Jugendamt in der Ukraine?

Wenn ich in Deutschland sehe, dass Kinder in einer Familie nicht gut behandelt werden, kann ich zum Jugendamt gehen und das anzeigen. Wie ist das in der Ukraine? Ich hörte nur, dass man bei Eltern, die Alkohol- oder Drogenprobleme haben, Hilfe einschalten kann bzw. sich nur da um die Familie gekümmert wird? Das ist aber in meinem Falle etwas anders. Die Eltern trinken nicht, rauchen nicht, nehmen keine Drogen - aber da läuft trotzdem eine Menge schief. Leiden tun auf alle Fälle die Kinder. Und das Problem kann nicht mehr von den Großeltern allein bewältigt werden. Die örtliche Polizei kannst deswegen in der Pfeife rauchen, die fühlen sich da nicht zuständig, zumal der Vater der Kinder ein "Kollege" von denen ist.

Hat jemand einen Tipp, wäre echt sehr dankbar!

LG,
Jens

Ok, ist 100% richtig, der oder die Inspektorin für Minderjährige der Rajon (Gemeinde) ist zuständig, sie schreitet aber erst ein, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist und niemand in auf- wie absteigender Verwandtschaftslinie in Anspruch genommen werden kann, also es keine Bleibe oder Fürsorge für die Kinder gibt. Hier sieht es beim Jugendamt in Germanien auch nicht viel besser aus. Der Herr Mayer rät nicht umsonst zur Umsicht!
Danke Oldtrotter

Hallo Herr Mayer,
ah ja, da wird eine Kommission zusammengestellt, viel palavert - und nix kommt bei raus. Das kenne ich schon. Auf die Anhörung des kräftig gebauten, jähzornigen Vaters wird dann auch "liebend gern" verzichtet, keiner will ein Machtwort reden, es könnte ja zum eigenen Nachteil sein. Und zu Hause wird schon die Suppe kalt... Merde, würden die Franzosen sagen.Trotzdem Danke!

LG,
Jens

Zitat von Jensinski

Wenn ich in Deutschland sehe, dass Kinder in einer Familie nicht gut behandelt werden, kann ich zum Jugendamt gehen und das anzeigen. Wie ist das in der Ukraine?

Du kannst schon zu Polizei gehen, bringt aber
nix. Leider ist ein Leben in der Ukraine wenig
wert... aber das Leben des Kindes ist noch niedriger abzustufen (niedrigste
Kaste). Leider. Bei uns werden Kinder nicht geliebt. Das belegen schon die
Abtreibungszahlen (am höchsten im Europa). Kinder schlagen war schon immer etwas
normales, auch auf der Strasse... Man kann sich nur vorstellen, was dann zu
Hause so abgeht. Pädophilie in der Ukraine wächst und gedeiht...das war auch in
UdSSR-Zeiten so.

http://molbuk.ua/news/23090-v-…rocvitaye-pedofilija.html

In der Schule ist ein psychischer Missbrauch ein
Alltag, denn kenne ich selbst zu gut...

Zitat von Maxima

Du kannst schon zu Polizei gehen, bringt aber
nix. Leider ist ein Leben in der Ukraine wenig
wert... aber das Leben des Kindes ist noch niedriger abzustufen (niedrigste
Kaste). Leider. Bei uns werden Kinder nicht geliebt. Das belegen schon die
Abtreibungszahlen (am höchsten im Europa). Kinder schlagen war schon immer etwas
normales, auch auf der Strasse... Man kann sich nur vorstellen, was dann zu
Hause so abgeht. Pädophilie in der Ukraine wächst und gedeiht...das war auch in
UdSSR-Zeiten so.

http://molbuk.ua/news/23090-v-…rocvitaye-pedofilija.html

In der Schule ist ein psychischer Missbrauch ein
Alltag, denn kenne ich selbst zu gut...

Alles anzeigen

Hallo Maxima,
wie kommst Du zu diesen Behauptungen? Ganz im Gegenteil habe ich eigentlich den Eindruck, dass Kinder in der Ukraine schon einen höheren Stellenwert haben, in der Gesellschaft und auch in der Familie. Natürlich gibt es Ausnahmen, siehe die Probleme, die ich ansprach. Mag auch sein, dass es in Kiew und anderen Großstädten verwahrloste Straßenkinder gibt, das ist aber ein Problem fast jeder Großstadt auf der Welt. Aber die Liebe zu Kindern an den Abtreibungszahlen festzumachen, finde ich nicht richtig. Dann sollte man auch die Geburtenrate pro Frau gegenüber stellen. Die ist fast gleichauf mit Deutschland, wenn ich die Statistiken ansehe (DE 1,36 Kinder je Frau, UA 1,35 Kinder je Frau). Natürlich sind beide sehr gering und ein Problem für die Zukunft der Gesellschaft. Das ist aber ein anderes Thema.

Gruß,
Jens

Grundsätzlich ein interessantes Thema...Für mich stellt sich auch die Frage, was kann man bspw. tun, wenn der Vater eines Kindes säuft, auch so, dass es das Kind mitbekommt. Wäre das bspw. ein Grund um das Elternrecht zu entziehen, denn immerhin geht es um das Kindswohl oder würde man da in UA auf verlorenem Posten kämpfen.

Für den ein oder anderen hier stellt sich diese Frage bestimmt, auch, wegen dem schwierigen Thema Elternrecht nach Scheidung.

Man kann was tun, aber hier ist die Mutter diejenige, die den Vater anzeigen muss, weil er aufgrund seiner Trunksucht nicht in der Lage ist das Kind zu versorgen. Im Grunde passiert da nichts, solange die Mutter keine Scheidung durchgezogen hat und der Mann amtlich aus der Wohnung entfernt wurde. Sind eigentlich drei Verfahren 1. Die Scheidung (Trunksucht) 2. Forderung der Alimente für das Kind beim Gericht 3. Entzug des Wohnrechtes in der gemeinsam bewohnten Wohnung aufgrund der Trunksucht nach bereits erfolgter Scheidung und Nichtzahlung der Alimente, jetzt Aberkennung des Elternrechtes für den betroffenen Vater. Achtung das Elternrecht gilt auch für die Eltern des Vaters, das wird oft übersehen und nicht erkannt. So geschieht es sehr häufig, dass die Eltern eines Trinkers oder einer Trinkerin das Elternrecht an deren Stelle übertragen bekommen, wenn sie dazu in der Lage sind und sich dazu bereit erklären. So manches Enkelkind ist hier der Erbe und so mancher Vater oder Mutter wurden enterbt aufgrund ihrer
Trunksucht etc. usw. usf..
Danke Oldtrotter

@Marco: Ja, das ist sicher ein interessantes und wenig beleuchtetes Thema und besser als "Welche PV könnt Ihr empfehlen"

Danke auch an Oldtrotter, das brachte mich auf zwei weitere Fragen. 1. Desinteresse an den Kindern, fehlende Alimente und/oder phys. Gewalt müssen ja auch bei manchen Fällen herhalten und gehen eben nicht immer mit Trunksucht einher. Dann kann es auch passieren, dass der Betreffende einen Job hat, diesen auch ordentlich macht und sogar in der Firma angesehen ist. Wie stehen da die Karten?

2. Weiterhin ist es doch auch möglich, dass ein oder beide Elternteile mit den Kindern einfach überfordert sind, psychisch also nicht in der Lage sind, den Kindern ein angemessenes Zuhause zu bieten. Wenn in so einem Falle die Großeltern das Elternrecht übertragen bekommen, hätten sie dann ein Recht auf finanzielle Unterstützung, also eine Art Alimente seitens der leiblichen Eltern?

Herr Mayer: Nochmals vielen Dank mit dem Tipp betreffs инспектор по делам несовершеннолетних. Ich habe dem betreffenden Vater nun einen kurzen Brief geschrieben und ihm ein Ultimatum gestellt, seine Familienangelegenheiten in Ordnung zu bringen und unmissverständlich damit gedroht, diesen Inspektor einzuschalten. Das scheint gewirkt zu haben. Nun, schauen wir mal, was da noch kommt.

LG,
Jens

Leider haben wir überall auf der Welt die gleiche Auffassung, dass eben in bestimmten Kreisen so etwas nicht möglich sein kann, weil es dort nicht sein darf!
Trotzdem kommt es vor und dieses gar nicht so selten, kommt aber selten an die Öffentlichkeit, weil der Kreis der Betroffenen irgendwie nicht zu den erwarteten niedrigeren Gesellschaftsschichten gehört.
Ich erinnere einfach mal an die Pastoren, Richter, Ärzte, Polizisten usw. usf.. Die Politiker und andere angeblich hochstehende Personen im Staatsdienst oder bei den Streitkräften sowie der Industrie, dem Handel und den Banken sind da auch nicht vor gefeit. Überall wird gesoffen, auf den Ehepartner oder die Kinder eingeschlagen, nur weil selbst diese Personen in den eigenen vier Wänden keine Kontrolle mehr über sich und ihr Tun mehr haben. Diese Personen haben überhaupt kein Unrechtsbewusstsein und beim Einschreiten wirst Du dermassen behindert und anschliessend noch disziplinarisch zur Sau gemacht, es ist schwer mit diesen speziellen Kreisen umzugehen und ihnen etwas nachzuweisen, denn hier gilt die Superregel an erster Stelle: "Pack schlägt sich, Pack verträgt sich" Wenn man dann 30 Jahre später eine Zeitung aufschlägt oder einen Fernseher einschaltet, dann sieht man Erwachsene, die sich plötzlich outen als Geschädigte obwohl sie es vorher trotz eindeutiger Beweise stets bestritten haben! Was soll man tun? Ich würde mir im Zweifelsfall wieder die Finger verbrennen, denn mir haben es mal Kinder gedankt, wenn auch erst nach Jahren und als sie schon erwachsen waren. Irgendwann geht jeder Krug zu Bruch, wenn man nicht sorgfältig mit ihn umgeht!
Danke Oldtrotter

Guten Morgen,

das finde ich wirklich superJens!
Endlich mal jemand der nicht nur labbert sondern handelt!!!
Respekt!!!!!
Vielleicht wird Dir jemand komisch kommen / nach dem Motto "Was mischt der sich ein?? Und dann ist er sogar noch Ausländer"!!!
Aber es ist gut das sich jemand einmischt. Nicht nur mit guten Ratschlägen sondern mit Aktionen.
Es werden viel zu oft die Augen verschlossen. "Geht mich nichts an..." usw.
Meine moralische Unterstützung hast Du jedenfalls - wenn's auchl leider wenig hilft!
Gruss aus Cherkassy

Marcus

Danke Herr Mayer, der Hinweis auf den Kum bzw Kuma ist sehr wichtig (Pate bzw Patin). Sie spielen in den ukrainischen Familien eine nicht zu übersehende Rolle. Mancher wäre gut beraten, wenn er hier Mitstreiter bei einem Vorhaben in Sachen Sorge und Schutz für Kinder gewinnen könnte. Auch ich teile die Meinung von den Skeptikern, die grössere Schäden auf die Betroffenen zukommen sehen, aber mein Verstand und meine Erziehung sagen mir eindeutig, hier muss ich mich einsetzen notfalls auch längere Zeit unter Hinnahme von persönlichen Nachteilen. Schwierig ist es aber immer dann, wenn die eigenen Partner darunter leiden müssen, weil man sich mal wieder irgendwo zu intensiv eingesetzt hat. Es gibt da aber keinen Mittelweg, die Entscheidung kann nur für die Kinder oder gegen die Kinder getroffen werden. Da hat Umwasgehts ganz eindeutig einen Standpunkt bezogen, vielleicht auf den ersten Blick ohne grosse Überlegungen, aber auf alle Fälle entschlossen und dieses fällt uns Älteren schwerer. Ich komme persönlich zu der Überzeugung, wenn im vorliegenden Fall der Vorgang eröffnet wird, dann darf er nicht mehr vom Tisch gezogen werden, dann muss er durchgezogen werden, denn sonst wird dieses eine endlose Geschichte, nicht nur für die Kinder sondern auch für die Angehörigen. Klare Regeln im Umgang miteinander sind gefordert zu Gunsten der minderjährigen Kinder! Danke Oldtrotter