Visafreiheit = Chaos an der Grenze?

  • Wie würden sich die Wartezeiten an den Grenzen bei Visafreiheit ändern? 39

    1. Es geht schneller, da nicht mehr auf Vorhandensein eines Visums geprüft werden muss (3) 8%
    2. Keine wesentlich Änderung, die Leute, die reisen wollen, tun es jetzt auch schon mit Visum (5) 13%
    3. Moderater Zuwachs der Reisenden und der Wartezeit (6) 15%
    4. Es werden deutlich mehr Menschen reisen, die Wartezeiten verlängern sich deutlich (bis Faktor 2) (17) 44%
    5. Es beginnt ein Ansturm. Das führt zum Chaos an den Grenzen. Man wartet mehrfach länger als heute, in der Saison mehr als einen Tag. (8) 21%

    Nehmen wir an, die Visafreiheit wäre morgen da.


    Wie würde sich Eurer Meinung nach die Situation an der Grenze ändern?


    Gruß
    Siggi

  • Ich hab zwar auf Antwort 4 getippt, denke aber zu Beginn (bis mehrere Wochen) einer Visafreiheit gaebe es zeitweise Chaos am Uebergang, da keine praktische Handhabung/Erfahrung vorliegt. Soweit ich weis, bleiben ja die Beschraenkungen ( Auslands-KV, Nachweis Geldmittel ( wieviel ist das ? ; keiner weis es - 50-60 €/Tag ?!...bei unklarer, langer, gewuenschter Aufenthaltsdauer bleibt es hier "schwammig"...90 Tage a 50 € = realistische4500 €) auch weitere Nachfragen der Grenzer, bedarfsweise der Nachweis des Reisezweck, Unterbringung ? und Rueckreise (Einreise ueber Flughafen/incl. Rueckflugtickets) in Kraft und bei nicht aureichender Grundlage k a n n weiterhin die Einreise nach €U versagt werden. Diese Aufgabe obliegt dann aber (an der Grenze UA/PL) den €U-Grenzern (die freuen sich bestimmt schon).
    Die Personengruppe, denen das alles neu ist, wird ja erheblich erweitert.
    Ein weiteres problematisches Detail waeren eine Vielzahl (?!) von UA-Kfz die nicht den gesetz. techn. Anforderungen genuegen;
    - gruene Versicherungskarte ?!

    "wer mich beleidigt, bestimme ich" K.Kinski

  • Ich habe die Antwort 5 gewählt.
    Wer schon mal stundenlang auf die Ausreise bei der ukrainisch-polnischen Grenze gewartet hat, kann das nachvollziehen. Es werden wohl viele Ukrainer abtesten, ob vielleicht doch eine Arbeitsmöglichkeit in Polen oder anderen Ländern besteht, wenn auch nur illegal.


    Verpflichtung zur Auslands-KV ist mir nicht bekannt.
    Nachweis der Geldmittel: Wurde ja bereits im Thread "Visapflicht fällt" thematisiert: Fazit theoretisch ja, praktisch wird es ja nicht kontrolliert. So wie wir nicht bei der Einreise auf das Vorhandensein der Geldmittel kontrolliert werden, so wie z.B. die Kroaten oder Bosnier nicht auf das Vorhandensein von Geldmitteln kontrolliert werden.

  • Ich glaube im Durchschnitt arbeiten die Grenzstationen zu Polen jetzt schon am Limit, jedenfalls am Limit der Nerven von den Reisenden. Wichtige Menschen fliegen sowieso.
    Da sich nach den Gesetzen der Marktwirtschaft Qualität durchsetzen wird, wird es auch viele Ukrainer nicht davon abhalten Geld verdienen zu wollen.
    Gruß Herr Mayer, der sich nur fragt, was die Ukraine im Vergleich zu den letzten 20 Jahren gerade jetzt zur Visafreiheit qualifiziert.

    • Wir müssen einräumen, dass der Mensch mit allen seinen hohen Eigenschaften noch immer in seinem Körper den unauslöschlichen Stempel seines niederen Ursprungs trägt.
    • Charles Darwin
  • Ich habe Antwort 4 gewählt,weil ich glaube,daß jetzt erstmal jede Menge Verwandte und Bekannte reisen werden,denen es bis jetzt relativ schwer gemacht wurde - danach wird es sich kontinuierlich steigern...


    In jedem Fall würde ich zu einer Reisekrankenversicherung raten und zu einem Schriftstück (auch unter Angabe Telefonnummer),daß man den Unterhalt während des Aufenthaltes übernimmt.

    Вежливый мужчина спросит: 'можно я приеду?', 'можно я встречу?', 'тебе помочь?'. Хороший мужчина скажет: 'я приеду', 'я встречу', 'я помогу'. Настоящий мужчина: приедет, встретит, поможет!

  • Wie sieht es denn bei Euch mit dem Benzinschmuggel aus?
    Die Grenzen zwischen BY und EU sind geschätzt zu 80% eigentlich nur deswegen so voll, weil die Weißrussen, wie auch die Polen ständig mit ihrem vollen Tank aus BY fahren, um den Sprit in PL teurer wieder zu verkaufen.


    Das konnte doch zuvor nur der UA-Bürger in den Grenzregionen wg. dem kl. Grenzverkehr.
    Mit Visafreiheit könnte es doch nun jeder?


    Wenn sich das überhaupt lohnt, kenne die UA-Spritpreise nicht aktuell.

  • Morgen.
    Der normale Reisende wird jetzt wohl kaum irgendwo hin fahren, weil er keine Formulare mehr ausfüllen muss.
    Die Fahren mit oder ohne Visum genauso, weil sie eben einen Reisezweck-Grund haben, der nichts mit dem Papierkrieg zu tun hat.
    Ausserdem haben solche Leute berufliche und familiäre Verpflichtungen und werden ihr Leben kaum nach den Visavorschriften anderer Länder ausrichten.
    Was sich nun sofort auf den Weg machen wird, sind natürlich alle die Leute, welche früher kein Visum bekommen haben, denke ich.
    An sich sind das 5 % aller Antragsteller. Also ein paar zehntausend Leute. Bezogen auf die ganze EU könnte das aber durchaus schon eine Hausnummer werden. Kann man jetzt schwer sagen.
    Zu einem sofortigen Ansturm wie früher in der DDR wird das aber wohl kaum kommen.
    Was wohl passiert sind mehr Zurückweisungen als früher.
    Was früher die Visaablehnungen waren, sind dann eben jetzt die Einreisesperren.
    Sowas haben jetzt schon viele Ukrainer und die kommen dann auch ohne Visum nicht in die EU.
    Dürfte den meisten wohl nicht klar sein.
    Das dürfte wohl zu einigem bürokratischen Aufwand und Arbeitsanfall, respektive Theater an der Grenze oder Flughäfen führen.

  • In Krakowez gab es auch dieses Jahr im Januar (nach den UA-Ferien) schon Wartezeiten von 2 Tagen ohne jede Visafreiheit.

  • Wie sieht es denn bei Euch mit dem Benzinschmuggel aus?
    Die Grenzen zwischen BY und EU sind geschätzt zu 80% eigentlich nur deswegen so voll, weil die Weißrussen, wie auch die Polen ständig mit ihrem vollen Tank aus BY fahren, um den Sprit in PL teurer wieder zu verkaufen.


    Das konnte doch zuvor nur der UA-Bürger in den Grenzregionen wg. dem kl. Grenzverkehr.
    Mit Visafreiheit könnte es doch nun jeder?


    Wenn sich das überhaupt lohnt, kenne die UA-Spritpreise nicht aktuell.


    Es lohnt sich für die bei einem Monatsgehalt von 100€ und sie machen es. Auch viele Mopeds fahren ständig hin- und her mit 5l-Kanister auf dem Gepäckträger, insbesondere in Medyka. Die drängeln sich dann an der Pkw-Schlange einfach vorbei.

  • Der Unterschied beim Benzinpreis zwischen UA und PL sind ca. 20Cent pro Liter. Das lohnt nicht wirklich. Für einen guten Schnitt muss man schon mit dem Tankzug fahren. Oder dem Güllewagen ;-). Der Verkauf in D würde sich wiederum rentieren. Bei entsprechender Menge. Aber alles nur theoretisch machbar ;)

    Das Leben als Rentner ist nicht das Schlechteste :D
    Na ja , eins stört schon , als Rentner bekommt man keinen Urlaub mehr
    :hmm:

  • Für dich vielleicht aber nicht für die. Außerdem liegt der Unterschied schon etwas höher. Die Mopedfahrer passieren die Grenze mehrmals täglich mit ihren 5Liter-Kanistern, weil sie sich an der kilometerlangen Pkw-Schlange einfach vorbeidrängeln schaffen sie es vielleicht 5 Mal am Tag in jeder Richtung, und so kommen sie auf ihr erbärmliches Monatseinkommen von vielleicht 2-3000UAH. Traurig aber wahr.

  • Ein Bekannter von mir hat damit früher an der Deutsch/Tschechisch/Polnischen Grenze sein Studienbudget aufgebessert.
    Der ist mehrmals täglich mit dem Fahrad hin und her gefahren und hatte jeweils eine Stange Zigaretten und plagiierte Klamotten dabei...:)))
    Den haben nach kurzer Zeit alle Grenzer gekannt und belächelt...:))))
    Also sowas gabs in Deutschland vor nicht allzu langer Zeit auch noch...:)))

  • gibt es immer noch. Aus Tschechien darf ich offiziell 20 Liter Sprit im Kanister einführen, und 800 Zigaretten, 4 Stangen. Ersparnis beim Sprit ca. 20 ct pro Liter, bei einer Stange Zigaretten (Pall Mall Blau, 40 Stück) Deutschland 49,50 Euro, Tschechien je nach Kurs 30-31 Euro. Also 18 Euro pro Stange. Bei vollgeladenem Auto ( 4 Personen) 16 Stangen, Ersparnis 288 Euro. Benzin Ersparnis ca. 70 Liter (Volltanken + Kanister) 14 Euro. Aber das beste Geschäft machen die Apotheken. Schlaftabletten 10 Stück in Deutschland 18 Euro, in Tschechien 5 Euro. Oder Kaffee ca. 3 Euro billiger als der identische in Deutschland (Tschibo). Jetzt kommen auch noch die ganzen Pflanzen (veredelte Gurken 1.50-2 Euro gegen 5 Euro bei Obi, Tomaten 60 ct gegen 1,50. Das interessante ist, das die alle aus dem selben holländischen Vermehrungsbetrieb kommen)
    Also wenn man mit seiner Familie am Sonntag einen Ausflug nach Tschechien macht und alle Vorteile nutzt, so kann man schon ein paar hundert Euronen einsparen.
    (ich wohne ca. 20 km vom nächsten Grenzübergang entfernt, lohnt sich schon.

  • Ich habe auch Antwort 4 gewählt. Es werden sicher einige versuchen sich so aus der Ukraine abzusetzen.
    Der Großteil denke ich wird aber erstmal Verwandte und Freunde besuchen wollen und mal das " schöne gute" Deutschland sehen wollen.
    Um dann festzustellen das es im Grunde gar nicht mehr so schön ist.... Da werden sie sehen das es nicht mehr die " ach so bemitleidenswerten" Ukrainer sind die Willkommen geheißen werden sondern das da schon welche sind die die Hand schon aufhalten.


    Ich glaube auch das die Polen an der Grenze , die jetzt schon echt am Limit arbeiten noch mehr kotzen werden

  • Der Ameisenverkehr wird meines Wissens damit unterbunden, daß es Vorschriften gibt, daß ein Grenzübertritt nur x mal am Tag möglich ist.
    So war das zwischen Lettland und Estland, als der Zuckerpreis eine 1000 fache Steigerung der Fahrradtouristen von LV nach EE und zurück erfuhr :lol:

  • Ich glaube auch das die Polen an der Grenze , die jetzt schon echt am Limit arbeiten noch mehr kotzen werden


    Also "Arbeiten am Limit" stellt sich für mich anders dar als schlurfenden Schrittes die Pässe einsammeln, gemütlich in den Computer eintippen und wieder austeilen.
    Auch die Zöllner fallen nicht durch Stress auf. (Ist aber gut so.)


    Die Leidtragenden sind wohl die Leute in der um Größenordnungen ansteigenden Autoschlangen.

  • Also "Arbeiten am Limit" stellt sich für mich anders dar als schlurfenden Schrittes die Pässe einsammeln, gemütlich in den Computer eintippen und wieder austeilen.
    Auch die Zöllner fallen nicht durch Stress auf. (Ist aber gut so.)


    Die Leidtragenden sind wohl die Leute in der um Größenordnungen ansteigenden Autoschlangen.


    Ich bin an unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Tagen am Grenzübergang gewesen
    ich habe andere Erfahrungen als schlurfend... deswegen hatte ich das auch angemerkt.
    Aber recht hast du die Autoschlangen werden um einiges größer

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