Brauche Hilfe nach Autounfall in der Ukraine

  • Hallo,


    ich bin Marco und "neu" hier im Forum. Ich lese schon seid ca. einem Jahr intensive die Beiträge, da ich dieses Jahr das erstmal in die Ukraine gefahren bin. Vorerst möchte ich dem Forum ein große Dankeschön :thumbup: aussprechen, da es mir für die Vorbereitung der Reise sehr geholfen hat und ich immer heißer auf die Ukraine wurde.


    Ich bin Ende Juli zusammen mit meiner russischen Freundin in die Ukraine gestartet. Um unabhängig zu sein und möglichst viel zu sehen sind wir mit meinem Auto gefahren. Die Reise war Super, sie ging über Odessa, große Teile der Krim, Kiew und schlussendlich war Lemberg unsere ungewollte Endhaltestelle. Mir hat es die Ukraine sehr schwer angetan, sowohl vom Land als auch von der Bevölkerung. Falls ich mal dazu komme, würde ich hier gerne einen Reisebericht schreiben.


    Leider hatte unsere Reise eine Schattenseite. Nach 5000km unfallfreier Fahrt wurden wir auf unserer Heimfahrt (40km vor der Pl/Ua-Grenze) in einen Unfall verwickelt. Auf der Landstraße bog ein Auto aus dem Gegenverkehr vor uns links ein. Ich hatte keine Chance auszuweichen bzw. abzubremsen. Zum Glück ist keinem was passiert, nur mein Auto (Toyota Avensis BJ 2001) liegt nun mit Totalschaden in der Ukraine (kurz hinter Lemberg). Die Ukrainerin welche den Unfall verursachte, hat wie ich das Verstanden habe (ich kann kein Russisch bzw. in dem Fall Ukrainisch) ihre Schuld zugegeben. Der Sachverhalt wurde vor Ort sehr träge von der DAI geklärt und die Unfallverursacherin händigte mir ihren Versicherungsschein aus. Der Vorfall ist jetzt schon 2 Wochen her.


    Nun zu meinen Fragen:
    1. Welche Chancen habe ich von der ukrainischen Autoversicherung was zurück zu bekommen?
    2. Welche Ansprüche kann ich geltend machen und wie verhalte ich mich?
    3. Kann ich mein Auto mit Totalschaden in der Ukraine verkaufen (zum Ausschlachten)?
    4. Wenn ja, wie gehe ich am besten vor bzw. wo kann ich dies tun (z.b. ebay.ua?) ?


    Ich danke schonmal für eure Hilfe und Tipps!


    MFG
    Gecko985

  • Besser Du hättest Dir gleich vor Ort einen Rechtsanwalt genommen-aber das ist ja nun zu spät! Ich würde mich sofort in einer ADAC Geschäftsstelle rechtlich beraten lassen-die haben damit Erfahrung und können dir auch einen passenden RA empfehlen-ohne den wird es wohl schwierig da eine zufriedenstellende Abwicklung zu erreichen.
    Das Auto auf jeden Fall erstmal behalten-auch da wird der RA Dir eine Empfehlung geben können. Es kann gut sein das der Pkw bei Totalschaden in den Besitz der Versicherung übergeht . . . .


    Ohne RA wird das nix!


    Gruß


    Martini

  • Nach dem Unfall stand ich erstmal unter Schock und klares denken war da nicht so meine Stärke.


    Ich bin beim ACV angemeldet und habe dort die telefonische Rechtsberatung in Anspruch genommen, leider kannte sich dort keiner mit dem Ukrainischen Recht aus und sie konnten mir auch keinen vermitteln. Ich habe eine ukrainische Freundin eingeschaltet, welche Jura studiert hat, aber ihre Antwort dazu steht noch aus.
    Komme ich wirklich nur über einen RA an Geld? Das Auto ist laut DAT-Schwacke noch knapp 3000 € wert.


    Kuhtreiber: Hast du selber schon Erfahrung damit gemacht?


    Gecko985

  • Leider habe ich selber schon schlechte Erfahrungen machen dürfen-allerdings nicht Ukraine sondern Polen-das war auch ein langwieriges Drama!
    Hast Du nochmal in Ruhe beim ACV nachgefragt?


    Erstmal froh und glücklich sein das es keinen Personenschaden gegeben hat! :beer:


    Gruß


    Martini

  • Ich wünsche Dir, dass Du Dein Geld in naher Zukunft wiedersiehst. Ob die Versicherung an einen nicht Residenten freiwillig bezahlt, kann ich nur hoffen, aber nicht so recht glauben.


    Ich hoffe, Du hast eine Bescheinigung darüber, dass das Auto ein Totalschaden war. Wenn das Auto auf Dauer in UA verweilt, dann hast Du dieses in die Ukraine eingeführt. Unfreiwillig zwar, aber das ändert nichts daran, dass dann Einfuhrabgaben fällig werden können, die den Wagenwert deutlich übersteigen. Das halte ich im Moment für die größte Bedrohung. (So etwas wurde mir vor mehreren Jahren von einem Touristen berichtet. Die deutsche Vollkasko Versicherung hatte damals diese Einfuhrabgaben erstattet.)


    Ich habe glücklicherweise keine eigene Erfahrung in diesen Dingen und kenne auch niemanden, der in den jüngster Zeit damit zu kämpfen hatte.


    Gruß
    Siggi

  • Meinst du mit Einfuhrabgaben die Verzollung (irgendwas mit ca. 2-5 € pro ccm, oder)? Wenn ja sollte eigentlich mein Automobilclub dafür aufkommen.
    Bekomm ich da irgendwann ein Schreiben, oder tritt dies erst auf wenn ich das Auto in der Ukraine verscherbeln möchte?


    Bei der Ausreise hat der Zoll nichts von irgendwelchen Abgaben erzählt.


    Werd mich wahrscheinlich doch nochmal nach einem RA umschauen!

  • Ampel schaltet auf Rot, ich bremse und ein polnischer Ford Focus schob mich einen Meter weiter und drückte das Hinterteil meines Nissan Primera P 10, zm Zeitpunkt 14 Jahre alt 15 cm ein.
    Pole eindeutig schuld, wurde gleich abgestraft und ihm mitgeteiltm dass er 6 Punkte bekommen würde.
    Polnische Versicherung hat mit die Papiere zum Ausfüllen geschickt, nach 14 Tagen kam der polnische Gutachter und nach Abrechnung wirtschaftlicher Totalschaden bekam ich nach 3 Monaten 750 Euro auf mein deutsches Konto überwiesen.


    Was lehrte mich das ? Meinen versicherungsgeber (DEVK) beauftragt, zusätzlich Auslandsschadenschutz abzuschließen.


    Auslandsschadenschutz


    Am besten Rest des Autos über ADAC, andere Automobilclubs oder Schutzbrief nach D verbringen lassen. Sehr große Hoffnung habe ich nicht, dass Du da an Deine Geldvorstellungen kommst.
    Wie ist eine Instandsetzung in der Ukraine ? Die Jungs da haben wirklich goldene Hände.


    Diviner

    quod licet iovi non licet bovi

  • Meinst du mit Einfuhrabgaben die Verzollung (irgendwas mit ca. 2-5 € pro ccm, oder)? Wenn ja sollte eigentlich mein Automobilclub dafür aufkommen.
    Bekomm ich da irgendwann ein Schreiben, oder tritt dies erst auf wenn ich das Auto in der Ukraine verscherbeln möchte?


    Bei der Ausreise hat der Zoll nichts von irgendwelchen Abgaben erzählt.


    Werd mich wahrscheinlich doch nochmal nach einem RA umschauen!


    ... praktisch wohl kaum. Sicherheitshalber könntest Du Dir einen neuen Paß besorgen, denn am Einreisestempel kann man erkennen, daß Du mal per Pkw eingereist bist.


    Daß der Zoll Dir ein Schreibenn schickt, ist beliebig unwahrscheinlich. Höchstens dann, wenn es zu Geichtsverhandlung etc. kommt und es entsprechend hoch aufgehängt wird.


    Könntest Dir allerdings nach Absprache mit RA (aus UA) eine Verschrottungsbescheinigung besorgen, um das Risiko weiter zu minimieren.

  • Am besten Rest des Autos über ADAC, andere Automobilclubs oder Schutzbrief nach D verbringen lassen. Sehr große Hoffnung habe ich nicht, dass Du da an Deine Geldvorstellungen kommst.
    Wie ist eine Instandsetzung in der Ukraine ? Die Jungs da haben wirklich goldene Hände.

    Guten Morgen,


    wie schon erwähnt hat das Auto einen wirtschaftlichen Totalschaden, komplette Front verzogen, Motorraum eingedrückt, Airbags auf etc.. Eine Reperatur würde den Wert des Wagens bei weitem übertreigen. Deshalb zahlt mein Automobilclub keinen Rücktransport und diesen auf die eigene Kappe zu nehmen, find ich unsinnig.
    Meine Geldvorstellungen hingegen sind schon rapide gesunken, ich hoffe nur kein Minus zu erzielen. Das alles geht momentan nur dank genug Rücklagen.


    jimknopf: Wozu brauch ich einen neuen Pass? Um die Sache mit der Einreise per Auto zu vertuschen? Was bringt mir das?


    Ich habe gleich nach dem Unfall eine Ukrainerin kontaktiert, welche Jura in D. studiert hat. Sie hilft mir momentan über die Sprachhürde und hat Kontakte zu ukrainischen RAs. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.


    Für weitere Tipps zur vorgehensweise bin ich euch sehr dankbar!


    MFG
    Gecko985

  • Was lehrte mich das ? Meinen versicherungsgeber (DEVK) beauftragt, zusätzlich Auslandsschadenschutz abzuschließen.


    Hallo,


    bin auch neu hier und habe bereits ein wenig mitgelesen.
    Aber zum Thema, welche Ausland-Schadenschutzversicherung gilt denn in der Ukraine oder besser welche Versicherung bietet denn eine in der Ukraine gültige Ausland-Schadenschutzversicerung an?
    Bisher habe ich immer nur was von EU-weiter Gültigkeit gelesen. Falls jemand andere Informationen hat, bitte melden.


    Danke firefighter

  • Meine Versicherung(Wiener Städtische) definiert den Schutzbereich mit dem geographischen Europa und da ist die Ukraine dabei. Für Rußland ist eine teure Zusatzversicherung notwendig/möglich. Auch für den Teil der eindeutig in Europa liegt.

  • So jetzt sind schon wieder ein paar Wochen rum und so richtig vorran gekommen bin ich noch nicht.


    Solchen Sachen werden laut Rechtsanwalt in der Ukraine immer vor Gericht verhandelt. Dort muss ich bzw. der RA der Versicherung den Unfallhergang nachweisen. Leider habe ich bisher noch kein auskräftiges Schreiben von der Polizei erhalten. (nur Protokolle, wo drauf steht es ist ein Unfall mit Fahrzeugschaden passiert).
    Der Rechtsantwalt in der Ukraine macht mir nicht so richtig Hoffnungen auf einen Erfolg. Er meinte zu uns sogar, dass die Versicherung die Sache noch drehen könnte und irgendwelche Zeugen ran holt die das alles ganz anders gesehen haben.
    Eigentlich ging ich von einer klaren Beweislage aus. Wozu haben die überhaupt ne Versicherung, wenn dann eh alles verdreht wird. X(


    Nun stellt sich mir die Frage investiere ich mehre hundert Euro in den Anwalt, mit der Hoffnung doch noch gut aus der Sache raus zu kommen, oder schreibe ich alles ab. Ich weiss, dass ich sowas nur selber entscheiden kann, aber da fehlen mir einfach die Erfahrungen.


    Vllt findet sich doch noch wer, der schonmal was ähnliches in der Ukraine erlebt hat.


    Gecko

  • Wozu haben die überhaupt ne Versicherung, wenn dann eh alles verdreht wird. X(


    Wozu haben die überhaupt eine Regierung ;-)))


    LG Ivanhoe

    Laotse soll gesagt haben: Alle Dinge haben drei Seiten, eine Seite, die du siehst, eine Seite die ich sehe, und eine Seite, die wir beide nicht sehen.

  • Wozu haben die überhaupt ne Versicherung, wenn dann eh alles verdreht wird


    Das ist Pflicht, aber erst seit ein paar Jahren. Einige behaupten, damit die Versicherungsgesellschaften etwas verdienen können. Die Deckungssumme der Haftpflicht ist für europäische Maßstäbe lächerlich. Das reicht noch niemals um einen Mittelklassewagen zu ersetzen.


    Gruß
    Siggi

  • Die Deckungssumme der Haftpflicht ist für europäische Maßstäbe lächerlich. Das reicht noch niemals um einen Mittelklassewagen zu ersetzen.


    Umso wichtiger wäre ja eine Ausland-Schadenschutz-Versicherung. Nicht zu verwechseln mit einer Kfz-Haftpflicht- oder Kasko-Versicherung.


    Das schreibt z.B die HUK dazu:


    Daher nochmal meine Frage: Gibt es eine in der Ukraine gültige Ausland-Schadenschutz-Versicherung?


    Danke firefighter

  • Daher nochmal meine Frage: Gibt es eine in der Ukraine gültige Ausland-Schadenschutz-Versicherung?


    Das wirst Du wohl nur in Erfahrung bringen wenn Du Dir selber die Mühe machst und alle in Frage kommenden Versicherungen zum Thema abzuleuchtest. Ich mach Dir aber wenig Hoffnung, da die meisten Versicherer die auf dem deutschen Markt agieren, die Ukraine versicherungstechnisch einfach nicht zu Europa zählen. (Traurig , aber wahr) Daher wirst Du wahrscheinlich überall die gleichen Einschränkungen in den Bedingungen lesen, wie in den von Dir zitierten Bedingungen der HUK Coburg.


    Die einzige Möglichkeit sich ausreichend abzusichern ist dann halt die Vollkasko, da diese bei vielen Anbietern wirklich Versicherungsschutz in Europa mit seinen geographischen Grenzen bietet. Aber da muss dann auch jeder für sich entscheiden ob es sich Kosten/Nutzen technisch gesehen, lohnt oder nicht.

  • Das ist Pflicht, aber erst seit ein paar Jahren. Einige behaupten, damit die Versicherungsgesellschaften etwas verdienen können. Die Deckungssumme der Haftpflicht ist für europäische Maßstäbe lächerlich. Das reicht noch niemals um einen Mittelklassewagen zu ersetzen.

    Ich habe mal was gelesen das es bei Fahrzeugschäden maximal 3500€ und bei Personenschäden maximal 7600€ sind. (Quelle: Advocat24)

  • Ich habe mal was gelesen das es bei Fahrzeugschäden maximal 3500€ und bei Personenschäden maximal 7600€ sind. (Quelle: Advocat24)


    Das wundert mich nicht. Da die Versicherung nur ca. 20 Euro pro Jahr kostet, währen wohl höhere Haftungssummen gar nicht finanzierbar. 20 Euro ist natürlich wenig für jemanden, der einen neuen Lexus fährt, aber für den Großvater mit seinem 30 jährigen Lada ist das schon ein Thema. Insofern kann ich verstehen, warum der Gesetzgeber nicht höhere Haftungssummen vorschreibt.


    Gruß
    Siggi

  • Das macht ja irgendwie auch sinn, dass ein altes Fahrzeug nicht so gut versichert werden muss. Aber irgendwie kommt man so doch auch nie auf einen Grünen Zweig.

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