Bericht aus der Provinz: Das wundersame Auf und Ab der Intensivbetten und die Spielräume bei der Belegung – Geld und mehr
"Eine Oberärztin aus der Provinz schreibt mir, wie sich der Aufbau von Intensivkapazitäten und der nachfolgende Abbau im Verlauf der Pandemie in ihrem Krankenhaus gestaltet und was ihn getrieben hat. Sie erläutert auch die Entscheidungsspielräume, wer auf die Intensivstation gelegt wird. Zur Anonymisierung ist der Bericht leicht verfremdet, ohne den Gehalt zu ändern. Ich nenne den Ort mal Brindsen."
....Als dann der Beschluss gefasst wurde, dass Beatmungskapazitäten freigehalten werden sollen und diese Vorhaltung der Kapazitäten honoriert werden soll, wurde schnell klar, dass in Brindsen 20 Plätze für beatmungspflichtige Patienten bestehen. Unsere Intensivkapazität hat sich also um 40% erhöht, die Beatmungskapazität sogar um 150%. Im Fall der Fälle hätten wir das auch stemmen können, wenn denn wirklich ein epidemisches Geschehen von nationaler Tragweite bestanden hätte. Im weiteren Verlauf war es dann so, dass die Universitätsklinik alle Covid-Fälle haben wollte. Wir hatten nichts dagegen…..Im weiteren Verlauf kam dann die 75%-Regelung [Subvention, wenn Intensiv zu mehr als 75% belegt; N.H.], da hatten wir wieder nur 12 Betten. So sind in Brindsen innerhalb eines Jahres 8 Betten entstanden und wieder abgebaut würden. Nicht nur die Banken können zaubern. Es wurde meines Wissens nirgendwo ein Bett verrückt, das war wie in der Schlacht um Berlin, als die deutschen Divisionen nur noch auf der Karte existierten."
...ich erinnere mich da an 50 T€ Bonus für neugeschaffene ITS Betten...und weitere Zuwendungen (Freihaltung)...