Politische Situation in der Auseinandersetzung Ukraine/Russland

  • Selbst in Georgien wird trotz Russenhass von allen jungen Leuten die Russische Sprache mit Ausländern gesprochen. Es bietet sich einfach an. Ich weiß auch nicht, was daran schlecht sein soll, wenn man sich versteht untereinander.

  • Das dauert gefühlte 30 Jahre, bevor das Russische getilgt ist. Die meisten Kinder in der Zentralukraine sprechen unter einander fast nur russisch. Trotz Zensur im Fernsehen und der Schule. Das werden die nicht so leicht los!


    genau meine Meinung. 30 Jahre ist eine fiktive Zahl, ich würde eher sagen, 1 bis 2 Generationen wird das mit der russ. Sprache noch so sein.- Hängt aber absolut mit der künftigen polit. Entwicklung der Gebiete zusammen.
    Selbst in KZ + KIG sprechen die Menschen überwiegend russisch.


    Hier mal Bilder aus KIG aus dem Gebiet CHOLPON ATA:


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    Mark Twain: Das schönste aller Geheimnisse ist, ein Genie zu sein und es als Einziger zu wissen.

  • So schlecht finde ich das Gesetz gar nicht. Es ist doch toll, wenn ein Land seine eigene Sprache hervorheben will.
    Wenn ich mit unserem Kleinen auf den Kinderspielplatz gehe, meine ich ich bin in Babylon gelandet. Ich höre dort fast kein Deutsch mehr. In unserer Gemeinde leben viele Russlanddeutsche. Die sprechen in der Öffentlichkeit nur russisch untereinander. Das schon in der 2. u. 3.Generation hier. Die sollen sich gefälligst anstrengen, Deutsch zu lernen und zu sprechen. Hier ist Deutschland und nicht Russland! So einfach ist das!
    Habe meiner Frau verboten, in der Öffentlichkeit russisch oder urkrainisch zu reden. Sie lebt in Deutschland und soll hier auch Deutsch sprechen.

  • So schlecht finde ich das Gesetz gar nicht.


    ... Die sollen sich gefälligst anstrengen, Deutsch zu lernen und zu sprechen. Hier ist Deutschland und nicht Russland! So einfach ist das!


    Sprachinspektoren müssen her !
    Gleich den Bundestag darauf hinweisen !
    Sowieso alles suspekt da aus Russland....


    Die sprechen in der Öffentlichkeit nur russisch untereinander. Das schon in der 2. u. 3.Generation hier.


    Meine Kinder sprechen in D untereinander deutsch und mit der Mama russisch sowie mit den Verwandten in der Ukraine.


    Ich würde niemals etwas tun, was ihrer Zweisprachigkeit schaden würde.


    Und deine erwähnten Russlanddeutschen beherrschen auch beide Sprachen perfekt. Zumindest in meinem Umkreis.

  • Habe meiner Frau verboten, in der Öffentlichkeit russisch oder urkrainisch zu reden.


    Du hast eine total unterwürfige Frau (wenn sie sich an solche Anweisungen hält)! Aber abgesehen von solchen Szenarien, kannst Du Leuten nicht verbieten, sich in ihrer Muttersprache zu unterhalten. Hätte ich mich in UA etwa mit anderen Residenten auf Russisch (oder gar Ukrainisch) unterhalten sollen? No way.


    Gruß
    Siggi


  • genau meine Meinung. 30 Jahre ist eine fiktive Zahl, ich würde eher sagen, 1 bis 2 Generationen wird das mit der russ. Sprache noch so sein.- Hängt aber absolut mit der künftigen polit. Entwicklung der Gebiete zusammen.
    Selbst in KZ + KIG sprechen die Menschen überwiegend russisch.


    In anderen Ländern hingegen vollzieht sich der Wandel ganz schnelle. Russisch war in Georgien bei den jüngeren Leuten so gut wie gar nicht vorhanden. Und selbst ältere Leute (die nicht mit Touristen zu tun hatten oder etwas zu verkaufen hatten) wollen eigentlich nicht mit der "Fremdsprache" belästigt werden.

  • Der Vergleich hinkt, @MaBo. Wo ICH Dir uneingeschränkt zustimmen kann, ist die von Dir angesprochene Situation bei Migranten. Doch in der (Ost)Ukraine handelt es sich in den meisten Fällen um russischsprachige Bevölkerung, der man mit diesem Gesetz ihre Sprache und damit einen Teil ihrer Identität nehmen will.

    Tue nie altruistisch etwas Gutes, denn es wird doppelt und dreifach im Üblen vergolten.

  • Ich denke ab einer gewissen Größe eines Landes kann ein Modell wie in Kanada greifen - also mit 2 Amtssprachen.


    Für kleinere Länder wie im Baltikum sind es einfach zu wenig Einwohner um so ein Modell umzusetzen, da wird der Aufwand bei Verwaltung- und Ausbildungsinhalten einfach zu aufwändig.


    Wenn man das dann dezidiert auf die Ukraine umsetzt, dann benötigt es eben auch eine Aufteilung in Gebiete mit einer jeweiligen Amtsprachenwahl - und nicht platte und populistische Vorschriften mit dem Sinn eine Sprache einfach über kurz oder lang verschwinden zu lassen.

  • Ich denke ab einer gewissen Größe eines Landes kann ein Modell wie in Kanada greifen - also mit 2 Amtssprachen.


    Für kleinere Länder wie im Baltikum sind es einfach zu wenig Einwohner um so ein Modell umzusetzen, da wird der Aufwand bei Verwaltung- und Ausbildungsinhalten einfach zu aufwändig.


    Wenn man das dann dezidiert auf die Ukraine umsetzt, dann benötigt es eben auch eine Aufteilung in Gebiete mit einer jeweiligen Amtsprachenwahl - und nicht platte und populistische Vorschriften mit dem Sinn eine Sprache einfach über kurz oder lang verschwinden zu lassen.


    Kanada hat weniger Einwohner als die Ukraine...

  • In der Ukraine wird das aber aus historischen und sozialen Gründen nicht funktionieren, mit Gesetzen solche gesellschaftlichen Experimente durchzuführen.
    30 Jahre hat man dafür keine Zeit, wenn man weiter solche konfrontative Politik in einem Vielvölkerstaat betreibt. Dazu noch diese Wirtschaftslage. In dieser Kombination ist das ein Pulverfass.
    Die geschichtlichen Beispiele sind eindeutig in europäischen Ländern, die das versucht haben.
    Von der Tschechoslowakei, über Polen, Jugoslawien usw.
    Endete immer in Krieg, Völkermord, Vernichtung und Vertreibung mindestens einer Volksgruppe. Dass das die russische sein wird, ist angesichts der regionalen Kräfteverhältnisse, langfristig unwahrscheinlich.
    Wie das in Georgien, den baltischen Ländern usw. weitergeht ist nicht klar. Die Staaten sind zu Jung um eine Prognose zuzulassen oder das abschliessend zu beurteilen, sind an sich instabil und deren Aussenpolitik hängt vollkommen von anderen Ländern ab. Also diese abhängigen Zwergstaaten sind kein wirklicher Massstab. Wie das da Mal aussieht sollte die EU sich anders ausrichten, auseinander fallen, der Ami sich aus Europa zurück ziehen oder rausgeschmissen werden, steht in den Sternen. Die Prognose für diese Länder würde sich dann sehr verdüstern. Wie jetzt, geht es da dann jedenfalls nicht weiter. Da macht man sich was vor.

  • Ich denke ab einer gewissen Größe eines Landes kann ein Modell wie in Kanada greifen - also mit 2 Amtssprachen.


    Für kleinere Länder wie im Baltikum sind es einfach zu wenig Einwohner um so ein Modell umzusetzen, da wird der Aufwand bei Verwaltung- und Ausbildungsinhalten einfach zu aufwändig.


    Wenn man das dann dezidiert auf die Ukraine umsetzt, dann benötigt es eben auch eine Aufteilung in Gebiete mit einer jeweiligen Amtsprachenwahl - und nicht platte und populistische Vorschriften mit dem Sinn eine Sprache einfach über kurz oder lang verschwinden zu lassen.


    Und das ist ja genau das, was die ukrainische Regierung seit mindestens 2014 verhindert. Eine solche Forderung oder auch nur die Diskussion darüber ist im öffentlichen Raum in der heutigen Ukraine unmöglich.

  • Kanada hat weniger Einwohner als die Ukraine...


    Ein Grund mehr, die nominell größere russischsprachige Minderheit der Ukraine zu schützen. Ist ja nicht so, daß sich die russisch sprechenden Menschen keine stolzen Ukrainer wären!

    Tue nie altruistisch etwas Gutes, denn es wird doppelt und dreifach im Üblen vergolten.

  • @Ahrens - mal andersherum gefragt, welches Modell bzw. Szenario gibt es denn als Alternative?


    Die russische Sprache aus der Ukraine zu verdrängen ist doch realistisch gesehen nicht möglich, oder das Ganze zerlegt sich bei Zwangsumsetzung in sich verfestigende x-Teilstaaten.
    Eine russische Invasion von Donezk bis nach Moldawien mit späterer Herrschaft durch Moskau führt im besten Fall zum totalen Bürgerkrieg, im schlechtesten Fall zum 3 europäischen Weltkrieg.
    Ein schwebendes Chaos im Osten der Ukraine wie jetzt ist langfristig für Moskau nicht finanzierbar.


    Geostrategisch würde ich einem Modell, wie Krim weg, dafür Frieden im Osten und Wiedereingliederung ins ukrainische Territorium, kanadischem Sprachmodell, Bündnisversprechen der EU auf türkischem Niveau mit Zollvorteilen nach Links und Rechts gegen Verpflichtung zum Nichtnatobeitritt als gigantischem Kuhhandel eine gewisse Standfestigkeit zubilligen.


    Bis auf diesen letzten Paß-Unsinn den Putin verzapft hat, standen die Karten doch gut?!


    Trump vermutet jenseits vom Golfplatz in Miami das Mittelmeer - sprich ihm ist das relativ egal, die Schokonase ist weg und versperrt keine Gespräche mehr, und ein komplett neuer Mann in Kiew kann völlig losgelöst von etwaigen Vergangenheiten Gespräche führen - zu denen die eh nicht mehr voll handlungsfähige EU-Führung im Zweifel wohl nur nicken würde. Dann noch ein bißchen an den Durchflußmengenreglern der Gaspipelines Finetuning betreiben - und alle wären glücklicher - und keiner hätte das Gesicht verloren.


    Mir ist eben auf Grund dieser/meiner Ausgangskonstellation überhaupt nicht erklärlich was Putin mit seiner Paßarie bezwecken will - außer Öl ins Feuer zu gießen. ? :patsch:

  • Die Alternative wäre alles zu lassen wie es war, und diese zentrifugalen Entwicklungen durch übertriebenen staatlich geförderten Nationalismus zurückzufahren.
    So wie man den Kindern das hier bei uns ja auch beibringt.
    Also Nationalismus ist des Teufels, Lehren der Geschichte usw.
    Dazu gehört erstmal ein realistisches Geschichtsbild, ohne diese ganze eigenartige Prosa, die man so nur exklusiv in der Ukraine sieht.
    Das liegt in der Hand der ukrainischen Regierung. Und das kann sie beeinflussen. Sie fördert die Spaltung aber nach Kräften und tut das Gegenteil.
    Sie sucht die Konfrontation mit der Hälfte der Bevölkerung.
    Putin und die Geostrategische Lage aber nicht. Darauf hat die Ukraine keinen einfluss. Und wenn doch, dann ist das zuallererst das Ende der Ukraine, weil sie in dieser Konfrontation keinerlei Siegesaussichten hat. Das liegt im Vergleich zu Russland auf der Hand.
    Dieser künstlich geförderte einseitige Nationalismus führt nämlich nicht zu einer Konsolidierung des Staates, sondern zu seinem Zerbrechen.
    Die Massnahmen der Regierung führen zu keiner Stabilisierung sondern zum Gegenteil. Das hat dieser Wahlausgang, wenn man ihn denn voll analysiert und nicht nur auszugsweise, ja wieder gezeigt. 5 Jahre nach dem Maidan und 5 Jahre nach erfolglosem Krieg. Es wurde nun alles gemacht, was die Rechten wollten. Und was ist das Ergebnis?
    Aussenpolitisch und wirtschaftlich ist das alles ein Klotz am Bein für das Land, der früher oder später zu schwer wird.

  • Warum sollen denn z.B. die Bewohner jeder Oblast nicht selbst eine 2. Amtssprache wählen als Ergänzung meintwegen zum Ukrainisch, welche dann in der Fläche gesetzt ist ?

    "Das unverzeihliche Verbrechen Deutschlands vor dem Zweiten Weltkrieg war der Versuch, seine Wirtschaftskraft aus dem Welthandelssystem herauszulösen und ein eigenes Austauschsystem zu schaffen, bei dem die Weltfinanz nicht mehr mitverdienen konnte." - Winston Churchill - “Der Zweite Weltkrieg”

    „Ich gebe den Menschen in der Ukraine das Versprechen: Wir stehen zu euch, solange ihr uns braucht. Unabhängig davon, was meine deutschen Wählerinnen und Wähler denken.“ - Demokratie-Verständnis Baerbock -

  • Selbst wenn man nun keine zweite Amtssprache zulässt, das abstellen dieser Hetzerei im öffentlichen Raum und eine realistischere Sichtweise wäre schon ein grosser und zunächst ausreichender Schritt um den Staat zu koordinieren.
    Z.B. mit wirtschaftlichen und verwaltungstechnischen Massnahmen, wie einer Steuerreform etc.
    Das hätte Effekt. Begleitend mit sozialpolitischen Massnahmen zur Stärkung des Gemeinsinns.
    Der Existiert hier nämlich nur rudimentär und wird ersetzt durch Parolen, hinter denen sehr wenige Leute stehen, wenns drauf ankommt.
    Dann würden sich viele Konflikte von selbst lösen.
    Stattdessen leere Radikalparolen und Symbolpolitik, die tatsächlich vielleicht von einem Drittel der Bevölkerung getragen wird. Wenn nicht weniger.
    Genau das ist im Interesse der Oligarchen und deshalb passiert es nicht.

  • Sehe ich genauso.
    Ich wollte nur einen einfachen und praktischen Vorschlag in den Raum stellen, da vor einigen Posts danach gefragt wurde. ;)

    "Das unverzeihliche Verbrechen Deutschlands vor dem Zweiten Weltkrieg war der Versuch, seine Wirtschaftskraft aus dem Welthandelssystem herauszulösen und ein eigenes Austauschsystem zu schaffen, bei dem die Weltfinanz nicht mehr mitverdienen konnte." - Winston Churchill - “Der Zweite Weltkrieg”

    „Ich gebe den Menschen in der Ukraine das Versprechen: Wir stehen zu euch, solange ihr uns braucht. Unabhängig davon, was meine deutschen Wählerinnen und Wähler denken.“ - Demokratie-Verständnis Baerbock -

  • So schlecht finde ich das Gesetz gar nicht. Es ist doch toll, wenn ein Land seine eigene Sprache hervorheben will.
    Wenn ich mit unserem Kleinen auf den Kinderspielplatz gehe, meine ich ich bin in Babylon gelandet. Ich höre dort fast kein Deutsch mehr. In unserer Gemeinde leben viele Russlanddeutsche. Die sprechen in der Öffentlichkeit nur russisch untereinander. Das schon in der 2. u. 3.Generation hier. Die sollen sich gefälligst anstrengen, Deutsch zu lernen und zu sprechen. Hier ist Deutschland und nicht Russland! So einfach ist das!
    Habe meiner Frau verboten, in der Öffentlichkeit russisch oder urkrainisch zu reden. Sie lebt in Deutschland und soll hier auch Deutsch sprechen.



    Dann sprichst du in der Ukraine auch nur Ukrainisch?
    Für mich wäre das dann nicht möglich dort zu leben. Finde dort mal eine Schule, die dir Ukrainisch beibringt mit über 50 Jahren. Mit deutschsprachigen Lehrern wohl gemerkt.
    Ich suchte schon hier in Deutschland jemanden, der mir Russisch beibringt, war aber im Umkreis von 100 km nicht zu finden. Ukrainisch gleich zweimal nicht.

  • Also mir kommt das Ukrainische im Vergleich zum Russischen immer mehr wie eine Bauernsprache vor, die einfach viele Russische Worte ein wenig verändert hat durch Dialekte und zum Großteil auch Faulheit. Die amtlichen wichtigen Worte unterscheiden sich fast nicht vom Russischen genauso wie viele der Hauptwörter. Ist aber nur mein primitiver Eindruck...

  • Doch in der (Ost)Ukraine handelt es sich in den meisten Fällen um russischsprachige Bevölkerung, der man mit diesem Gesetz ihre Sprache und damit einen Teil ihrer Identität nehmen will.


    Da war doch mal ein Versuch in 2014, Ukrainisch mit einem ähnlichen Gesetz auf die Sprünge zu helfen. Als es dann mit der Abspaltung der Volksrepubliken begann, hat man das Gesetz ganz schnell zurückgenommen, aber da war es schon zu spät. Das ganze jetzt in ähnlicher Form noch einmal zu probieren, ist schon ein interessanter Ansatz. Ich frage mich, was man damit erreichen will. Einen möglichen Friedensschluss unter dem neuen Präsidenten unmöglich machen?


    Gruß
    Siggi

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