Apartment Rechte und Pflichten

  • Hallo,


    meine Freundin hat vor kurzem ein Apartment gekauft. jetzt kommt es schon zum 3. mal vor, dass es zu einer Verstopfung in einem Abwasserrohr kommt weil irgendjemand Papier darin entsorgt.
    Jedes mal ist Ihr Apartment davon betroffen ist, d.h. Rohr verstopft, durch die Wassermenge die sich ansammelt, drückt sich Abwasser aus deren Verbindungen und läuft die Wände herunter in Ihr vermietetes Apartment.
    Arbeiter sind jetzt in Ihrem Apartment, öffnen Wände und versuchen den Schaden zu beheben.


    Wie ist da die Rechtslage? Muss sich die Hausgemeinschaft an den Kosten beteiligen? Kann ja nicht sein das sie jetzt auf all diesen Kosten sitzen bleibt oder doch?


    Viele Grüße
    Mike

  • Tja, das ist landestypischer Kram mit dem man hier als Immobilieneigentümer rechnen muss.
    Wenn das nachgewiesen werden kann aus welcher Wohnung das kommt, bzw. wo die Löcher in den Röhren sind, oder was überlaufen lässt, dann muss derjenige das bezahlen.
    Aber bei der ukr. Zivilprozessordnung kann das Jahre dauern, bis man da verwertbare Ergebnisse hat....:)))
    Also bevor da ein Urteil ergeht, muss vollkommen ausgeschlossen und sicher sein, dass keine Rechte von irgendwem verletzt wurden.
    Dann wird wegen jedem Kram vertagt usw. Am Ende kann das dann in der Regel noch apelliert werden.
    Also da sollte man sich auf 20+ Gerichtstermie und jahrelange Prozesse einstellen. Ob das jemals zu einem Ende kommt ist auch nicht gesagt wenn die Gegenseie halbwegs was im Kopf hat oder einen normalen Anwalt.
    Also sowas gehört zu den unschönen Dingen hier. Sowas würd ich nach Möglichkeit vermeiden.
    Ausserdem reagieren die anderen Parteien im Haus auf sowas häufig allergisch und irrational. Häufig keiner normalen Konversation mehr zugänglich.

  • Sorry, dass ich schon wieder antworte, bei solchen Dingen kann ich mich aber sehr schwer zurück halten...
    Wenn es ein Haus in kommunalem Besitz, gibt es bestimmt so eine Art Hausmeister. Der schaut sich in der Regel so einen Schaden an und organisiert die Reparatur. Man könnte ihn sicher fragen, ob die Hausgemeinschaft oder der Schek (Жек) für so was aufkommt, oder sich zumindest beteiligt. Der Hausmeister kann auch für eine ganze Reihe an Häusern zuständig sein, das heißt, er hat seinen Sitz eventuell in einem anderen der umliegenden Häuser.

  • Jedes mal ist Ihr Apartment davon betroffen ist, d.h. Rohr verstopft


    Sowas würd ich nach Möglichkeit vermeiden.


    ...in dem man keine Wohnung (im Altbau) unten kauft :whistling:
    - gerade die Kanalisation/Versorgungsleitungen ebenso werden in UA "stiefmütterlich" ...behandelt "ist ja nicht meine", -so meine Einschätzung, vor Immo Erwerb sollte es zu den zu klärenden Punkten gehören (Dimensionen, Zustand/Wartung, Zuständigkeiten/Havarien)

    "wer mich beleidigt, bestimme ich" K.Kinski

  • Wir hatten einen ähnlichen Wasserschaden in einem Lemberger Mehrfamilienhaus, Baujahr 1928. Der pensionierte Offizier obendrüber fährt in den Urlaub und dreht seine Hauptwasserzufuhr nicht ab. Mittlerer Rohrbruch hinter dem Ventil mit Wasserschaden an Tiffanydecke und Küche. Übliches Protokoll über die Hausverwaltung und dann wochenlanges Hin und Her mit dem bockigen Obendrüber wegen 55.000 UAH Reparaturkosten. Dann ab zum Rechtsanwalt, der schlägt eine gütliche Einigung vor und wir eruieren auf ukrainische Weise mal die luftigen Einkommensverhältnisse der Gegenseite. Der riecht den Braten, wird gesprächsbereit und will alles auf dem kleinen Dienstweg klären. Eine günstige Firma hatte er auch an der Hand und inzwischen ist alles für wesentlich weniger instandgesetzt. Alle sind´s zufrieden, nur die Prämie und den Sinn einer Haftpflicht- und Hausratversicherung*** hat er immer noch nicht geschluckt..


    -> https://uniqa.ua/ua/private/ho…t/pokupka_vidpovidalnist/ (Haftpflichtversicherung bis 300.000 UAH)
    -> https://uniqa.ua/ua/private/home/kvartira/ (Hausratversicherung bis 150.000 UAH und mehr..)

  • Sorry, dass ich schon wieder antworte, bei solchen Dingen kann ich mich aber sehr schwer zurück halten...
    Wenn es ein Haus in kommunalem Besitz, gibt es bestimmt so eine Art Hausmeister. Der schaut sich in der Regel so einen Schaden an und organisiert die Reparatur. Man könnte ihn sicher fragen, ob die Hausgemeinschaft oder der Schek (Жек) für so was aufkommt, oder sich zumindest beteiligt. Der Hausmeister kann auch für eine ganze Reihe an Häusern zuständig sein, das heißt, er hat seinen Sitz eventuell in einem anderen der umliegenden Häuser.


    Das kaputte Rohr ist ja nicht das Problem in der Regel. Normalerweise ist es ja so, das durch den Wasserschaden eine oder mehrere Wohnungen durch das Wasser ruiniert wurden. Alsp Decken, Tapeten, Putz, Möbel, Teppiche usw. Dann sehen Wohnungen hier von innen machmal derart luxeriös aus, was man gar nicht glaubt, des es sowas in irgendwelchen Stalinkas gibt. Na und das kann schnell in die zehntausende oder mehr gehen. Das ist so ähnlich, als wenn Du mit Deiner Standartversicherung einem Ferrari in die Kiste fährst und das gerade Mal für den Spiegel reicht, was die Versicherung nun blechen muss.
    Wenn man Pech hatte. Also das kann wirklich massivsten Ärger geben, wenn man das zu vertreten hat, oder die Anderen das glauben.

  • Einen Schek gibt es nicht dafür aber eine art Hausmeister, zu den Kosten und wer die trägt äußert sich irgendwie niemand. Es sieht wohl so aus, das die Reparatur vom Haus übernommen wird, aber den Schaden den meine Freundin hat, darauf bleibt sie wohl sitzen. Mietausfall, Schränke kaputt, Küche schrott, alles riecht nach Fäkalien. Ich sehe das ja eher als Herausforderung und denke mir, ist alles ersetzbar und auch wieder zu erneuern, aber momentan ist sie am Boden zerstört. Ärgerlich wie es in der Ukraine gehandhabt wird.


    Danke für eure Auskunft.

  • Es gibt auch in der Ukraine eine Art von Hausratversicherung oder Gebäudeversicherung, wie eigentlich für alles, nur kommt in UA keiner auf den Gedanken monatlich oder jährlich dafür etwas zu bezahlen.

  • Wir hatten einen ähnlichen Wasserschaden in einem Lemberger Mehrfamilienhaus, Baujahr 1928. Der pensionierte Offizier obendrüber fährt in den Urlaub und dreht seine Hauptwasserzufuhr nicht ab. Mittlerer Rohrbruch hinter dem Ventil mit Wasserschaden an Tiffanydecke und Küche. Übliches Protokoll über die Hausverwaltung und dann wochenlanges Hin und Her mit dem bockigen Obendrüber wegen 55.000 UAH Reparaturkosten. Dann ab zum Rechtsanwalt, der schlägt eine gütliche Einigung vor und wir eruieren auf ukrainische Weise mal die luftigen Einkommensverhältnisse der Gegenseite. Der riecht den Braten, wird gesprächsbereit und will alles auf dem kleinen Dienstweg klären. Eine günstige Firma hatte er auch an der Hand und inzwischen ist alles für wesentlich weniger instandgesetzt. Alle sind´s zufrieden, nur die Prämie und den Sinn einer Haftpflicht- und Hausratversicherung*** hat er immer noch nicht geschluckt..


    -> https://uniqa.ua/ua/private/ho…t/pokupka_vidpovidalnist/ (Haftpflichtversicherung bis 300.000 UAH)
    -> https://uniqa.ua/ua/private/home/kvartira/ (Hausratversicherung bis 150.000 UAH und mehr..)


    Danke für die Links, trägt die Hausratversicherung auch die Schäden wenn Sie selbst nicht darin wohnt? Das kostet ja fast nichts, sie hat das ja immer so abgetan als würde das alles nichts bringen in der Ukraine......

  • Das ist die alte Leier, weil man zu faul ist, alles zu dokumentieren und Rechnungen aufzubewahren. Das ist auch so was unbekanntes in UA, wenn man überhaupt eine Rechnung bekommt für Reparaturen oder Möbelkauf...ich habe meiner Frau im ersten Jahr nach dem Autokauf eine Vollkaskoversicherung bezahlt, prompt ist sie über einen Bordstein gefahren und die Felge war hin. Wir zur Versicherung, der Schaden wurde dokumentiert, alles bezahlt worden, inkl. älterer Lackschäden. War halt ein wenig Arbeit...

  • @Mike72, normalerweise leistet die Haftpflicht des Gebäudes, wenn der Schadensort in den Hausmedien liegt. Da aber hier schon herausgefunden wurde, daß irgendein Dussel obendrüber die Leitungen grob fahrlässig verstopft hat, muss man den identifizieren und zur Zahlung bringen. Beides dürfte ebenso schwierig sein, wie die sicher notwendige Strangsanierung bei mehrheitlich klammen Besitzern vielleicht noch mit Subsidien. Somit dürfte sich das Problem erst dann auflösen, wenn der letzte sozialistische Mieter abgelebt ist und die Kinder die Wohnungen an potente Neubesitzer verkaufen. Da der nächste Schaden aber oft schon hinter der Ecke lauert, habe ich die 2 Verweise zu meinen ukrainischen Kollegen eingestellt.


    KURZANTWORT: die Haftpflicht schützt nur Deine Gute, die Hausrat gilt für den Inhalt der Wohnung. Spreche bitte mit https://uniqa.ua/ direkt, da ich für Sachgeschäft in der Ukraine keine Betriebszulassung habe.

  • Kommt mir so bekannt vor.... Meine Schwiegermutter und meine Frau haben eine Wohnung Paterre. Ist auch gut so, die Mama ist gehbehindert.
    Nur werfen irgendwelche Vollidioten Katzenstreu, Damenbinden und keine Ahnung was noch, ins Klo. Leitungen dann zu und bestialischer Gestank, manchmal kommt es in der Badewanne hoch, aber eher selten, es stinkt aus dem Keller.
    Schaden an Wänden oder so ist noch nicht entstanden.
    Meine Frau geht dann zu irgend einer Art Bauhof, auf dem museale Pumpwagen herumstehen, die kennen sie da schon, es gibt immer gut Trinkgeld, dann rücken die eigentlich immer recht schnell aus und pusten die Rohre frei.
    Manchmal sogar 2 mal am Tag.


    Ist ein ukrainisches Standardproblem,
    wir waren mal in Berdiansk und haben eine Ferienwohnung nicht genommen, weil es im Treppenhaus wie in einem Plumpsklo stank.

  • Zu den Zeiten, als diese Häuser gebaut wurden, gab es noch nicht so viel zu essen, dass man mal eben nen Zweipfünder in die Keramik legen konnte.
    Für damalige Verhältnisse war der Rohrquerschnitt völlig in Ordnung. :popcorn:

  • Das sind meistens alte Gussrohre.
    Lange haltbar, und Schalldämmend und Feuerfest.
    Aber die wachsen zu.
    Die Oberfläche im Rohr ist zu Rau.
    Vielleicht sogar noch schlecht ausgeführt mit dem Material was vorhanden war, und dann der Sanierungsstau.
    Eigentlich ein ganz normales Problem, welches in Deutschland auch auftritt.

  • Wobei die Gußrohre den Vorteil bieten, daß es dort doch mehrere Zugangsklappen/Luken gibt. Nicht wirklich angenehm im Problemfall, aber man kommt ran - an das Problem.


    (zumindest hier so, 1968/9 in der UDSSR gebaut)

  • Es gibt gegen Guss überhaupt nichts einzuwenden.
    Außer das Gewicht bei der Verarbeitung.
    Aber irgendwann muss halt alles mal Saniert werden.
    Vielleicht mal eine Geschäftsidee in der Ukraine. Inliner in die alten Gussrohre einziehen, ohne Totalsanierung.
    Wohnblöcke die es nötig haben gibts wahrscheinlich genug

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