Politische Situation in der Auseinandersetzung Ukraine/Russland


  • Die einzige Frage,die du DIR zuerst stellen solltest: Woher kommt dein Hass gegen alles russische?


    Ich sehe da keinen "Hass". Nur berechtigte Kritik. So wie ich Putin wegen seiner aggressiven Außenpolitik kritisiere, heißt das noch lange nicht, dass ich ihn hasse. Innenpolitisch ist er sogar gut für die RF.


  • Ich sehe da keinen "Hass". Nur berechtigte Kritik. So wie ich Putin wegen seiner aggressiven Außenpolitik kritisiere, heißt das noch lange nicht, dass ich ihn hasse. Innenpolitisch ist er sogar gut für die RF.


    Und kritisierst du auch,wenn der Amerikaner Brötchen vorbei bringt?

    Вежливый мужчина спросит: 'можно я приеду?', 'можно я встречу?', 'тебе помочь?'. Хороший мужчина скажет: 'я приеду', 'я встречу', 'я помогу'. Настоящий мужчина: приедет, встретит, поможет!

  • um meine Ausführungen aus meinen Post 4493 noch etwas zu konkretisieren:


    Wir alle DDR-Studenten und auch die sowjetischen Studenten haben auf Staatskosten studiert. Oder hat jemand mal was von Studiengebühren gehört?
    Ich heb eine Studium über 5 Jahre absolviert. Dabei wurde mir gewährleistet:
    1. Studium als solches, inklusive aller Prüfungen, Werkspraktika, Studienmaterialien, Nutzung von Bibliothek, Muster der Technik,...
    2. Nutzung der Schulungsräume und des Ausbildungszentrums
    3. Freie Unterkunft über 5 Jahre im Wohnheim im2-Mann- Zimmer
    4. Pro Semester ein freier Heimflug (Kiew - Berlin und zurück)
    5. Wir alle erhielten ein Stipendium in Höhe von 123 Rubel, im letzten Jahr in Höhe von 153 Rubel.
    Das alles hat mein Staat für mich bezahlt. Ich habe nie erfahren, wie teuer das Studium im gesamten war. Aber es sind große Summen.


    Die UdSSR als solches hat mir, völlig nebenbei, und ebenfalls völlig kostenlos, noch einen 2. Berufsabschluss als Fachübersetzer ermöglicht. Wir hatten die Möglichkeit, im Abschlussjahr ein zusätzliches Staatsexamen in Russischer Sprache abzulegen, was mit einem 2. Diplom als Fachübersetzer belohnt wurde. Dieses Diplom hat mir des Öfteren schon geholfen, meinen Lebensunterhalt zu bestreiten.


    Und dafür hat mein Staat natürlich eine Gegenleistung verlangt. Neben der Verpflichtung, das Studium mit den bestmöglichen Ergebnissen abzuschließen, forderte mein Staat von mir, das ich dort hingehe und eingesetzt werde, wo man mich hinschickt. Ich habe im letzten Semester meinen Einsatzort erfahren. Und da gab es keine Fragen.
    Auf russisch gibt es so ein geflügeltes Wort: Партия сказала надо - Комсомол ответил "Есть" (Die Partei hat gesagt: notwendig - der Komsomol hat geantwortet: "zu Befehl".
    Diese Einstellung war (und ist) weit verbreitet, auch aus Einsicht in die Notwendigkeit. Sicher kann der Einsatzort für den Einzelnen, das Individuum als solches kompliziert sein, aber für die Sache als solche ist es notwendig und da denke ich nicht lange darüber nach. Ausführung.

  • Aber darauf gibts ja keine Antworten. Den Grund dafür kenne ich nicht. Aber wahrscheinlich ist es besser mit immer neuen Statements zu antworten oder sich an der Wortwahl hochzuziehen.


    leider gilt hier in erster line....was ich denk und tue...


    du gibst selbst kein Antworten und benutzt die von dir beschriebene Technik nur allzu gerne wenn es um deine Propaganda geht. Da darfst du dich nicht wundern das du keine Antworten mehr bekommst.


    Es ist sinnfrei sich mit dir auf eine politische Diskussion einzulassen.

    War is Over! if you want it...

  • Russisch versus lokale, nationale Sprache - ein weites Thema.


    Aber dort fiel das Wort superliberal - nein, das war das mal nun überhaupt nicht! Es besteht doch wohl kein Zweifel, das ein Kind, was in einer russisch-stämmigen Familie als Muttersprachler in Riga geboren wurde z.B. nach der 9. Klasse auf Grund dessen, das die wesentlichen Prüfungen in Russsisch abzulegen waren, auch deutlich bessere Chancen hatte auf die besseren, weiterführenden Schulen zu kommen, als z.B. ein Kind aus einer Familie in der die lokale Sprache als Muttersprache gesprochen wurde.


    Das ist Diskriminierung - oder Bevorzugung - aber mit Sicherheit keine Chancengleichheit gewesen.


    Ich will aber 2 DInge überhaupt nicht in Abrede stellen, gerade die kleinen baltischen Staaten neigen dazu, das heute dieser Tatbestand auf die andere Seite durchpendelt.
    Und für mich viel wichtiger, (aber eben für die Ukraine kein Thema) ! - Kleinstaaten mit einer eigenen Sprache - wie bitte will man da denn im Inland Spezialisten heranbilden?
    Wenn ich das lokale Niveau bei bestimmten Berufen betrachte, und eben die lokalen Studienbedingungen und fachliche Inhalte betrachte, es packt mich das Grauen! Für diese Fälle ist eine
    übergreifende Sprache sicherlich der richtige Weg.


    Aber wie gesagt, s.o. ist offtopic -


    die Ukraine ist ja nun mal wirklich groß und bevölkerungsreich genug, um alle Bildungsmöglichkeiten und Bildungsmaterialien auf Russisch und Ukrainisch anzubieten!

  • Morgen.
    Ja mein Gott, was glaubst Du warum das so war? Vielleicht weil niemand die Sprache gesprochen oder verstanden hat? Oder vielleicht, weil ein wissenschaftlicher Diskurs in dieser Sprache technisch nicht möglich war?

    Wieso sollte kein Disput möglich sein? Also ich kenne es von Konferenzen in der Ukraine so, dass die Konferenzsprachen ukrainisch, russisch und englisch waren. Das hat geklappt.


    Selbst der grösste ukrainische Literat Sevchenko hat ja auf russisch geschrieben, warum wohl?


    Warum wohl? Könnte es sein, dass er als Leibeigener in jungen Jahren nach St. Petersburg gebracht wurde. Er hat doch nur Glück, dass er verständnisvolle russische Gönner hatte. Ob die immer noch Gönnerhaft gewesen wären, wenn er auf ukrainisch geschrieben hätte.


    Stell Dir mal vor, der Lehrkörper und der ganze Wissenschaftsbetrieb müsste jetzt eine neue Sprache lernen....

    Wieso neue Sprache lernen? Der Lehrkörper bestand zu einem großen Teil aus Ukrainern. Die hätten keine neue Sprache lernen brauchen.


    Immerhin sagst du ja selbst,daß das sowjetische System dir ein Studium ermöglicht hat...
    Die einzige Frage,die du DIR zuerst stellen solltest: Woher kommt dein Hass gegen alles russische?


    Da unterliegst du zwei Irrtümern. Es ist kein Hass wenn ich nicht dem Lobgesang auf Russland oder die Sowjetunion einstimme. Das Studium haben mir meine Eltern und Großeltern ermöglicht. Die haben hart dafür gearbeitet. Der Staat hat sich nur das Recht herausgenommen, dieses erarbeitete Geld nach seinem Gutdünken zu verteilen. Da muss ich keinem Staat dankbar sein.


    Und kritisierst du auch,wenn der Amerikaner Brötchen vorbei bringt?

    Das Thema ist aber Ukraine und Russland und nicht die bösen Amerikaner.


  • Wir alle DDR-Studenten und auch die sowjetischen Studenten haben auf Staatskosten studiert.


    Ich habe in der BRD auch kostenlos studiert. Und bekam dazu noch ein Stipendium. Im Gegensatz zu Dir konnte ich mir Unterkunft etc. frei aussuchen.
    So wie meinen Job in den Ferien. Oder meinen Job nach Abschluß.
    Ohne " .. zu Befehl."

  • 3. Freie Unterkunft über 5 Jahre im Wohnheim im2-Mann- Zimmer
    4. Pro Semester ein freier Heimflug (Kiew - Berlin und zurück)
    5. Wir alle erhielten ein Stipendium in Höhe von 123 Rubel, im letzten Jahr in Höhe von 153 Rubel.


    Für solche Bedingungen die in der Sowjetunion für Ausgewählte geschaffen wurden, kann man schon etwas Dankbarkeit erwarten.


    Sicherlich kann hier nicht jeder einschätzen, unter welchen Bedingungen kvsriu leben musste. Wie sah es denn für normale Studenten in der Zeit so aus?
    Ein normaler Student bekam 40 Rubel als Stipendium. Dieses bekam man aber nicht automatisch, sondern nur bei entsprechenden Leistungen. Das war also etwa 1/3 von dem, über das was kvsriu sich monatlich freuen konnte. Von diesen 40 Rubel, mussten normale Studenten ihre Unterkunft im Wohnheim,Verpflegung, Lernutensilien, Beiträge und, und, und bestreiten. Die Heimfahrten gab es auch nicht kostenlos.
    Die normale Unterbringung im Wohnheim kenne ich als Vier-Mann-Zimmer. In das Zimmer passten 4 Betten, 4 Stühle und 4 handtuchbreite Spinde. Viel Platz war dann aber nicht mehr. Trotzdem hatten diese Studenten auch nach dem Studium dort hinzugehen, wo man sie hinschickte. Obwohl in den 80ern waren die Studenten schon geschulter, so dass sie bei Bedarf wussten wie man es anstellt um in Kiew zu bleiben oder wenigsten nicht nach Kasachstan zu müssen.
    Kann ich auch verstehen. Bei einem Einstiegsgehalt junger Ingenieure, in der Größenordnung von dem was kvsriu als Stipendium bekam, da wollte man schon in der Nähe seiner Familie bleiben.


    Also für manche mag die Sowjetunion gut funktioniert haben. Diese haben sicherlich auch in den Jahren danach keine Veranlassung gehabt darüber nachzudenken, ob das denn tatsächlich die ganze Wahrheit war, was man ihnen da im Politunterricht beigebracht hatte.

  • ich habe nie behauptet, das ich nicht in gewissem Masse privilegiert gewesen bin. Aber das war nun mal meine Situation, die ich hier dargelegt habe.


    So wie ich Putin wegen seiner aggressiven Außenpolitik kritisiere, heißt das noch lange nicht, dass ich ihn hasse. Innenpolitisch ist er sogar gut für die RF.


    Interessant. Wo bitte ist die Außenpolitik Russlands, vertreten durch W.W. Putin, aggressiv? Stationiert er grade mal 4 000 Soldaten an der Grenze zur USA, vielleicht in Mexiko? Führt Russland Kriege mit dem Ziel der Destabilisierung funktionierender Staaten? Wie viele Militärstützpunkte hat Russland im Ausland? (Antwort: 2).
    Russland ist immer bereit, Probleme auf dem Verhandlungswege zu lösen. Und komm mir jetzt nicht mit der Krim, das Thema ist auch international durch. Da kann sich das Schweinchen auf die Hinterbeine stellen, da wird sich nichts mehr ändern.


    Ich habe in der BRD auch kostenlos studiert. Und bekam dazu noch ein Stipendium. Im Gegensatz zu Dir konnte ich mir Unterkunft etc. frei aussuchen.
    So wie meinen Job in den Ferien. Oder meinen Job nach Abschluß


    Und wobei ist da der Vorteil? Für dich als Individuum vielleicht. Aber die Gesellschaft hat da wenig davon, das Du Dir dein Leben selber gestalten kannst.
    Übrigens - ich brauchte keinen Ferienjob. Und um meinen Job nach dem Studium brauchte ich mich auch nicht zu sorgen, weil ich mit Studienbeginn schon wusste, das ich meiner Spezialisierung nach eingesetzt werde. Ich wusste nur nicht, wo. Aber das war auch unwichtig.

  • ich habe nie behauptet, das ich nicht in gewissem Masse privilegiert gewesen bin. Aber das war nun mal meine Situation, die ich hier dargelegt habe.


    Ich mache dir daraus überhaupt keinen Vorwurf. Das war deine Überzeugung und du hast deine Chance ergriffen. Damals hätten wir uns vielleicht prima verstanden, weil ich einiges genau so sah.
    Aber irgend wann wird es doch Zeit reifer zu werden und die Welt hinter dem Zaun wahrzunehmen. Mal das zu sehen worüber in der Sowjetunion nicht offiziell gesprochen wurde. Mal zu hinterfragen, ob die Rezepte von damals überhaupt klappen konnten. Oder ob das, was damals in den Köpfen verbogen wurde nicht mitverantwortlich ist, für den Mist den die Ukraine heute noch auslöffeln muss.

  • Also im Momet ist die Ukraine damit beschäftigt, den Mist der letzten 25 Jahre Unabhängigkeit samt Oligarchenherrschaften und Leben auf Substanz auszulöffeln. Mit dem Säufer Jelzin war die Russische Föderation auf genau dem selben Weg, haben dann aber die Kurve doch noch gekriegt. Gesteigert haben die Ukrainer ihre Situation mit dem Putsch 2014 und der ist ja wohl kaum den Russen anzuhängen. Oder?


    Aber irgend wann wird es doch Zeit reifer zu werden und die Welt hinter dem Zaun wahrzunehmen. Einfach mal aufhören, jemanden anderes die Schuld am desolaten Zustand des Landes zuzuschieben. Waren es schließlich nicht russische Politiker, die sich auf dem Maidan die Klinke in die Hand gaben. Und auch wäre es mir neu, das Gestalten wie Janukowitsch, Timoschenko, Janzenjuk oder Poroschenko u.a., die in der kurzen Zeit der Unabhängigkeit ein unverschämt hohes Vermögen anzuhäufen verstanden haben, russische Staatsbürger wären.


    Natürlich konnte es so nicht weitergehen mit der Ukraine, wie in den letzten beiden Dekaden ihrer Unabhängigkeit. Doch ob dieser "freiheitliche" Weg, mit kollabierender Wirtschaft, Krieg gegen die eigene Bevölkerung und Verelendung breiter Massen nun das Wahre ist, wage ICH stark zu bezweifeln! Aber wenigstens haben sie ja jetzt Freiheit und Demokratie; nicht wahr?

    Tue nie altruistisch etwas Gutes, denn es wird doppelt und dreifach im Üblen vergolten.

  • Politische Situation in der Ukraine scheint hier in der Ukraine inzwischen keine Rolle zu spielen bzw. niemand interessiert sich dafür.


    Viel mehr wird hier im Thema Holocaust 2016 diskutiert. Das ist das Thema Nummer 1.

  • Janukowitsch, Timoschenko, Janzenjuk oder Poroschenko u.a., die in der kurzen Zeit der Unabhängigkeit ein unverschämt hohes Vermögen anzuhäufen verstanden haben, russische Staatsbürger wären.


    Für mich eindeutig eine Folge der Erziehung in der Sowjetunion. Die Partei sagt was du studierst, wo du studierst, wo du arbeitest. Dir wird beigebracht darauf stolz zu sein "zu befehl" zu sagen. Da wird es schon schwer eine Zivilgesellschaft aufzubauen und die oben genannten Typen haben es besonders leicht.


    Waren es schließlich nicht russische Politiker, die sich auf dem Maidan die Klinke in die Hand gaben.


    Deine so bewunderten russischen Politiker waren aber ganz schön sauer, dass Kiew nicht mehr moskauhörig war wie man es die letzten Jahrhunderte gewohnt war. Da haben diese Politiker die Krim annektiert und ihre Streitkräfte in die Ukraine geschickt. So wie sie es immer in der Geschichte gemacht haben.

  • Da haben diese Politiker die Krim annektiert und ihre Streitkräfte in die Ukraine geschickt. So wie sie es immer in der Geschichte gemacht haben


    zum wahrscheinlich tausendsten mal: Freiwillige Entscheidung der Einwohner der Krim über den Zusammenschluss mit Russland. Das war keine Annexion. Argumentieren werde ich das jetzt hier nicht, da das hier im Forum x-fach nachzulesen ist.


    Ich schon. Denn ich konnte mir davon dann ein Auto leisten, schon als Student.
    Das war auch ein Teil meiner Freiheit


    Für Freiheit kann ich mir nichts kaufen. Freiheit ist immer die freiwillige Unterordnung unter notwendige gesellschaftliche Gesetze.

  • zum wahrscheinlich tausendsten mal: Freiwillige Entscheidung der Einwohner der Krim über den Zusammenschluss mit Russland. Das war keine Annexion.


    Es wird leider nicht wahrer dadurch, dass Unterstützer eines Aggressors ihre Thesen immer und immer wieder herbeeten. So was funktioniert vielleicht im Parteilehrjahr. Die Weltgemeinschaft hat da ein anderes Verdikt gefällt.

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