Termineinholung Besuchsvisum erst in 11 Wochen möglich?

In der Hauptreisezeit sind längere Wartezeiten nicht unüblich. Von 11 Wochen hatte ich noch nicht gehört, jedoch von 8 Wochen schon.

Der einzige andere Weg, der mir einfallen würde: Das Visum eines anderen Staates besorgen.

Gruß
Siggi

Hallo,

seit die Visaabteilung, inklusive Terminvergabe bei der Botschaft, teilweise an eine Tochtergesellschaft eines indischen Reisebüros (VFS) privatisiert wurde sind derzeit 3 Monate Wartezeit völlig normal.
Du kannst die Termine auch nach wie vor direkt und persönlich bei der Botschaft einholen.
Dies geht aber meines Wissens nach nur 1-2 Mal pro Woche, zu bestimmten Zeiten. Telefonisch oder per Mail ist das direkt bei der Botschaft nicht mehr möglich.
Der Interviewtermin liegt aber keinesfalls vor dem Termin bei VFS.
Man kann diese Termine für 800-1000 Grn aber auch vor der Niederlassung von VFS oder in diversen Reisebüros käuflich erwerben.

Das sehe ich persönlich als eine weitere Schikane der Botschaft an und ist natürlich wieder eine Maßnahme um das Erlangen eines Visums zu erschweren!

Aber ein gutes Geschäft für Schwarzmarkthändler! :smoker:

Gruß

Martini

Ich hatte am Wochenende einen Termin für meine Bekannte eingeholt - und im ersten Moment war ich geschockt, als ich sah, dass ich erst im August einen Termin bekommen habe ....

dann aber war ich eigentlich froh darüber, denn ich möchte gerne meine Bekannte Ende Oktober nach Deutschland holen - und so habe ich ja genug Zeit von Mitte August bis Ende Oktober.

Zitat von Gogolowitz

Irgendwie typisch Ukraine: mit Geld öffnen sich selbst die Türen ausländischer Botschaften.

Ukrainer stehen hier erst am Ende der Kette. Mit der Privatisierung von Staatsaufgaben und Übertragung derselben an eine Indisches Monopolunternehmen hat die Ukraine nichts zu tun.
Das kommt einem zwar irgendwie wie eine sattsam bekannte Mischung aus Korruption und Schlamperei vor, zeigt aber dass an sowas auch deutsche Behörden beteiligt sind.
In diesem Fall ist das Konkret das Werk von bekannten Mitarbeitern der Visastelle in Kiew, welche dieser Firma den Zuschlag bei der damaligen Ausschreibung gegeben haben, obwohl bessere und für Antragsteller günstigere Angebote deutscher Firmen vorlagen....
Der eigendliche Skandal ist aber, dass das Seitens der Botschaft nicht sofort abgestellt wird.

Anstatt dauernd mit dem Finger auf andere Länder zu zeigen, sollte man sich im Aussenministerium lieber mal an die eigene Nase fassen.

Zitat von Gogolowitz

seit einiger Zeit hat die deutsche Botschaft in Kiew auf ein elektronisches Reservierungssystem für die Vergabe von Interviewterminen bzgl. Visaerteilung umgestellt. Heute haben wir versucht einen Termin für die Erteilung eines Besuchervisums zu erhalten (vorher die Gebühr überwiesen etc.) und festgestellt dass der nächste Interviewtermin erst in knapp 11 (!) Wochen nämlich in der zweiten Augustwoche möglich ist.

Das Problem hatten wir letztes Jahr auch. Wir waren etwas spät mit unserer Sommer Planung und hatten dann die früheste Terminmöglichkeit am Ende vom geplanten Urlaub. Wir haben dann die Agentur VipVisa in Kiew mit einer Termineinholung beauftragt. Hat 150 Euro gekostet, 3 Tage nach Zahlungseingang hatten wir den Termin, noch mal 3 Tage später lag das Visum auf dem Tisch.

So kann man den Terminstau etwas umgehen.

Gruß

Redrider

Zitat von Ahrens

Anstatt dauernd mit dem Finger auf andere Länder zu zeigen, sollte man sich im Aussenministerium lieber mal an die eigene Nase fassen.

... einen Fall dokumentieren (evtl. mit verstecktem Recorder) und an das Auswärtige Amt schicken. Mit dem Vorbehalt der Weitergabe an die Presse.

Zitat von jimknopf

... einen Fall dokumentieren (evtl. mit verstecktem Recorder) und an das Auswärtige Amt schicken

Werden den Besuchern am Eingang nicht alle technischen Geräte, insbesondere die Handys abgenommen? (Angeblich wg. der Gefahr eines terroristischen Anschlags).

Gruß
Siggi

Zitat von Siggi

Werden den Besuchern am Eingang nicht alle technischen Geräte, insbesondere die Handys abgenommen? (Angeblich wg. der Gefahr eines terroristischen Anschlags).

Das hat wohl eher den Sinn, zu verhindern, dass die teilweise skandalös- bis lächerlichen Gesprächsinhalte mit Botschaftsmitarbeitern nach Aussen dringen und womöglich an die Presse weitergeleitet werden.
Mit Terrorismus hat das wohl nur vordergründig zu tun....

Zitat von Siggi

Werden den Besuchern am Eingang nicht alle technischen Geräte, insbesondere die Handys abgenommen? (Angeblich wg. der Gefahr eines terroristischen Anschlags).

Zitat Ahrens:
>Man kann diese Termine für 800-1000 Grn aber auch vor der Niederlassung von VFS oder in diversen Reisebüros käuflich erwerben. <

Der Skandal ist doch die "kostenpflichtige, bevorzugte kurzfristige Terminvergabe innerhalb weniger Tage" durch die VFS, welche zu dokumentieren wäre. Und die haben keine Scanner.

Zitat von jimknopf

Der Skandal ist doch die "kostenpflichtige, bevorzugte kurzfristige Terminvergabe innerhalb weniger Tage" durch die VFS, welche zu dokumentieren wäre. Und die haben keine Scanner.

Der Skandal ist hier die Existenz von VFS überhaupt.

Durch die Zwischenschaltung dieser sagen wir mal vorsichtig, undurchsichtigen Organisation, hat sich zuerst einmal die Visabearbeitung von 2 Tagen auf 4-6 Tage erhöht (C-Visa, Vielreisende).
Früher war nur die Visagebühr von 35.- Euro fällig. Heute fallen neben der Visagebühr auch noch 25.- Euro Bearbeitungsgebühr an. Das heisst das Visum hat sich für den Antragsteller um fast das Doppelte verteuert.
Ebenso sieht das mit der Terminvergabe für die Vorsprache bei der Botschaft aus.(bei C-Visa, kein Vielreisenden Verfahren) Früher war diese Terminreservierung ganz einfach bei der Botschaft möglich. (Telefoniosch, Persönlich oder per Email) Seitdem die Botschaft mit VFS zusammenarbeitet müssen zunächst in bestimmten Bankfilialen 50.- Grn eingezahlt werden.
Das ist nur persönlich möglich. Danach wird das Callcenter von VFS angerufen und vereinbart einen Termin. Man muss also zusätzlich zur Bank und Geld einzahlen erst dann erhält man den Termin. Es wird also für den Antragsteller, welcher nun auch Kunde genannt wird, ein höherer Aufwand verlangt für den er also noch zusätzlich neben der Visagebühr 5.- Euro zahlen muss, damit er in die Botschaft vorgelassen wird um einen Antrag zu stellen. Gerade für ältere, unerfahrene Antragsteller ist das ganze nicht so einfach.
Früher erhielt man Termine in wenigen Tagen bis maximal 3 Wochen. Seit der Mitwirkung von VFS hat sich das Visaverfahren also eindeutig verkompliziert, verteuert und vor allem verlängert.
Man sollte auch noch in Rechnung stellen, wie ein solches Verfahren dem Ansehen unseres Landes und seiner Behörden schadet.

Auf den Punkt gebracht dauert das Visaverfahren mithilfe von VFS nun doppelt so Lange, kostet folgerichtig auch das Doppelte und stinkt förmlich nach Korruption.
Objektiv hat das ganze nur für VFS gigantische Vorteile. Für alle anderen ist die Einschaltung von VFS mit erheblichen Nachteilen verbunden.

Wenn man sich jetzt noch die Ausschreibung, welche zur Vergabe grosser Teile der Aufgaben der Visaabteilung an VFS geführt hat ansieht, macht dies das gesamte Bild dieses absurden Theaters erst verständlich.

ahrens, hast du dich an der ausschreibung beteiligt?

Klar !!

Soweit das überhaupt möglich war.
Die Terminvergabe wurde z.B. beim 2. Mal sogar freihändig vergeben, ob wohl das alleine schon Einnahmen von 200-300 Tsd. Euro einbringen dürfte.....

Meine Freundin hat genau das gleiche Problem. Sie will mich am 5. September besuchen kommen, aber den frühesten Termin für den Antrag, den sie gekriegt hat, war der 25. Oktober. Sie ist gerade in Kiew und war auch bei dieser Agentur VipVisa. Aber die haben ihr gesagt, dass sie ihr nur hätten helfen können, wenn sie nicht schon alle nötigen Dokumente besorgt hätte. Die Logik erschließt sich mir nicht - die können doch die gleiche Kohle nehmen und müssen weniger tun, wo ist das Problem? Aber ich kenne mich nicht aus mit sowas. Wir wollen doch nur einen verdammten zeitnahen Termin, alles andere soll doch normal laufen.

Ich bin gebürtiger Deutscher und fühle mich mies bei solchen Geschichten, aber offensichtlich läuft es oft so. Gibt's noch irgendeine andere Adresse, an die sich meine Freundin wenden könnte, um rechtzeitigen einen Termin zur Antragstellung zu kriegen? Ich frage das ungern, aber es frisst mich auf, dass ich nichts tun kann und alles meiner Freundin überlassen muss. Zumal sie sich einen Tag frei nehmen musste von ihrem Job um nach Kiew zu fahren und ich hab das Gefühl, dass es am Ende des Tages umsonst gewesen sein wird ...

Liebe Grüße,
Philipp

Hallo,

das ganze ist tatsächlich etwas paradox.
100 % garantieren kann das keine Firma, dh. einmal funktioniert das, ein anderes mal wieder nicht....
Wenn euch dieses Reisebüro also einmal einen früheren Termin gebucht hat, heisst das noch lange nicht, dass das auch ein 2. Mal klappt.
Tatsächlich läuft das jetzt bei dieser Firma gerade nicht mehr, weil der dieser Firma bekannte Mitarbeiter bei VFS, oder der Botschaft Urlaub hat, oder rausgeflogen ist...
Auch gibt es dort meistens unendlich viele Zwischenhändler, wenn einer in der Kette fehlt oder Krank ist, gibt es für dieses Reisebüro keine Termine mehr..
Deshalb habt Ihr so eine seltsame Antwort bekommen, mit irgendwelchen Dokumenten hat das nichts zu tun...

Diese Firmen, welche sich mit sowas beschäftigen, findet man im Internet.
Fast alle Reise- und Übersetzungsbüros in der Nähe von Schengenbotschaften beschäftigen sich mit sowas.
Auch in anderen grösseren Städten mit VFS-Filialen sollte das klappen.
Also einfach hingehen oder anrufen, fragen ob Sie das gerade machen, Geld zahlen und in 1-2 Tagen hast Du den Termin.

Deine Freundin kann das besser als Du.
Also lass Sie das lieber selbst machen. Ist eigendlich nichts schweres....

Grüsse,

Peter.