Anschlusskosten nicht erschlossenen Baugrundstückes

  • Das ist doch erst einmal ein Schritt auf dem (richtigen) Weg.... Danke. Wobei ich mit Sicherheit nicht die komplette „fertige Lösung“ nehmen werde – aber ich habe natürlich schon auch an die Möglichkeit gedacht, einen Teil des Hauses im holzrahmenbau fertigen zu lassen.


    Ich muss anmerken, dass ich fast 30 Jahre einen kleinen Baubetrieb geleitet habe – und wir haben zu mehr als 90 % Wohnhäuser gebaut. Also ist das gesamte Thema von der Planung über die Ausschreibung bis Auftrag und Vergabe sowie Kontrolle für mich nichts Neues. Allerdings natürlich in Deutschland – und deshalb hier die Frage, wie Eure Meinungen zu diesem Thema in der Ukraine sind.

  • Verabschiede dich erst mal von deutschen Standards. Das klappt nicht in UA. Aber die haben auch Häuser und es gibt welche, die nicht einstürzen. Hauptsächlich im Bereich Dämmung haben die Handwerker ihre Probleme. Holzbau haben sie, aber die Maße der Balken und Bretter sind jedesmal anders als man gewohnt ist. Mal schnell ein Sägewerk finden ist auch so ne Sache. Eventuell in den Karpaten.

  • Ich „drängele“ mich mal ganz frech in dieses Thema mit der Erweiterung: Hat jemand bereits Erfahrungen, selbst ein Haus in der Ukraine bauen zu lassen?
    Hintergrund: Bisher sehen meine Planungen so aus, dass ich im nächsten Sommer umziehen werde. Haus kaufen ist die eine Variante – aber alles, was ich im Internet gesehen habe, ist nicht unbedingt mein Stil. Ukrainische „Baukunst“ ist doch etwas anders, als ich leben möchte. Deshalb habe ich den (vielleicht völlig illusionären) Gedanken, mir/uns eine Wohnung zu kaufen und dann bei ständiger örtlicher Anwesenheit bauen zu lassen. Ist dies überhaupt denkbar oder sagt ihr alle: „Du spinnst!“


    Was ist denn deine Vorstellung vom Leben in "nicht" ukr. Häusern,...kannst du das näher ausführen, was dich stört/was dir vorschwebt ?
    Ansonsten warum soll das nicht gehen.....im gesuchten Umfeld/Stadt Baugrundstück der Wahl suchen und eben eine Wohnung in der Nähe für ein Jahr anmieten und loslegen....wobei das Jahr sicher nicht ausreicht (was ein Punkt wäre der mich in UA stört)


    ...wobei es jede Menge "pompöse" Bauten gibt...oft zu groß dimensioniert, scheint aber nunmal wichtig zu sein was herzumachen....trifft auch seltenst meinen Geschmack.

    "wer mich beleidigt, bestimme ich" K.Kinski

  • Verabschiede dich erst mal von deutschen Standards. - Ich bin Realist. Und ich komme aus der DDR – ich/wir haben also den unendlich schwierigen Lernprozess von 1990 bis ca. 1995 mitmachen „dürfen“. Ich weiß sehr genau, wie schwer es dem Handwerker (Haben wir schon immer so gemacht...) gefallen ist, sich an die Regeln der Technik zu gewöhnen.


    Aber die haben auch Häuser und es gibt welche, die nicht einstürzen. - Diesbezüglich habe ich überhaupt keine Ängste. Ich habe auch keine schicki-micki-Ansprüche.


    Hauptsächlich im Bereich Dämmung haben die Handwerker ihre Probleme. - Das kenne ich, siehe oben: DDR. Aber das liegt dann auch an der Planung/an den angedachten Materialien. Gerade und einfach und klare Linien – dann traue ich mir schon zu, bei kontinuierlicher „Baubegleitung“ das einigermaßen vernünftig zu organisieren.


    Holzbau haben sie, aber die Maße der Balken und Bretter sind jedesmal anders als man gewohnt ist. - Es ist doch selbstverständlich, dass die Planung nur auf der Grundlage der vorhandenen Materialien (und Fertigkeiten) gemacht werden kann. Und deshalb auch die Frage in dieser Runde – wie sind Eure Erfahrungen auf diesem Gebiet?

  • im holzrahmenbau


    Für mich kommen in UA (oder RU) nur Holzhäuser in Frage - am Besten Fertigteile - das können sie schon. :thumbup:


    Verabschiede dich erst mal von deutschen Standards


    Die Schlampereien habe ich weitgehend nur um Innenausbau gesehen und da lag es IMHO an unzureichender Planung, bzw. mangelnder Bauaufsicht. Man muss selbst auf der Baustelle anwesend sein und jedes Teil, das sie verwenden kontrollieren und sich vor jeden Arbeitsdurchgang selbst schlau machen bzgl. korrekter Ausführungen. Und ein Fachmann des Vertrauens muss schnell greifbar sein.


    Holzbau haben sie, aber die Maße der Balken und Bretter sind jedesmal anders als man gewohnt ist. Mal schnell ein Sägewerk finden ist auch so ne Sache. Eventuell in den Karpaten.


    Auch in der Gegend um Lviv und Richtung Ivano-Frankivsk gibt es genügend Sägewerke.

  • Wenn du so fragst: schlecht!
    Die kennen nicht mal die unterschiede der Zementsorten für Fundamente und so weiter. Beton wird aus Sand gemacht und so weiter. Oftmals viel zu wenig Zement im Beton und Mörtel.

  • Was ist denn deine Vorstellung vom Leben in "nicht" ukr. Häusern,...kannst du das näher ausführen, was dich stört/was dir vorschwebt ?


    Relativ „normal“. Zwei Geschosse, Flachdach. Eventuell Keller – hängt von den Örtlichkeiten und den Kosten ab. Erdgeschoss mit einem Raum für Kochen Essen Wohnen/Leben. WC. (Überdachte) Terrasse oder Wintergarten.
    Obergeschoss: Schlafzimmer und zwei Kinderzimmer, Bad. Eventuell Balkon – hängt von der Lage unter Ausicht ab.
    Aber eben keine „ortstypischen“ Schnörkel und Vordächer und „Gelsenkirchener Barock“.
    Außenmauerwerk aus Poroton (scheint aber sehr teuer zu sein, was ich bisher gelesen habe) oder gegebenenfalls auch Porenbeton. Außenputz oder Klinker – hängt vom Preis ab. Heizung: möglichst Gas. Und alles andere muss entsprechend den örtlichen Möglichkeiten gemacht werden.


    ...wobei es jede Menge "pompöse" Bauten gibt...oft zu groß dimensioniert, scheint aber nunmal wichtig zu sein was herzumachen....


    Genau das meine ich: das will ich eben nicht. Durch Beruf und persönliche Prägung (viele Jahre mit einer Architektin zusammengelebt) kann ich ziemlich gut definieren, was wir brauchen. Im Falle eines Falles: Lieber etwas weniger.

  • ...okay, - dann hake ich doch gleich mal nach ...In einem Land wie UA in dem BauFläche NIX kostet würde ich NIE mehr 2 oder mehr Ebenen bauen (Keller)... schon gar nicht im Jahrgang 50+ ...dazu habe ich zu viele dieser Reihenhäuser mit Keller,EG,OG,Dachboden gesehen...


    ...mit "weniger" - also das bauen was man wirklich braucht (was gern jeder fuer sich definiert und auch großzügig sein kann) , bin ich dabei.
    Winkel Bungalow + Doppelgarage + Gästehaus/Datscha... mit Garten Küche + Pavillion :) - gern individuell gestaltet, angepasst


    Keller in UA haette ich meine Bedenken (Abdichtung/Beton)....ich wuerde bei der Dimensionierung der Räume die Angebote des örtlichen Deckenwerks berücksichtigen (ich fand bisher keine Filigrandecken,...nur diese genormten Hohlbeton Decken Elemente....vermutlich begrenzte Spannbreiten und Lasten)


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    ...Mauern und Klinker in UA...teuer ??? - wohl kaum ! - wenn die was können, dann das.

    "wer mich beleidigt, bestimme ich" K.Kinski

  • Keller in UA haette ich meine Bedenken (Abdichtung/Beton)


    Wenn wirklich – dann nur, wenn ich bei jedem Arbeitsgang daneben stehe. Und wenn ich mir vorher angesehen habe, ob die „Jungs“ so etwas überhaupt schon einmal gemacht haben. Und wenn ich ganz klar definiere, welche Materialien/Technologien eingesetzt werden. Wir haben (wenn auch selten) bereits Stahlbetonbau und weiße Wanne gemacht – ich weiß also, wo die Probleme sind.

  • Bei Flachdach hätte ich auch meine Bedenken.
    Der Schweizer Kollege sagt immer: Flachdach hat nur zwei Zustände. Dicht und noch dicht.


    Richtige Flachdächer sind das meistens ja nicht. Meistens ganz geringe Neigung mit Holzschalung und Schweißbahn.


    Das mit dem Beton aus grobem Schotter und Sand habe ich auch gesehen. 20 Sack Sand, 20 Sack Schotter und 4 Sack Zement habe ich meinem Schwager vor 2 Wochen transportiert. Er meint es passt...


    In Polen kann man Skelette kaufen. Mit Projekt und Statik für die Baugenehmigung. Das wäre so der Ausbaustand der mir zusagt. Danach alles in Eigenregie mit Hilfe ausbauen. Alles andere endet doch nur in Pfusch.
    Und diese Schmiererei mit Schaum haben die Ukrainer langsam auch in Polen gelernt.


    Das Bauen mit Ytong ist in Polen auch Populär. Aber um es statisch in Griff zu bekommen werden dort unwahrscheinlich viele Betonstützen und Träger und Stürze gegossen.


    Ich finde dieses Ukrainische mit Backstein gut. Das können die, der Ziegelstein ist gut. Statisch trägt er die 2 Etagen auch.


    Ytong mit Beton finde ich beide Mal die besten und schlechtesten Eigenschaften kombiniert.
    Gute Statik und Scheiss K Wert, und andersrum.

  • Keller in UA haette ich meine Bedenken (Abdichtung/Beton)....ich wuerde bei der Dimensionierung der Räume die Angebote des örtlichen Deckenwerks berücksichtigen


    Weißt Du, deshalb frage ich ja auch bereits ein Jahr vor dem Beginn der Realisierung nach Euren Erfahrungen. Vielleicht auch durch meine „DDR-Vergangenheit“: Ich werde mich immer in die Örtlichkeit einordnen. Und es wäre doch absoluter Schwachsinn, wenn ich irgendwelche tollen Gedanken hätte – die die Jungs vor Ort aber nicht zu den ihren machen können. Ich werde dort „Gast“ sein. Immer.


    nur diese genormten Hohlbeton Decken Elemente....vermutlich begrenzte Spannbreiten und Lasten)


    Nö, diese genormten Deckenelemente schränken natürlich die Individualität beim Bauen ein. Aber bezüglich Lasten sind sie ganz klar definiert und völlig problemlos.


    ...Mauern und Klinker in UA...teuer ??? - wohl kaum ! - wenn die was können, dann das.


    Das war mir nicht klar – auch wenn ich sehr viele Häuser mit Klinkerfassade gesehen habe im Internet. Dies (Möglichkeit einer Klinkerfassade) hat natürlich dann einen wesentlichen Einfluss auf die Planung.

  • Модель London Ich mache hier mal Werbung in ukrainischer Sache. Also bauen ist ein Thema, aber mit so einem Fertighaus kannst du zumindest halbwegs sicher sein was du bekommst und wann du es bekommst.


    Erinnert durchaus an kanadische Cedarhomes, 50 Jahre Haltbarkeit sind auch ausreichend, wie ist der Preis pro m² ab etwa?

    Als Erleuchteter vergebe ich ausschließlich den Daumen nach oben

  • Bei Flachdach hätte ich auch meine Bedenken. Der Schweizer Kollege sagt immer: Flachdach hat nur zwei Zustände. Dicht und noch dicht.


    Du, ich kenne dies. Im Grunde genommen gibt es beim Flachdach (für mich) in der Ukraine höchstwahrscheinlich nur zwei Möglichkeiten: Ich mache es selbst. Oder ich fliege für zwei Tage einen Dachdecker aus Deutschland ein. Alles andere ist mir viel zu gefährlich. Selbst hier in Deutschland ist ein Flachdach immer ein Risiko, wenn man nicht wirklich erstklassige Handwerker hat – und eine Planung, die alle sinnlosen Komplikationen von vornherein ausschließt.


    Das mit dem Beton aus grobem Schotter und Sand habe ich auch gesehen. 20 Sack Sand, 20 Sack Schotter und 4 Sack Zement habe ich meinem Schwager vor 2 Wochen transportiert. Er meint es passt...


    Prinzipiell: Beim Bau eines Hauses sollte man nur industriell hergestellten Fertigbeton einsetzen. Für Zaunfundamente und ähnliches – da kann man auch gerne selber mischen.


    Danach alles in Eigenregie mit Hilfe ausbauen. Alles andere endet doch nur in Pfusch.


    Davon gehe ich aus – die allermeisten Gewerke kann ich selbst. Und ich habe vielleicht die Illusion, dass man, wenn man „Referenzprojekte“ anschaut, auch einigermaßen einschätzen kann, was die Jungs tatsächlich können.


    Und diese Schmiererei mit Schaum haben die Ukrainer langsam auch in Polen gelernt.


    Bauschaum – das ekelhafteste Baumaterial, was erfunden wurde. Für mich gibt es wirklich nur zwei Einsatzmöglichkeiten: Fugenabdichtung bei Fenstern und bei Innentüren. Alle anderen Einsatzmöglichkeiten von Bauschaum müssten verboten werden.


    Aber um es statisch in Griff zu bekommen werden dort unwahrscheinlich viele Betonstützen und Träger und Stürze gegossen.


    Dann macht irgend jemand etwas falsch. Zumindest in Deutschland ist das Baumaterial „Porenbeton“ so ausgereift, dass ich nur in extrem wenigen Ausnahmen eine statische Verstärkung brauche. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass dies in der Ukraine genauso ist – Statik und Bauphysik sind Naturgesetze. Und immer wieder: Die Planung muss einfach sein. Ich kenne Architekten – und keine Arschitekten.


    Das können die, der Ziegelstein ist gut.


    Das klingt gut.


    Ytong mit Beton finde ich beide Mal die besten und schlechtesten Eigenschaften kombiniert.


    Siehe oben – geht gar nicht. Zu 95 % Planungsfehler, wenn man so etwas braucht.

  • Meiner Meinung nach ist das Faulheit.
    Ytong ist billiger und einfacher zu verarbeiten. Darum wird es auch dort eingesetzt wo es keinen Sinn macht.


    Ich kenne den Spruch: den Keller aus KS, das EG aus Poroton und das DG aus Ytong. Dann hat man immer die wichtigsten Eigenschaften dort eingesetzt wo sie benötigt werden.
    Im KG die Druckfestigkeit, im EG gute Dämmung und Schallschutz und Tragfähigkeit, und im DG wenig Gewicht und gute Dämmung.

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