Die Ukraine hat im Streit um den Fall der inhaftierten
Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko die in Jalta geplante Konferenz
europäischer Staatschefs abgesagt. Das meldete die Agentur Interfax
unter Berufung auf Angaben des ukrainischen Außenministeriums in Kiew.
Der Gipfel am 11. und 12. Mai sei wegen der Reiseabsagen einer Reihe
europäischer Staatsoberhäupter auf einen unbestimmten Zeitpunkt
verschoben worden, hieß es. Auch Bundespräsident Joachim Gauck hatte
eine Absage mitteilen lassen.
Aus Protest gegen die Haftbedingungen für die im Straflager erkrankte
Oppositionsführerin Timoschenko hatten die Staatsoberhäupter mehrerer
EU-Staaten zuletzt reihenweise ihre Ukraine-Reisen abgesagt.
Die Ex-Sowjetrepublik sieht sich auch als Co-Gastgeber der im Juni
geplanten Fußball-Europameisterschaft zunehmend in der Kritik. Die
EU-Kommission hatte geschlossen einen Besuch von EM-Spielen dort
abgelehnt.
Bei der 18. Konferenz der Staatschefs auf der Halbinsel Krim in der
Stadt Jalta am Schwarzen Meer wollten sich Vertreter mittel- und
osteuropäischer Staaten zu politischen Gesprächen treffen.
Bericht: Ukraine verschiebt Jalta-Gipfel wegen Reise-Boykott
Bericht: Ukraine sagt Jalta-Konferenz ab
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