Seit Juli gibt es eine verguenstigte Moeglichkeit Autos in UA zu importieren die 2020 mal in UA waren. Speziell bei aelteren und hubraumstarken Fahrzeugen ist das durchaus lukrativ.
Fuer den Ablauf ist es hilfreich, wenn man Fahrzeugpapiere ab 2015 hat, da kann man per Rubbelfelder die DE Abmeldung online erledigen.
Hintergrund ist eine Regelung zur Legalisierung von Eurobljach. Eurobljach sind Fahrzeuge mit EU Kennzeichen die von Ukrainern in UA gefahren werden was z.B. bei einer Zulassung auf ein EU Unternehmen fuer 1 Jahr moeglich ist. Mit einem Grenzhupfer gibts wieder ein Jahr usw.
Die Regelung ist so ungenau, dass darunter Fahrzeuge fallen, die z.B. auf einen Deutschen zugelassen sind der ab und zu nach UA faehrt.
Genannte Preise sind ungenau und eh unterschiedlich.
Ein 15 Jahre alter Diesel, 2.5l Hubraum, EU Kaufpreis 2 TEUR kostet bei offiziellem Import um 3800 EUR. Mit der gesetzlichen Sonderregelung kommt man mit 1200 EUR davon. Je nach Preis, Treibstoff und Hubraum in vergleichbarer Relation uebertragbar auf andere Fahrzeuge.
Dazu kommen Kosten die immer beim Import anfallen, ZollMakler, UA technische Inspektion mit Erteilung eines UA "Fahrzeugbriefs", Zulassung, Versicherung usw. noch mal ca. 400 EUR. Das Fahrzeug das im Import normal 4200 EUR kostet lohnt i.d.R. nicht, bei 1600 wird es interessant.
Wir nehmen also ein ganz normal in DE zugelassenes Auto dass 2020 mal in UA war und eine Person in UA auf die der Import laufen kann. Dazu baut man einen Kaufvertrag mit dem UA Importierenden, Formular vom ADAC, Mobile, Formularshop, egal. Da interessieren die Personendaten des Importierenden, die FIN und der Kaufpreis (wobei absolut unrealistisches eh vom Zoll mit Schaetzung uebergebuegelt wird)
Dann suchen wir einen ZollMakler, die sitzen i.d.R. unmittelbar bei den Zollaemtern, haben wenig Zeit, verdienen sich dumm und dusselig und schubsen ihre Geschaeftskommunikation bevorzugt ueber Viber
Hat man einen gefunden, legt man ihm am besten die Fahrzeugdokumente, Kaufvertrag, Personaldokumente und Steuercode des Importierenden auf den Tisch und laesst ihm 2 Minuten Taschenrechnerzeit. Wenn er die Konstellation entsprechend einschaetzt, muss man sich mit ihm noch auf einen Preis fuer seine Taetigkeit einigen und kann loslegen.
Bevor man die praktische Einreise macht, muss man den vom Zollmakler genannten Betrag i.d.f. um 1200 EUR auf ein von ihm benanntes Konto des UA Zolls einzahlen. Den Beleg funkt man ihm zu und teilt auch mit an welchem Grenzuebergang man einreisen will. Dafuer bekommt man 2 Codes, simple Zahlenfolgen die der Zoll an der Grenze braucht um die erfolgte Bezahlung zu verifizieren.
Wenn die Aktion zeitkritisch ist, macht es Sinn bereits einen Termin beim MWS zur Anmeldung zu klicken, die gibts max. 14 Tage im Voraus, meistens landet man in dem Zeitfenster Tag 10-14.
Nun muss man den importierenden Ukrainer zu einem Exporteur aus der EU machen. Dazu sucht man sich auf polnischer Seite einen ZollMakler. Die sind ganz easy drauf, der polnische Zoll winkt das nur durch. Das Fahrzeug steht fuer eine halbe Stunde abgeschlossen beim Zoll auf dem Hof waehrend der Zollmakler basierend auf den deutschen Fahrzeugdokumenten und den Personaldaten des ukrainischen Importierenden zwei Zettel zusammenbaut. Exportkennzeichen bei zugelassenen Fahrzeugen sind ueberfluessig, das geht mit den ganz normal vorhandenen deutschen Kennzeichen. Die beiden Zettel kosten um 70 Zloty.
Damit kann der ukrainische Inporteur PL verlassen, leider ueber den roten Kanal und das ist u.U. sehr zeitraubend. Wenn der deutsche Fahrzeughalter dabei ist, reist man einfach uber gruen aus PL aus und wechselt zwischen PL und UA in den roten Korridor. Den einen Zollzettel fuer den PL Zoll kann man beiseite legen. Es ist wichtig dass der UA Posten einen Talon fuer den roten Kanal ausgibt. Da darf man sich dann anstellen.
Nach der Einreisekontrolle bei der es sinnvoll ist zu erwaehnen dass das Fahrzeug importiert wird, steht man am UA Zoll. Die knipsen das Auto von ein paar Seiten und den Kilometerstand.
Dann zaubern die Zoellner nach Uebergabe der DE Dokumente, des PL Exportzettels und der beiden Codes in ihrer Bude ein bisschen mit dem Computer, hauen ein dutzend Stempel auf vorhandene und neue Zettel und dann darf man weiter. Ob man da noch mit einer DE gruenen Karte legal unterwegs ist kann ich nicht sagen. Man kann vorher eine UA Versicherung mit DE Kennzeichen machen und die spaeter auf die UA Kennzeichen umschreiben lassen.
Mit dem Papierhaufen muss man das Auto zur "Zertifizerung" vorstellen, im Prinzip ein TUEV der am Auto kaum prueft. Speziell bei DE Fahrzeugen sind die UA Bedingungen wie gelbe Blinker und 4 bis zum Asphalt reichenden Raeder eh vorhanden. Bei mir bestand die Pruefung aus ein paar Fotos rundum und nun auch mal von der FIN, geprueft wurde nur ob die Sicherheitsgurte funktionieren. Einen Tag spaeter bekommt man fuer ca. 2800 UAH so etwas wie einen UA Fahrzeugbrief.
Nun faehrt man zum Zoll bei dem der Makler sitzt. Das Fahrzeug wird auf dem Zollgelaende abgestellt, der Papierberg geht zum Makler, der tobt sich aus. Wieder ein paar Fotos, irgendwelche Ablaeufe die einen nicht interessieren und gegen 2-300 EUR drueckt einem der ZollMakler am selben oder naechsten Tag alles das in die Hand, was man fuer die Zulassung braucht, zwei Zettel weniger, zwei andere Zettel neu.
Die Zulassung beim lokalen MWS ist Formsache, klar wieder Fotos usw. dann 2500 UAH und das Fahrzeug ist Ukrainer. Saemtliche Unterlagen und Kennzeichen bleiben beim MWS, man hat nur noch den "Techpassport" und die UA Bleche.
Sehr fein an dem Verfahren ist, dass man weder Exportkennzeichen noch eine Export Versicherung braucht und das auch ein nicht mehr zulassungstauglicher DE TUEV nicht stoert.
Dann verscherbelt man die Karre und steckt die Taler in ein EAuto oder einen 5l AmiTruck