Mit dem Fahrrad durch die Ukraine

  • Ich möchte mit dem Fahrrad durch die Ukraine Transit fahren und dachte an diese Route: http://bikeroutetoaster.com/Course.aspx?course=528550


    Gibt es in der Ukraine auch Kraftfahrtstraßen wie in Deutschland, wo es verboten ist, mit dem Fahrrad zu fahren - ist meine geplante Route überall für Fahrrad erlaubt ?


    Und weiß jemand, ob der geplante Grenzübergang von Polen zur Ukraine mit dem Fahrrad benutzt werden darf ? Habe mal gehört, nicht alle Grenzübergänge sind für Fahrrad erlaubt.


    Mit Quartier direkt an der Strecke sieht es vermutlich schlecht aus ? Wollte in 4 Tagen durch sein, da bleibt nicht viel Zeit für die Suche nach Übernachtungsmöglichkeit.


    Gruß Leonardi

  • Hallo Leonardi,


    also erstmal Hut ab vor deinem Vorhaben ! Ich bin 12 Jahre Semi-professionell Rennrad gefahren und auch in vielen europäischen Ländern per Bike gewesen.
    Aber die Krim währe mir (obwohl topografisch etwas herausfordernd) echt zu krass. Vielleicht ist es in anderen Landesteilen anders ?! Aber das glaub ich nicht.
    Die Fahrweise der Ukrainer ist alles andere als rücksichtsvoll und von Radwegen mal ganz zu schweigen.
    Vielleicht auf sehr gut ausgesuchten Nebenstrecken, aber das Strassennetz ist oftmals auch nicht dem in D. zu vergleichen.
    Selbst der Grenzübertritt dürfte ein Problem sein da du kein Nummernschild hast und dein "Fahrzeug" eine Registrierung benötigt.
    Zudem solltest du russisch sprechen und auch kyrillische Buchstaben entziffern können, sonst wird das ein absoluter Horrortrip :)


    Aber vielleicht gibt es hier ja Leute die das nicht so kritisch sehen :)
    Ich wünsche dir auf jeden Fall ein erfolgreiches Gelingen deiner Mosntertour !


    Gruss
    Michael

  • Aruba: die M-Straßen sind oft gleichzeitig als E-Straßen (Internationale Straßen) gekennzeichnet, sehe ich. Darf man dort auch mit dem Fahrrad fahren ? Sieht Autobahnähnlich aus mit abgegrenzten Mittelstreifen.


    Grenzübergang 40-Hrebenne wäre es, danke. Fahrrad Registrierung, muss man dafür bezahlen ?


    Michel: Bei meinem Link der Route, bei Zusammenfassung klicken, das Höhenprofil meiner Route ist auf der Krim gerade flach. Insofern verstehe ich nicht was Du mit topografisch etwas herausfordern meinst. Ja Rennradfahrer können sich mit mir nicht vergleichen. Fahre 50Km/h Schnitt über eine Stunde und 600Km am Stück unter 20 Stunden mit meinem Velomobil. Muss aber möglichst flach sein und guter Straßenbelag, vielleicht ist ja die Ukraine das Traumland für Velomobile ;) .


    Es gibt mehrere Seiten von Radlern durch die Ukraine, leider ist bei keinem, die gefahrene Route zu sehen. Dieser hier, hat vermutlich oft nicht asphaltierte kleine Straßen benutzt, wenn man die Fotos anschaut: http://www.morche-fuerth.de/swm-tour/mikolaiv.htm


    Gruß Leonardi

  • nun die geringe Bauhöhe deines Brenners und die fehlende Bekanntheit dieses Vehicles machen es nun nicht einfacher sich in der Ukraine zu bewegen.
    Reist du etwa allein oder hast du noch einen Mitstreiter ? Ich hätte viel zu sehr Angst das mein Rad abhanden kommen würde wenn ich bei Pausen versuche im Laden Nahrung aufzunehmen :)
    Zudem Ich finde das sehr sehr optimistisch gerechnet mit deinen 600 km am Tag. Auch wenn ich mir die Bilder deines Links anschaue und die Strassen betrachte, so kann ich mir nicht vorstellen 600 km am Tag durch zustehen.
    Aber mit so einem futuristischem Rad wirst du bestimmt in jedem Dorf zum Tagesgespräch und brauchst dir bei der ukrainischen Gastfreundlichkeit keine Gedanken über ein Hotel machen :)


    Aber ich schließe mich meinem Vorredner an und freue mich über einen Reisebericht !!!!



    Gruss
    Michael

  • Ich habe schon Radfahrer (sowohl Tourenfahrer wie auch "Lokals") auf den autobahnähnlich ausgebauten E-Straßen (ich meine die Strecke zwischen Rivne und Kiew, die du eh nicht fahren willst) fahren sehen. Ich dachte mir nur: die müssen verdammt mutig bis lebensmüde sein. Mit einem Velomobil würde ich es dort wirklich auf gar keinen Fall versuchen.


    Abgesehen davon sind die M/E Strecken manchmal tatsächlich zweispurig und baulich getrennt (dann wirst du mit 110 km/h überholt) häufig auch nur einspurig ohne bauliche Trennung (dann wirst du mit 90 km/h überholt). Der Zustand des Seitenstreifens schwankt von nicht existent bis schlecht - um deinen anvisierten Schnitt zu schaffen, müsstest du wohl hauptsächlich dort fahren, wo auch der normale Verkehr ist. Ich würde mich das nicht trauen. Dann lieber "Nebenstraßen" auf denen auch die Einheimischen wegen der vielen Schlaglöcher langsam fahren ;).

  • Zuerst war es nur ein Fahrrad und inzwischen ein Velomobil. Ich glaube ja fast Du willst uns hier einen Bären aufbinden. Das Ding wird spätestens nach den Schlaglöchern in Lemberg schrottreif sein. Bei einer Panne kriegst Du sowieso keine Ersatzteile. Und dann...?


    Mit dem Fahrrad kann man Schlaglöchern und Autos ausweichen. Im Velomobil lässt sich die Strasse vor Dir ja kaum überblicken. Und vom erstbesten Geländewagen oder Bus wirst Du platt gefahren. Ukrainer steuern bei freier Strasse schon mal gerne zur Mitte hin gerichtet. Gerade in Kurven wird da kein Mensch mit einer fahrenden Flunder rechnen...

  • Ich reise allein, das Rad kann eigentlich nicht abhanden kommen, da habe ich überhaupt keine Angst. Ich nehme ich die Nahrung während der Fahrt auf und das Ding ist gar nicht so einfach zu fahren, wie man es sich vielleicht vorstellt. Ich hatte geschrieben, das ich durch die Ukraine 1360Km/4Tage=350Km pro Tag fahren möchte, was etwa täglich 10 Stunden Fahrt entsprechen würde.


    MAP: Deine Befürchtungen habe ich auch. In Deutschland fahre ich auch auf Bundesstraßen und fühle mich da sehr sicher, auch wenn mal ein Auto mit 110 Km/h vorbeifährt. Ich meide allerdings Strecken wo alle wie verrückt fahren. Meistens fahren die Autos 80 Km/h und wenn ich da 60 auf dem Tacho habe, sind das bei den Autos schon 66Km/h - die überwiegende Zahl der Autos auf meinen gewählten Strecken sehe ich deshalb nur sehr langsam rankommen und vorbei fahren. Sieht so ahnlich aus wie bei dem, nur das man mal eine Vorstellung hat: http://www.youtube.com/watch?v=FXxvQtYKeNc


    Weiß allerdings nicht, ob es auf meiner geplanten Route auch so ist oder ob da überwiegend Ukrainer fahren, die betrunken sind. Das wäre schön zu wissen, weil das Straßennetz nicht so verzweigt wie in Deutschland ist und man dann nicht mal eben auf eine Nebenstrecke ausweichen kann. Das ist genau mein Problem, jemanden zu finden, der die Strecke kennt und mit den Augen eines Velonauten sieht. Wenn ich das vorher mit dem PKW erkunden würde, wüsste ich es - das scheint mir aber zu aufwendig.


    @christinaskas: ein Velomobil ist ein Fahrrad. Durch Schlaglöcher fahre ich auch langsam, wie ein Auto, hat genau so Stoßdämpfer wie ein Auto, wie kommst Du darauf, das es dann schrottreif ist ?


    Gruß Leonardi

  • @christinaskas: ein Velomobil ist ein Fahrrad. Durch Schlaglöcher fahre ich auch langsam, wie ein Auto, hat genau so Stoßdämpfer wie ein Auto, wie kommst Du darauf, das es dann schrottreif ist ?

    Da kann ich nur sagen - lass Dich überraschen. :phatgrin: Spätestens wenn Du die großen Hauptverkehrsstrassen mal verlassen solltest und eine originale ukrainische Landstraße befährst, wirst Du die oben stehende Bemerkung verstanden haben. Es geht hier nicht um vereinzelt mal auftretende Schlaglöcher, sondern um hundertprozentige Schlaglochpisten. Diese sind zum Ende des Winters bekanntlich besonders zahlreich und werden dann so nach und nach wieder "instandbesetzt". Die Mehrheit der Ukraineerfahrenen würde diese Form von "Remont" aber wohl eher als Flickschusterei bezeichnen.

  • Ich will Dich trösten, auf der Strecke fahren überwiegend Ukrainer, ein paar Russen, Weissrussen, Polen und hin und wieder einzelne Resteuropäer einschliesslich der Deutschen.


    Wenn Du selber die Strecke in der Ukraine mit dem Auto erkunden tust, dann wirst Du sehr schnell feststellen, die Ukrainer sind nüchtern, sie müssen nur einen sogenannten Slalom hinlegen, weil der besondere Strassenzustand immer wieder die Kunst des "Schlangenlinienkurses" fordert.


    Vorgestern rauschte auch eine Gruppe Radfahrer mit Tourenrädern durch Smila in Richtung Cherkassy, waren alles Rentner und Rentnerinnen, aufgrund der Räder, Ausrüstung, Bekleidung und Helme und kleinen Fähnchen tippe ich auf Westeuropäer, ein Begleitfahrzeug konnte ich nicht entdecken!


    Noch ein Hinweis, seit ein paar Tagen gilt auch das "Rechtsfahrgebot" in der Ukraine, also aufpassen, sie fahren Dich jetzt noch viel eher über den Haufen, Warnweste ein muss und nur bei Tageslicht! Hals und Beinbruch bei Deinem Vorhaben.


    Danke Oldtrotter

  • Leonardi, kennst Du diese Seite? www.honigdachs.com Lies vor allem auch das hier :) Ich denke, der Autor dort kann Dir bestimmt auch den ein oder anderen Tipp geben, wenn Du nett anfragst. Und er hat wohl mehr Wissen als einige der hier antwortenden Autofahrer.


    LG,
    Jens

  • Privet Leonardi, :pillepalle:


    Wenn du mit einem normalen Fahrrad fahren würdest würde ich Dir viel Spaß wünschen, das ist ein tolle Idee.
    Aber ~400Km am Tag mit so einem "Schlaffahrrad" :lol: das ist unmöglich, mal abgesehen von der Gefahr, davor wurdest Du schon gewarnt.


    Du "liegst zu flach auf der Straße, du siehst keine Schlaglöcher und von denen gibt es genug in der Ukraine
    Stell Dir vor.... Du hast Glück und erwischt nur eine einziges mit 50 Km/h und ner tiefe von 15cm, dann ist Dein RAD am POPO
    Aber ich denke mal auf dieser Strecke gibt es bestimmt 5000 !lamp!


    Vergiss diese Tour

  • Ich habe bei der gestrigen West/Ostdurchquerung des Landes drei Gruppen von Radfahrern gesehen. Alle fuhren auf einer Hauptverkehrsstraße. Die Kleidung und die Räder deuten auf einen professionellen oder zumindest semi-professionellen Hintergrund hin. Man kann also in UA schon mit dem Rad fahren, ob es an einer viel befahrenen Hauptverkehrsstraße ein Vergnügen ist, darüber kann man getrennter Meinung sein.


    Durch Schlaglöcher fahre ich auch langsam, wie ein Auto, hat genau so Stoßdämpfer wie ein Auto,


    Auch bei Autos gibt es größere Unterschiede im Fahrverhalten auf schlechten Straßen. Wenn Du eine wirklich schlechte Straße erwischt sieht es so aus:
    http://www.blogcdn.com/de.auto…erstrecker-1362034864.jpg
    Ob solche Straßenabschnitte auf Deiner Route vorhanden sind, kann Dir nur jemand beantworten, der genau Deine Strecke aktuell nach dem Winter gefahren ist. Hintergrund: Der letzte Winter war viel schlimmer als alle vorhergehenden und er hat einigen Straßen schweren Schaden zugefügt. Ich hatte gestern auf meiner Route solche schlechten Straßenabschnitte (wenn man das überhaupt noch Straße nennen will). Fahren kann ich mit dem Auto solche Strecken schon noch, nur geht die Durchschnittsgeschwindigkeit um den Faktor 2-3 in den Keller. Auch ist es sehr anstrengend. Freiwillig würde ich mir das nicht antun. Fahrradfahrer habe ich keine auf solchen schlechten Streckenabschnitten gesehen.
    Noch ein Hinweis: Die Straßen in UA werden den Sommer über renoviert. Je später Du losfährst, je besser werden die Straßen sein. Am besten also erst zum Herbst hin fahren!


    Gruß
    Siggi

  • Dir wurden hier genug warnende Tipps gegeben und das nicht
    ganz ohne Grund. Auch ich komme nicht darum dir einen Tipp aufzuschwatzen. Ich
    trau dir das sichere handhaben deines Vehikels auf den Straßen (Schlaglochpisten)
    der Ukraine, auch die Sorge um deinen Besitz und dein Leben voll und ganz zu.
    Doch plane für die Strecke mindestens 2 Tage mehr ein. Du gehst zu hoch ran mit
    deinem Etappenziel. Ich brauche mit meinem Wohnmobile von der Grenze bis
    Sewastopol volle 4 Tage und muss keine Unterkunft suchen, kenne die Strecke u.s.w.. Du wirst sicherlich oft aufgehalten, die Geschwindigkeit
    von ca. 50 km wirst du kaum halten können (Schlagloch, Polizei, richtigen Weg
    suchen, Einkaufen…….). Traurig finde ich nur, dass du dir keine Zeit für das
    Land und Leute nimmst. Ich würde mich freuen wenn du diese Tour unternimmst und
    uns hier Bericht erstattest.

    Gute Fahrt und viel viel Spaß!

  • Ja Rennradfahrer können sich mit mir nicht vergleichen. Fahre 50Km/h Schnitt über eine Stunde und 600Km am Stück unter 20 Stunden mit meinem Velomobil. Muss aber möglichst flach sein und guter Straßenbelag, vielleicht ist ja die Ukraine das Traumland für Velomobile .


    Aber nicht für deine Route. Bin Anfang/Mitte Januar deine Route ab Uman in entgegengesetzter Richtung bis zur Grenze gefahren. Einerseits ist der Straßenzustand für deutsche Ärsche und ihr filigranes Fortbewegungsmittel nicht geeignet, andererseits weiß ich nicht wie du dich orientierst. Also ich finde die Stadtumgehungen leichter aus der Erinnerung, als mein Navi, und auf der Route würde ich die die Städte meiden.


    Kurz, ich würde anders fahren. Ideal für Velodingsbumsfahrer wäre Chelm - Lyuboml über die Grenze und so auf der M-07 bis Kiew, dort auf die M-03 bis Reshetylivka um dann auf der P-52 bei Dnipropetrovsk auf die M-08 bzw. E 105 bis zur Krim zu trampeln. Zwischen Reshetylivka und Dnepropetrovsk gibt es ein paar Kilometer die grad gerichtet werden - aber nach paar hundert Kilometern kann man auch mal 5 Kilometer schieben. :rofl: Bin grad vor 5 Tagen diese Strecke zurück gefahren Straßen gehen schön kerzengerade und sind schön zu fahren. Ging echt wie Butter.


    Gruß Herr Mayer, der dringendst empfiehlt die Beleuchtung zu übertreiben

    • Wir müssen einräumen, dass der Mensch mit allen seinen hohen Eigenschaften noch immer in seinem Körper den unauslöschlichen Stempel seines niederen Ursprungs trägt.
    • Charles Darwin

  • :ironie_sign: :rofl:


    Nun ja, aber nur ein bisschen. Eher Mitleid - bei uns in der Südukraine sind lauter Kanäle zur Bewässerung der Landwirtschaft. Auf den parallel verlaufenden Versorgungstraßen kann man die schönsten Radtouren machen. Und der arme Kerl will in einem Affenzahn in einer getunten Bockwurscht durchs Land flitzen? Aber wo will er überhaupt hin?


    Gruß Herr Mayer, der lieber im Boot die Donau runter schippern würde und dann den Dnjepr wieder hoch

    • Wir müssen einräumen, dass der Mensch mit allen seinen hohen Eigenschaften noch immer in seinem Körper den unauslöschlichen Stempel seines niederen Ursprungs trägt.
    • Charles Darwin
  • Und der arme Kerl will in einem Affenzahn in einer getunten Bockwurscht durchs Land flitzen?


    Ich hab auch gedacht das wenn man mit dem Fahrrad durch ein Land fährt eher die Landschaft entdecken möchte und nicht so schnell wie möglich von A nach B kommen.
    Da hätte er in der Ua wirklich die Gelegenheit mit dem "Velodingsbums" etwas vom Land und den Leuten kennenzulernen.
    Aber das möchte er anscheinend gar nicht, warum tut man sich so einen Streß dann an? Wann ich keine Zeit hab dann nehme ich das Flugzeug!

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