Wie geht es weiter auch ohne Heirat?

  • Hallo,
    ich bin neu hier und möchte erst einmal den Forumsbetreibern ein großes Kompliment machen, hier findet man wirklich jede Menge Informationen zu sehr vielen Fragestellungen.


    Nun zu mir. Ich bin 52, nach einer fast zwanzigjährigen Ehe in Deutschland mit anschließendem 3-jährigen Rosenkrieg der übelsten Sorte bis zur Scheidung hatte ich eigentlich mit festen Beziehungen abgeschlossen. Im letzten Jahr habe ich mich dann aus einer Schnapslaune bei einer Dating-Seite angemeldet und (neben den üblichen Scamversuchen) eine Wahnsinnsfrau in Dnipropetrovsk kennengelernt. Sie ist 44, geschieden und hat eine 8-jährige Tochter. Sie hat zwei Studienabschlüsse (Elektrotechnik u. Ökonomie) und verdient mit ca. 15.000 UAH mtl. wohl für ukrainische Verhältnisse nicht schlecht. Wir sind dann sehr schnell von der Datingseite zur Kommunikation per Mail und dann auch zu Skype übergegangen. Leider kann ich kein Russisch oder Ukrainisch, sie hatte zwar Deutsch in der Schule aber wenig Praxis, deshalb lief und läuft die Kommunikation im wesentlichen in Englisch.


    Ich hatte dann sehr schnell das Gefühl, dass wir auf einer Wellenlänge liegen. Also bin ich im letzten Oktober für ein verlängertes Wochenende nach DNK geflogen, um sie persönlich kennenzulernen. Und mein Gefühl hat sich voll bestätigt. Ich habe natürlich im Hotel übernachtet, aber wir hatten tolle Tage zusammen. Im Januar hat sie mich dann hier in Deutschland besucht, ihr Arbeitgeber arbeitet mit Kunden in D zusammen und darüber konnte sie gleich ein Multivisum bekommen. Im März haben wir einen wunderschönen Urlaub auf den Kanaren zusammen verbracht, vor drei Wochen war sie noch einmal hier und Anfang August machen wir zusammen mit ihrer Tochter "Familienurlaub" in Odessa.


    Doch jetzt zu meinen Fragen. Ich merke mehr und mehr, dass ich auf Dauer nicht nur eine Fernbeziehung, sondern mit dieser Frau auch zusammen leben möchte. Aber ich scheue als "gebranntes Kind" eine nochmalige Eheschließung, zumindest vor einer Phase des Zusammenlebens. Gibt es aus eurer Sicht eine Möglichkeit für eine wilde Ehe?


    In D ginge es wohl nur über ein Arbeitsvisum. Das dürfte schwierig werden. Blue Card scheitert wahrscheinlich an den Deutschkenntnissen. Kann man da tricksen? Ich könnte eventuell mit meinem Chef reden. Ich habe die Idee, dass wir einen Teil meines Gehaltes bis zur Grenze für die Blue Card auf die Frau umpolen. Ich würde dann halt nur noch einen "Hungerlohn" bekommen. Funktioniert das oder wird da noch kontrolliert, ob die Frau auch tatsächlich da arbeitet?
    Könnte sie ihre Tochter auch bei einem Arbeitsvisum /Blue Card mitbringen?
    Wie stopft man das Loch bei der Altersversorgung der Frau, ihr bleiben dann ja nur noch rund 20 Jahre bis zur Rente? Die private Altersversorgung ist ja zur Zeit auch nicht so der Bringer.
    Wie sind eure Erfahrungen mit den Kindern eurer Frauen in D? Die Kleine kann ja zur Zeit kein Deutsch.


    Als Alternative bliebe die Übersiedlung von mir in die UA. Da wäre zunächst das Problem der fehlenden Sprachkenntnis, okay das kann man lernen. Arbeiten könnte ich unter der Voraussetzung einer ordentlichen Internetanbindung auch von dort aus für meinen bisherigen Arbeitgeber, dann halt als Freelancer in reduziertem Umfang. Man kommt dann alle 4-6 Wochen für ein paar Tage nach D, das würde funktionieren. Verdienst wäre sicherlich geringer, aber mit rd. 3.500 EUR und dem dortigen Gehalt meiner Frau sollten wir über die Runden kommen. Hauptproblem aus meiner Sicht dürfte die Aufenthaltserlaubnis sein, bekommt man die in UA als Deutscher überhaupt ohne Heirat? Darf man als Ausländer dort eine Immobilie erwerben?


    Im Voraus schon mal vielen Dank für eure Antworten, vielleicht habt ihr ja auch noch andere Ideen.


    P.S. Sorry, wenn es etwas lang geworden ist.

  • Sie hat zwei Studienabschlüsse (Elektrotechnik u. Ökonomie) und verdient mit ca. 15.000 UAH mtl. wohl für ukrainische Verhältnisse nicht schlecht


    Das ist extrem gut. Kannst Du in DE mit einem Gehalt über 10000 Euro vergleichen. Unsere Haushälterin verdient mal gerade gut 10% davon.


    Gibt es aus eurer Sicht eine Möglichkeit für eine wilde Ehe?


    Absolut, nur wohl nicht in DE. Z.B. Belgien ist dort sehr liberal. Suche einfach mal nach "cohabitation belgium".
    Ansonsten kommt jedes Drittland in Frage, wo sie einfach eine Aufenthaltsgenehmigung bekommt. Z.B. Bulgarien. Aber nutzt eine Aufenthaltsgenehmigung für sie ohne Arbeitsgenehmigung?


    Blue Card scheitert wahrscheinlich an den Deutschkenntnissen


    Deutschkenntnisse sind keine Voraussetzung:
    Blaue Karte EU
    Nur den Daueraufenthalt gibt es mit Deutschkenntnissen, aber die können in DE erworben werden.


    Könnte sie ihre Tochter auch bei einem Arbeitsvisum /Blue Card mitbringen?


    Problemlos.


    Wie stopft man das Loch bei der Altersversorgung der Frau, ihr bleiben dann ja nur noch rund 20 Jahre bis zur Rente?


    Realistischerweise darfst Du dafür arbeiten.
    Wie die Rente /den Lebensabend der Ehefrau absichern?


    Wie sind eure Erfahrungen mit den Kindern eurer Frauen in D?


    Kinder in dem Alter integrieren sich für gewöhnlich problemlos. Ein Schuljahr muss wiederholt werden.


    Verdienst wäre sicherlich geringer, aber mit rd. 3.500 EUR und dem dortigen Gehalt meiner Frau sollten wir über die Runden kommen.


    Soviel gebe selbst ich Verschwender nicht aus.


    Hauptproblem aus meiner Sicht dürfte die Aufenthaltserlaubnis sein, bekommt man die in UA als Deutscher überhaupt ohne Heirat?


    Warum hast Du Angst vor der Heirat? Ehegattenunterhalt gibt es in UA nicht. Den Zugewinnausgleich kann man durch notariellen Vertrag ausschließen.


    Darf man als Ausländer dort eine Immobilie erwerben?


    Bei reinen Wohnimmobilien gibt es keine Probleme.


    Gruß
    Siggi

  • Die Bluecard hat einen Nachteil. Das Jahreseinkommen muss knapp unter 40.000 Euro liegen.
    Da wäre wohl die Ehescheidung billiger, wenns schief geht...:))
    Ausserdem muss sie ausreisen, wenn die Sache in den ersten Jahren in die Brüche geht und die eheliche Lebensgemeinschaft nicht mehr besteht.
    Der Rosenkrieg kann dann aus der Ukraine fortgesetzt werden.
    Wie Siggi schrieb sind Sprachkentnisse zur Bluecard nicht nötig.
    Aber ob das mit Bluecard überhaupt klappt steht in den Sternen und ist keinesfalls sicher.
    Ehrlich gesagt, ich denke das einzig pragmatische ist Heirat...

  • Verdienst wäre sicherlich geringer


    Ein Frage zu dem Thema: Warum?


    Ich stelle meinen Kunden keine anderen Beträge in Rechnungen, ob ich nun in UA/RU oder DE verweile. Den Kunden interessiert es auch nicht. Die Qualität meiner Arbeit ist ortsunabhängig. Dafür haben wir einen Stundensatz vereinbart. Ich habe nicht eingesehen, wieso ich diesen mit meiner Auswanderung reduzieren sollte. Es kam auch nie eine Frage in dieser Richtung.


    Gruß
    Siggi, der sich über Auftragsmangel nicht beklagen kann, eher im Gegenteil

  • Hallo Siggi,


    vielen Dank für deine Antworten. An die Variante anderes EU-Land hatte ich noch nicht gedacht, ich dachte es gäbe die gleichen hirnrissigen Regelungen im gesamten Schengen-Raum. Wäre aber auch nur die ultima ratio.
    Angst vor der Heirat ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck, bei der Frau könnte ich mir sogar eine Ehe vorstellen. Ich hätte nur gerne vor der Eheschliessung eine Phase des Zusammenlebens unter "real-life-Bedingungen". Sie ist eine tolle und selbstbewusste Frau, die ihr Leben unter den dortigen, deutlich schwierigeren, Bedingungen im Griff hat. Vielleicht kann ich es so erklären, sie ist emanzipiert, aber nicht feministisch (wie viele Frauen hier), sondern trotzdem feminin. Eine Frau auf Augenhöhe, ohne gleich ein verkappter Mann zu sein. Das fasziniert mich an unserer Beziehung.
    Aber wie fühlt sich es für sie an, wenn sie wegen mir ihre Heimat verlässt, alles aufgibt und sich hier zumindest für eine mehr oder weniger lange Zeit in einem gewissen Abhängigkeitsverhältnis zu mir befindet. Ich stelle mir das sehr schwierig vor und es könnte schon eine grosse Belastung für die Beziehung sein, vielleicht sogar zum Scheitern führen. Dann wäre es ohne Trauschein für beide Seiten einfacher. Natürlich kann man einen Ehevertrag machen, aber das Grundproblem bleibt bestehen.
    Vielleicht muss ich wirklich die Variante meines Umzugs in die UA mal zu Ende denken, wäre eventuell die einfachere Alternative.Aber ohne Heirat mit einer Ukrainerin gibt es auch keine Aufenthaltserlaubnis?

  • Aber ohne Heirat mit einer Ukrainerin gibt es auch keine Aufenthaltserlaubnis?


    Als Investor (finanzielle Aktivität) nach UA gehen - ich glaube es sind 100.000 €, damit verbunden ist dann einen Aufenthaltsgenehmigung, ist aber auch gerade nicht so prickelnd (siehe allgemeine Lage im Land),..und in der Abwägung des Aufwandes und des Risikos auch keine empfehlenswerte Lösung.
    Die Idee mit einem temporären Aufenthalt in Ua ist bestimmt die einfachste und kostengünstigste (du kannst doch bis 90/180 Tage dort sein, wenn du es mit deinem Beruf vereinbaren kannst, darüber hinaus gibt es auch Möglichkeiten der Verlängerung, ...mit deiner Firma vielleicht so eine Art Sabbatical aushandeln.
    Ansonsten ist deine Reflektion - wie es deiner Lebenspartnerin in DE gehen würde - (für mich) richtig erkannt, damit sind auch jede Menge Probleme verbunden, die man aber natürlich in einer funktionierenden Partnerschaft meistern kann.

    "wer mich beleidigt, bestimme ich" K.Kinski

  • Hallo Siggi, hallo Ahrens,


    sorry, ich hatte eure neuen Antworten noch nicht gesehen. Danke dafür.


    Die Idee mit der Blue Card (Einkommensgrenze war mir bewußt) war ein "Job-sharing"-Modell. Ich arbeite weiter wie bisher, meine Freundin bekommt einen Vertrag mit einem Jahreseinkommen knapp über der Grenze und ich nur noch den Rest, also z.B. Jahreseinkommen bisher allein 150 TEUR, danach ich 100 TEUR und sie 50 TEUR. Hier war nur die Frage, ob von der Ausländerbehörde oder sonst jemandem in D geprüft wird, ob sie dann auch tatsächlich dort arbeitet.


    @ Siggi
    Natürlich würde ich aus der UA nicht für einen niedrigeren Stundensatz arbeiten, aber ich würde sicherlich weniger arbeiten als hier. Müsste mich dann ja um meine neue Familie kümmern und natürlich auch die Sprache lernen.

  • Wie schon oben von mehreren geschrieben, die Heirat bietet und vereinfacht Vieles.


    Ein Problempunkt ist immer die Krankenversicherung, wenn du deinen Wohnsitz gen Osten verschiebst, dann spielt oftmals die deutsche KK nur eine begrenzte Zeit mit. Und retour, nach Ausstieg ist ein ganz heißes Eisen.

  • @'all
    Vielen Dank für eure Antworten.
    Vielleicht mal ein vorläufiges Fazit, so wie ich es verstanden habe.
    Heirat vereinfacht vieles, dann könnten wir den Lebensmittelpunkt mehr oder weniger frei wählen (und im Zweifelsfall auch noch mal ändern). Wahrscheinlich wäre es ohne Heirat in der UA einfacher, da ich von dort aus auch noch Geld in D verdienen könnte, umgekehrt wohl eher nicht. Die nach meiner Einschätzung sehr schwierige Phase des Einlebens im neuen Land dauert aber wahrscheinlich länger als die zur Verfügung stehenden 90 oder 180 Tage, also doch wieder Heirat. Danke @egonolsen für den Hinweis mit der AE in UA als Investor, bei der derzeitigen Situation aber wohl auch nicht der Königsweg.
    Integration der Tochter in D sollte bei dem Alter noch relativ problemlos sein, die eventuelle Wiederholung eines Schuljahres wäre ja kein Beinbruch (hat mein Sohn hier auch ohne Migrationshintergrund geschafft). Die Tochter könnte problemlos mit ihrer Mutter nach D kommen.
    Bleibt noch ein Problem. Ihre Mutter. Sie lebt auch in DNK bzw. etwas außerhalb, hat dort aber keine weiteren Verwandten, da sie eigentlich Russin ist, d.h. die Verwandten mütterlicherseits leben in RU. Wenn wir uns für D als zukünftigen Lebensmittelpunkt entscheiden, haben wir wohl keine Chance, ihre Mutter auch nach D zu holen (mal ganz davon abgesehen ob diese das überhaupt wollte).
    Ganz schön kompliziert, da werde ich wohl mit meinem Schatz im Urlaub in Odessa mal die diversen Optionen und zu bedenkenden Punkte diskutieren müssen. Bisher waren wir, ohne das näher zu vertiefen bzw. in allen Facetten zu durchdenken, von einer gemeinsamen Zukunft in D ausgegangen.
    Naja, das macht für mich ja auch ein bißchen den Reiz einer Beziehung mit einer Ukrainerin aus. Man muss Probleme lösen, die man mit einer deutschen Frau gar nicht erst hätte.

    Einmal editiert, zuletzt von HVL64 ()

  • Soviel gebe selbst ich Verschwender nicht aus.


    Dann schnapp dir mal die Zwille vom Zander und Du wirst sehen, dass 3500€ ab dem 20. knapp werden, wenn sie sich etwas zurück hält... :whistling:

  • Ist mir neu. Seit wann und warum (auf Grund welcher Vorschrift) ist das so ?


    OK, das war etwas verkürzt. Aber wenn ein Kind ohne zumindest gute Deutschkenntnisse nach DE kommt (was i.a. in meinem Bekanntenkreis immer der Fall war), empfiehlt sich dieses Vorgehen. So kann sich das Kind auf Deutsch konzentrieren, da die anderen Inhalte größtenteils bekannt sein sollten.


    Hier war nur die Frage, ob von der Ausländerbehörde oder sonst jemandem in D geprüft wird, ob sie dann auch tatsächlich dort arbeitet.


    Scheinarbeit ist schon möglich, solange alle Abgaben bezahlt werden. Das ist bei der Lohngrößenordnung nicht ganz billig. Formal gesehen ist es Sozialversicherungsbetrug. Als Arbeitgeber würde ich mir das mindestens dreimal überlegen.


    Natürlich würde ich aus der UA nicht für einen niedrigeren Stundensatz arbeiten, aber ich würde sicherlich weniger arbeiten als hier.


    Dafür hast Du niedrigere Kosten, keine Sozialversicherung und wesentlich niedrigere Steuersätze, ggf. sogar konstante, gewinnunabhängige Steuersätze (kannst ja mal im Forum nach dem vereinfachten Besteuerungssystem suchen).


    Du wirst sehen, dass 3500€ ab dem 20. knapp werden, wenn sie sich etwas zurück hält...


    Was sie ausgibt, wäre nicht mein Problem, denn meines Wissens haftet niemand für die Schulden seiner Freundin.


    Gruß vom geizigen
    Siggi

  • meines Wissens haftet niemand für die Schulden seiner Freundin.


    Frau Justitia spricht in UA allerdings eine andere Sprache als in D. :pleasantry:


  • OK, das war etwas verkürzt. Aber wenn ein Kind ohne zumindest gute Deutschkenntnisse nach DE kommt (was i.a. in meinem Bekanntenkreis immer der Fall war), empfiehlt sich dieses Vorgehen. So kann sich das Kind auf Deutsch konzentrieren, da die anderen Inhalte größtenteils bekannt sein sollten.


    Hängt von der Lernbereitschaft und -fähigkeit des Kindes ab. Und von den schulischen Möglichkeiten in D. Kenne Beispiel eines Kindes, welches in D zunächst in eine Sonderklasse für ausl. Kinder ohne oder mit nur geringen Deutschkenntnissen kam, nach ein paar Monaten ohne Zeitverlust in die 3. Grundschulklasse überging und nach Abschluß der 4. Klasse aufs Elitegymnasium der Stadt.

  • Jetzt will ich mal nach langer Zeit von meinem "Familienurlaub" in Odessa und dem aktuellen Stand berichten. Der Urlaub war wunderschön, tolles Wetter und ein gutes Hotel. Auch mit der Tochter meiner Freundin lief es besser als erwartet, war halt mehr eine nonverbale Kommunikation. Die Zugfahrt von Dnepropetrovsk nach Odessa im "Eilzug" (brauchte dann auch nur rd. 14 Stunden für die 500 km) war ein echtes Erlebnis, bei gefühlten 40 Grad im Zug und Ansicht der Toilette (eine Benutzung habe ich mir verkniffen) bekommt man schon fast Sehnsucht nach der DB.


    Essen in den Restaurants war geschmacklich und preislich für meine Begriffe immer in Ordnung, auch die Weine (im wesentlichen aus Georgien) waren absolut trinkbar. Eine Sache hat mich allerdings in den Restaurants etwas gestört. Warum bekommt man fast immer Vorspeise und Hauptgericht zur gleichen Zeit, einmal sogar das Hauptgericht vor der Vorspeise? Ist das so üblich, damit der Tisch richtig gefüllt ist. Ich hatte mich früher immer im Urlaub über die russischen Gäste am Büffet amüsiert, wenn diese von Vorspeise bis Nachtisch alles auf einmal holen mussten, am besten auch noch auf einem Teller.


    Komisch fand ich auch die Tatsache, dass man in einigen Bars kein ukrainisches Bier, dafür aber alle möglichen Sorten an westeuropäischem und Ami-Bier bekommen hat. Hat mich ein bißchen an die Situation in der früheren DDR nach dem Mauerfall erinnert.


    Jetzt aber zum eigentlichen Thema. Ich werde meine Befürchtungen über Bord (Special thanks to Siggi) schmeissen und meine Freundin heiraten, wenn sie mich nimmt. Heiratsantrag kann ich leider erst bei unserem nächsten Treffen Anfang November machen. Sie lernt schon fleissig Deutsch, jeden Tag 1-2 Stunden (wo nehmen die Mädels nur die Energie her).


    Die notwendigen Unterlagen sind ja hier im Forum sehr gut beschrieben, am einfachsten erscheint mir daher eine Hochzeit in UA. Meine Freundin ist zu UdSSR-Zeiten in Tadschikistan geboren, in Deutschland scheint es ja dann des öfteren Probleme mit Geburtsurkunden und den Apostillen zu geben. Der Ehevertrag muss nach meinem Verständnis (Kinder aus unserer Ehe wird es nicht geben) lediglich regeln, dass wir für unsere Ehe das ukrainische Recht wählen.


    Lebensmittelpunkt wird dann zumindest vorerst in D liegen, d.h. nach Eheschließung werden wir FZF-Visum beantragen, die Sprachprüfung A1 sollte bis dahin erfolgreich absolviert sein.


    Soweit alles keine größeren Probleme, hoffe ich zumindest. Auch die FZF mit ihrer Tochter dürfte grundsätzlich kein Problem sein, muss noch keine Sprachkenntnisse nachweisen, da erst 9 J. alt. Allerdings ist es mit ihrer Tochter ein bißchen speziell. Meine Freundin hat das Mädchen adoptiert, allerdings erst nach ihrer Scheidung. Ihr Ex-Mann hat aber wohl irgendetwas unterschrieben, damit hat die Kleine einen Vaternamen bekommt. Ok, eventuell müsste er einer Ausreise der Tochter mit der Mutter nach D zustimmen. Dies dürfte kein Problem sein.
    Meine Sorge ist aber, dass eventuell bei einer FZF auch noch einmal die leiblichen Eltern der Kleinen zustimmen müssten. Nach deutschem Recht natürlich nicht, aber eventuell nach ukrainischem Recht. Hat hier eventuell jemand eine Ahnung, wie das nach einer Adoption aussieht?


    Vorab schon mal vielen Dank.

  • Die meisten Frauen möchten heiraten. In der Ukraine möchten die meisten Frauen heiraten, in Deutschland bzw. in Westeuropa sind es weniger,angesichts der Tatsache, daß in den Regionen ein anderes Konzept zur Paar- bzw. Familienbildung im Brauch sind. Dort sind partnerschaftliche Beziehungen im Umlauf, weobei die Heirat als solche eher zweitrangig ist. Also, wir betrachten dies jetzt so im Durchschnitt.


    In der Ukraine befinden sich die meisten Frauen eher in bescheideneren Verhältnissen, auch wirtschaftlich bedingt - so sich die Umstände in der Ukraine. Und angesichts dieser Tatsache sind die meisten FRauen bemüht, einen wohlhabenden Mann zu heiraten und ihm dann einen Teil seines Eigentums bei der Scheidung abzuschnappen.


    Eine Freundin von mir hat sich scheiden lassen, um endlich man ein Auto zu haben - sie hat einen neuen Hyundai i20 bei ihrem ehemaligen Gatten abgeschnappt. Hier in der Ukraine. Klar, die Frau würde sich höchstwahrscheinlich nie so ein Auto leisten können, zumindest hierzulande nicht.


    Die ehemalige Ehefrau meines Bruders hat sich scheiden lassen, nachdem mein Bruder ihr altes Haus umfassend renoviert, einen Wasserbrunnen, eine Garage auf ihrem Hof gebaut und einen Garten angelegt hatte. Er dachte, er werde doch zusammen mit seiner Ehefrau leben. Aber so ist es nicht geworden. Ohne meinen Bruder hätte die Frau das alles nie alleine geschafft.


    Aber wir reden jetzt nicht davon, daß alle Frauen überall etwas von ihrem ehemaligen Ehemann etwas bekommen. Es geht darum, inwieweit umfassend diese Tendenz ist, und wie oft rein gewerbliche Zwecke dadurch erreicht werden. In der Ukraine ist sowas deutlich öfter zu beobachten und das ist einer der Unterschiede zwischen deutschen und ukrainischen Frauen.


    Eine ehemalige Freundin von mir setzte mich auch mal unter Druck: Entweder heirate ich sie oder wir gehen unsere eigenen Wege - ich habe das Letztere gewählt, denn ich lasse mich nicht ausnutzen!
    Ich meine, Betrug kommt richtig oft hier in der Ukraine vor! Absolute Berechnung, wo der Mann nun mal leider der Verlierer ist.


    Freunde, aufpassen!


    Übrigens, hier kann man mehr zu dem Thema lesen (nur für Android-Geräte):


    https://play.google.com/store/…mir.lehrbuchleseprobehier


    [Blockierte Grafik: https://scontent-fra3-1.xx.fbcdn.net/v/t1.0-9/15965913_213146629091441_4459187759820158993_n.jpg?oh=665c9cfa38ce9ee725ddbc10919be7b8&oe=58E0D2AC]

  • Und was denkst du, Vlad, wie es so mit den Frauen in Westeuropa aussieht in Bezug auf "Scheiden lassen" ?


    War da nicht mal was ? :
    "Wenn eine Frau nach drei Ehen keinen Porsche fährt, hat sie etwas falsch gemacht..."

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