Für einen Exportweltmeister???
Da dürfte es so gut wie keinen Haushalt an der Armutsgrenze geben. Schon garnicht, wenn das Familienoberhaupt Vollzeit arbeitet.
Letztens mal einen Fahrer interviewt, der diese großen Trinkwassergallonen für die Wasserspender ausliefert.
Der kriegt offiziell seinen Mindestlohn von 8,50€.
Was dabei verschwiegen wird:
Überstunden werden nicht bezahlt. Und der kloppt da Stunden ohne Ende. Ist eigentlich nur zum schlafen zuhause. Wenn er seinen Verdienst auf die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden umrechnet, kommt er auf ca. 5€/h...
Die Diagnose teile ich. Normale Arbeiter ohne besondere Ausbildung haben mittlerweile einen geringeren Lebensstandard als vor 30 Jahren, wo der frisch ausgelernte Tischler / Elektriker / Installateur oder Fabriksarbeiter selbstverständlich ein Auto hatte, beim Wirten aß und trank, wozu er Lust hatte - ohne auf die Preise zu schauen - und sich auch dann und wann einen Urlaub leistete.
Die Ursache: Ich denke, es ist fehl am Platz, hier den Dämon des bösen Unternehmers hervorzuholen, weil er ihm so wenig zahlt. Wenn sich der Chef hier eine goldene Nase verdient, dann wäre mehr Konkurrenz in diesem Geschäft. Und dann könnte der Fahrer (der über die Kunden bestens Bescheid weiß) sich selbständig machen und sich selber eine goldene Nase verdienen.
Die Ursache sehe ich in der hohen Steuerbelastung des Vorzeige-Sozialstaates Deutschland (und Österreich). 50 % von seinem erwirtschafteten Brutto-Gehalt werden vom Moloch Staat zwangsweise abgepresst.
Für 50 % hätte man früher die Feudalherrren sofort gehenkt. Schon bei 10 % Steuern oder Frondienst murrten die Bauern.
Besagter Wasserliefer-Unternehmer würde den Arbeitern mehr zahlen, wenn er könnte. Aber dann kostet das Wasser das Doppelte und keiner kauft es ihm ab.
Warum den Mindestlohn nicht auf 8,85 erhöhen, sondern gleich auf EUR 100,-? oder EUR 200,-? Ist dann das Problem gelöst?