Gibt es hier jemanden, der erfolgreich unternehmerisch in UA taetig ist???

  • Privet,


    mich wuerde interessieren, ob es hier im Forum jemanden gibt, der aktiv und erfolgreich ein Business in der Ukraine betreibt oder
    eventuell auch "mit" der Ukraine. Das Thema Sofwareentwicklung und was dazugehoert interessiert mich nicht so sehr. Ich kann mir schon
    vorstellen, dass es hier die eine oder andere Moeglichkeit gibt.


    Hintergrund der Frage ist der, dass ich seit Mai hier in UA taetig bin. Mein Job ist Beratung. Ist aber eigentlich nicht wichtig.
    Es geht mehr um Erfahrungen. Je laenger ich hier in UA bin, je mehr Erfahrungen ich hier sammle, desto weniger kann ich mir vorstellen,
    dass es moeglich ist hier auf serioesem Wege Geld zu verdienen.
    Jetzt ist z.B. folgendes passiert:
    Eine deutsche Firma mit Sitz bei HH hat einem ukrainischen Unternehmen eine Probebestellung (nur 10 Tonnen) fuer ein Metallprodukte erteilt.
    Warenwert ca. 12.000,- EUR.
    Preise waren ok. Qualitaet der Muster dto. Preisstellung FCA (also auf den Truck verladen). Bestelldatum war Ende August, Fertigstellung sollte bis zum
    15.9. erfolgen. Der deutsche Kunde war dann daemlich genug 100% Vorauszahlung gegen Rechnung zu akzeptieren.
    Bis zum 15.9. war rein gar nichts passiert. Die ueblichen ukrainischen "Erklaerungen" gab es aber selbstverstaendlich. Bis Anfang erste Oktoberwoche
    sollte alles fertig sein. Naja.... Anfang Oktober lag dann immerhin schon einmal der Stahl zur Verarbeitung bereit. Ich habe diesmal darauf verzichtet mir
    deren Sprueche, wieso, warum und weshalb es nicht moeglich war zu produzieren, anzuhoeren. Ist eh immer das gleiche hier.
    Ich denke immer, wenn die hier nur halb soviel quatschen wuerden und nicht soviel Zeit damit verbringen wuerden nach Gruenden zu suchen, warum etwas NICHT
    moeglich ist, dann koennte man hier vielleicht sogar was reissen.


    Nun gut! Ich habe denen gesagt, wenn ihr nicht bis zum 14.10. fertig seid, gibt es den naechsten Step. Deutsche Botschaft in Kiev, ukrainische Botschaft in Berlin,
    Strafanzeige, alle Wellen.
    Am 16.10. wurde schliesslich verladen. Der Truck sollte gem. Vereinbarung am 21.10. in HH eintreffen.
    Der Kunde erledigte allen notwendigen Papierkram inkl. ATA-Nr. zur Verzollung in FF/Oder.
    Der 21.10. kam - der Truck nicht.
    Nachfrage beim Zoll ergab, dass die Verzollung am 22.10. durchgefuehrt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war der LKW also ca. 400 km von HH entfernt.
    Der Transport wurde (auch total bescheuert) vom Kunden vorab bezahlt. 750,- EUR.
    Rueckfragen an den Spediteur wurden von diesem nicht beantwortet. Zumindest nicht wie man es unter Geschaeftspartnern erwartet. Ausser Wutanfaellen ueber da Telefon
    haben wir nicht wesentliches erfahren.
    Der Truck sei unterwegs und wir sollten nicht nochmal anrufen, nicht nochmal stoeren.
    Ein weiteres Telefonat endetete damit, dass das anrufende Maedchen echt uebelst beschimpft wurde UND im uebrigen erst abgeladen werde, wenn der (nicht)vereinbarte
    Transportpreis i.H.v. 3750,- EUR (man hoere, staune und lache) komplett bezahlt waere. Sobald der deutsche Kunde die Differenz von 3000,- ueberweisst faehrt der truck vor)))
    Das war am 23.10.
    Der Lieferant ist in "Deckung" gegangen. Einzige Aussage war - "was koennen wir denn machen? Gar nichts". Pussies!
    Immerhin hat man uns gesagt, dass der Truck sich angeblich 10 Kilometer vom Abladeort entfernt befindet.
    Am 24.10. habe ich dann dem Lieferanten und dem Spediteur per Mail in fast allen Sprachen dieser Welt mitgeteilt, dass die Polizei eingeschaltet wird, wenn der
    Truck nicht bis 12.00 Uhr beim Kunden auf dem Hof steht.
    Gleichzeitig habe ich sofort die Polizei eingeschaltet. PK 44 in HH-Wilhelmsburg (o-Ton des Beamten: "Keine Sorge, wir wissem wie wir mit Russen kommunizieren muessen").
    Der Truck wurde an diesem Tag trotzdem nicht gefunden.
    Wir haben uns dann mit dem "Transportunternehmer" auf 2500,- EUR geeinigt, die wir dem Fahrer in cash, nach Entladung, geben wuerden. Der Kerl war einverstanden.
    Abladung gestern um 8.00 am Morgen. Natuerlich war kein LKW da. Stattdessen ein Anruf der Spedition, dass dem Fahrer das Geld VOR Abladung auszuhaendigen sei.
    Auch das kein Problem. Wir sagten zu. Die Polizei bat um Nachricht falls der LKW eintreffen sollte. Sie kaemen dann sofort.
    Der Truck kam, die Polizei auch.
    Es gab noch ein wenig hin und her, in dessen Verlauf sich ein russischer Anwalt aus Duesseldorf meldete und versuchte Pfandrecht geltend zu machen. Zu diesem Zweck
    praesentierte er einen gefakten Transportvertrag, in dem die Rede von 3750,/ EUR fuer den Transport war. Auch versuchte tatsaechlich der ukrainische
    Konsul in HH sein Glueck.

    Der LKW wurde trotzdem entladen. Bei der Gelegenheit hat die Polizei festgestellt, dass 4 Reifen zu erneuern sind, 2 Scheinwerfer nicht funktionieren und die
    Zugmaschine Oel verliert. Die Maengel muessen erst behoben werden. Vorher faehrt der LKW nicht weiter.


    Ich habe mich in den letzten Wochen oft gefragt, wer hier sich hier traut in UA Business zu machen und sogar zu investieren.
    Und ich habe so bei mir gedacht, man ist entweder ueberdurchschnittlich tough oder unterdurchschnittlich intelligent, wenn man sich hier in UA engagiert.
    Es ist mein Job Verbindungen herzustellen. Aber meine Erfahrungen in 5 Monaten hier sagen mir, dass ich niemandem mit guten Gewissen ein Engagement in
    UA empfehlen kann. Ich kann nach 5 Monaten noch nicht einmal sagen was die wirklich koennen hier in UA. Worin ist man hier gut? Keine Ahnung!
    Mir bleibt UA, wenn ich hier demnaechst wieder abhaue als Land in Erinnerung, in dem es ein paar schoene Frauen und langweiliges Essen gibt.
    sorry, dass ist jetzt vielleicht ein wenig ueberspitzt ausgedrueckt aber gibt die Tendenz wieder.
    Es finden sich kaum kompetente Geschaeftspartner. Leute die wissen, wie Business geht. Leute die wissen, was serioeses Arbeiten ist.
    Innovativ sein bedeutet hier Ausreden zu finden, wieso und warum etwas nicht funktioniert.
    Qualitaet und Service - meistens Fehlanzeige.
    Kunden und Interessenten sind nur laestige Bittsteller.
    Wenig Leute, die wirklich was schaffen wollen. Fast niemand der bereit ist sich den Arsch aufzureissen.
    Niemand, der Verantwortlich sein will. Vor Verantwortung hat man hier Angst wir vor der Pest.
    Chef's, die nie zu erreichen sind. Wenn es Probleme gibt schon mal gar nicht. Immer nur die "Manager", die dann auch spaeter "in die Fresse kriegen", falls es Probleme gibt.
    Und zwar vom selben Boss der vorher immer auf "Tauchstation" war.
    Aber als das absolut negativeste Merkmal ist mir die Beratungsresitenz aufgefallen. Ein ukrainischer "Businessmen" weiss grundsaetzlich alles.
    Dem kann man nichts erzaehlen. Und an Erfahrungen ist er nicht interessiert.
    Man spricht zu Beginn einer Verhandlung - im ersten Satz - ueber Qualitaetsstandards, die "Experten" antworten mit der Frage "wie und wann bezahlt wird".))))
    Da lachen doch die Huehner!!))
    Ich sage im Brustton der Ueberzeugung, dass ich in 5 Monaten hier nur "Businessmen" getroffen habe, die null Ahnung vom Business haben.
    Auch wenn sie im Cayenne vorfahren.
    Die machen ihre Geschaefte nur auf ukrainische Art. Jemand kennt jemanden, der jemanden kennt. Alle verdienen ein bisschen und sind gluecklich.
    Oder aber ueber das 2. ukrainische Geschaeftsmodell, was Beschiss lautet. Niemand vertraut niemandem hier. Warum ist das wohl so?
    Das mag auf dem Binnenmarkt funktionieren. International laeuft es so eben nicht. Aber selbst die Mindeststandards sind hier unbekannt.
    Irgendwann habe ich hier mal in einem Thread gelesen, dass ukrainische Geschaeftsleute sehr wohl mit dem Westen geschaefte machen wollen.
    Aber auf "Augenhoehe" hiess es da. Nach 5 Monaten hier kann ich niemandem empfehlen mit den hiesigen "Spezialisten" auf Augenhoehe zu arbeiten.
    Das fuehrt zwangslaeufig zur Pleite. Der Standard ist dafuer naemlich nicht gegeben. Allerdings einen Ukrainer zu finden, dem man die Richtung vorgeben kann
    duerfte auch schwierig werden.
    Ich habe keine Ahnung!
    Zurueck zu meiner Ausgangsfrage.
    Was kann man hier machen?
    Worin sind die gut hier in UA?
    Und
    ist hier jemand aus dem Forum erfolgreich in UA taetig??
    Schoenen Abend aus Krivoj

  • Aber das ist dann eher nach dem Prinzip des Einkaufs von Know-How in UA und Verkauf im Ausland.
    Z.B. gibt es einen Ausländer hier, der eine Engineering-Firma mit über 60 Leuten betreibt, welche spez. Architektur- und Engineeringaufgaben durchführt.
    Allerdings ist er auch selber "Chef-Ingenieur", seine Angestellten kommen im Wesentlichen von hiesigen Werftbetrieben, oder von der Uni für Schiffbau.
    Dies funzt aber nur, weil er früher selber bei einer westlichen Consultingfirma im gleichen Bereich lange Zeit tätig, war, und somit eine Reihe von (pot.) Kundenkontakten mitbrachte.
    Heißt also, neben dem Geschäft selber versteht er auch sehr viel von der eigentlichen Arbeit, kann somit selber gut kontrollieren.
    Also typisches exportorientiertes Dienstleistungsgewerbe.


    Hat somit gewisse Ähnlichkeit mit der Softwareerstellung, allerdings weit weniger Konkurrenz, da sehr spezielle Aufgabenstellungen.


    Ein Problem sind natürlich verschiedene "3'rd Parties", welche regelmäßig die Hand aufhalten ...

  • Ja 08/15, ähnliches habe ich selbst erleben müssen und auch von anderen Geschäftsleuten hören müssen. Hier bescheißt jeder jeden. Das ist praktisch das 2. Einkommen zum offiziellen oder inoffiziellen Job. Wenn Du hier nicht alles selber machst oder kontrollierst, kommt das böse Erwachen mit Sicherheit. Und Verträge sind hier nur Klopapier.

  • Ich möchte die hier geschilderten Erfahrungen mal etwas relativieren.


    Da sollte ein Metallprodukt von der Ukraine nach Deutschland transportiert werden. Da es sich um Metall handelte, wird sich der Absender vermutlich in der Ostukraine befinden. Von dort nach Hamburg sind hin und zurück gute 6000 Km zurückzulegen. Da sind die aufgerufenen 750 € von vornherein als nicht kostendeckend zu betrachten. Ich sollte von hier aus, für ein Trampolin, ca. 50 Kg , von Hamburg nach Zaporrizhzhya 1300 € und mehr bezahlen. Wieviel würden da wohl 10 Tonnen, also das 200-fache Gewicht kosten? Ich tippe mal darauf, dass sich da irgendein Sachbearbeiter gehörig bei der Preisgestaltung vergaloppiert hatte, und es hätte auch einem der hiesigen Experten klar sein müssen, dass die genannten 750 € für den mindestens 6 Tage (Hin- und Rückfahrt!) dauernden Transport zu wenig sind. Ausgehend von 3000 Frachtkilometern entsprechen 750 € gerade mal 25 Cent den Kilometer. Das reicht gerade mal zum tanken ;)


    Davon abgesehen, und darüber habe ich mich auch schon gehörig geärgert, wird in der Ukraine grundsätzlich alles in letzten Moment erledigt, und auf Anfragen grundsätzlich nur so viel geantwortet, wie nur eben sinnvoll und notwendig erscheint. Nur, dass ist kein rein ukrainisches Problem, sondern auch in anderen Völkern und Staaten Bestandteil der Kultur. Hierzulande wird man diesbezüglich doch schon um einiges mehr verwöhnt. Geht man zu Behörden, gibt es einen umfassenden Laufzettel, wird eine telefonische Anfrage duchgeführt, gibt es üblicherweise eine ergiebige Antwort, Preisanfragen spiegeln in der Regel den realistischen tatsächlichen Preis wieder, usw., usw.


    Natürlich trifft man hierzulande auf relativ gut ausgebildetes Personal, welches obendrein auch aufgrund der Lohnsituation ein überdurchschnittlich hohes Interesse am Erhalt des Arbeitsplatzes hat. Das sind ja alles Umstände, welche man in anderen, weniger gut entwickelten Volkswirtschaften, nicht unbedingt vorfinden wird.

  • Hallo Andreas,


    der Produzent der Ware sass in Pavlograd. In die Tuete gesprochen sind das ca. 2300 km nach HH.
    Wenn Du tatsachlich nur 750,- EUR fuer Hin und Rueckfahrt zugrundelegen muesstest, dann brauchst du gar nicht erst
    loszufahren. Aber das Transportbusiness laeuft ein wenig anders. Und gerade das ukrainische.
    Die Ukraine ist grundsaetzlich ein Impoteur. Deshalb gibt es viel mehr Fracht aus Westeuropa zu holen, als dorthin zu liefern.
    Die Speditionen verdienen ihr Geld mit der Rueckfracht. D.h. der LKW faehrt natuerlich nicht leer zurueck.
    Ein kompletter Zug (38t) kostest in die deutschen "Hot-Spots" (Hamburg, Rhein/Ruhr) nicht mehr als 1100,- EUR.
    Muenchen, Stuttgart, Frankfurt einen hunderter mehr.
    Alles abgehend aus Dnjepro Region.
    Wenn er also nur mit 10 Tonnen faehrt, sprich mit beladenem Motorwagen, hat er ausserdem die Moeglichkeit den Haenger zu beladen.
    Das sind noch einmal 10t und noch einmal eine Frachtverguetung.
    Der Transport in umgekehrter Richtung, also nach UA, liegt dann schon bei ca. 2800,- EUR. Z.B. ab HH.
    Ein Rundlauf bringt der Spedition also ca. 4000,-. Ob das kostendeckend ist (Abschreibungen inkl.) weiss ich nicht.
    Ist aber der Standard.
    Insofern hat sich niemand verkalkuliert mit dem Angebotspreis 750,- EUR.
    Hier ging es um etwas ganz anderes!
    Gruss aus Krivoj

  • Warum regt Ihr Euch eigentlich so auf? Bei der Durchsicht meiner Unterlagen ist mir da gerade eine Firma aufgefallen, die laut eigenen Angaben eine rege Lkw-Transport-Verbindung zwischen Hamburg und den Dnipro-Gebiet der Ukraine unterhalten tut, so ganz ohne Probleme und wenn ich es richtig gelesen habe, sogar auf "Augenhöhe"! www.hib-baugeraete.de


    Schliesst Euch doch mal mit den Leuten kurz! Positive Erfahrungen sollten doch allen zu gute kommen oder etwa nicht?


    Danke Oldtrotter

  • Hallo 08/15


    schöner Nick übrigens. ;)


    In der Ukraine bin ich geschäftlich nur minimal tätig, dafür aber erfolgreich. Die Probleme die Du schilderst kenne ich aber aus meiner aktiven Zeit in Russland nur zu gut.


    Wenn du im Osten richtig gutes Geld verdienen willst brauchst du ein exzellentes Dach. Im Idealfall haben diese Partner dann entsprechenden Kontakte in die Geschäftsbereiche mit denen du arbeiten möchtest. Kontakte ,Verbindungen , Herkunft und Empfehlungen sind das Gold mit dem im Osten Geld gemacht wird.



    Die üblichen "Bussinesmen" welche im Porsche durch die Gegend fahren sind meist Blender. ;)


    Den konkreten Fall den du schilderst halte ich für den ganz normalen Alltag.


    Geschäfte im Ostblock laufen anders als in Frankreich oder der Schweiz. Gerade das "Vertrauen" ist eine äusserst sensible Geschichte. Die inkompetenten Bussinesmen sind sehr oft die Schwager, Onkel, Brüder von dem der das eigentliche Sagen hat. Diese Zusammenhänge musste natürlich bei jedem Kunden erstmal auseinander bröseln. Ansonsten wirst du aufgerieben.


    Zitat" Es finden sich kaum kompetente Geschaeftspartner. Leute die wissen, wie Business geht. Leute die wissen, was serioeses Arbeiten ist."



    Auf ein solches Klagelied antworte ich immer gerne, " wenn es einfach wäre, könnte es jeder und dann wäre es kein Business mehr."






    Im Grunde sind Geschäfte im Osten wie ein Finanzprodukt...höheres Risiko gleich Höherer Gewinn...oder eben Verlust. Das damit der Stressfaktor steigt dürfte auch klar sein.

    War is Over! if you want it...

  • Mich würde noch interessieren ob die gelieferte Ware , brauchbar war ?
    Und ob die Summe aus Transportkosten und Materialkosten nicht immer noch billiger war?
    Weiters ein 2- wöchiger Liefertermin ist natürlich Illusion.
    Da tatsächlich alles schlecht funktioniert kann er den Termin nicht halten weil tatsächlich oft grundlegendes nicht funktioniert und ihn so abhält.
    Und ja entweder wird darüber geschwiegen oder es werden Geschichten erfunden.
    Meiner kleinen bescheidenen Erfahrung nach ist es hilfreich nicht die Einhaltung des Termins zu fordern sondern freundlich nachzufragen ob man etwas helfen kann. Meist braucht es zusätzlichen Support.
    Das heisst am Anfang der Geschäftsbeziehung ist Vertrauen aufzubauen und wenn geht persönliche Beziehung.
    Sowie einiges an zusätzlicher Investition mit dem zuvor nicht gerechnet wurde.
    Sollte die Qualität und der Preis abgesehen von den Zusatzkosten gepasst haben sollte man meiner Meinung nach sich über ein Folgegeschäft besprechen und nicht die Probelieferung als Massstab nehmen und gleich das Handtuch werfen.
    Das Gebrülle mit Untergebenen dürfte üblich sein.

  • Also ich bin Unternehmerisch in der Transportlogitik tätig und würde als Kostenvoranschlag für den laufenden Kilometer 1,25 Euro zuzüglich der Anfallenden Kosten für die Strassengebühren veranschlagen. :thumbup: Für die Zollabfertigungen sind auch noch Gebühren die der Auftraggeber oder Produzent in seiner Kostenkalkulation einberechnen muss. Der Spediteur kann diese auch erledigen lassen ,aber nur bei Kostenerstattung.
    Es ist bei der Tonnage eigentlich realistisch diesen Preis zu erstellen.Bie dem Trampolin ist es nur als Beiladung zu einem kleinen Preis machbar.
    Ich bin öfters bei einem Amerikanischen Landmaschinen Hersteller mit Europäischen Zentrallager hier Deutschland tätig und weiss das von hier in der Woche 2-4 LKW ladungen nach Dnepropetrovsk gefahren werden und diese einen sehr guten Preis erzielen,weil die Spedition dort auch die Verteilung in der UA übernehmen
    Hatte die Überlegung es selbst zu machen, da ich meine Zukünftige aus Saporoschje ist.Leider fehlt mir aber der Kontakt um hier Rückladungen nach Deutschland zu suchen.Auch bin ich ein wenig skeptisch wegen Kundenschutz :whistling:

  • Hallo 08-15,


    Deine Berichte hier im Forum sind immer wieder lesenswert und interessant. Aus meiner Sicht würde ich das auch weitestgehend so unterstreichen.
    Die Mentalität empfinde ich hier in UA komplett anders als in Westeuropa, sowohl im privaten Leben als auch im Geschäftsleben. Allerdings muß ich einschränkend dazu sagen, daß es nicht immer zum Negativen ist.
    In vielen Dingen, gerade was "Normalität im täglichen Leben"(kann man natürlich unterschiedlich definieren) und Gastfreundlichkeit anbelangt, können sich die Westeuropäer eine gehörige Scheibe daran abschneiden!


    Zum Thema der erfolgreichen Tätigkeit in UA kann ich mir schwer vorstellen, auch wenn es jemanden gibt, daß er es hier schreibt. Eine bestimmte Klasse der Ukrainer läßt sich meines Erachtens ungern im Geschäftsleben die Butter vom Brot nehmen :lol:


    Gruß nach Krivoj, Michael aus BW

  • Guten Abend,


    ...was soll man sagen??


    4neo
    Ja, die gelieferte Ware war brauchbar.
    Billiger als in D? Ja, bei einem zugrunde gelegten Transportpreis von 750,- EUR auf jeden Fall!
    Bezgl. des Liefertermins: Hier wurde kein Atomkraftwerk bestellt. Auch wollte niemand mit dem Kram zum Mond fliegen.
    Es ging um nichts weiter als ein "paar geschmiedete Metallteile". Ehrlich, nichts was die Welt bewegt. Und das ist der Punkt - niemand wollte
    den Produzenten unter Druck setzten. Die Termine wurden in Absprache festgelegt. Und wenn es dann nicht so laeuft, wie man es gerne haette,
    (und das kommt immer wieder vor, wie wir alle wissen) aus welchen Gruenden auch immer, muss man sich melden. Das einholen der Info's bezgl.
    der Frage "alles roger?" ist in diesem Fall wahrlich keine Holschuld. Auch nicht in UA.
    Freundlich bin ich sowieso immer. Aber glaub mir bitte, dass die schlichten Eigenschaften des Produktes in Verbindung mit dem Preislevel einen Support
    weder erfordern noch rechtfertigen.
    Auch weitere unvorhergesehene Investitionen schliesse ich aus. Die Karten lagen auf dem Tisch. Man muss von einem langjaehrig taetigen Produzenten erwarten,
    dass er das Handwerk einer vernuenftigen Kalkulation versteht.
    Noch etwas zum Thema "Gebruelle" mit Untergebenen. Das ging nicht vom Lieferanten sondern vom Spediteur aus. Vielleicht ist das ueblich. Und wenn er
    das mit seinen Mitarbeitern macht, kann ich es nicht aendern. Wenn aber mit "unseren" Leuten (hier mit meiner Dolmetscherin) gebruellt wird und diese sogar
    uebelst beleidigt werden ist bei mir der Ofen aus!
    Da reagiere ich elektrisch und es ist mir voellig Latte, ob ich gegen ukrainische Geschaeftskultur verstosse, wenn ich das nicht akzeptiere.


    Michael aus BW
    die Ukrainer, die ich persoenlich kenne sind schon ok. Ob Sie Gastfreundlicher sind als Franzosen, Spanier oder Deutsche weiss ich nicht. Tut sich
    wahrscheinlich, im Mittel, nicht viel.
    Das die Mentalitaet anders ist, habe ich wahrgenommen. Und was im Privatleben als charmant gelten kann(das nicht immer alles so bierernst genommen wird und
    "komme ich heut nicht, komme ich Morgen), laeuft meiner Erfahrung nach im Business so nicht. Hier arbeitest du "concerning to the rules" oder du bist out!
    Auch die vermeintlich so relaxten Suedeuropaer sind es mittlerweile gewohnt, dass Vereinbarungen eingehalten werden und halten sich auch selbst daran.
    Sogar die akzeptieren nicht von einem 08/15 Lieferanten wie Bittsteller behandelt zu werden. So komme ich mir persoenlich jedenfalls oft vor, wenn ich bei potentiellen
    Lieferanten sitzte. Und das nervt dann irgendwann einfach nur noch.
    Ich nehme an, dass ich weiss von wem Du sprichst, wenn Du sagst die lassen sich nicht die "Butter vom Brot nehmen".
    Hier habe ich keine Idee. Finde es allerdings nur scheisse, wenn ich daran denke, dass es durchaus diejenigen gibt, die einfach nur ein kleines aber sauberes
    Unternehmen aufbauen wollen, korrekt arbeiten wollen, sich sogar an Gesetze halten wollen dann aber immer die "gekniffenen" sind.


    sumsibrum
    Das von dir angesprochene "Dach" ist wohl tatsaechlich der Schluessel. Sonst faehrst du hier gegen die Wand.
    Das weiss man aber auch im Westen. Und viele, die eigentlich koennten und wollen, werden deshalb von einem Investment abgehalten. Dabei koennte UA sowohl
    das Geld als auch die Ideen ganz gut gebrauchen. Zumindest der durchschnittliche Durchschnittsukrainer, der noch nicht einmal vom Cayenne traeumt, sondern viel
    bescheidenere Ansprueche hat.


    Dicker
    Willst du wirklich UA - D fahren?? Der Kurs Krivoj - HH oder Rhein/Ruhr liegt wirklich bei 1100,-. Mit Verzollung haettest du nichts am Hut. Die ATA bekommst du.
    Also, wenn Du dir diesen Spass antun moechtest schicke mir eine PN. Ich vermittel Dir die Tour. Bezahlt wird nach Verzollung in UA.


    Ansonsten bin ich nach wie vor an Erfahrungen interessiert. Wuerde weiterhin gerne wissen, wer hier erfolgreich im - sagen wir mal produzierenden Gewerbe - taetig ist,
    auch wenn das eher "oldschool" ist.
    Auch interessieren mich Erfahrungen mit dem Thema Vorsteuererstattungen. Das ist aus meiner Sicht der "Killer" schlechthin, wenn wir ueber ein Exportorientiertes Geschaeft
    sprechen.
    Vielen Dank und Gruss aus Krivoj

  • Das Geschaefte in der Ukraine moeglich und profitabel sind, braucht wohl keiner Erlaeuterung. Dass das nicht jeder kann ist wohl auch klar.
    So ist das auch in Deutschland.
    Wenn man zur Geschaeftseroeffnung, respektive Investitionsentscheidung, die gleichen Masstaebe anlegt, wie in Deutschland, ist man schon ein ganzes Stueck weiter.
    Eine grosse Gefahrenquelle ist dabei die Auswahl der Partner und Angestellten.
    In Deutschland trennt man in der Regel Geschaefts- und Privatleben.
    Viele Auslaender handhaben das hier vollkommen umgekehrt. Das ist meiner Ansicht nach ein haeufiger Grund des Scheiterns.

  • ....Auch die vermeintlich so relaxten Suedeuropaer sind es mittlerweile gewohnt, dass Vereinbarungen eingehalten werden und halten sich auch selbst daran.
    ...


    Na und wie haben die Südeuropäer es gelernt ? Die Ukraine hat eine bestimmte Geschichte und die Menschen verhalten sich entsprechend, ...
    Deine Rules können sie nur durch Business mit "dir" lernen. Zumindest meine Geschäftspartnerin lernt/ Oder ich lerne ihre Umschreibungen zu lesen.
    Wenn die Ware ok war geht es also nur um die Organisation des Transportes. Ich vermute die Terminsache wird sich verbessern wenn sie regelmäßig Aufträge bekommen.
    Ein paar der von dir angesprochenen Punkte stehen in jedem Business Knigge für Osteuropa.

  • Natürlich gibt es erfolgreiche Geschäfte in der Ukraine. Die haben natürlich ihre Eigenheiten. Aber kurz zum Eingangsbeitrag: 100% Vorauszahlung ist natürlich sehr naiv! Wenn einer so etwas verlangt, sollten schon die Alarmglocken läuten, oder?


    Ich habe es aber auch schon anders herum erlebt. Wir haben uns für einen dt. "Geschäftsmann" nach Firmen umgesehen (Bereich Werkzeugbau) und wirklich seriöse Firmen gefunden. Gute Angebote mit allen Zahlungs- und Lieferzielen erhalten - und dann war von dt. Seite alles nur heiße Luft...


    Wandeln wir doch etwas diesen Thread. Was muss und sollte man beachten? Drei Tipps hätte ich, vielleicht können andere diese erweitern? Also:


    1. Was die Zahlungen betrifft, so sind im produktiven Gewerbe Abschlagszahlungen schon üblich. Einfach darauf achten, dass diese nicht viel höher sind, als was zur Materialbeschaffung notwendig ist! Hier arbeitet man, wenn überhaupt, mit einem sehr engen Kreditrahmen. Geht ein hiesiger Geschäftsmann darauf ein, sieht es schon mal ganz gut aus.
    2. Nicht vorschnell nach Hörensagen agieren! Ja, jeder kennt hier einen "Kum" oder "Brat", der alles macht und kann. Das sind meist die falschen Partner. ;)
    3. Referenzen zeigen oder nennen lassen und da auch mal nachfragen. Das macht man in Deutschland doch auch?


    LG,
    Jens

  • Also für 1100 Euronen würde ich das Angebot gleich in die Tonne kloppen :lol: Es gibt aber hier Preise in die UA die ab ca 25oo Euro aufwärts gehen. Für die 1100 ist sicher ein Vermittler und kein Seriöser Anbieter. Ich habe das Rechnen gelernt und auch meine IHK Prüfung und damit mache ich eigentlich Vernünftige Kalkulationen
    Leider sehe ich es auch immer hier das es solche Unternehmer gibt die es nicht lernen und von vorneherein zum Scheitern verurteilt sind.Mittlerweile tummelt sich ja Bulgarien und Rumänen in unserer Branche :cursing: ,die die Preise in den Keller treiben , aber uach gegen EU Gesetze massiv verstossen. Ich frage mich dann wo die Kontrollen sind gegen Ruhezeiten :hmm: Also ein Hoch auf die EU

  • Also für 1100 Euronen würde ich das Angebot gleich in die Tonne kloppen :lol: Es gibt aber hier Preise in die UA die ab ca 25oo Euro aufwärts gehen. Für die 1100 ist sicher ein Vermittler und kein Seriöser Anbieter.


    ?( Rechnen in der IHK Note 6
    wenn ein Spediteur ... Ein Erstklassiger ... für 800,- eine 2 Tagesrückfahrt macht - damit wenigstens ca 600,- Sprit und Mautkosten gedeckt sind ...
    warum sollte dann ein Billiges oder Sonderangebot in die Tonne gekloppt werden ... :thumbup:
    wenn die Nächte Frachttur wieder 2.500,- bringt ??


    mindestens 50% der Rücktouren Deutschland - Spanien sind Leertouren der Obst und Gemüse Transporter

  • Also für 1100 Euronen würde ich das Angebot gleich in die Tonne kloppen :lol: Es gibt aber hier Preise in die UA die ab ca 25oo Euro aufwärts gehen. Für die 1100 ist sicher ein Vermittler und kein Seriöser Anbieter. Ich habe das Rechnen gelernt und auch meine IHK Prüfung und damit mache ich eigentlich Vernünftige Kalkulationen
    Leider sehe ich es auch immer hier das es solche Unternehmer gibt die es nicht lernen und von vorneherein zum Scheitern verurteilt sind.Mittlerweile tummelt sich ja Bulgarien und Rumänen in unserer Branche :cursing: ,die die Preise in den Keller treiben , aber uach gegen EU Gesetze massiv verstossen. Ich frage mich dann wo die Kontrollen sind gegen Ruhezeiten :hmm: Also ein Hoch auf die EU


    Tja, jeder Willi, der 1. kein Einkommen und 2. einen Führerschein hat, kommt früher oder später auf die Idee, ins Transportgewerbe einzusteigen. Die Leute verkaufen sich dann zu jedem Preis, machen dann irgendwann pleite, und zurück bleibt ein kaputter Markt, in welchem es vernünftig kalkulierende Transporteure ziemlich schwer haben.


    1100 € sind wahrlich ein Witz. Nurmal grob kalkuliert: Die Fahrt (Hin- und zurück) dauert ca. 5 Tage. Dazu kommen Grenzaufenthalte von ca. jeweils 2 Tagen, macht also zusammen ca. 9 Tage, oder ca. 120 € am Tag. Davon soll dann alles bezahlt werden, wie z. B. Fahrzeug, Sprit, Personal, Versicherungen, Spesen, Alltag und, bei Selbstständigen, auch noch die Altersvorsorge. Und dann regt sich da noch jemand auf, weil die Ware nicht pünktlich kommt. Man hat sich hierzulande offensichtlich allzu sehr daran gewöhnt, dass alles und jeder verramscht werden darf.


    Nun ja, ich bin selber kein Fuhrunternehmer, hatte mich jedoch mal kurz mit der Thematik beschäftigt.Aufgrund der Vorstellungen gewisser "Geschäftspartner" hatte ich jedoch ziemlich schnell die Sache abgeblasen ;) Verarschen kann ich mich auch alleine


    In diesem Thread geht es jedoch um ein anderes Thema, also bitte wieder zurück dahin.

  • Hallole, ich habe gerade in meinem Bücherschrank nachgeschaut. da fand ich ein Buch das zu diesem Thema passt. [Blockierte Grafik: http://www.forum-ukraine.de/forum/wcf/images/smilies/lamp.gif] " Von Luzia Fink/Stefanie Gruttauer/Alexander Thomas. der Titel: Beruflich in der Ukraine, Trainingsprogram für Manager, Fach- und Führungskräfte" es beschreibt meiner Meinung nach sehr gut das Verhalten von UA 'lern. Mit Hintergrund Info's und Lösungen. [Blockierte Grafik: http://www.forum-ukraine.de/forum/wcf/images/smilies/w00t.png] Gruß Wikinger

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