Qualität des Leitungswassers in Kiew

  • Hallo zusammen,


    mich würde interessieren, wie ihr mit dem Leitungswasser in Kiew umgeht. Ich habe das bisher auch bedenkenlos zum Kochen verwendet und hatte keine Probleme damit. Die ukrainischen Kollegen haben mir nun allerdings deutlich davon abgeraten. Sie nutzen das Leitungswasser keinesfalls zum Kochen, sondern füllen dazu Wasser aus den kleinen Quellen ab, die in den Wohngebieten der Stadt verteilt sind, da die Klärung des Leitungswassers wohl unzureichend ist.


    Ein interessanter Bericht dazu aus dem Jahr 2007 ist auch hier zu finden.


    Ich überlege nun mir so einen Wasserspender mit 20l-Kanistern anzuschaffen. Hat dazu jemand aktuelle Erfahrungen?


    Grüße MAP

  • Natürlich kann man die Qualität nicht mit der in Deutschland vergleichen. Aber zum kochen nehme ich es auch. Also wenn du unter Kochen zum Beispiel für Nudeln, Reis, Kartoffeln usw. verstehst, so dass das Wasser wirklich den Siedepunkt erreicht. Natürlich würde ich es jetzt aber auch nicht pur zum trinken nehmen 8)

  • Vor zwei Jahren im Februar hatte ich das Wassermuseum in Kiew besucht.


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    http://www.aqua-kiev.info/


    Ich hatte dort den Eindruck das man sich dort sehr bewusst ist wie wichtig eine gute Wasserqualität in Kiew für die Gesundheit ist.
    Zwar musste ich bei einigen technischen Geräten etwas schmunzeln da ich auch aus der Wasser/Abwasserentsorgung komme.
    Aber die Bevölkerung wird dort sehr gut informiert: Der Besucherandrang war riesengroß.
    Ja das Wasser in Kiew richt nach Chlor. Trinken möchte ich es auch nicht. Aber zum Duschen und Zähne-putzen halte ich es Gut geeignet.
    Von Ozonisierung oder UV-Entkeimung um Viren und Bakterien, die sich im Trinkwasser befinden könnten, abzutöten hatte ich damals noch nichts gesehen.

  • Meine Frau kauft immer 18l Wasserflaschen. Das ist Tafelwasser, kein Mineralwasser! Die Flaschen werden von einem Service ins Haus gebracht, die leere Flasche mitgenommen. Kostenpunkt: gut 2 Euro. Das Leitungswasser wird bei uns nicht zum Kochen verwendet. (OK wir wohnen nicht in Kiew, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das Wasser in Kiew wesentlich besser ist). Natürlich überlebt man abkochtes Leitungswasser ohne Magen und Darmprobleme, aber ob es der gesund ist, würde ich doch stark bezweifeln. Die Wasserqualität ist in UA in der Tat fast überall schlecht. Wir haben auch (einfache) Filter (keine Umkehrosmose) im Haus installiert, aber sie filtern nur die Schwebstoffe, vor allem das Eisen. Nach kurzer Zeit sind die Filter vollkommen braun rot gefärbt. Wir wechseln sie mehrmals jährlich.


    Nur auf den Dörfern in UA, wo es eigene Brunnen gibt, kann das Wasser richtig gut schmecken.


    Gruß
    Siggi

  • Aber zum Duschen und Zähne-putzen halte ich es Gut geeignet.


    Nur wenn man unempfindlich ist. Längeres Duschen (alles über ca. 3 Minuten) provoziert bei mir stark juckende, rote Hautirritationen, verursacht durch die starke Chlorierung.


    Gruß
    Siggi

  • Ja, stimmt: Das Wassermuseum ist sehr anschaulich und informativ gestaltet und auch für Kinder geeignet. Ich war im August d.J. dort und angenehm überrascht. Die Besucher werden in kleinen Gruppen geführt und erhalten viele Erläuterungen und Hintergrundinformationen.


    Wenn wir in Kiew sind, wohnen wir bei meiner Schwägerin (in einem ca. 5 Jahre alten Haus am Prospekt Majakowskogo). In diesem Jahr hatte ich den Eindruck, dass das Leitungswasser kaum noch nach Chlor riecht, was wohl auf die Ozonisierung zurückzuführen ist. In der Küche hat meine Schwägerin eine Filteranlage einbauen lassen. Das gefilterte Wasser hat angeblich Trinkwasserqualität. Zum Zähneputzen und Kochen haben wir das Leitungswasser auch immer ungefiltert genutzt - ohne Probleme. Einfach so trinken sollte man es aber besser nicht, auch wenn sich die Qualtität in den letzten Jahren gebessert hat.


    Viele Grüße


    Reinhard

  • Meine Frau kauft immer 18l Wasserflaschen. Das ist Tafelwasser, kein Mineralwasser! Die Flaschen werden von einem Service ins Haus gebracht, die leere Flasche mitgenommen. Kostenpunkt: gut 2 Euro. Das Leitungswasser wird bei uns nicht zum Kochen verwendet. (OK wir wohnen nicht in Kiew, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das Wasser in Kiew wesentlich besser ist). Natürlich überlebt man abkochtes Leitungswasser ohne Magen und Darmprobleme, aber ob es der gesund ist, würde ich doch stark bezweifeln. Die Wasserqualität ist in UA in der Tat fast überall schlecht. Wir haben auch (einfache) Filter (keine Umkehrosmose) im Haus installiert, aber sie filtern nur die Schwebstoffe, vor allem das Eisen. Nach kurzer Zeit sind die Filter vollkommen braun rot gefärbt. Wir wechseln sie mehrmals jährlich.


    Nur auf den Dörfern in UA, wo es eigene Brunnen gibt, kann das Wasser richtig gut schmecken.


    Gruß
    Siggi


    Das Leitungswasser in Kiew sollte aufgrund der besseren Aufbereitungstechnik deutlich besser sein, als zumindest in kleineren Städten in UA.


    Auch in Kiew gibt es Trinkwasserquellen, deren Wasser zumindest wohlschmeckend ist. Ob deren Qualität aber mit ländlichen Quellen bzw. Brunnen mithalten kann, kann ich nicht beurteilen.


    Na denn, prost!

  • Ich habe mir mal aus Spass einen leuchtenden Duschkopf gekauft, bei dem die Düsen logischerweise durchsichtig sind und was meint ihr, wie schnell dieser von innen braun geworden ist. Wegen starken Rostablagerungen im Gehäuse hat das Dynamo nach zwei Monaten aufgegeben.
    In Kherson (sicherlich auch in anderen Städten) kann man das Leitungswasser in den meisten Stadtteilen auch gar nicht trinken, der Geschmack ist schrecklich und damit gekochter Tee schmeckt salzig und nach Maschinenöl. Zum Kochen nutze ich nur gekauftes Wasser, 10l hole ich alle zwei Tage.
    Es gibt aber auch Firmen, die das Wasser bis in die Wohnung in 20l Flaschen bringen, ist nicht viel teurer als das Trinkwasser, das an jeder Ecke verkauft wird.


    Naja, wie das mit der Qualität des Wassers aussieht, kann ich leider nicht sagen. Zwar wird einem erzählt, dass das aus ner Quelle kommt und gefiltert wurde, aber wir sind ja in der Ukraine :)

  • Wegen starken Rostablagerungen im Gehäuse hat das Dynamo nach zwei Monaten aufgegeben.

    Wie ich das mitbekommen habe werden auch nur normale Eisenrohre als Trinkwasserleitung verwendet.
    Letztes Jahr haben sie vor der Wohnung meiner Frau eine neue Wasserleitung über die Straße verlegt.
    Straße auf gestemmt ca. 30 cm tief. Eisenrohrohr DN 100 rein. Und losen Schotter darüber. Den rest der Leitung neben der Straße oberirdisch weiter verlegt. (:monster: GRAUS!!!)
    Von Frostsicherheit keine Spur!

  • Hallo,


    das Wasser bei uns in Hadyach, Poltavska Oblast, ist ganz normal. Wir kochen damit, meine Frau trinkt es sogar so aus dem Hahn.


    Meine Schwägerin hingegen in Kiev putzt sich nicht einmal die Zähne mit dem Leitungswasser. Die Waschmaschine gibt ständig den Geist auf. Das Geschirr insbesondere die Gläser sind braun. Der Nachbar hat sich letztes Jahr einen Filter eingebaut für wohl mehr als 5000USD. Weiß nicht, ob das stimmt. Die Siedlung liegt an der Ausfallstrasse nach Lugansk, 300m von dem Wohnsitz von Juschenko entfernt.


    Gruß Chrissi...

  • Ich würde das Leitungswasser in Kiew weder trinken noch zum kochen verwenden. Wir haben immer 5l Kanister im Supermarkt gekauft und das Wassser zum kochen benutzt. Ich hätte null vertrauen das dieses Leitungswasser überhaupt genießbar ist, weiß doch keine Mensch was fürn Scheiß in dem Leitungswasser alles drinnen ist, in der Ukraine würde ich das Wasser selbst nicht nutzen wenn ich es schriftlich schwarz auf weiß und unterschrieben vom Prasidenten in Händen hätte :lol:

  • Also ich habe in den 2 1/2 Jahren in Kiew nie das Wasser direkt aus dem Hahn zum Kochen benutzt. Es roch nach Chlor und war ständig rot voller kleiner Rostteilchen. 2 Bilder aus der Zeit habe ich in die Galerie geladen.
    Habe mir gleich zu Beginn in der Metro einen Britta Wasserfilter gekauft, nach max. 1 Monat die Kartusche getauscht und das gefilterte Wasser zum Kochen, für Tee und Kaffee usw. benutzt.
    Längerer Hautkontakt hat bei mir auch zur Rötung der Haut geführt, da ging nur kurz duschen und baden schon gar nicht... :thumbdown:

  • Kurzer Nachtrag noch:
    Wenn wir heute dort sind, kaufen wir immer 5l Kanister im Supermarkt zum kochen und bei den Schwiegereltern und Großeltern steht auch ein Wasserfilter, sie benutzten das Wasser aus der Leitung auch nicht direkt zum kochen.

  • Wir benutzen auch den oben erwähnten Brittafilter aber nur für Tee und Kaffee zum Kochen das Wasser aus der Leitung. Ich muss aber sagen das es bei uns, Obolonskie Bezirk/Kiev Nähe Avtosavozk ul., von der Farbe und auch sichtbaren Verunreinigungen iO ist, der Chlorgeruch hält sich auch in Grenzen in anderen Stadtbezirken hatte ich das schon schlimmer erlebt.
    Im Dorf, Chernigover Gebiet nutzen wir den Brunnen und die Leitung zum Kochen und Baden. Kaffee und Tee geht garnicht aus dem Brunnen viel zu kalkhaltig.
    In diesem Zusammenhang noch ein kleiner Tipp, ich trinke immer Mirgorodsker Mineralwasser, ist für uns Deutsche etwas gewöhnungsbedürftig da es recht salzig schmeckt aber ich mag gerade diesen Geschmack und es hilft super gegen Sodbrennen.


    Gruß Tilko =!..

  • Kaffee und Tee geht garnicht aus dem Brunnen viel zu kalkhaltig


    Kalk ist aber sehr gut für den Menschlichen Organismus. Insbesondere für die Knochen.
    Die Mineralien Calcium und Magnesium, aus denen dieser Kalk besteht, bilden sogar eine nützliche Ergänzung des täglichen Mineralstoffbedarfs
    Der Kaffe schmeckt auch besser mit kalkhaltigen Wasser.
    Nur für die Maschinen ist es immer tödlich.
    Ich lebe hier auch in einer Gegend mit einem Härtegrad von 34 (°dH) (ich weiß seit 2007 angabe in "Millimol")
    Nur die Kaffeemaschinen machen das nicht lange mit. Daher Kaffee nur mit dem Wasserkocher ohne Heizstab!
    Tee schmeckt natürlich mit weichen Wasser besser!

  • Nur auf den Dörfern in UA, wo es eigene Brunnen gibt, kann das Wasser richtig gut schmecken


    Diesen Sommer haben wir einen Brunnen gegraben.
    Wann wir jetzt wieder gehen muß ich es mal prüfen.

  • Von den Britta Wasserfiltern halte ich nichts, die filtern nur Kalk aus dem Wasser, nicht jedoch Öl, Chlor und Metalle. In der ständig nassen Kartusche vermehren sich aber sehr gut Bakterien.
    Kalk ist übrigens gar nicht so nützlich für den Körper, wie manche meinen. Ist zwar auch Calcium, aber in ganz anderer Form, als den der Körper braucht. Wird also nicht angenommen und wieder rausgespült. Besser also zu Nahrungsmitteln greifen, die Calcium und Magnesium enthalten, z.B. Quark, Laminariales (морская капуста), Austern usw.

  • Wegen dem warmen Klima dürfte das Wasser auf der Krim sogar schlechter sein als in Kiew.


    Vom ungekochten Trinken kann man natürlich nur abraten, wie auch in jedem südlichem Land (Spanien; Türkei usw.).
    Für Kaffee, Tee und zum Kochen haben wir bis jetzt immer Leitungswasser benutzt. Auch zum Duschen oder Zähneputzen.


    Ich behaupte von mir eher nen empfindlichen Magen zu haben und habe bis jetzt noch keine Magen oder Darmprobleme von dem Trinkwasser bekommen.
    Ich habe bis jetzt auch nicht von akuten Todesfällen gehört. :D

  • Der Kaffe schmeckt auch besser mit kalkhaltigen Wasser.

    In gewisser weise hast du recht, aber bei der von dir genannten Menge (34 °dH) glaube ich nicht an einen wirklich guten Kaffee.
    Wir besitzen in D. einen Bungalow an einem See wo wir einen Brunnen haben bohren lassen, für Duschen WC usw., dort ist der GH-Wert ähnlich hoch wie der von dir Genannte. Nach einigen Versuchen bringen wir uns das Wasser für Kaffee jetz wieder von zu Hause mit. Im Dorf bei Chernigov benutzen wir stilles Wasser.


    Gruß Tilko =!..

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