Straßen in der Ukraine

  • Naja, noch weniger gerne möchte ich mich bei diesem Aufprall aber in den 2,5 Tonnen aufhalten, die urplötzlich von 250 auf fast Null abgebremst würden


    Ich empfehle maximalen Respekt vor massereichen Fahrzeugen. Welches Fahrzeug die meiste Beschleunigung erfährt, hängt stark von der Masse der beteiligten Fahrzeuge ab. Da der Panzer wohl min. einen Faktor 20 massereicher ist, hat er praktisch keine natürlichen Feinde unter den PKWs!


    Hier die Situation beim elastischen Stoß beim Masseunterschied nur um den Faktor 2:
    Stoß (Physik) – Wikipedia


    Gruß
    Siggi

  • Also selbst wenn das Fahrzeug nur mit 200 Km/h auftrifft, entsprechen 2.5 Tonnen schon einem 38 cm Schiffsartilleriegeschoss.....
    Mit sowas hat man schon Schiffe von 70.000 BRT auf einen Schlag versenkt.
    Unternehmen Rheinübung – Wikipedia
    Augenzeugen berichten, dass das englische Flaggschiff in der Mitte durchgeschlagen wurde, sich der Bug gerade aufstellte und das Schiff in weniger als einer Minute versunken ist.
    Das sollen 3 Mann überlebt haben.
    :)))
    Also nochmal, ich würd mich auf jeden Fall anschnallen....
    Ich will jetzt aber kein neues Kompetenzteam aufmachen....

  • Wenn die Aufschlagsenergie auf einen relativ kleinen Punkt konzentriert wird, ist das eine ganz andere Situation.
    PKW gegen Panzer: Grob gesagt, der Panzer wird minimal beschleunigt, den PKW zerlegt es. Das ist fast wie mit 200 vor die Betonmauer.
    Ich kann leider dafür keine Bilder finden. PKW gegen LKW, dürfte von den Masseverhältnissen ähnlich sein:
    b884e647258edd4367fc6960449c62ef.jpg


    Gruß
    Siggi

  • Jaja,
    ich denke Du hast schon recht....:)))
    Wobei es mit 200 die Betonmauer aber zerlegen würde, den Panzer wohl nicht oder? Ein Natohauptkampfpanzer, wie der Leo wiegt nebenbei soviel wie ein 1 Familienhaus.

  • Nebenbei gibt's auch noch ältere Quetschkopfmunition.
    Die haben den Panzer früher nicht durchdrungen, sondern durch Erschütterung die Besatzung getötet.

  • wie der Leo wiegt nebenbei soviel wie ein 1 Familienhaus.


    naja, - fast richtig :D
    Haus - ca. 200-250 To (meins hat mehr als 400 TO ...hab's mal ausgerechnet anhand der Lieferscheine :P )..und ein Fertighaus ist kein Haus !
    Panzer/Leo: ca. 60 TO
    Wie schwer ist ei Einfamilienhaus (gewicht, haus)
    Kampfpanzer Leopard 2 A6 (Bw)


    ...wobei das ganze Szenario ja nicht gerade eine hohe Wahrscheinlichkeit hat (wenn man nicht gerade mit 250 kmh in Donezk unterwegs ist)
    - ein kleines Bambi macht's ja manchmal auch schon

    "wer mich beleidigt, bestimme ich" K.Kinski

  • granica.gov.pl
    - der Eine oder Andere kennt die Seite der polnischen Grenzer wohl bereits, für manche Checkpoints mit webcam - aber die angegebenen Wartezeiten sind aus eigener Erfahrung mit Vorsicht zu genießen - eher ein Richtwert :/ (bei mir war's letztends deutlich länger)...weitere Info's und Links zu Zollvorschriften, Übergängen und Kontakten findet man dort auch

    "wer mich beleidigt, bestimme ich" K.Kinski

  • Bin kürzlich zum 1. und letzten Mal die N09 in voller Länge von der ungarischen Grenze bis zum bitteren Ende nach Lviv gefahren. Der Zustand spottet schon jeder Beschreibung, man bekommt schon den Eindruck, dass der Krieg nicht in Donbass, sondern in den Karpaten stattfindet. An manchen Stellen kann man neben der Straße eher durchkommen als auf der Straße. Oft fährt man kilometerweit im Schritttempo und Slalom um nicht mit der Karosserie aufzusetzen, weil mehr Schlagloch als Straße, dazwischen geht es dann wieder ein paar km zügiger zwischen den Schlaglöchern hindurch. Weil es nachts war bis Rachiw bin ich aber nie schneller als 50km/h gefahren, damit es immer noch für eine Vollbremsung vor plötzlich auftauchenden knietiefen Kratern reicht.


    Der einzige durchweg gute Abschnitt ist zwischen Tatariv (zw. Jaremtsche und Worochta) und Ivano-Frankiwsk. Davon hab ich mich verleiten lassen, weiter auf dieser Straße (hat die Bezeichnung nicht verdient) nach Lvov weiterzufahren, obwohl mir vorher zum Umweg über Stryj geraten wurde. Zwischen Lviv und Iwano-Frankiwsk ist die N09 genau so von Kratern übersät wie in Transkarpatien, was mich mindestens ein Radlagermodul gekostet hat. Die Strecke Lviv-Stryj war 2011/12 dagegen in gutem Zustand.


    Nie wieder werde ich über Ungarn in die Karpaten fahren, nur noch über PL, Lviv, Stryj. Die 300km Umweg werden durch die niedrigeren Kosten für Autobahn, LPG und Fahrwerkseparaturen locker wieder ausgeglichen.

  • Nie wieder werde ich über Ungarn in die Karpaten fahren, nur noch über PL, Lviv, Stryj.


    Kann ich nicht nachvollziehen. Von Ungarn nach Stryi bietet sich die M06 an, die Anfang Mai 2015 in einem für UA Verhältnisse durchaus gutem Zustand war.


    Gruß
    Siggi


  • Kann ich nicht nachvollziehen. Von Ungarn nach Stryi bietet sich die M06 an, die Anfang Mai 2015 in einem für UA Verhältnisse durchaus gutem Zustand war.


    Gruß
    Siggi


    Mein Ziel war nicht Stryj sondern Dragobrat und Bukovel (zurück bin ich dann über Lviv gefahren nur blödsinnigerweise auch über diese N09) wie aus älteren Threads hervorgeht, wo Du mir dankenswerterweise geantwortet hast. Und über Ungarn nach Stryj ist fast genauso weit wie über Polen bei erheblich teurerem Gas und Autobahngebühren. Den guten Zustand der M06 hab ich zumindest Ende 2012 auch erfahren können, als ich mit einer Bekannten von Lviv nach Bukovel über Stryj gefahren bin.

  • Und über Ungarn nach Stryj ist fast genauso weit wie über Polen bei erheblich teurerem Gas und Autobahngebühren.


    Für Dich mag das stimmen. Letztlich ist es eine Frage, von wo man in DE oder sogar AT los fährt.


    Die Nebenstrecken scheinen in den letzten Jahren zunehmend vernachlässigt zu werden. Sie waren zwar nie richtig gut, aber z.B. war Deine Strecke in 2007 durchaus fahrbar.


    Mehrere Ereignisse haben zu dieser Vernachlässigung geführt: Zum einen gingen alle Ressourcen in den Ausbau der Hauptstraßen zur EM 2012. Danach gab es einen sehr hart Winter und dann den Bürgerkrieg.


    Zurzeit ist meine Route, die ich viele Jahre nach Sumy gefahren bin auch nur mit größerer Mühe passierbar. Abschnittsweise fehlt der Straßenbelag vollständig. Vermutlich wird es in Zukunft noch schlechter werden, da in der Krise wohl kein Geld für solche Dinge wie Straßenbau vorhanden ist.


    Gruß
    Siggi

  • Geld ist vielleicht schon da, nur bekommt die Straße davon nicht viel ab, sondern es versackt vorher in irgendwelchen Taschen, wie mir ein Einwohner von Jassinja erklärt hat, den ich ein paar km auf dieser üblen Schlaglochpiste mitgenommen habe. Derselbe Mann war auch anlässlich des "sinnlosen Krieges, in dem viele junge Leute aus Transkarpatien völlig unnötigerweise ums Leben gekommen sind" nicht gut zu sprechen auf die Kiewer Regierung.

  • Erinnert mich an einen Bericht von vor der EM im Deutschen Fernsehen, über Fussball allgemein und die EM in der Ukraine. Dort wurde berichtet, dass bei einer Strassensanierung die Hälfte des Geldes irgendwo verschwunden ist, und das waren mehrere Millionen :rolleyes:

  • Erinnert mich an einen Bericht von vor der EM im Deutschen Fernsehen, über Fussball allgemein und die EM in der Ukraine. Dort wurde berichtet, dass bei einer Strassensanierung die Hälfte des Geldes irgendwo verschwunden ist, und das waren mehrere Millionen :rolleyes:


    Die EU hat vor nicht langer Zeit mal eben 500 Milliönchen überwiesen-"zur freien Verwendung" stand in der Zeitung. Das dürfte strafrechtlich doch schon an eine Aufforderung zum Diebstahl grenzen. :D


    Gruß


    Martini

  • Erinnert mich an einen Bericht von vor der EM im Deutschen Fernsehen, über Fussball allgemein und die EM in der Ukraine. Dort wurde berichtet, dass bei einer Strassensanierung die Hälfte des Geldes irgendwo verschwunden ist, und das waren mehrere Millionen :rolleyes:


    ach und was glaubst du was mit den Deutschen Steuergeld passiert Benzin und KFz steuer sind glaub ich 46 Millarden gewesen und trozdem will man mehr man hat ja kein Geld wie man z.b vor kurzem mit den Maut wieder angefangen hat. Es gibt sowas nicht nur in der Ukraine oder anderen staaten. Ich kenne es auch aus deutschland wo die straßen so kaputt sind wo nicht mal ein Lift System( Lambo Gallardo z.b) bei teueren Autos hilft.

  • Ich glaube wenn in der brd in einem vergleichbaren Kaff die Hauptstrasse in einem derart unpassierbaren Zustand wäre wie die N09 in Jassinja, würden sich als Selbsthilfe Mal nach Feierabend die vielleicht 2000 Männer an de Straße treffen und jeder einen Eimer Schotter aus dem Fluss in ein knietiefes Schlagloch kippen, und schon käme man erstmal wieder durch. Aber in der UA gibt es eine andere Mentalität.

  • Eine Ukrainische Praktikantin hat mir kürzlich geschrieben, in Ostdeutschland fühle sie sich an ihre Heimat erinnern, weites Land, kaputte Infrastruktur usw., das sei total anders als in Westdeutschland, wo sie auch schon gewesen ist :D

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