Saporoschje

  • In Deutschland bezahlt man einen Betrag X egal ob das Kind im Kindergarten ist oder krank und zuhause. Ist das normal?


    Ich muss gestehen, ich kenne mich mit dem Bezahlungen nicht aus. Sind die Kitas in der Ukraine staatlich? Bei uns sind diese seid Jahren in GmbH's überführt (in Berlin), d.h. sie müssen finanziell selbst wirtschaften, pro Kind bekommen sie natürlich einen festen Satz. Die kann man jetzt, was die finanzielle Seite angeht, fast als privat betrachten. Ich denke, das dies den Unterschied ausmacht. Schon wieder die kapital. Schiene. Unsere Stadt hat kein Geld. Leider wird dann auch wieder dort gespart, wo man eigentlich das Geld hinschicken müßte. Wir wissen, Geld ist genug da - es kommt nur auf die Verteilung an! Ich denke, dass dürfte auch auf die Ukraine zutreffen. Ich hörte von meiner Russischlehrerin, dass Lehrer in der UA sehr schlecht bezahlt sind, manchmal mit Naturalien??? Das dürfte sich dann nach den Kitas auch auf die Schüler auswirken - oder hat sich da etwas geändert?


    Lieber Gruß Ute

  • es ist nicht mehr zum aushalten in deutschland. wenn man seine 2 wochen karibikurlaub macht, kann man nicht mal mehr die monatmiete zuhause halbieren. schliesslich nutzt man ja die wohnung in der zeit nicht.


    da lobe ich mir das ukrainische paradies. dort erziehen akademiker die zukünftigen akademiker. die wiederum erziehen... usw.
    bis irgendwann mal eine den kreislauf durchbricht und in italien putze wird oder ehefrau eines deutschen.

    Einmal editiert, zuletzt von jinetero ()

  • .... jinetero:
    zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Aber wenn keine gute Bildung ......????????? Welche Chancen - von vornherein Putze, Hilfsarbeiter ---- werden ja auch gebraucht, damit es zumindest einigen Akademikern gut geht ....

  • So mein Freund, jetzt schwillt mir langsam der Kamm, meine Frau hat in ihrem Beruf, Diplom-Ingenieurin, gearbeitet und viel Geld verdient, aber die Miete in München und das entsprechende Erscheinungsbild, waren von ihrem Einkommen und meiner Pension nicht mehr zu bewerkstelligen, zumal wir unsere Kinder in der Ukraine oft besucht haben und während des Studiums stets finanziell unterstützten. Das tuen wir heute noch und halten das für die Pflicht der Altvorderen, genauso wie ich mich nicht schämen werde einmal von ihnen versorgt zu werden, wenn ich es nicht mehr richten kann. Hier in der Ukraine können wir es uns leisten, alle unsere Kinder mit Eigentum und einem guten Beruf und Anstellung mal zu verlassen. Denkt mal darüber nach, wenn ihr nur das Schlechte sehen wollt, das vermeintlich Bessere ist oft genau das Gegenteil. Danke Oldtrotter

  • So mein Freund, jetzt schwillt mir langsam der Kamm


    Dazu besteht kein Grund. jinetero hat sich auf provozierende (aber oft nicht falsche) Zwischenrufe spezialisiert. Es ist in UA schon so, dass sich eine universitäre Ausbildung finanziell oft nicht auszahlt. Ich kenne da noch das Beispiel des Uni-Professors aus Sumy, der nach Moskau als Bauarbeiter ging, da er dort deutlich mehr verdiente. Wir kennen persönlich eine Opernsängerin, die in Italien als Altenpflegerin schwarz arbeitet. Das ist leider die Realität in der Ukraine für nicht so wenige Personen.


    Zitat

    Hier in der Ukraine können wir es uns leisten, alle unsere Kinder mit Eigentum und einem guten Beruf und Anstellung mal zu verlassen


    Das glaube ich Euch gern. Aber mit einer ukrainischen Pension würde die Welt schon anders aussehen. Ich lebe auch gern in UA und empfinde mein Leben dort durchaus als angenehm. Aber ich darf trotzdem meine Augen nicht verschließen. Ich gehöre mit meinem Einkommen aus Westeuropa zu einer dünnen, privilegierten Schicht in UA. Da bekommen wir manchmal Besuch von Ukrainern und diese bewundern unsere Ferienwohnung auf der Krim. Aber in meiner Wertschätzung sieht es ganz anders aus: Die Wohnung ist nichts besonders, Plattenbau, vorwiegend mit Billigmöbel ausgestattet, insgesamt für mich durchaus akzeptabel, aber weit davon entfernt, dass ich irgendeine Bewunderung äußern würde. Das zeigt doch ganz deutlich, wie verwöhnt wir sind. Wir tendieren dazu, alles an einem hohen Standard zu messen. So geht es oft auch Besuchern in UA, deren erste Eindrücke wenig schmeichelhaft sind. Aber das Land und die Leute dort machen mehr aus, als man auf den ersten Blick (schäbige Fassaden und Löcher in der Straße) erkennen mag. Aber dies sieht man erst nach einiger Zeit.


    Gruß
    Siggi

  • So mein Freund, jetzt schwillt mir langsam der Kamm


    aber, aber, ich sehe das so wie Siggi. Ich glaube, dass ich seine Zynik verstanden habe. In meiner Familie gibt es eine Akademikerin, sie bekommt keine Arbeit in ihrem Beruf, also suchte sie sich etwas "darunter" - und es macht ihr Spaß, ein anderes Familienmitglied Fachschulabschluss ebenso - trödelt nun - macht ihr Spaß. Natürlich waren die erst einmal nicht begeistert, haben sich aber etwas gesucht und können damit leben. Was nicht heißt, dass, so es sich ergibt, sie in ihren alten Beruf zurückkehren würden. Man kann oft die beste Ausbildung haben, und hat am Ende doch nicht den Erfolgt, der erhofft wird. Nichts destotrotz, Bildung ist das Kapital für die Kinder, darauf kann immer zurückgreifen.


    Lieber Gruß Ute

  • Ok, ich bin übers Ziel hinausgeschossen, dafür möchte ich mich entschuldigen und Euch bitten, mir dieses nachzusehen. Aber es tut auch weh, wenn man ins Ausland geht, eine gut bezahlte Festanstellung erhält und aufgrund der Kosten am Ende nichts in der Tasche hat. Das tut besonders dann weh, wenn man seinen Kindern so grade das Nötigste bieten kann, so quasi eine super Ausbildung, sonst nichts. Und Beschäftigungen unterhalb des Mindestlohnes sind Ihr auch nicht im westlichen Europa erspart geblieben. Da sind die Firmen von heute absolut unschlagbar. Also ich werde mich bessern und etwas mehr zurückhalten. Danke Oldtrotter
    PS Besonders Akademiker aus dem Ausland unterliegen der Ausbeute, sie sollen besser sein als ein Arzt und weniger verdienen als eine Krankenschwester. Bitte nicht Arzt und Krankenschwester ins falsche Licht setzen, ich konnte kein besseres Beispiel finden.

  • Oldtrotter: ...o grade das Nötigste bieten kann, so quasi eine super Ausbildung..."


    .. . das ist doch 'ne ganze Menge ! - ich weiß was auch hier eine Ausbildung kostet - o.k. auch was ein Studium kostet! Aber die haben dann was davon, es ist das Wichtigste überhaupt!
    Lieber Gruß Ute

  • ... im Thema Deutschland, politische, soziale und wirtschaftliche Fragen, Ausbildung dort, Kinderziehung im Kindergarten dort in Deutschland und so weiter - also da kann ich leider eher kein Wort mitreden, da ich nie im Ausland gewesen bin... :(


    da bin ich eher kein Gespächspartner, wohl aber ein guter Zuhörer bzw. Mitleser.. !wsmile! - aber das mit Aldi, Verdi, Hartz usw. - das sagt mit leider nix..., das sind eher Fremdwörter für mich... 8)

  • Verdi

    " Wir sind ver.di


    Die Gewerkschaft ist mehr als ein Zusammenschluss der abhängig Beschäftigten, sie ist eine Gemeinschaft vieler Menschen. Mit vielen Ideen und einem Ziel: ein schöneres Leben für alle in einer besseren Welt...."


    Das sollte für ein Parteimitglied evtl. interessant sein. Aber noch weiß ich nicht zu welcher Partei der "Parteiausweis" gehört. Und was diese so macht.


    Aldi - Lebensmittelkette in ganz Deutschland, Harz IV - Zahlungen vom Staat für arbeitslose Menschen .


    Aber woher kommen die sehr guten Deutschkenntnisse?


    Lieber Gruß Ute

  • Hallo Ute, es gibt sie die Gymnasien, Universitäten, Akademien und sogar Berufsschulen mit Deutschunterricht und das schon seit etwa 100 Jahren nachweisbar. Meine Enkel haben hier auch Deutsch im Gymnasium, meine Frau hatte sogar das Botschaftspersonal und den Angestellten (Russlanddeutscher) bei der Ausländerbehörde ins Schwitzen gebracht. Da hat nie jemand nachgefragt! Die sind schon ganz gut dabei unsere Verwandten im Osten und verstehen mehr als manchem lieb ist.
    Gruß Oldtrotter

  • es gibt sie die Gymnasien, Universitäten, Akademien und sogar Berufsschulen mit Deutschunterricht und das schon seit etwa 100 Jahren


    Ich bin vor 3 Wochen in Krementschuk in eine Schule "verschleppt" worden.
    Im Nachhinein erfuhr ich, dass an dieser Schule nur Deutsch und Englisch
    unterrichtet wird. Krementschuk hat nur ca. 240.000 Einwohner.


    Die Schulleiterin begrüßte mich auf Deutsch, aber danach verstand ich kein
    Wort mehr und wusste absolut nicht was da abging.
    Sie öffnete vorsichtig eine Tür, sprach mit jemanden und winkte mich zu ihr.
    Plötzlich stand ich in einer Klasse mit ca. 30 Schülern (ca. 17 Jahre alt).
    Mir standen die Haare zu Berge und meine Knie wurden weich.
    Ob ich Fragen auf Deutsch beantworten würde, fragte die Lehrerin. Na klar !
    Ich beantwortete sehr viele Fragen die mir teils im gebrochenen, aber auch
    im guten Deutsch gestellt wurden.
    Als Pause war, kamen (eigenartigerweise) fast nur Schülerinnen zu mir und
    wollten sich weiter mit mir unterhalten. Es machte mir sogar Spaß und die
    anfängliche Nervosität und Unsicherheit war längst verflogen.
    Zum Schluss kam eine Schülerin zu mir, bedankte sich bei mir und sagte,
    dass sie noch nie einen so schönen Tag in der Schule erlebt hatte.
    Der Schulleiterin musste ich versprechen unbedingt wieder zu kommen.


    Das alles machte mich ein wenig stolz und es war auch für mich einer der
    schönsten Tage in der Ukraine von schon vielen Besuchen.


    Ab diesem Tag beschloss ich, mir um die Jugend in der Ukraine nicht mehr
    ganz so viele negative Gedanken machen zu müssen.
    Viele werden die Aussicht auf eine gute Zukunft haben.

    " in Zweifelsfällen sollte man sich unbedingt für das Richtige entscheiden ! "

  • Ja Wolle, super! Ich wollte nicht angeben, aber mir geht es auch jedes Jahr so. Die Erfahrung mit den Mädels hab ich auch gemacht, bei den Buben klappt es meist besser mit Englisch und dann außerhalb der Schule beim Angeln oder Sport. Die Mädels sind mehr auf Zack, egal um was es geht, auch wenn sie den Boss nicht so sehr herauskehren. Gruß Oldtrotter



  • Hallo Ute,


    danke für die Infos, ich werde in dem Zusammenhang noch im Netz recherchieren, vielleicht man da auf gute Ideen kommen und welche auf gutes Projekt auf der Grundlage ausbauen, allerdings in der Ukraine. Sowas vie Verdi in Deutschland, also so etwas könnte ich dem Vorstand auf der nächsten Parteiversammlung anbieten, als Idee.
    Vielleicht kann was gutes daraus werden, denn ich stehe mit ganzem Herzen für eine bessere Leben in der Ukraine und würde gerne auch meinen Beitrag in der Hinsicht leisten.
    Man redet hier viel, die Ukraine könnte viele von Deutschland lernen, von Frankreich, Britanien, der Schweiz, Dänemark. Mich würde interessieren, was genau.
    Übrigens, die Brüder Klitschko, die zum Teil in Deutschland leben - die dürften Bescheid wissen, so traue ich ihnen vieles zu. Aber das ist schon Politik.


    Ach, Aldi..., das kenne ich von Lidl - die beiden hatten Streit, jetzt erinnere ich mich so auf Anhieb dadran, aus den Nachrichten.


    Und Herr Hartz und seine mißlungene Perestrojka in punkto Arbeit..., he-he-he.., ja-ja..., wurde vor einigen Jahren bei RTL gemeldet, ja.., jetzt erinnere ich mich dran.. :D




    Ja, danke für die Blume, Ute. Mein Deutsch, es sieht nur schriftlich so aus, als ob ich wohl ein verbissener Deutscher wäre :D , der nur auf einen Ukrainer mache.., he-he-he.. :D ich habe einst schon so nen Vorwurf bekommen... :thumbup: da lachte ich mich fast kaputt.., he-he-he.., viele Deutsche aus dem anderen Forum waren der Meinung, ich sei ein Deutscher, der alle anderen Mitglieder an der Nase rumführe, ich möchte nämlich alle verarschen.. :thumbup: :thumbup: he-he-he...


    Leute, ich bin in der Tat Ukrainer mit Sitz in Kharkov, die deutschte Sprache habe ich selbst gelernt, zu Hause, mit einem guten Buch für Selbstunterricht, Langenscheidt-Verlag, die Sprache wurde mir nicht unterrichtet, alles im Alleingang geschafft im Laufe von 2 Jahren hier in der Ukraine, 30 Minuten täglich, und ich habe die Sprache geknackt!
    Leute glauben es mir trotzdem nicht, aber Hand aufs Herz - das ist die Wahrheit.


    Allerdings kann ich nicht so toll sprechen wie schreiben, denn ich habe hier in der Ukraine niemand, mit wem ich auf Deutsch sprechen kann, daher spreche ich so recht bedürftig, glaube ich. Man merkt also, daß ich ein Ukrainer bin, denke ich... ;) Aber meine Aussprache ist auch nicht so typisch russisch, nein, meine Aussprache ist gut ausgearbeitet und hört sich wirklich auf Niveau an, wenn ich etwa laut auf Deutsch lese.

  • es gibt sie die Gymnasien, Universitäten, Akademien und sogar Berufsschulen mit Deutschunterricht


    Aber das weiß ich doch. Ich vermute, so wie wir alle in der DDR in der Schule (Kindheit) bzw. auch Studium russisch lernen mussten, wurde in der Ukraine deutsch gelernt. Nur wir - ich denke die Mehrheit - lehnte eher diese russische Sprache ab, bis auf einige wenige (mein Bekannter machte einfach weiter - konnte dann natürlich dienstlich auch in Russland russisch anwenden). Bei uns anderen verkümmerte die Sprache bzw. verschwandt ganz einfach mal - wurde ja nicht gepflegt, heute leider!


    Für mich ist es deshalb phänomenal, dass so viele Russen und Ukrainer so gut deutsch beherrschen. Irgend etwas machen diese Länder anders?!


    ich sei ein Deutscher, der alle anderen Mitglieder an der Nase rumführe, ich möchte nämlich alle verar


    Genau das!


    aber Hand aufs Herz - das ist die Wahrheit


    Ganz sicher bin ich mir nicht, aber dann will ich es mal glauben!


    Ich möchte meine grauen Zellen ein bisschen bewegen, deshalb gehe ich neuerdings zum Russischkurs in die VHS. Alle Worte, die mehr als 7 Buchstaben haben, lehnt mein Hirn ab z.Z. Wenn ich allein bedenke, dass die Worte schon für mich schwierig sind, dann mag ich über Grammatik gar nichts sagen. Und die Betonung! Dieser Bekannte sprach mit mir russisch und ich antwortete - natürlich noch immer ganz einfache Sätze, und er sagte: Dich versteht kein Russe. Vernichtung.


    Klar, ich habe schon gehört, dass es super Köpfe gibt (Schliemann war so einer), die sich Sprachen selbst beibringen. Für mich aber fast unglaublich, dass so etwas geht ohne eine/n Deutschen in der Nähe zu haben. Gut, Text zu schreiben ist einfacher / auch für mich besser, als ich russisch zu sprechen . Insofern ... hier wird nur geschrieben. Dennoch - Hut ab. Wladimir - ein Ukrainer - hat mir soeben beigebracht wie man Hartz 4 schreibt ! So geht das.


    Kommt schon wieder eine Frage, warum lernt man so willensstark deutsch, wenn man nie ins Ausland fährt? - Aber bitte man muss nicht alles verraten! Ist ja reine Neugierde.


    Lieber Gruß Ute

  • Dennoch - Hut ab. Wladimir - ein Ukrainer - hat mir soeben beigebracht wie man Hartz 4 schreibt ! So geht das.



    @ Ute.


    Besser wäre es , das diese Bezeichnung nun endlich verschwindet.
    Es ist eine Beleidigung an die Personen , die Hartz 4 beziehen.
    Auch wenn man vom Arbeitslosengeld 2 spricht, ist der Begriff, den ein korrupter Politiker ins Leben gerufen hat ,immer noch weit verbreiteter.


    Vielleicht heisst ja der nächste Wortlaut.

    Wulff 5
    ;)

  • Ob ich Fragen auf Deutsch beantworten würde, fragte die Lehrerin. Na klar !
    Ich beantwortete sehr viele Fragen die mir teils im gebrochenen, aber auch
    im guten Deutsch gestellt wurden.


    ja, es sieht so aus, als würden hier neue Fachkräfte für Deutschland ausgebildet. Ich habe in den Nachrichten geguckt, es sei für Stundenten/Absolventen schwierig in Deutschland einen Job zu finden, Leute mit akademischer Ausbildung gehen dann sogar in die Bäckerei Brötchen backen, nachdem sie arge Dinge bei der Uni studiert haben.
    Sie gehen zum Bäcker jobben, weil sie sonst wohl keine Wahl hätten.
    Bitter ist das. Aber das auch wahr ist.., keine Ahnung. Jedoch glaube ich den deutschen Nachrichten..


    Für mich ist aber eins klar - man lernt und studiert Fremdsprachen nicht einfach so, sondern mit einem konkreten Ziel.
    Wir alle haben schon mal vom deutschen akademischen Austauschdienst gehört. So, dieser ist hier in der Ukraine tätig und.., das werdet ihr wohl net glauben, der befördert gute Stundenten nach Deutschland zur Weiterbildung, integriert sie dort in die deutsche Gesellschaft und setzt die Leute in Deutschland ab. Natürlich dürfen die Absatzkandidaten bei Wunsch zurückkehren in die Ukraine. Ich habe Info aus einer vertrauten Infoquelle, daß ein DAAD-Lektor ca. 100 Stundenten in einem halben Jahr nach Deutschland tut. Alleine in Kharkov sind es ca. 5 Lektoren bzw. Lektoren in deren Assistenten. In jeder großen ukrainischen Stadt mir mehreren Unis arbeiten Lektoren.
    Und jetzt kann man sich vorstellen, in welchem Umfang das Personal aus der Ukraine nach Deutschland gezogen wird, absolut legal und begründet.


    Es bleibt nur offen, ob die interne deutsche Lage dann einmal nicht zum Eskallieren kommt zwischen jeden deutschen Absolventen, die nach dem Studium backen müssen und jenen, die aus dem Ausland bezogen und vom Staat in Punkto Beschäftigung gefördert werden. Keine Ahnung.


    Jemand kann mich fragen, wozu ich die deutsche Sprache gelernt habe. Leute, ich sehe keine Gründe für ein Versteckspiel - ich wollte aus der Ukraine abhauen. Nicht unbedingt nach Deutschland, es gibt auch andere deutschsprachige Länder und Regionen in PL, CZ, IT, HU, NL, BE...

  • Leute mit akademischer Ausbildung gehen dann sogar in die Bäckerei Brötchen backen, nachdem sie arge Dinge bei der Uni studiert haben. Sie gehen zum Bäcker jobben, weil sie sonst wohl keine Wahl hätten. Bitter ist das.


    Das ist in der Regel keine Überraschung. Ein Studium dauert keine Jahrzehnte. Die Anzahl der Studenten und der offenen Stellen ist bekannt. Man muss sich eben nur einen geeigneten Studiengang aussuchen (und vielleicht auch wirklich etwas dafür tun). Zu meiner Zeit war Soziologie und Psychologie sehr populär. Kein Wunder, das Studium ist nett, man muss nicht besonders viel tun, um einen Abschluss zu bekommen. Aber klar war den Studenten (zumindest denjenigen, die denken konnten) auch: Nachher wird er sehr schwierig. Es gibt viel mehr Bewerber, als offene Stellen. Da sassen die Leute in überfüllten Lehrsälen bei diesen Studiengängen. Wir in Mathematik/Physik waren zu fünft (die dieses "unmenschliche Zeug" (so die Aussagen der anderen) studierten). Uns hat es gefreut, auch nach dem Studium gab es keinerlei Probleme. So ist das heute auch noch: Ingenieurs- und Naturwissenschaften muss man machen, dann kappt es auch mit dem Job. In DE ist die Maschinenbauindustrie und die Automobilindustrie sehr stark, die brauchen eher weniger Soziologen und Psychologen. Da werden Ausländer ins Land geholt, um die offenen Stellen zu füllen und auf der anderen Seite stehen arbeitslose deutsche Akademiker, mit der falschen Qualifikation. Aber die nicht bedarfsgerechte universitäre Ausbildung hat eine lange Tradition in der BRD. Damals gab es eine Lehrerschwemme, von ein paar Jahren wurde das Hochschulstudium einer meiner Mitarbeiter anerkannt, damit er als Lehrer tätig werden konnte. Es gab zu wenige. Als Außenstehender ist das nicht nachvollziehbar.


    Zum anderen werden die wenigstens nachher in der Bäckerei auf Dauer arbeiten. Als Job während des Studiums oder zur Überbrückung schon, aber auf Dauer? Die Bäcker bekommen ja noch niemals mehr genug Auszubildende, da keiner von den jungen Leuten mitten in der Nacht aufstehen will. Dank sozialen Netz muss man in DE auch nicht unbedingt arbeiten, um zu überleben. Hartz IV + schwarz Taxifahren bringt ein besseres Einkommen, als eine reguläre Arbeit in der Bäckerei.


    Ich persönlich will weniger arbeiten. Das gelingt mir nur sehr eingeschränkt. Warum? Im IT Bereich suchen sie. Ist man ein Spezialist mit langer Berufserfahrung, laufen einem die Kunden hinterher und bettel, ob man diesen oder jenen Auftrag noch übernehmen könnte. Auf der anderen Seite gibt es Millionen Arbeitslose, aber die haben leider nicht die gesuchten Qualifikationen. Das ist die Realität.


    Gruß
    Siggi

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