Von Rumänien einreisen

  • Hallo zusammen,


    bin neu hier und auch noch nie in der Ukraine gewesen.


    In 2 Wochen möchte ich mit dem Auto zum Donaudelta nach Rumänien und auch nach Odessa.


    Nun meine Fragen:
    - Welcher ist der kürzeste und beste Weg vom Donaudelta nach Odessa?
    - Muss man über Moldawien reisen oder gibt es auch direkte Autostrecken?
    - Wie sind eure Erfahrungen?


    Vielen Dank im Voraus,


    Phil

  • Wenn ich mir das auf der Karte anschaue, dann sollte es Möglichkeiten geben, von Rumänien aus nach Ismail (UA) zu kommen. Und von dort gibt es eine ordentliche Straße bis Odessa. Die wird allerdings in der Feriensaison stark befahren sein.


    Über MD geht es sicherlich auch, aber da mußt Du aufpassen, daß du nicht zufällig über PMR fährst (das abtrünnige Gebiet Moldaviens). Ist zwar nicht mehr "gefährlich", aber zeitraubend, wegen des Papierkriegs an der Grenze zu PMR. Allerdings auch vielleicht interessant :)


    Da PMR nicht off. anerkannt ist als eigener Staat, findest Du die Grenzen auf keiner Karte. Z.B. führt die kürzeste Verbindung Chisinau-Odessa durch PMR !


    Da sollte man besser von Chisinau aus den Grenzübergang "Palanka" nehmen. Der ist fast am Meer, nahe der Dnestr-Mündung.

  • Hallo spif,


    soweit ich weiß, gibt es keinen Grenzübergang zwischen Tulcea und Izmail. Der erste Grenzübergang ist in Galati, da gehts aber ein Stück durch MD. Mann hat 2 Grenzübertritte und die Zeit wie lange man jeweils warten muß, ist nicht abzusehen.


    Bisher bin ich nur über Siret die E85 gefahren. Ist natürlich nach Odessa ein großer Umweg. Aber man muss nicht durch MD.

  • Moin,


    ich war in der Gegend mehrfach mit dem Auto unterwegs.


    Von Rumänien führt der Weg in die Ukraine zwangsläufig durch Moldawien. Einfach von Galati / Braila aus an der Donau entlang in die grobe Richtung Ukraine fahren. Vor ein paar Jahren war die Beschilderung bescheiden, vielleicht ist es inzwischen besser oder Navi benutzen. Wenn man rechts neben sich die Dahmen Schiffswerft mit dem großen Kran sieht, ist man grob Richtig.


    Dann kommt die Grenze Rumänien / Moldawien, früher brauchte man hier ein Visum, inzwischen geht es ohne. Grenzformalitäten osteuropäisch langsam, ist aber nicht viel los dort. Auf der rumänischen Seite hat man einen EU-Schalter. Dann weiter die 1-2 km durch Moldawien (sehr schlechte Straße) und wieder eine Stunde für die nächsten Formalitäten einplanen.


    Wenn man dann in UA ist kann man auf verschiedenen Wegen nach Odessa kommen. Ich kenne nur die Strecke über Izmail und Kilija, weil ich da in der Nähe zu tun habe. 2 km hinter der Grenze kann man rechts abfahren Richtung Reni. Dann weiter Izmail, Kilija bis Vilkovo. Hier ist die Welt zu Ende, aber Vilkovo sollte man sich schon mal ansehen, mit den vielen kleinen Kanälen. Einfach auf der einzigen Straße in den Ort rein und an der großen Kirche rechts, da ist eine Tourist-Information. Inzwischen hat Vikovo auch ein oder zwei Hotels.


    Von Vilkovo aus dann Richtung Odessa über Primoskoje, wo man gut einen Tag am Strand verbringen kann. Die Straße nach Odessa läuft dann auf einem kleinen Stück als "Transitstrecke" durch Moldawien. Man sagt dem Zöllner, wieviele Personen man im Auto hat und "Transit Odessa", er schreibt es mit dem Kennzeichen und der Uhrzeit zusammen auf einen kleinen Zettel (mit Stempel). Dann fährt man OHNE ANZUHALTEN! durch Moldawien (ca. 10 km) und gibt den Zettel an der nächsten Station einfach wieder ab. Nicht von den wartenden Autos an den beiden Grenzen irritieren lassen, die wollen nach Moldawien richtig einreisen, also dort nicht anstellen. Kein Paß, keine Wagenkontrolle, einfach nett lächeln! An dieser Stelle kommt man auch vorbei, wenn man von Izmail direkt nach Odessa fährt.


    Alle Straßen sind eigentlich für UA in Ordnung, lediglich Kilija-Vilkovo und Vilkovo-Primoskoje waren letztes Jahr eine Katastrophe, dieses Jahr kann ich im September berichten.


    Bei Fragen einfach melden.


    Gruß Björn

  • Auf meiner Straßenkarte gibt es nicht nur den Grenzübergang zwischen Galati(ROM) und Reni (UA) sondern auch Richtung Meer daneben einen Übergang von Isaccea(ROM) und Novoejl'ska(UA) bei diesen scheint man ohne nach MD zu müssen direkt nach Izmajil fahren zu können. Auch gibt es zusätzlich zu der oben beschriebenen Variante wo man dann nochmal kurz durch MD (Coromaz) fahren muß auch eine schmale Straße die über Bilhorod-Dnistrovs'ky -Zatoka- und eine schmale Verbindung unmittelbar am Meer nach Ovidopol und dann Odessa führt. Hab mir das auch im Google Earth angesehen und scheint durchgehend befahrbar zu sein.
    Eventuell kann man so also die Grenzwartezeit/Durchfahrt in MD völlig vermeiden. Dafür hat man aber die zusätziche Einreise in Rumänien (von Ungarn oder Serbien) und da ich keinen Bericht über den Straßenzustand, Polizei,... in Rumänien gefunden habe bin ich über Zahony-Cop, Striyj,Ternopil nach Odessa gefahren,... das Navi hat von Graz aus auch fast identische Fahrzeiten errechnet. Nur haben die dann nicht gehalten weil es den Ortsdurchdahrt 60iger in der Ukraine ignoriert. (Und die Zeit die man mit der DAI verplempert kalkuliert das Navigon Navi irgendwie auch noch nicht ^^ )
    Kann man durch Rumänien schneller fahren ? Wobei bei den Grenzwartezeiten scheint es mehr darum zu gehen möglichst wenige Grenzübertritte zu haben um Voranzukommen.

  • von Isaccea(ROM) und Novoejl'ska(UA) bei diesen scheint man ohne nach MD zu müssen direkt nach Izmajil fahren zu können


    Da gibt es doch nur Donau und keine Brücke (zumindest in google Maps und bing Maps). Wenn eine Fähre verkehrt, dann müsste man schauen, ob das nicht nur für Anreiner ist.


    Ich persönlich würde da eher Björn vertrauen, denn der war vor Ort. Besser als nachher einen Druckfehler einer Straßenkarte zu bemerken.


    Gruß
    Siggi

  • Moin,


    Gerüchte über Fährverbindungen gibt es immer mal wieder, bis letztes Jahr gab es definitiv keine, und vor allem keine Autofähre. Was stört denn so an den 2 km Moldavien mit 2x30 min an der Grenze? Selbst wenn es dort eine rumänische Fähre geben würde, würde ich im Leben nicht auf die Idee kommen, da mein Auto drauf zu stellen.


    Ich bin mal als Fußgänger von Izmail nach Tulcea gereist, mit einem Boot. Trotz perfekter Kontakte zu den Grenzern auf ukrainischer Seite hat die Rückreise ca. 5 Stunden an Formalitäten gebraucht, das kommt nämlich so gut wie nie vor, dass da Ausländer die Grenze übertreten. Flußdampfer abfertigen können sie, aber Sonderfälle?


    Die beiden Grenzübergänge zwischen Reni uns Ismail und der bei Kilija sind weder Straßen, noch Auto-Fähren.


    Siggi: Es hat sich in den letzten Jahre etwas getan in Vilkovo. Es gibt wohl Ausflüge zu den Pelikanen und auch Touren im Delta. Man muss sich aber auf "ukrainischen Tourismus" einstellen, also weder Luxus, wahrscheinlich auch nicht westlicher Standard. Ich bin früher oft selber mit dem Boot auf der ukrainischen Seite des Donaudeltas unterwegs gewesen. Wasserwege, Schilf, Pelikane, andere Vögel, Fischer, Wildpferde, usw. sind zu sehen. Hauptsächlich aber wirklich nur Schilf. Vor allem, von flachen Booten aus sieht man fast nichts.


    Meine Frau ist gerade in Vilkovo, ich werde mal fragen, wie sich seit dem letzten Jahr die Schutzstation des Biosphärenreservates entwickelt hat und ob es was zu sehen gibt. Im letzten Jahr standen auch Leute an der Straße, die Touren angeboten haben. Fahrzeit Odessa-Vilkovo ist ca. 3 Stunden, ab der Abzweigung am "Cafe Rostok" keine DAI mehr (der Ort heißt "Spas´ke" in Google Earth), dafür Straße schmal und teilweise schlecht.


    Diese Bilder sind vom Sommer 2010, Nähe Vilkovo:


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    Ich will also niemandem das Donaudelta extrem schmackhaft machen, und dann wird man enttäuscht. Ist halt Ukraine und da ist sie auch definitiv zu Ende.


    Gruß Björn

  • Auch gibt es zusätzlich zu der oben beschriebenen Variante wo man dann nochmal kurz durch MD (Coromaz) fahren muß auch eine schmale Straße die über Bilhorod-Dnistrovs'ky -Zatoka- und eine schmale Verbindung unmittelbar am Meer nach Ovidopol und dann Odessa führt. Hab mir das auch im Google Earth angesehen und scheint durchgehend befahrbar zu sein.


    Ja, das stimmt, auf die musste ich mal ausweichen, weil auf der anderen Strecke Hochwasser war. Kostet ca. 1 Stunde mehr Fahrzeit.



    Die von mir beschriebene Transitstrecke durch Moldavien ist wirklich nicht schlimm. Nochmal im Detail: Langsam an den Grenzposten ranrollen, damit er das Kennzeichen aufschreiben kann, dann Fenster runter, lächeln "Strawstuitsche" und dann sagt man, wie viele Personen im Auto sitzen (kann nachts oder wenn jemand auf der Rückbank schläft, schwierig zu erkennen sein, für den Mukkel). Schön, wenn man das auf russisch sagen kann, z.B. "dwoe" für zwei. Dann gibt einem der Grenzer den Zettel, den legt man sich so hin, dass man ihn wieder findet und fährt die paar km bis zur anderen Seite, da gibt man den Zettel dann wieder ab (durchs Fenster) und das wars. In Moldawien kann man Früchte und Wein an der Straße kaufen, das sehen die Grenzer aber nicht so gerne (wasweissichwarum), also einfach durchfahren. Auf dem Zettel steht ja auch die Uhrzeit. Das Ganze ist quasi wie bei McDrive, nur schneller.


    Ich bin da schon oft lang gefahren, mit ukrainischen Kennzeichen oder deutschen Kennzeichen, nie irgendwas gewesen. Es ist wirklich nur der kleine Zettel. Kein Pass, keine Papiere fürs Auto, keine Kontrolle.


    Falls man sich entschließt, schon von der Donau aus durch Moldawien zu fahren, kommt man in der Mitte der Transitstrecke dann in die Ukraine. An dem Grenzübergang (UA-MD) ist immer die Hölle los, weil hier auch der ganze LKW-Verkehr durchrollt und alle Moldavier, die nach Odessa wollen. Dagegen ist MD-Reni ein Familienbetrieb, letzten Sommer hab ich mir den Übergang mit 4 anderen Autos und zwei LKW geteilt (hat trotzdem 30 Minuten gedauert). Außerdem sollen die Straßen in MD richtig schlecht sein.


    Björn

  • auch wenn du sagst du kannst das donaudelta nicht empfehlen wär es doch nett wenn du uns die gegend gelegentlich noch mehr vorstellen würdest (fotos) deine Frau scheint ja von vilkovo zu sein.

  • Moin,


    das Donaudelta ist schon nett, ich möchte nur vermeiden, dass jemand, der z.B. die Ukraine wenig kennt, nun hier etwas ganz Besonderes erwartet und sich hinterher beschwert, es wäre nicht so spannend gewesen, wie gedacht.


    Ich suche die nächsten Tage mal ein paar Bilder raus, die ich dort gemacht habe. Im August bin ich auch selber wieder vor Ort und schaue mal, was es so Neues gibt.


    Gruß Björn

  • Moin,


    das Donaudelta ist schon nett, ich möchte nur vermeiden, dass jemand, der z.B. die Ukraine wenig kennt, nun hier etwas ganz Besonderes erwartet und sich hinterher beschwert, es wäre nicht so spannend gewesen, wie gedacht.


    Von Odessa aus werden Tagesausflüge nach Vilkovo angeboten. Vilkovo wird dann häufig als "Venedig der Ukraine" gepriesen. das ist natürlich übertrieben. Es sind Häuser, wie in jedem ukrainischen Dorf. Nur dass die Bewohner beim Gemüseanbau im Garten ständig mit dem Wasserstand kämpfen. Man läuft auf Holzstegen etwas im Ort herum, kann eine Kirche von außen fotografieren. Bei meinem Ausflug 2010 hat mich die Reiseleiterin genervt, die auf dem Boot mit ihrem kleinen Megaphon permanent gequasselt hat. Zu wenig Zeit an der "0 km"-Marke; zu wenig Zeit, um Pelikan zu fotografieren.


    [Blockierte Grafik: http://www.myk7.de/Ukraine/Vilkovo/Vilkovo7408.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://www.myk7.de/Ukraine/Vilkovo/Vilkovo7474.jpg]

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