi:
    aber wie oder wer kann den alten Perfekten Standard finden ??
    die alten Rentner die schon 10 bis 15 Jahre im Ruhestand waren wurden in die Firma eingeladen - und diese rentnrtgruppe haben die Fehler wieder ausgebügelt :lol:
    was ist dann mit moderner Maschienentechnik ? :holzhacken:


    So :grumble: Thema hier Geschäfte
    Wladimir :
    >>Aber kehren wir auf den Punkt der Sache zurück. Geschäfte setzen halt Geschäfte voraus, und in Anbetracht der Tatsache, dass Arbeit in der Ukraine lächerlich billig ist, ließe sich was unternehmen, die Frage ist nur was und mit wem....! Wollen wir uns mal darüber unterhalten. <<
    ich war auch "Jahrzehnte" -AN- und im Bereich Wärmedämm-massnamen ...
    Vollwärmeschutz (VWS) verschiedene Aussenwanddämmungen - und Innendämmung - Dachdämmung - Innenausbau
    in den letzten Monaten war in den UA Nachrichten das Thema Energie-Sparmassnamen
    wenn ich jedoch die teils Billigen / Preiswerten Baumöglichkeiten lese - oder auch günstige Strom und Gaspreise :phatgrin:
    im gegenzug aber die preise für Kunststoff oder gerade diese Materialintensiven Wärmedämmungen ... :wacko: ... da habe ich dann eher das gefühl dass der gute Wille versagt
    !lamp!
    ich hatte mit und für Bauträger und Handwerker ca 1998/99 Optimalrenovierungen ( Wand,Dach,fenster,Hz.) berechnet -
    damit war ich aber der Zeit hier um ca 10 Jahre vorraus - jetzt ist das hier Standartd
    das würde auch den Bereich KWK Kraft-Wärme-Kopplung oder Blockheizkraftwerke betreffen
    mit Gas über den Ottomotor wärme und Strom liefern
    :hmm:

  • Du, Erwin, diese Branche ist hier schon total im Gang, neeee..., also, die Wärmedämmung...


    Du, Siggi, mein Kollege hat bei JuschKabel gearbeitet und wir wissen auch Bescheid.
    Es hängt aber auch von der jeweiligen Situation ab.


    Vermerk: Wartung gehört nicht in den Produktionsprozess.

  • so Du, Erwin, diese Branche ist hier schon total im Gang, neeee..., also, die Wärmedämmung...


    18-11-2011 13:42 Europäische Fonds behalten ihr Interesse an Modernisierung ukrainischer Wirtschaft
    Noch besser: Sie stecken dreistellige Millionensumme in die Volkswirtschaft, um Energieeffizienz zu erhöhen.


    Der Fond der Osteuropäischen Partnerschaft E5P wird einen dreistelligen Millionenbetrag für die Ukraine lockermachen, um das Programm der Energieeffizienz im Lande voranzutreiben bzw. anzukurbeln, wie es die Pressestelle der Staatsagentur für Energieeffizienz und Energiesparung unter Bezug auf Erklärungen des Chefs der Behörde, Mykola Paschkewytsch, bekannt gibt. Laut der Öffentlichkeit präsentierten Vorabinformationen, gehe es um insgesamt 137,1 Mio. EUR, die in Umsetzung einer Anzahl von Projekten in der Ukraine investiert werden sollen. Vorwiegend werde davon Wohnwirtschaft betroffen sein, wo ein enorm hoher Energieaufwand wegen maroder oder technisch rückständiger Anlagen stattfinde. Die in Aussicht gestellten Gelder sollen größtenteils zur Modernisierung der Blockheizwerke, der Kläranlagen und Fernheizungslinien verwendet werden. Hervorzuheben ist die Tatsache, dass 31,1 Mio. EUR davon in Form von Zuschüssen, die keine Rückzahlungen nach sich ziehen werden, gewährt werden sollen. Der Rest werde in Form von Krediten mit äußerst niedrigen Zinssätzen (4-6 Prozent) zur Verfügung gestellt. Der besagte Fonds wurde im November 2009 auf Initiative der EU und Schwedens ins Leben gerufen. Als Hauptgeldgeber treten die EU (40 Mio. €), Schweden (24 Mio. €), die Ukraine (10 Mio. €), USAID (5,32 Mio. €), Norwegen (5 Mio. €), Finnland (2 Mio. €), Polen (0,19 Mio. €), Estland (0,16 Mio. €), Island (0,057 Mio. €), Lettland (0,05 Mio. €) auf. Der Fonds ist jedoch nicht nur auf eigene Gelder, sondern auch auf externe Kredite von Seiten derartiger Kreditinstitutionen wie EBWE, EIB, IFC angewiesen. Zum Hauptziel habe sich der Fonds Förderung und Umsetzung von Projekten in Umweltschutz und Energiesparen gesetzt.
    http://www.nrcu.gov.ua/index.php?id=475&listid=157362
    da gibt es aber noch ne Menge zum umsetzen ...


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    das passt sehr gut dazu Der Russische Ofen
    http://forum.ukraine-nachricht…he-ofen-t7298.html#p14421

    2 Mal editiert, zuletzt von Erwin55 ()

  • Hallo Zusammen,


    mal ganz blöd gefragt...die Liste die hier online gestellt wurde. Wenn man an einen der Firman interesse hätte...kann man sich dann wegen Bewerbung an die angegebenen Email Adressen wenden??
    Falls ja, kann ma dahin auf deutsch schreiben, oder russisch/ukrainisch??? xD


    Grüße


    Xenia

  • Tenshifreeya, versuche doch einfach mal eine Anfrage zu stellen, in welcher Form diese Firmen beworben werden möchten. Kostet doch erst mal nur eine E-Mail Anfrage. In der Zwischenzeit hast Du reichlich Möglichkeiten zum Schreiben bzw. zum Vorbereiten der Bewerbungen.
    Lass einfach nichts anbrennen, der frühe Vogel fängt den Wurm.
    Danke Oldtrotter

  • Ich hab leider die Erfahrung gemacht, dass ukrainische Firmen auf Mails spärlich reagieren. Die Anfragen standen bei mir zwar in einem anderen Kontext, aber leider ist es so.


    Wenn es eine deutsche Firma mit Niederlassung in UA ist, würde ich es über den deutschen Sitz probieren und mir einen Ansprechpartner in UA geben lassen. Anrufen ist in UA wohl eher besser. So zumindest meine Erfahrung...

  • Ich hab leider die Erfahrung gemacht, dass ukrainische Firmen auf Mails spärlich reagieren


    Initiativbewerbungen haben (unabhängig vom Land) nie eine besonders hohe Rückmeldungsquote, wenn man nicht gerade einen absoluten Mangelberuf hat. Am besten auf der Webseite des Unternehmens nach offenen Stellen schauen und sich dann gezielt bewerben.


    Gruß
    Siggi


  • Von dem Fehler Faktor Mensch leben viele Firmen gut. Sei es der Fehler des Entwicklers ooder der Fehler des Bedieners.
    Auch ich habe fast jeden Tag damit zu tun.
    Aber keiner will es hinterher gewesen sein! Die Maschine hat das ganz von alleine gemacht!! :hmm:


    Gruss
    Rainer

  • Hallo,


    finde es sehr lustig was man so alles über Menschen ( hier UA ) und Maschinen lesen kann! Vor allem über Qualität und Standarts! Beim weitaus größten Kunden von Leoni-UA ist bisher nichts bekannt von mangelhaften oder maroden Kabelsätzen- einfach nur die erwartete Qualität!
    Und Leoni fertigt nicht nur in DE, sondern weltweit, eben meist wo besagter Kunde und weitere ihre Produktionsstätten bauen bzw.gebaut haben!


    MfG...R.W.

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