Ukrainische Küche: Vorsicht!

  • So nun möchte ich mal meine Meinung zum Essen in der Ua berichten, wir waren ca 7Wochen unterwegs und haben auch in Gaststätten gegessen. Die erste Auskunft hatten wir vor 4 Jahre erhalten ,die besagte gehe nie als Ausländer in Gaststätten wenn du der Sprache nicht mächtig bist. Wir hatten zuvor einmal Schnitzel mit Pommes und 2 Saft bestellt und dafür 42 Euro bezahlt. An dieser Aussage haben wir uns dann gehalten und nur noch das bestellt was wir gesehen haben und wo der Preis eindeutig war. Wir haben meistens in den Stuhlbars gegessen und wurden selten enttäuscht.Es war schon eine Freude wenn die Frauen immer die Deckel ihres Angebotes gelüftet haben. So nun zu Siggis Malti und sein Salat. Als wir mit Siggi in der Strandgaststätte essen waren hat er diese Speisen empfohlen und ich muß euch sagen es hat geschmeckt,war einheimisch, preiswert und das gab es dann auch fast überall. Als wir in Evpatoria auf einen Campingplatz mit Strandanschluß und einem Strandrestaurant mit einer Bar gestanden haben, waren wir derart überrascht was es heist von ukrainischer Küche zu leben. Ich muß aber noch sagen das dieses Objekt von einen sehr nette jungen Tataren bewirtschaftet wurde. Der Cheffin der Küche waren wir so angetan das wir das Angebot der Speisekarte rauf und runter gegessen haben und nie enttäuscht waren. Ich muß zwar gestehen, was die Ukrainer mit den Händen gegessen haben, erhielten wir immer mit Messer und Gabel. Sie hatte uns auch zu verstehen gegeben es seien überwiegend tatarische Gerichte. Es waren immer ausreichende Mahlzeiten, sehr schmackhaft und der Preis war so wie in etwa Siggi's Aussage, vielleicht ein Euro mehr. Der Standort war unser bester Platz, hier hat fast alles gestimmt. Das war unsere ukrainische Küche.


    Gruß manpank

  • Was mich irgendwie beim Thema UA-Essen stört, dass es einzelne Sachen durchaus gibt, die Ukrainisch sind, es aber nicht zu einem vollständigen Essen geschafft haben (Karawaj); ausländische Gerichte als typisch Ukrainisch ausgegeben werden, wie z.B. Borschtsch, der mit dem Magdeburger Recht in die UA gelangten norddeutschen Boretschsuppe.

    Seltsam. Man schreibt hier . dass Borschtsch ukrainischer Herkunft ist. Hmm.
    Weisst Du, ich kenne einen Deutschen, der behauptet, dass Borschtsch typisch russisches Gericht ist :wacko:
    Warum? Weil er in DE in einem russischen Restaurant das gegessen hat :lol:

    "Es gibt auf der ganzen Welt keine schönere Stadt als Kiew" Michail Bulgakow

    Einmal editiert, zuletzt von Natali_UA ()

  • Also ich kann das irgendwie nicht ganz verstehen...wo geht ihr denn so Essen?

    Es gibt so viele schöne Plätze :girl_wink:

    Also überall dort wo ich war, ob privat oder Restaurant, war alles sehr lecker, selbst Dinge, die ich vorher noch nie gegessen hatte.

    Schön :girl_smile:

    "Es gibt auf der ganzen Welt keine schönere Stadt als Kiew" Michail Bulgakow

  • Womit ich mich nicht anfreunden konnte war Holodetz. Gekochtes Huhn in Aspik. Meistens stört mich dann eher das Design. Womit ich aber wirklich erst mal hadern musste war der Anblick der Fleischtheken auf einem Markt. Verglichen mit deutschen Hygienestandards war das für mich ein Schock. Für meine Frau völlig normal. Das Fleisch liegt ohne Kühlung herum neben blutverkrusteten Äxten. Also da wurde mir schon mulmig.

    Ich mag das auch nicht :girl_to_take_umbrage:

    "Es gibt auf der ganzen Welt keine schönere Stadt als Kiew" Michail Bulgakow

  • Wenn ich ins Ausland fahre, egal ob nach Frankreich, Italien oder Ukraine, beurteile ich die dortige Küche nicht danach, ob ein Schnitzel so schmeckt, wie in DE. Ich bestelle so etwas gar nicht, sondern eher landestypische Gerichte.
    Dann muss ich mich auch darauf einlassen, dass es in anderen Ländern andere Geschmäcker gibt und eine andere Tischkultur.
    Ich hatte mich auch des Öfteren über den miserablen Service in UA aufgeregt. Das relativierte sich allerdings nach einem längeren Gespräch mit einer jungen Dame, die in unserem Hotelrestaurant in Ternopil als Bedienung beschäftigt war.
    So etwas, wie ein Leistungsprinzip ist dort noch nicht bekannt (Prozente für Bedienungen). Unsere Bedienung hatte einen Arbeitstag von morgens 8.00 Uhr bis nachts um 00.00 Uhr, und das an 6 Tagen der Woche.
    Sie bekommt einen festen Monatslohn in Höhe von 1300 Griwne + einen Umschlag mit 300 Griwne.
    Trinkgeld ist in UA noch weitgehend unbekannt (wofür auch?). Wie kann man dabei noch lächeln?
    Für ihren Chef ist das Angebot an Arbeitskräfte riesengroß, weshalb sie noch ständig um ihren Arbeitsplatz zittern muss.
    Es hat mir nach diesem Gespräch nichts mehr ausgemacht, dass ich die, zu meinem Schaschlik bestellten Pommes, erst 1,5 Stunden nach dem Verzehr des Schaschliks bekam. Das waren dann halt die Knabbersachen zu unseren Getränken. Es gibt in Ternopil 1 Restaurant (Европа), in dem man erfreulicherweise einen sehr netten und kompetenten Service erhält. Die Bedienungen sind sehr aufmerksam, immer sehr freundlich, das Essen
    ist sogar sehr schön garniert, schmeckt ausgezeichnet und alles entspricht tatsächlich westlichen Standards. Der Betreiber dieses Restaurants war 8 Jahre in USA. Allerdings sind die Preise dort, obwohl es immer sehr voll ist, für ukrainische Normalverdiener nicht bezahlbar. Die Bedienungen werden nach Umsatz bezahlt und erhalten auch ein recht ordentliches Trinkgeld (wen wundert es)! (hat mir eine Bedienung bestätigt).
    Es wird leider noch einige Jahre dauern, bis sich die generelle Einstellung zur Arbeit in der Ukraine ändert, was natürlich auch mit der miserablen Bezahlung zusammen hängt.
    Wenn man also über mangelnden Service klagt, die Dekoration auf seinem Teller vermißt, sollte man immer auch an die Umstände denken.

  • @ Vedmedyk,,


    also Borschtsch hat mit Sicherheit nichts mit der von dir erwähnten Borretschsuppe gemeinsam außer das beides Suppen sind. Borretsch ist ein grünes Kraut und die Suppe als solche ebenfals, Borschtsch ist eine rötliche Suppe, kommt von der roten Bete, und kommt aus der russisch-ukrainischen Küche. Es gibt allerdings auch einen grünen Borschtsch bei dem nicht rote Bete sondern Sauerampfer verwendet wird. Es gibt auch nicht DEN Borschtsch da jede Hausfrau, jedes Dorf und jede Region so ihr eigenes Rezeptchen/Süppchen kocht und jeder behauptet seiner ist der Beste und natürlich der Orginale. Der von Mutti ist allerding sowieso der Beste.


    Bin gestern aus UA zurückgekommen und muss sagen das sich das das Angebot in den Restaurants (Kiev. Chernigov, und Umgebung) weiter gebessert hat eben so der Service allerdings haben sich die Preise auch erhöht. Das kann allerdings noch eine Folge der EM sein und der Markt tut das seinige zur Preiskorektur. So gab es Restaurants wo eine Anzahl Tische (waren selbstverständlich die Besten) reserviert waren an denen man Platz nehmen durfte wenn man einen Mindestumsatz von 800,- Hrywna oder mehr garantiert. Erstaunlicher weise waren diese Tische nicht besetzt obwohl es genügend Leute im Restaurant gab die sich das ohne weiteres leisten konnten.


    Gruß Tilko =!..

  • Gut Siggi, ich hatte auch glaube ich geschrieben aber egal wie die Dinger geheißen haben, sie haben geschmeckt und man konnte ja die Stückzahl erhöhen. Nochmals danke für alles, Bericht kommt noch, dazu brauche ich meine Zeit und Ruhe.


    Gruß Manfred

  • jede Küche hat seinen Reiz, man muss sich von seiner fixen " Prägungen" geschmacklicher Art befreien und sich neue Genüsse öffnen.
    Man darf bloss nicht ein Gericht bei ersten Kost verschmähen . Vieles schmeckt erst bei Wiederholung.
    Bortsch ist bereits fester Bestandteil meiner Küche, und freue mich schon im voraus beim nächsten Besuch in der Ukraine auf neue Entdeckungen.

  • Hatten großes Event in Ua mit Chebureki.


    Resultat: Sodbrennen der übelsten Sorte. Frau Bauchschmerzen. Zum Glück das ukrainische Wundermittel Festal dabei :essen:



    Ok, einmaliges Erlebnis-dafür einprägsam.

  • Bortsch ist bereits fester Bestandteil meiner Küche, und freue mich schon im voraus beim nächsten Besuch in der Ukraine auf neue Entdeckungen.

    Also beim ersten Mal war ich von Borschtsch alles andere als begeistert. Aber mittlerweile kommt Borschtsch auch bei mir regelmäßig auf den Tisch. Manche Sachen muss man erst schmecken lernen.

    Україна! Україна!

  • @ Vedmedyk,,


    also Borschtsch hat mit Sicherheit nichts mit der von dir erwähnten Borretschsuppe gemeinsam außer das beides Suppen sind. Borretsch ist ein grünes Kraut und die Suppe als solche ebenfals, Borschtsch ist eine rötliche Suppe,


    So hatte ich das auch nicht gemeint, sondern dass der Name "Borschtsch" mit dem Magdeburger Recht aus "Boretsch", entstanden ist. Diese Boretschsuppe war im MA so modern, wie heute Hamburger bei MC doof und ging von Norddeutschland aus in alle Welt. Die Weiterentwicklung mit roter Beete etc. ist dann eher Nord+Ostslawisch und als eigenes volles Gericht typisch ukrainisch und westrussisch. Dass Boretsch heute wieder aus dem Borschtsch rausgefallen ist, ist schon interessant.
    Nebenbei: die Herleitung aus dem slaw. Wort Борщівник, wie in Wikipedia, ist bisher nie belegt worden. Ich halte es selbst für damalige analphabetische Kiewer Ruß-Menschen unwahrscheinlich, dass sie sich eine Suppe kultivierten aus toxisch wirkendem Bärenklau und den dann auch noch ihren Kindern gaben. In alten Chroniken steht jedenfalls nichts davon.

  • Mein alter Herr hat früher immer gesagt, "Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt", und das sagt er heute noch ;)


    Also ich finde es interessant neue Gericht zu probieren. Wie kann man denn die ukrainische Küche beschreiben, wird eher scharf, mild, oder süßlich gekocht?

    - Sieger haben viele Freunde, der Verlierer gute -

  • Scharf kennen sie nicht!
    Süsses auch nicht ;(


    Aber alles anderes ist echt lecker....
    Wenn ich dürben bin, dann bestellt immer meine bessere Hälfte,, was sie meint gut für mich wäre !lamp!
    Ich habe es nicht so mit der Sprache
    Beim Essen geht es dann meist so, alles was auf dem Tisch steht ist für jeden (das meiste für mich)
    In Kiev LIEBE ich die Kantinen, dort kan man super Essen zu spitzen Preisen Essen mit Getränk ca 3-4€
    Natürlich sind auch in der Ukraine viel Küchen anderer Länder vertreten, Sushi ist TOTAL in und gut.
    Georgisch und Aserbaidschanisch stehen bei mir immer ganz oben auf der Wunsch Liste))


    Aber


    Hauptsache :essen: und dann :prost!:

  • Scharf kennen sie nicht!
    Süsses auch nicht ;(


    Hallo Bernd,


    wie meinst Du das denn? ?(


    Mir fallen da z.B. die selbst eingelegten Peperoni meiner Schwägerin ein - sauscharf ist untertrieben. Und Süßes gibt es ohne Ende. Und natürlich Salziges, Saures, Pikantes, Knoblauchiges ... :essen: :essen: :essen: :essen: :essen:

  • Ich hatte was dazu geschrieben, habe es dann aber wieder gelöscht, weil mir der folgende Spruch einfiel: Was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht!
    Meine Erfahrungen habe ich in der Ukraine selten in Restaurants gesammelt, sondern bei Verwandten und Bekannten, natürlich ganz besonders bei meiner Frau. Also, es gibt schon einige Unterschiede bei den Gerichten und sie schmecken auch nicht bei jedem gleich, das aber macht das besondere aus. Wenn ich mal in Kiew bin, dann gehe ich auch in diese Kantinen, sie sind wirklich erschwinglich und das Essen ist auch in Ordnung. Da kennt man natürlich kein übertrieben scharfes oder süßes Gericht, aber bei Muttern sieht es da wiederum ganz anders aus. Danke Oldtrotter

  • Ah, die Küche.... :)
    Ich würde sagen, man kocht im Großen und Ganzen normal gewürzt, also das mundet einem Mitteleuropäer. Aber man hat diverse Sachen zum aufpeppen. Senf zum Beispiel ist oft extrem scharf. Dann gibt es "Hrin" (orignal geschrieben: Хрин), eine Paste aus Meerrettich und roter Beete, die selbstgemacht auch ordentlich den Gaumen kitzelt. Und dann wird im Sommer gern Adschika (original: Аджика) produziert, eine scharfe Paste aus Peperoni. Jaaaa, die brennt oft zweimal ;)


    Süßes lieben die Ukrainer natürlich auch und da übertreiben sie es oft nach meinem Geschmack. Manche Torten sind so süß, da schüttelt es mich regelrecht.


    Aber wie andere schon schrieben: die Ukrainische Küche ist exzellent! :thumbup:


    LG,
    Jens

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