Hilfe für eine junge Frau in Lemberg-Anna

  • Gruss an Alle,
    im Bekanntebkreis meiner ukrainischen Bekanntschaft ist eine 37-jährige Frau ( Anna) an Ovarialkarzinom erkrankt. Zunächst hat man leidergrottes eine Laparskopie durchgeführt, was bei v.a. Karzinome ein Fehler ist, und dann mit vielen Verzögerungen eine OP durchgeführt, was ich als suboptimal bezeichnen würde-nach Ansicht des Berichtes der Pathologen.
    Sie braucht nun eine Chemotheapie mit Taxol und Carboplartin. Die dortigen Ärzte haben ihr angeraten die Substanzen wohl aus dem Ausland zu beziehen. Deshalb haben meine Bekannte mich um Hilfe gebeten, weil ich natürlich die Substanzen besorgen kann.
    Und als Angestellter im Krankhaus kann ich diese auch mit Vorzugspreise kaufen.
    Nun meine Frage: Fliegt jemand oder fährt jemand demnächst nach Lemberg?


    Zweites: Sie und ihre Familie haben gesagt sie werden mir alles bezahlen, aber bei den salzigen Preisen, und das auch für 6 Zyklen, glaube ich nicht, dass sie finanziell durchhalten werden. Zumal ein Kind von ihrer Schwester an Leukämie erkrankt ist und zur Zeit in USA behandelt wird. Und die Familie an finanziellen Grenzen gestoßen ist. Kennt jemand ein Verein oder ähnliches, welches in der Lage wäre zum Teil die Kosten auftzfangen?


    Gruss an Alle

  • Ich fliege vorraussichtlich am 8.12 nach Kiev. Die Frage ist 1.) Haltbarkeit! 2.) Richtiger Transport 3.) Das wird ein bischen schwer so etwas frei zu erwerben oder auch aus dem Klinikum zu schmuggeln. 4.) Ohne ein gültiges Dokument wird es wohl ein paar Schwierigkeiten an der Grenze / Flughafen geben. 5.) Größe und Gewicht der Verpackung


    Ich fliege immer mit zwischenstopps und somit dauert die Reise im Schnitt ca. 6 Stunden...




    P.S.: Ich würde selber nachvorschen, habe allerdings extrem wenig Zeit und da Sie da wohl Zugang haben, werden sie gleich über das nötige Fachwissen verfügen.


    Gruß



    Prinz

    Nothing In This World Worth Having Comes Easy!

  • danke fürs Angebot. Dezember ist sehr spät. ich fliege selbst am 19.11 nach Lemberg, aber die Therapie soll Montag bzw. spätestens Mittwoch losgehen.
    Es sind Trockenpulver in einer kleinen 50 mL Flasche, mehr nichts, auf Privatrezept, ausgestellt von mir, legal aus der Apotheke gekauft und eine bescheinigung kann ich mitgeben. Haltbar mindestens 1 Jahr, kein gefahr, solange man die Flasche nicht öffnet und NaCl reinkippt.
    Aber vielen Dank nochmal.

  • Lieber Herr Collega Pheraulas


    Wenn Du mir die Medikamente per Post oder Paketdienst an die Praxis in der ich momentan in D arbeite schicken würdest, würde ich für den Weitertransport nach Lviv sorgen.
    Ich müsste meiner Freundin erst mal den Sachverhalt erklären, damit sie die erforderlichen Schaltstellen aktivieren kann. In der Regel gibt es da jede Woche einen Transport.


    Kostenfrage: Es wäre sicher gut, wenn Du ungefähr hier schreiben würdest, welche Kosten entstehen. Mir fehlt heute die Zeit in der "Roten Liste" nachzuschauen, weil ich jetzt gleich nach Hradec Kralove fahre und erst am Abend wieder zurück bin.


    Schon mal im vorab, ich würde mich finanziell an den Kosten beteiligen. Wenn hier jeder, nach seinen Möglichkeiten sein Scherflein beitragen würde, müßten wir die Sache doch eigentlich stemmen können.


    Beiträge von Lehrern, die anerkannte Behandlungsstandards in Frage stellen sind da eher kontraproduktiv. ES hilft Betroffenen überhaupt nicht, wenn man da irgendwo etwas liest und damit versucht eine Therapie in Frage zu stellen.


    "Schuster bleib bei Deinen Leisten" hätte unser Pharmakologieprofessor gesagt...


    Gruß Diviner

    quod licet iovi non licet bovi

  • Ich möchte darauf hinweisen, dass der Gold-Standard mit den o. g. Medikamenten mittlerweile modifiziert wurde,- d. h. er wurde um die Kombination mit dem Angiogenesehemmer Bevacizumab (Avastin®) erweitert!


    Hierzu ein Auszug aus dem deutschen Ärtzeblatt:


    In der Studie GOG 0218 des US-National Cancer Institute mit 1.873 Patientinnen wurde das progressionsfreie Überleben von 10,3 Monate unter einer Chemotherapie mit Paclitaxel plus Carboplatin auf 11,2 Monate unter der gleichen Chemotherapie plus initialer Bevacizumab-Therapie (begleitend zu Zyklus 2 bis 6 der Chemotherapie) und auf 14,1 Monate unter der gleichen Chemotherapie plus Bevacizumab-Langzeittherapie (begleitend zu Zyklus 2 bis 22 der Chemotherapie) verlängert (New England Journal of Medicine 2011; 365:2473-2483).




    LG Magnus

  • Interpretiere ich das als Laie richtig? Die Erkrankung ist i.a. ein Todesurteil, es geht nur noch darum, ein paar Monate mehr oder weniger zu leben?


    Gruß
    Siggi

  • die mediziner teilen solche Erkrankungen in Stadien. vereinfacht gesagt Stadium I und II sind eher begrenzt und haben eine Chance auf heilung, III und IV nicht.
    Sie hat IIb, wobei bei Ovarialkarzinome man Stadium II in a, b, c einteilt. Und ab IIc würde ich sagen sehr schlecht, und IIb ist dicht davor aber sie hat eine Chance.

  • Okay,- DANKE Pheraulas für die Rückmeldung,- da über das Stadium der armen Frau noch keine Information vorgelegen hat!


    Im übrigen scheint die Beschaffung der Medikamente in der Ukraine ein wirkliches Problem zu sein. Ich hatte meine Verlobte,- sie ist Apothekenmanagerin in Donetsk, darauf angesprochen und sie hat bisher noch nie solche oder Medikamente dieser Wirkstoffgruppen bestellt und verkauft! Ich kenne zwar auch hier einen niedergelassenen Apotheker und den Leiter einer Krankenhausapotheke, doch ich denke, dass Pheraulas in seinem Umfeld auch sehr gute Bezugsquellen kennt. Auch dürfte es sich bei ihm auch logistisch einfacher gestalten. Bei Bedarf frage ich gerne nach, nur würde ich dann ein Rezept und auch die entsprechenden finanziellen Mittel benötigen.


    LG Magnus

  • Hi Siggi, genau dieses Medikament hatte ich im Beitrag Nr. 7 angeführt! Da sich die junge Frau zum Glück noch nicht in einem sehr weit fortgeschrittenen Stadium befindet, macht die Anwendung von Avastin wenig Sinn!


    LG Magnus

  • Lieber Lehrer für Pflegeberufe, hast Du eigentlich eine ärztliche oder zahnärztliche Approbation?


    Der jungen Patientin in der Ukraine helfen Deine angelesenen Betrachtungen wenig. Bleiben wir doch mal bei einer leitlinienkonformen Behandlung, die mein Kollege Pheraulas medikamentenmäßig absichern will.
    Ich werde für den Transport nach Lviv sorgen. Sollten alle meine Möglichkeiten versagen, setze ich mich selbst ins Auto und fahre nach Lviv.


    Solltest Du, Magnus, den Transport übernehmen wollen, trete ich natürlich zurück, vielleicht hast Du die besseren Connections...


    Diviner

    quod licet iovi non licet bovi

  • An Magnus:
    das Problem ist eigentlich paclitaxel, weil diese Substanz sehr ölig ist . Als träger wird Rezinusöl verwendet. Um dies aber für wässriges Milieu der Blutes kompatibel zu machen, müssen die Hersteller in einem raffinierten Verfahren feinste droplets ( Tröpfchen) herstellen. Die Qulaität und die Nebenwirkungen ( heftige allergische Reaktionen) hängen von der Feinheit dieses Tröpfchens ab. Nach Info eines sehr bewanderten Apothekers sind die Qualität solcher Medikamnte in vielen aussereuropäischen Länder bei weitem nicht so gut.
    nun meine Frage: wird in Ukraine Rezepte aus Deutschland überhaupt akzeptiert? Können/ dürfen die Apotheker in der Ukraine Medikamente aus Deutschland / Österreich bestellen, sofern natürlich diese sort lszensiert sind?

  • An Pheraulas,


    da ich kein in der Forschung tätiger Pharmakologe bin, wäre es anmassend mich darüber zu äußern. Doch weiß ich von meiner Verlobten, dass einige Medikamente in Asien,- zum großen Teil in Indien produziert werden. Mir ist nur bekannt, dass selbst Anhänger tibetanischer Medizin, ihre Produkte aus europäischen Produktionen beziehen, da hier strengere Kontrollen bei der Fertigung und schon bei den Anforderungen an die Rohstoffe bestehen.
    Was die Rezeptierung betrifft, so habe ich die Aussag erhalten, dass ein in Deutschland ausgestelltes Rezept nicht angenommen wird. Es müsste also ein in der UA approbierter Arzt dieses Rezept ausstellen!
    Was die Möglichkeit des Imports aus Deutschland / Österreich angeht, so werde ich heute Abend meine Verlobte befragen. Ich weiß nur, dass das Angebot in den meisten Apotheken dort immer auf wenige Hersteller beschränkt ist.


    LG Magnus

  • Also ich bekam in der Apotheke in Odessa die österreichischen Aflubin Grippe-Tropfen ...Die Flasche ist aber in russisch beschriftet und hat eine ukrainische Zulasungsnummer aufgedruckt

  • es bedeutet, es ist in UA zugelassen, darauf kommt es an, nicht anders ist es in D. Wir dürfen nur Medikamente mit Zuslassung unterm Volk bringen. Und für die Zuslassung ist der Hersteller verantwortlich, d.h. er muss sie beantragen , und das hängt von Marktpolitik der jeweilen Hersteller ab.

  • Hallo, ich habe soeben das Gespräch mit meiner Verlobten beendet! Sie wird sich morgen umfassen über evtl. Bestellmöglichkeiten und den Ort der Herstellung informieren!
    Versprechen konnte sie mir jedoch nicht, dass es klappt,- wie gesagt, das Problem mit der Zulassung!
    Ich werde hier umfassen berichten, sobald ich die Infos erhalten habe!


    LG Magnus

  • Zitat

    Was die Rezeptierung betrifft, so habe ich die Aussag erhalten, dass ein in Deutschland ausgestelltes Rezept nicht angenommen wird. Es müsste also ein in der UA approbierter Arzt dieses Rezept ausstellen!


    Magnum, ich kann Deine Aussage so nicht bestätigen. Wenn ich in der Ukraine bin, habe ich immer meinen Block mit Privatrezepten dabei und bisher wurde jedes Rezept von verschiedenen Apotheken in Lviv, Lutsk, Kiev, Truskavets u. etlichen anderen Städten beliefert. Meinen Ausweis, der mich als ordentliches Mitglied der Zahnärztekammer Niedersachsen ausweist habe ich sogar ohne zwingende Notwendigkeit vorgelegt. Und das schon seit dem Jahr 2000. Erfahrungen in der Ostukraine habe ich allerdings nicht. Die Medikamente, die ich auf diese Art und Weise geholt haben, waren querbeet. Selbst die Medikament für mich persönlich habe ich nicht explizit mit " ad man.med." oder "ad us. prop." ausgestellt.


    Auch hier in Polen und Tschechien gibt es da keinerlei Probleme.


    Diviner

    quod licet iovi non licet bovi

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